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VDL-Fachtagungen „Konsequenter Schutz der Agrarflächen“

„Wachsende Weltbevölkerung erfordert konsequenten Schutz der Agrarflächen“ war das zentrale Thema der diesjährigen VDL-Fachtagungen im Rahmen der 68. Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen 2016 am 13. Januar 2016 in der Stadthalle Baunatal bei Kassel und der 61. Landwirtschaftlichen Woche Südhessen am 25. Januar 2016 in der Stadthalle Gernsheim. Als Referent konnte der VDL Landesverband Hessen e.V. Herrn Dr. Günther Lißmann, Dezernatsleiter Landwirtschaft, Regierungspräsidium Kassel, Kassel, gewinnen.

„Deutschland ist trotz bester Standortvoraussetzungen für die Landwirtschaft, aber wegen permanent schrumpfender Agrarflächen, Nettoimporteur von Agrargütern. So benötigen wir diese für unseren eigenen, hohen Standard im Nahrungsmittelkon¬sum und beanspruchen dank unserer Finanzkraft auch Ressour¬cen in anderen Erdteilen. Aber nicht nur wir haben einen Mehrbedarf. Auch die Weltbevölkerung wächst rasant und will nicht länger Hunger erleiden“, so die Kernaussagen von Dr. Lißmann.

Wie können die circa 9,5 Mrd. Menschen im Jahr 2050 ernährt werden? Der Erhalt der Fläche als Basis der Ernährungssicherung liege nicht nur im Interesse der Landwirte, welche die Fläche als Produktionsfaktor zur Erwirtschaftung von Einkommen benötigten. Ein noch größeres Interesse am Schutz der Agrarflächen müsse der Verbraucher haben für eine gesicherte Nahrungsmittelproduktion. „Der Verbrauch der endlichen Ressourcen wächst noch schneller als die Weltbevölkerung“, so Dr. Lißmann. Die Endlichkeit unverzichtbarer Rohstoffe wie Erdöl, verschiedene Metalle und mineralische Dünger sind absehbar. Für Bodenschätze wie Kupfer, Zinn, Zink, Eisenerz, Phosphor und Erdöl würden Rest¬verfüg-barkeiten 40 bis 100 Jahre prognostiziert. Neben dem zwingenden nachhaltigen Umgang mit den endlichen Bodenschätzen insgesamt sowie dem Schutz von Luft und Wasser, gehöre auch der weltweite Erhalt der Agrarböden zu den ebenfalls unverzichtbaren Voraussetzungen für das Überleben einer weiter wachsenden Weltbevölkerung. Die folgenden Ausführungen erörtern die existentielle Bedeutung der landwirtschaftlichen Fläche (LF). Die noch verfügbare Ackerfläche der Erde muss heute für eine Weltbevölkerung von 7,2 Mrd. Menschen ausreichen. Für das Jahr 2050 werden nach einer Studie der Vereinten Nationen 9,5 Mrd. Menschen erwartet. Trotz demographischem Wandels mit einem Bevölkerungsrückgang in vielen Staaten Euro¬pas, ist das Wachstum der Weltbevölkerung besonders in Asien, Afrika und Latein Amerika ungebrochen. „Die Philosophie von Wohlstand auf Kosten der endlichen Ressourcen und der nachfolgenden Generationen ist nicht zukunftsfähig“, folgerte der Dezernatsleiter. Die dringlichste Aufgabe müsse sein, einen Übergang zu schaffen, aus der jetzigen Dominanz der Ressourcenverschwendung, hin zu einer nachhaltigen und dauerhaft tragbaren Wirtschaftsweise. So liegt die verfügbare Ackerfläche (AF) heute weltweit nur noch bei 0,20 ha pro Person. Bei dem prognostizierten Bevölkerungswachstum bis 2050 werden pro Person nur noch 0,15 ha AF zur Verfügung stehen. Die Europäische Union (EU) mit 28 Mitgliedsstaaten verfügt über einen hohen Ackerflächenanteil und weltweit über die besten Agrarstandorte, aber auch hier entfallen auf jeden Einwohner nur 0,20 ha AF, mit fortgesetzt fallender Tendenz.

„Neben dem Klimawandel frisst auch der Wohlstand das beste Agrarland, durch die massive Ausdehnung der Siedlungs-, Verkehrs- und Freizeitflächen“, so der Referent. Das treffe besonders für die Schwellenländer zu, aber bedauerlicherweise auch für wohlhabende Länder wie Deutschland und die USA. In den Schwellenländern werde der Agrarflächenverbrauch mit dem Bevölkerungs- und dem benötigten Wirtschafts- sowie Einkommenswachstum begründet. „In Deutschland zieht diese Begründung für den massiven Flächenverbrauch aber nicht“, so Dr. Lißmann. Denn hier habe es in den vergangenen 20 Jahren weder ein Bevölkerungswachstum noch ein nennenswertes reales Einkommenswachstum gegeben. Dennoch seien in dieser Zeitspanne in Deutschland fast eine Mio. ha Fläche verloren¬ gegangen und der Trend halte weiter an. Ein ausreichendes Problembewusstsein für die immer knapper werdenden Bodenressourcen sei weder in Deutschland noch weltweit vorhanden, um eine Trendwende einleiten zu können, stellte der Dr. Lißmann fest. Der englische Ökonom Thomas Robert Malthus habe bereits vor knapp 200 Jahren (1820) prognostiziert, dass der Wettlauf zwischen Storch und Pflug, wegen dem stetigen Bevölkerungswachstum und der begrenzten Agrarlandressourcen nicht zu gewinnen sei. Mit dem Wissensstand der damaligen Zeit war das eine realistische Annahme, sagte Dr. Lißmann. In der Zeit nach Malthus habe es aber epochale Erfindungen gegeben, wie die Düngelehre von Liebigs (1803 bis 1873) oder technische Entwicklungen zu Anfang des 20. Jahrhunderts, die den Abbau von Kali und Phosphor sowie die Produktion von Stickstoff aus der Luft (Haber-Bosch-Verfahren) in großem Stil ermöglichten. Als in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch die Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln gegen Unkraut-, Pilz- und Insektenbefall dazu kamen, sei die „Schreckensversion von Malthus“ endgültig vergessen, denn das Pro¬¬duktionswachstum konnte mit dem Bevölkerungswachstum mithalten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten sich Industrielän¬der sogar mit Nah¬rungsmittel¬über-schüssen auseinanderzusetzen. „Seit etwa zehn Jahren scheint diese Entwicklung zu kippen“, so Dr. Lißmann. Der Wegfall der Flächenstilllegung, Ernten, die in einigen Regionen der Welt den Nahrungsmittelbedarf nicht mehr decken, „Land Grabbing“ und ein steigender Trend bei den Weltmarktpreisen für Agrarprodukte, zeigen eine erneute Entwicklung hin zur Nahrungsmittelknappheit. Unter Berücksichtigung des Flächenbedarfs für den Anbau nachwachsender Rohstoffe, sind die Landreserven für eine der wachsenden Nachfrage entsprechenden Nahrungsmittelproduktion, weitgehend ausgeschöpft. Die Prognosen zum Bevölkerungswachstum und der vermehrten Nachfrage nach höherwertigen Nahrungsmitteln in den Schwellenländern einerseits sowie zum fortgesetzten Verlust landwirtschaftlicher Flächen andererseits, geben wenig Hoffnung auf eine Umkehr der sich abzeichnenden Trends hin zur Nahrungsmittelverknappung. Um das zukünftig weltweite Nachfragewachstum nach Lebensmitteln bedienen zu können, müsste die Lebensmittelproduktion bis zum Jahre 2050 um rund 70 Prozent gesteigert werden. Eine Trendwende der fortschreitenden LF-Verluste sei aber trotz aller „Good-Will“ Bekundungen derzeit nicht erkennbar. Laut Dr. Lißmann hat sich die landwirtschaftliche Fläche in Deutschland in den vergangenen 50 Jahren um 15 Prozent verringert, in Hessen sogar um 20 Prozent. Die größten Agrarflächenverluste resultieren demnach aus Wohnungs-und Gewerbebau sowie den Bau von Infrastruk¬tur¬einrichtungen, wie Straßen, Flug¬plätze und Energie¬leitun¬gen. Auch aus dem Bau von Wasser- und Freizeitflächen. Hinzu kommen Waldneuanlagen, die im Bedarfsfall für die Landwirtschaftliche aber wieder nutzbar wären, folgerte der Redner. Fazit seiner Ausführungen ist, dass die Landwirte in Deutschland seit 1950 rund 4 Mio. ha LF verloren haben. Im „kleinen“ Bundesland Hessen waren es laut dem Referenten des Regierungspräsidiums im selben Zeitraum rund 200 000 ha LF. Die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen für Naturschutz und Kompensation würden in der Statistik weiter die Kennzeichnung LF behalten, das heißt sie würden als „landwirtschaftlichen Fläche“ erfasst, so Dr. Lißmann.

Die abschließenden, angeregten Diskussionen unter der Leitung von Dr. Lothar Koch, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, bei der Tagung in Baunatal und Markus W. Ebel-Waldmann, Landesvorsitzender VDL Landesverbandes Hessen e.V., bei der Tagung in Gernsheim rundeten die VDL-Fachtagungen zu diesem hochaktuellen Thema ab.

Besuch der Grünen Woche

Am Abschlusstag der Grünen Woche berichtete Lars Jaeger als Projektleiter von den Hürden und Erfolgssteine der diesjährigen Messe. Wie immer gab es neben harten Fakten auch wieder die eine oder andere Anekdote.

Insgesamt zeigte sich Herr Jaeger mit der Messe zufrieden, auch wenn man bei den Besuchern nicht die gewünschte 400.000-Marke geknackt habe. Aussteller und Besucher seien dennoch zufriedener als in den Vorjahren gewesen. Die Pro-Kopf-Ausgaben hätten sogar einen Rekordwert aufgestellt. Das nächste Partnerland hat zwar noch nicht unterschrieben. Herr Jaeger zeigt sich aber entspannt und zuversichtlich. Das gilt auch für einen möglichen Auftritt Russlands 2017. (Steinborn)

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Mitgliederversammlung beim VDM

Es hat einen festen Platz in unserem Veranstaltungskalender: Das alljährliche Fachgespräch Anfang Januar direkt vor der Mitgliederversammlung. Diesmal hatte uns der VDM – Verband Deutscher Mühlen eingeladen.

VDM-Geschäftsführer Dr. Peter Haarbeck erläuterte den VDL`lern in der bis auf den letzten Platz gefüllten Berliner Geschäftsstelle Struktur und Aufgabenspektrum des von ihm geführten Verbandes. Im VDM haben sich dem promovierten Agrarökonomen zufolge große und kleine, handwerkliche und industrielle Mühlenunternehmen aus ganz Deutschland zusammengeschlossen, um ihre gemeinsamen Interessen voranzubringen. Rund 6.000 Mühlenmitarbeiter verarbeiten etwa 8,4 Mio. t pro Jahr. Wichtige aktuelle Themen sind Qualität und Lebensmittelsicherheit, Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern. (Steffin)

VDL-Weihnachtsfeier

Am 15. Dezember 2015 fand die alljährliche Weihnachtsfeier des VDL Landesverbandes Hessen e.V. im Zeughaus der Justus-Liebig-Universität in Gießen statt. Würstchen, Plätzchen und Glühwein sorgten für vorweihnachtliche Stimmung. Die VDL-Mitglieder ließen die Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren und schmiedeten bereits Ideen fürs neue Jahr. Der Landesvorsitzende des VDL Landesverbandes Hessen e.V. Markus W. Ebel-Waldmann lobte die VDL-Studentengruppe für ihr Engagement und bedankte sich mit einem kleinen Präsent für die ehrenamtliche Arbeit.

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Seminar „Wissenschaftliches Arbeiten“

Dr. Wim Schwerdtner vom Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin fürhte nun bereits zum zweiten Mal in die Thematik des „Wissenschaftlichen Schreibens“ ein.

Das von rund 25 Teilnehmern besuchte Seminar sprach sowohl Bachelor- als auch Masterstudenten an, die zahlreiche Tipps und Impulse für ihre Abschlussarbeit erhielten. Am ersten Termin gab Dr. Schwerdtner einen Überblick über Forschungsprojekte an sich, behandelt wurde unter anderem die Konzeption von Befragungen und die Bedeutung der Betreuerwahl. Der zweite Termin widmete sich dem Thema „Die Thesis“, neben dem richtigen Zitieren wurde auf die Gliederung als Voraussetzung einer gelungenen Arbeit hingewiesen.

Somit erwies sich Dr. Schwerdtner, der neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit das Forschungsberatungsunternehmen „Aurelius“ leitet, erneut als erfahrender Ansprechpartner für Ratschläge im Bereich der praxisnahen sowie wissenschaftsorientierten Forschung. (Walker, Thesing)

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Seminar „Wissenschaftliches Arbeiten“

Dr. Wim Schwerdtner vom Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin fürhte nun bereits zum zweiten Mal in die Thematik des „Wissenschaftlichen Schreibens“ ein.

Das von rund 25 Teilnehmern besuchte Seminar sprach sowohl Bachelor- als auch Masterstudenten an, die zahlreiche Tipps und Impulse für ihre Abschlussarbeit erhielten. Am ersten Termin gab Dr. Schwerdtner einen Überblick über Forschungsprojekte an sich, behandelt wurde unter anderem die Konzeption von Befragungen und die Bedeutung der Betreuerwahl. Der zweite Termin widmete sich dem Thema „Die Thesis“, neben dem richtigen Zitieren wurde auf die Gliederung als Voraussetzung einer gelungenen Arbeit hingewiesen.

Somit erwies sich Dr. Schwerdtner, der neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit das Forschungsberatungsunternehmen „Aurelius“ leitet, erneut als erfahrender Ansprechpartner für Ratschläge im Bereich der praxisnahen sowie wissenschaftsorientierten Forschung. Eine Neuauflage des Seminars ist für das kommende Wintersemester 2016/2017 geplant – die genauen Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben.
(Walker, Thesing)

Parlamentarischer Abend ein voller Erfolg

Sind die Bauern noch zu retten? Zu diesem Thema hatte der Landesverband Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft und dem Verband Deutscher Agrarjournalisten zum Parlamentarischen Abend in das Atelierhaus am Anscharpark in Kiel eingeladen.
Dieses Mal sollte es um den Landwirt im Zwiespalt zwischen Agrar-, Umwelt-, Tierschutz und Verbraucherpolitik gehen. Wirtschaftlicher Druck durch Preiseinbrüche versus gesell-schaftspolitische Zwänge verstärkt durch den Dauerfokus von Presse und Öffentlichkeit. Ziel war es, mögliche Wege aus diesem Dilemma heraus zu diskutieren.
Neben Vertretern der unterschiedlichen Fraktionen aus der Politik, waren auch Vertreter der Wissenschaft, des Bauernverbandes und vieler anderer Institutionen gern der Einladung gefolgt. Einstieg in das Thema boten zwei Impulsvorträge.
Zum einen gab der Vorsitzende des VDL Schleswig-Holstein Dr. Rolf Schwerdtfeger mit Beispielen aus Presse und Werbung Einblicke in die Wahrnehmung und Meinung der Verbraucher. Professor Doktor Ulrich Orth zeigte danach durch einen Kurzfilm und die Ergebnisse zweier Studien wissenschaftliche Zusammenhänge des Verbraucherverhaltens auf. Im Anschluss führte der Vorsitzende des VDAJ Hans-Heinrich Matthiesen durch die angeregte Diskussion der rund 60 Teilnehmer.

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VDL-AfterWORK AgrarTREF: Multiresistente Keime in Oldenburg

Das Thema dieser unangenehmen und für manchen tödlichen Keime wird in der Presse in der letzten Zeit breitgetreten und mit wenig fachlicher Information angefüttert, sondern ist mehr unisono gegen die Landwirtschaft gerichtet. Deshalb war ich ganz froh mit Herrn Dr. Delbeck von der Kammer einen ausgewiesenen Experten zu diesem Thema gewinnen zu können. Nur wenn wir uns dem Thema unaufgeregt nähern, kann es zu einem konstruktiven Dialog kommen.

Der Mensch ist wie alle Lebewesen von Milliarden von Bakterien besiedelt, die wichtige Aufgaben auf der Haut oder im Darm erledigen. Gegen diese Bakterien sind wir von Natur aus resistent. Alles bleibt im Gleichgewicht.

Gemeint ist im Zusammenhang mit dem Thema eine andere Resistenz. Bakterien haben eine Resistenz gegen Arzneiwirkstoffe entwickelt. Diese entwickelt sich vorrangig bei einer Unterdosierung der Wirkstoffe in der Zelle ( nicht körpergewichtsbezogene Dosierung der Wirkstoffe, sondern Pi mal Daumen) während einer Behandlung oder einer zu kurzen Behandlung, da die stärkeren Bakterien dem Wirkstoff „entkommen“ und ihre Stärke weitervererben können.

Was ist zu dem Zusammenhang zwischen resistenten Keimen in der Tierhaltung und solchen Keimen im Krankenhaus zu sagen? Untersuchungen haben gezeigt, dass die bei den Tieren vorgefundenen resistenten Keime KAUM identisch sind mit den resistenten Keimen auf dem Fleisch im Handel. Auf diesem finden sich humanpathogene Keime, die vorwiegend von Menschen übertragen werden. Interessant ist dabei, dass die Mitarbeiter von Schlachthöfen nicht mehr qualitativ auf ihre Gesundheit überprüft werden, sondern nur noch durch Befragung. Stelle ich mir erquicklich vor, wie man einen Leiharbeiter, der unserer Sprache nicht mächtig ist, zu einem solch schwierigen Thema befragt.

Manche Menschen haben beruflich Resistenzen gegen diese Keime erworben und sind permanente Ausscheider. Ebenso werden diese Keime von Katzen, Hunden und Pferden übertragen, die selber nicht daran erkranken. Diese Keime sind identisch mit den in den Krankenhäusern festzustellenden Keimen.

Drei Stammtypen der Keime werden unterschieden. 1. die MRSA aus dem Krankenhaus, 2. MRSA außerhalb von Krankenhäusern und von Mensch zu Mensch übertragen, 3. MRSA von Tieren verbreitet (davon gut 98 % nicht pathogen, nur ca. 1,5 % humanpathogen).

Die letzte Gruppe wird in politischen Diskussionen und in der Presse oft als maßgeblich für die Erkrankungen angeführt, da man grundsätzlich die Tierhaltung kritisch sieht und nun unsauber recherchiert die falschen Schlüsse publiziert.

Die höchsten Infektionen mit humanpathogenen Keimen finden sich in Gebieten mit geringen Nutztierzahlen, z. B. Stadt Hannover. Hier spielen Re-Infektionen durch Haustiere eine große Rolle. http://www.animal-health-online.de/klein/1999/11/21/resistente-keime-auch-bei-hunden-und-katzen/46/

Als Beispiel wurde das Beispiel einer Frau genannt, die mehrfach wieder ins Krankenhaus zurückkam, weil die Infektionen immer wieder ausbrachen. Erst als man die Katze, die diese Keime in sich trug, behandelt hatte, konnte auch die Frau genesen. Dieser Zusammenhang war uns bisher nicht bekannt, da die Presse dies verschweigt. Gleiches gilt auch für den Umgang mit Hunden.

Diese Infektionen sind dadurch möglich, dass die Menschen mit Körperflüssigkeiten der Tiere in Berührung kommen, wie z. B. Lecken oder mit Hund oder Katze im Bett. Dieses ist auch ein Grund dafür, warum die durch Mutationen von Tiererregern entstandenen Pandemien in Ländern entstehen, wo das Geflügel in häuslicher Gemeinschaft mit der Bevölkerung lebten, z.B. Hongkong-Grippe oder die Mexiko-Grippe. Nicht die Zahl der Tiere ist entscheidend, sondern die Enge des Zusammenlebens.

Bei der Untersuchung von MRSA-Keimen auf Stalltieren und den MRSA-Keimen beim Menschen zeigten sich wenig Übereinstimmungen in der DNA. Aber es ist noch eine breite Forschung erforderlich, um alle die Zusammenhänge zu entdecken und darauf dann wirkungsvolle Strategien zu entwickeln. Hierzu gab es Reihe von Folien, die hier nicht wiedergegeben werden.

Um die human pathogenen Keime einzudämmen sind diverse Maßnahmen sowohl in der Arzneimittelforschung als auch vor allem in der Krankenhaushygiene und in den Schlachthöfen erforderlich. Dies kann man wohl kaum mit ungebildeten Hilfskräften erreichen. Die Abläufe in den Krankenhäusern müssen andere werden. Hier können wir uns in den Niederlanden einiges abgucken. Für uns war es unverständlich, dass in Deutschland die Kassen Untersuchungen auf multiresistente Keime erst nach zwei erfolglosen Therapien mit Antibiotika bezahlen. Hier hat die Pharma-Lobby gut für sich gearbeitet.

Zur Bekämpfung ist beispielsweise bei Verdacht auf MRSA die verpflichtende Untersuchung durch eine Kultur der Erreger in einem Labor zur Diagnose der Stämme notwendig. Zudem ist die Anwendung der Arzneimittel zu überwachen. Es wird verschrieben und dann nicht mehr kontrolliert, ob der Patient vorzeitig abbricht oder falsch dosiert. Abwässer sind zu dekontaminieren, technisch möglich, aber nicht verpflichtend geregelt.

Es gab viele Fragen und das Thema ist wahrlich ausbaufähig. Der Referent hat den Zuhörern mit seinem umfangreichen Kenntnissen einen interessanten Abend bereitet, weil wir viele Dinge erfuhren, die der Allgemeinheit verborgen bleiben (sollen).

Gustav Wehner

Das Bundeskanzleramt öffnet seine Türen

Am 17. November ging es gemeinsam mit den Mitgliedern des vdaj Berlin-Brandenburg zu einem beeindruckenden Besuch in das Kanzleramt.

Dr. Starke, Leiter des Spiegelreferats des BMEL im Kanzleramt und Frau Seeger, Leiterin des Referats für Verbraucher und Landwirtschaft im Bundepresseamt gaben den Teilnehmern zunächst einen Einblick in ihre tägliche Arbeit. In der anschließenden Fragerunde erläuterten Dr. Starke und Frau Seeger die Arbeitsweise und Themenfindung der Bundesregierung an Beispielen wie der Gentechnikgesetzgebung oder dem Düngerecht.

Im Anschluss an das rund einstündige Fachgespräch erfolgte eine Führung durch das Bundeskanzleramt. Dabei wurden die Teilnehmer durch die moderne und weitläufige Architektur des Gebäudes geführt und kamen so bis in den sechsten Stock – ein Stockwerk unter den Arbeitsräumen von Bundeskanzlerin Merkel und Kanzleramtsminister Altmaier. Der Kabinettssaal – bereits eingedeckt für die am nächsten Tag stattfindende Kabinettssitzung – stand dabei ebenso auf dem Programm, wie der Balkon in den Ehrenhof mit Blick auf Reichstag und Paul-Löbe-Haus und die Galerie der Altkanzler.(Bücheler)

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VDL-Messerundgang über die Agritechnica

Ausgewählte Gesprächspartner stellten beim VDL-Rundgang für Studierende und Absolventen ihre Unternehmen und Arbeitsgebiete vor und erläuterten die Einstiegs- und Aufstiegschancen bei ihnen.

Zu Beginn erklärten Daniel Rittershaus und Peter Schemmel über die Vereinigte Hagelversicherung und deren Aufbau als Verein. Weiter ging es zum Stand der Kartoffelzüchter Solana, bei dem der Geschäftsführen Torsten Spill einen Überblick über das Unternehmen gab und Einsatzbereich für Berufseinsteiger erläuterte, z.B. als Junior-Produktmanager/in.
Am Stand des BMEL ging Personaler Olaf Schäfer zuerst auf die Struktur des BMEL ein, um dann wesentliche Punkte im Bewerbungsverfahren beim BMEL zu erläutern.Den Abschluss bildete das Unternehmen Claas. Jacqueline Pollitt berichtetet über Einstiegsmöglichkeiten für Bachelor- und Masterabsolventen. Zudem machte sie auf das „CLAAS Master Program“ und auf die Traineeprogramme im Unternehmen aufmerksam.(Wagner)