VDL: Weihnachtsgruß des Präsidenten des VDL Bundesverbandes e.V.

Foto: Ebel-Waldmann

„Der Pessimist klagt über den Wind,

der Optimist hofft, dass er dreht,

der Realist richtet das Segel aus.“

Sir William Ward

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Jahr 2024 neigt sich seinem Ende zu und für den VDL endet ein besonders aktives Verbandsjahr, in dem sich der Bundesverband, die Landesverbände und Landesgruppen und alle Sparten großen Herausforderungen erfolgreich gestellt haben und hohes Engagement in der berufsständischen Arbeit gezeigt haben.

Über alle Aktivitäten wurden Sie ausführlich über den monatlichen VDL-Newsletter sowie unter www.vdl.de informiert.

Ich darf Ihnen an dieser Stelle „DANKE“ sagen für Ihre Unterstützung und das Miteinander in unserem Berufsverband!

Herzlichen Dank auch an unsere hauptamtlichen Mitarbeitenden in Berlin und an die vielen Ehrenamtlichen in unseren Landesverbänden, Landesgruppen und unseren Bundessparten. Sie alle haben auch in diesem herausfordernden Jahr maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere berufsständische Arbeit erfolgreich war.

Im Namen von Präsidium und Vorstand des VDL Bundesverbandes wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest sowie ein gesundes, friedliches und erfolgreiches Jahr 2025.

Mit den allerbesten Grüßen
VDL Bundesverband e.V.

Markus W. Ebel-Waldmann

Präsident

Robert Lönarz einstimmig als Präsident des Alumni-Verbands der Hochschule Geisenheim wiedergewählt

v.l.n.r. Roger Baumeister, Markus W. Ebel-Waldmann, Robert Lönarz. Quelle: VEG

Robert Lönarz wurde in der Mitgliederversammlung am 23. November 2024 einstimmig für weitere drei Jahre als Präsident des Alumni-Verbands der Hochschule Geisenheim (VEG – Geisenheim Alumni Association e.V.) gewählt. Nach fast 16 Jahren im Amt hatte sich Lönarz ursprünglich gewünscht, den Weg für jüngere und weibliche Nachfolger:innen freizumachen. Doch das anhaltende Vertrauen der Mitglieder und die gemeinsamen Ziele führten zu seiner Entscheidung, sich erneut zur Wahl zu stellen. Ergänzend gab es trotz vieler Gespräche aktuell keine Kandidatinnen, für die dieses anspruchsvolle Ehrenamt in die Lebensplanung gepasst hätte.

Die ersten Gratulanten waren Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans Reiner Schultz und VDL-Präsident Markus Ebel-Waldmann, die Robert Lönarz ihre Anerkennung für sein langjähriges Engagement und seine Führungsstärke aussprachen. Beide betonten die Bedeutung des Alumni-Verbands für die Vernetzung der Absolvent:innen und die Stärkung der Marke „GEISENHEIMER“.

Ein zentrales Anliegen seiner neuen Amtszeit wird die intensivere Digitalisierung und der Ausbau der weltweiten Alumni-Community unter dem Markennamen „GEISENHEIMER“ sein. Lönarz betonte die Bedeutung, den einzigartigen Ruf der Hochschule Geisenheim international weiter zu stärken und die Alumni auf der ganzen Welt enger miteinander zu vernetzen.

Über die Plattform mein-netzwerk.hs-geisenheim.de sollen digitale Hubs gebildet werden, die als regionale und thematische Netzwerkknoten fungieren. Diese Hubs werden es Alumni erleichtern, sich weltweit unter dem starken Markennamen „GEISENHEIMER“ auszutauschen, gemeinsame Projekte zu initiieren und die berufliche Zusammenarbeit zu fördern.

An seiner Seite stehen Vize-Präsident Roger Baumeister sowie ein achtköpfiger Beirat, der die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Geisenheimer Studienbereichen aktiv stärken wird. Neu in den Beirat gewählt wurden Frederik Schulz, Jasmin Kettenbach und Prof. Dr. Thomas Muschkulus, die mit frischen Ideen die Arbeit des Alumni-Verbands bereichern sollen.

In seiner Rede erläuterte Lönarz seine Beweggründe:

„Ich habe mich entschieden, meinen Weg fortzusetzen, mich nach fast 16 Jahren doch noch einmal zur Wahl des VEG-Präsidenten aufstellen zu lassen, weil ich an unser gemeinsames Ziel weiterhin glaube. Veränderung erfordert Geduld, Mut und den festen Glauben daran, dass jede Herausforderung auch eine Chance ist. Wir werden die Strukturen hinterfragen, anpassen, stärken – Schritt für Schritt.“

Der Ausbau der weltweiten Alumni-Community unter dem Markennamen „GEISENHEIMER“ sieht Lönarz als eine der zentralen Aufgaben der kommenden Jahre. Durch gezielte Maßnahmen und neue digitale Formate soll der Verband die nächste Generation von Absolvent:innen stärker einbinden und als Plattform für Austausch, Innovation und beruflichen Erfolg dienen.

Mit einem klaren Appell an die Gemeinschaft sagte Lönarz: „Gemeinsam sind wir stärker als jede Struktur, die uns einschränkt. Lassen Sie uns diesen Weg weitergehen – entschlossen, optimistisch und voller Zuversicht.“

Die einstimmige Wahl und die Neubesetzung im Beirat unterstreichen die dynamische Entwicklung des Alumni-Verbands. Mit dem Engagement aller Beteiligten wird die Verbindung zwischen den Absolvent:innen und der Hochschule Geisenheim weiter gestärkt und die Grundlage für eine moderne, global vernetzte Alumni-Community gelegt.

Herausforderungen und Lösungsansätze für eine nachhaltige Ernährung

Quelle Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU)

Hochschultagung des Fachbereichs Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement am 15. November 2024

Um nachhaltige Ernährung ging es am Freitag, 15. November 2024, bei einer Hochschultagung an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Der Fachbereich 09 – Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement hatte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis von 9 bis 17 Uhr in die Aula der JLU eingeladen, um mit ihnen über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze für zukünftige Ernährungssysteme zu diskutieren. Diese sollen idealerweise umweltfreundlich, an das tägliche Leben angepasst, wirtschaftlich tragfähig, gesundheitsfördernd, ethisch verantwortlich und sozialverträglich sein sowie sozio-kulturelle Vielfalt ermöglichen.

Angesichts des Bevölkerungswachstums und einer wachsenden Ungleichheit ist die Sicherstellung nachhaltiger Ernährung eine große interdisziplinäre Herausforderung. Die Transformation der Ernährungssysteme erfordert die Berücksichtigung aller Stufen von Produktion bis Recycling, im Einklang mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Unter dem Tagungsthema „Nachhaltige Ernährungssysteme“ wollen wir Ideen entwickeln und diskutieren, um die Zukunft der Nahrungsmittelproduktion und -konsumption nachhaltig zu gestalten und um sowohl die Bedürfnisse der heutigen als auch kommender Generationen zu erfüllen.

Die Hochschultagung bot eine Plattform für den interdisziplinären Austausch und die Vernetzung von Studierenden, Forschenden sowie Praktikerinnen und Praktikern. Nur durch eine ganzheitliche Betrachtung und Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen können nachhaltige Ernährungssysteme entwickelt werden. Auf dem Programm stehen unter anderem Diskussionen zu ökologischer und konventioneller Landwirtschaft, zu nachhaltiger Produktion oder zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Auch ein Science Slam wird das Programm bereichern und damit insbesondere die Themengebiete der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aufgreifen. Während der Hochschultagung wurde auch der Promotionspreis des Fachbereichs verliehen.

Das Thema nachhaltige Ernährung wurde aus vielfältigen fachlichen Perspektiven umfassend beleuchtet. So beschäftigt sich die Ernährungspsychologie am Fachbereich mit der Erforschung der psychologischen Aspekte des Essverhaltens und deren Auswirkungen auf die Ernährungsgewohnheiten der Menschen. In diesem Bereich werden unter anderem Themen wie Essstörungen, emotionales Essverhalten, Ernährungsentscheidungen und Essgewohnheiten untersucht. Im Hinblick auf nachhaltige Ernährungssysteme kann die Ernährungspsychologie dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung einer ausgewogenen und nachhaltigen Ernährung zu schärfen. Indem sie die psychologischen Mechanismen hinter dem Konsum von Lebensmitteln untersucht, kann sie dazu beitragen, Verhaltensänderungen zu fördern, die zu einer nachhaltigeren Nutzung von Ressourcen und einer gesünderen Ernährung beitragen. Insgesamt trägt die Ernährungspsychologie dazu bei, ein ganzheitliches Verständnis für die Zusammenhänge zwischen psychologischen Faktoren und Ernährungsgewohnheiten zu schaffen und somit einen Beitrag zu nachhaltigen Ernährungssystemen zu leisten

Im Rahmen der Tagung ging es auch um die molekularbiologischen Grundlagen der menschlichen und tierischen Ernährung und deren Anpassung an die zu erwartenden Gegebenheiten und Herausforderungen. Die Teilnehmenden der Tagung beschäftigten sich unter anderem mit weniger bekannten Pflanzen und schwer verwertbaren Nebenprodukten und diskutieren, inwieweit derartige Produkte doch einen nachhaltigen Nutzen ermöglichen. Nutzpflanzendiversität und funktionelle Tierernährung spielen eine entscheidende Rolle in nachhaltigen Ernährungssystemen, da sie die Vielfalt und Qualität der Nahrungsmittel erhöhen und somit zur Ernährungssicherheit beitragen. Die Universität Gießen ist in diesem Bereich aktiv und forscht an verschiedenen Projekten, die sich mit der Erhaltung und Förderung von Nutzpflanzendiversität sowie der Entwicklung von nachhaltigen Tierernährungskonzepten beschäftigen.

Die internationale Ernährungssicherung beschäftigt sich mit der Erforschung und Förderung von nachhaltigen Ernährungssystemen weltweit. Dies umfasst die Analyse von Ernährungsproblemen in verschiedenen Regionen, die Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Ernährungssicherheit und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, um nachhaltige Lösungen zu finden. Im globalen Kontext trägt die Arbeit des Fachbereichs damit zur Weiterentwicklung von nachhaltigen Ernährungssystemen bei, die die Bedürfnisse der Menschen decken, die Umwelt schützen und langfristig die Ernährungssicherheit für alle gewährleisten können.

 

Hochschule Geisenheim weiht neues Hörsaalgebäude ein

Das neue Hörsaalgebäude der Hochschule Geisenheim  Quelle: Hochschule Geisenheim/Torsten Silz

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Hochschule Geisenheim ist geschafft: Am 29. November 2024 wurde das zentrale Hörsaalgebäude, das zukünftige neue Herzstück und Zentrum des Campus der Hochschule Geisenheim, feierlich eingeweiht.

Es verfügt über ein großes Foyer und einen teilbaren Hörsaal mit 657 Sitzplätzen. Eine Freitreppe führt zudem zu den Seminarräumen im Obergeschoss mit bis zu 300 Sitzplätzen.

In einem der Seminarräume im Obergeschoss entsteht zudem das CoLAB. Dies ist ein Raum für kompetenzorientiertes und kollaboratives Lehren und Lernen, der sich durch ein variables Raum-in-Raum-Konzept auszeichnet. Durch frei positionierbare Trennwände und innovatives, flexibel einsetzbares Mobiliar entstehen im CoLAB veränderbare Lerninseln für unterschiedliche Arbeitsformen.

Das Hörsaalgebäude ist darüber hinaus so konzipiert, dass es neben Lehrveranstaltungen auch für die vielen, an der Hochschule bereits stattfindenden, regional, national und international renommierten Tagungen und Veranstaltungen genutzt werden kann.

Die Investitionen in den Bau der Hörsaalgebäudes wurden aus dem Hochschulprogramm HEUREKA finanziert und umfassen insgesamt 20 Mio. €. Die Inbetriebnahme wird innerhalb der nächsten 2 Wochen erfolgen.

Weitere Informationen

Der Neubau des Hörsaalgebäudes ist Teil einer umfangreichen Weiterentwicklung des Campus in Geisenheim mit insgesamt fünf Neubauten und einer Reihe weiterer Investitionen in die Infrastruktur.

Zwei weitere Gebäude, das Praktikumsgebäude Lebensmittelsicherheit und das Seminargebäude Lebensmittellogistik und Nachhaltigkeit, wurden bereits in Betrieb genommen. Im letzten Bauabschnitt befindlich ist das neue Getränketechnologische Zentrum, das im Frühjahr 2025 fertig werden soll. Ende 2026 fertig werden soll außerdem der Bau des Forschungszentrums für klimaangepasste, nachhaltige Pflanzenschutz- und Anbaustrategien für die weinbauliche Praxis (VITA).

Alle Informationen, Bilder und Bauskizzen der Neubauten an der Hochschule Geisenheim finden Sie unter https://www.hs-geisenheim.de/bau

VDL-Mitgliederversammlung 2024

(Foto: VDL Hessen)

75 Jahre VDL Landesverband Hessen e.V.

Die diesjährige Mitgliederversammlung des VDL Landesverbandes Hessen e.V. fand im Vorfeld des diesjährigen Netzwerkabends am Freitag, 08. November 2024 in Gießen statt. Im Mittelpunkt der Versammlung stand neben dem „75. Geburtstag“ des Landesverbandes Hessen und neben den satzungsgemäßen Berichten auch turnusmäßig Wahlen zum Vorstand.

Im Amt des Vorsitzenden der Sparte Privatwirtschaft wurde Thomas Gehrke bestätigt. Ebenso seine Stellvertreter Johannes Ritz und Carsten Haub.

Alle Wahlen erfolgten einstimmig.

19. Netzwerkabend 2024 des VDL Hessen in der Zentrale der Vereinigten Hagelversicherung VVaG in Gießen

VDL-Netzwerkabend 2024: v.l.n.r. Markus W. Ebel-Waldmann, Dr. Rainer Langner, Prof. Dr. Klaus Eder, Prof. Dr. Bernd Honermeier, Christian Senft, Thomas Gehrke (Foto: VDL Hessen)

Nach dem großen Erfolg der VDL-Netzwerkabende in den vergangenen Jahren fand auch in diesem Jahr das bereits neunzehnte Treffen am Freitag, den 08. November 2024, in Gießen statt. Auch in diesem Jahr war die Vereinigte Hagelversicherung VVaG Gastgeber in ihrer Zentrale in der Wilhelmstrasse 25. Der Netzwerkabend, zu dem alle Gießener Absolventen (gleich welchen Jahrganges!) eingeladen waren, startete mit einem Sektempfang in der Zentrale der Vereinigten Hagelversicherung VVaG und der Begrüßung durch den Vorstand der Hagelversicherung und des VDL. Es schloss sich ein Grußwort des Dekans des Fachbereichs 09 „Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement“ der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Klaus Eder, an, bei dem er auf die aktuellen Entwicklungen an seinem Fachbereich einging. Als Keynote-Speaker referierte Christian Senft, Vorstandsvorsitzender, Gartenbau-Versicherung VVaG, Wiesbaden, zum Thema „Die GARTENBAU-VERSICHERUNG – der grüne Spezialversicherer des europäischen Gartenbaus“ und schilderte eindrucksvoll die Vielseitigkeit und Dynamik seines Unternehmens. VDL-Präsident Markus Ebel-Waldmann stellte die Ergebnisse der aktuellen VDL-Studie zum Fachkräftemangel in der Agrarbranche vor.

Thomas Gehrke, Mitglied des Vorstandes der Vereinigten Hagelversicherung eröffnete das schon traditionelle Grünkohlessen. Der Abend stand dann ganz im Zeichen des Wiedersehens, Kennenlernens und dem Erfahrungs- und Meinungsaustausch.

Geisenheimer Hochschulpräsident Schultz in Expertenkommission für päpstliches Zentrum für Hochschulbildung der Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ zur Transformation der Landwirtschaft berufen

Prof. Dr. Hans Reiner Schultz bei der Audienz des Gremiums „Laudato si“ im Vatikan (Quelle: Vatican News, Mario Galgano)

Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim, wurde in diesen Tagen zum Mitglied einer Expertenkommission für das päpstliche Zentrum für Hochschulbildung „Laudato si’“ berufen, einer Plattform für wissenschaftliche, pädagogische und soziale Aktivitäten, die sich schwerpunktmäßig mit den Themen ökologische Nachhaltigkeit in der Land- und Lebensmittelwirtschaft und soziale Verantwortung befasst.

Schultz nahm in dieser Funktion am 19. September 2024 erstmals auch an einer Audienz des Gremiums bei Papst Franziskus im Vatikan teil (siehe Bild).

Borgo-Projekt für nachhaltige Landwirtschaft

Der Papst lobte dabei die Bedeutung des Zentrums. In seiner Ansprache würdigte er unter anderem die Fortschritte des Projekts „Borgo Laudato si’“, das als greifbares Modell für integrale Ökologie und nachhaltige Entwicklung dienen soll. Die Initiative ist Teil der Bemühungen des Vatikans, eine ökologische Wende zu fördern, die sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesellschaft und deren sozialen Zusammenhalt berücksichtigt. Sie geht zurück auf die gleichnamige, wissenschaftlich fundierte Enzyklika von 2015, in der Franziskus seine Sorge um die Bewahrung der Schöpfung, das „gemeinsame Haus“ zum Ausdruck brachte.

Ein zentrales Element des Projekts ist die Landwirtschaft, die sich durch nachhaltige Praktiken auszeichnet, darunter, als neues Highlight, die Entwicklung eines Weinbergs, der Tradition und Innovation verbindet. Der Papst betonte, dass der Weinbau und andere landwirtschaftliche Initiativen im Borgo ein Symbol für die „guten und fruchtbaren Beziehungen zwischen der Menschheitsfamilie und der Schöpfung“ seien. Der Weinberg solle dabei nicht nur symbolisch für die Rückbesinnung auf ökologische Werte stehen, sondern auch wirtschaftlich und sozial nachhaltige Strukturen schaffen.

Ganzheitlicher Bildungsansatz des Zentrums

Das Zentrum für Hochschulbildung „Laudato si’“ wurde Anfang 2023 gegründet und soll als Plattform für wissenschaftliche, pädagogische und soziale Aktivitäten dienen. Es richtet sich nicht nur an Akademiker, sondern auch an Landwirte, Umweltschützer und andere Interessengruppen sowie die interessierte Öffentlichkeit, die an einer nachhaltigen Entwicklung interessiert sind. Mit dem Ziel, die Prinzipien der Enzyklika ‚Laudato si‘ praktisch umzusetzen, arbeitet das Zentrum an einer ganzheitlichen Bildung, die auf Nachhaltigkeit und ökologischem Bewusstsein basiert. Das Projekt „Borgo Laudato si’“ in Castel Gandolfo auf dem Anwesen der ehemaligen päpstlichen Sommerresidenz soll ein Labor für integrale Ökologie werden, in dem landwirtschaftliche Innovationen und ökologische Bildungsangebote verschmelzen.

VDL-Hessen: 25 Jahre im Öffentlichen Dienst – Ehrung von Dr. Jürgen Neureuther

Foto: Dr. Jürgen Neureuther
Der Leiter der BBS Agrarwirtschaft am DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück Studiendirektor Dr. Jürgen Neureuther wurde Ende Oktober für 25 Jahre im öffentlichen Dienst geehrt. Dienststellenleiter Michael Lipps überreichte ihm die Dankesurkunde der Ministerin für Bildung Dr. Stefanie Hubig.
Jürgen Neureuther berichtete, dass seine erste Tätigkeit im öffentlichen Dienst ein einjähriges Praktikum an der damaligen Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey gewesen sei. Danach sei er gut dreieinhalb Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Agrarpolitik und Marktforschung der Universität Gießen im Dienst des Landes Hessen gewesen, bevor er im Rahmen seines Landwirtschaftsreferendariats 1996 nach Rheinland-Pfalz zurückkehrte. Nach Abschluss des Referendariats übte Dr. Neureuther u. a. Tätigkeiten als Referent in der Verwaltung des Landtags Rheinland-Pfalz, als Lehr- und Beratungskraft am DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und wiederum als Referent im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau aus, bevor er im September 2020 zum Leiter der Abteilung BBS Agrarwirtschaft am DLR R-N-H ernannt wurde.
Seit August 1999 ist er darüber hinaus noch ehrenamtlich als Mitglied des Stadtrats seiner Heimatstadt Worms tätig.
Text: VDL Hessen

DWI beauftragt die Hochschule Geisenheim mit der Erstellung neuer Marktberichte

Im Bild: v.l.n.r.: Christoph Kiefer (HGU), Monika Reule (DWI), Eberhard Abele (DWI), Prof. Dr. Simone Loose (HGU), Antoine Wetzler (HGU). Bildquelle: DWI

Das Deutsche Weininstitut (DWI) hat die Hochschule Geisenheim damit beauftragt, ab September 2024 bis 2027 Marktberichte basierend auf der Geisenheimer Absatzanalyse bereitzustellen, die das DWI der Branche regelmäßig zur Verfügung stellt. Die Berichte beruhen auf einer Auswertung der Absatzdaten von Weingütern, Kellereien und Genossenschaften aus den acht größten Anbaugebieten Deutschlands.
„Dank der Daten aus der Geisenheimer Absatzanalyse können wir noch detaillierte Informationen zu den Absatzwegen abseits des Lebensmitteleinzelhandels liefern, was insbesondere für kleinere Betriebe von großem Interesse ist“, betont DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. „Der erste Bericht wird erstmals eine ausführliche Analyse zum Vertrieb von Weingütern in die Gastronomie liefern, was wir bisher so nicht abbilden konnten und von daher einen echten Mehrwert dieser Kooperation darstellt“, erklärt Reule. Sie könnten von den Weingütern genutzt werden, um ihre Preissetzung und Preisverhandlungen mit Gastronomen zu optimieren.

Nach dem Sonderbericht zur Gastronomie im September, folgen in diesem Jahr noch weitere Berichte zum Absatz der Weinerzeuger über die Direktvermarktung und den Fachhandel. Für die kommenden Jahre hat sich das DWI mit der Hochschule Geisenheim auf die Bereitstellung weiterer neuer Informationen verständigt, wie etwa zum Geomarketing oder zu erfolgreichen Exportprodukten.

„Angesichts der begrenzten Mittel in der Branche, sehen wir es mit unserem Team als eine besondere Auszeichnung und gleichzeitige Verpflichtung, mit Unterstützung des DWI an der Fortführung der Geisenheimer Absatzanalyse zu arbeiten,“ sagt Prof. Dr. Simone Loose, Leiterin des Instituts für Wein- und Getränkewirtschaft der Hochschule Geisenheim. Gerade in einem schwierigen Marktumfeld seien zuverlässige und präzise Informationen zur Entwicklung der verschiedenen Absatzwege für die deutschen Weinproduzenten unerlässlich.
Die Hochschule kann die Mittel des DWI als notwendigen Eigenanteil in ein Europäisches EFRE-Förderprojekt einbringen. „Durch die dadurch erhöhte Fördersumme können wir den Betrieben ist weiterhin eine kostenfreie Teilnahme an der Absatzanalyse anbieten – eine Lösung von der Branche für die Branche,“ betont Loose. Das DWI wie auch die Hochschule wünschen sich dabei eine noch stärkere Beteiligung von Betrieben. Je mehr Erzeuger teilnehmen, desto detaillierter und genauer werden die Daten und Analysen, die dann an die Branche zurückgeben werden können.

Text: Markus Ebel-Waldmann

Oben grüner Strom, unten weißer Riesling – Hessischer Wissenschaftsminister Gremmels besucht Hochschule Geisenheim und weiht Forschungsplattform für Agri-Photovoltaic ein

Einweihung der Agri-Photovoltaic-Anlage (v.l.n.r.): Thomas Franke (AgriPV-Solutions), Prof. Dr. Manfred Stoll und Prof. Dr. Claudia Kammann (beide Hochschule Geisenheim), Dagmar Baecker (WIBank), Timon Gremmels (Hessischer Wissenschaftsminister), Ingo Schon (Mitglied des Landtags und Weinbaupolitischer Sprecher CDU-Landtagsfraktion), Christian Weinmann (sbp sonne), Prof. Dr. Hans Reiner Schultz (Präsident der Hochschule Geisenheim), Julia Wamsler (ISE Fraunhofer). Quelle: Torsten Silz / Hochschule Geisenheim

Am 05. September 2024 stattete Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, der Hochschule Geisenheim einen Antrittsbesuch ab. Bei seinem Besuch machte sich der Minister ein Bild von der Weiterentwicklung des Campus der Hochschule, tauschte sich mit ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu deren Forschungsprojekten aus und weihte die Agri-Photovoltaic-Forschungsplattform „VitiVoltaic“ an der Hochschule Geisenheim ein.

Agri-PV-Plattform liefert erste Erkenntnisse und ersten Voltaic-Wein Deutschlands

Oben grüner Strom, unten weißer Riesling – so lässt sich die Agri-Photovoltaic-Forschungsanlage „VitiVoltaic“ an der Hochschule stark vereinfacht auf einen Nenner bringen. Bei der Anlage handelt es sich um eine komplexe Installation automatisiert gesteuerter Photovoltaic-Module über den Reben im Weinberg. Ziel ist die Erprobung der doppelten Nutzung der landwirtschaftlichen Fläche für die Weinproduktion und Solarstromgewinnung. Gleichzeitig stellt die Anlage und das dazugehörige umfassende wissenschaftliche Projekt auch eine wichtige nationale und internationale Forschungs- und Transferplattform für den Austausch mit Weinbaubetrieben aus der Region und darüber hinaus zu verschiedensten Fragestellungen in Bezug auf die zukünftigen Herausforderungen des Weinbaus im Kontext von Klimawandel und Biodiversität dar. Bei der Konzeption, Umsetzung und Aufstellung begleitet wurde die Hochschule Geisenheim durch den Lösungsanbieter AgriPV-Solutions aus München.

Im letzten Herbst ist die Anlage in Betrieb genommen worden und hat in diesem Jahr erstmals die Daten eines kompletten Entwicklungszyklus geliefert. Auch ein erster Jahrgang des im Forschungsweinberg gereiften Weins – dem ersten Voltaic-Wein Deutschlands – ist nun verfügbar. Erste interessante Erkenntnisse aus dem abgelaufenen Jahr liegen bereits vor. Sie zeigen unter anderem einen leicht verzögerten Reifeverlauf, der der enormen Beschleunigung der Reife durch den Klimawandel entgegenwirkte.

Die nun erfolgte offizielle Einweihung ist der Auftakt für eine intensive Forschungsarbeit über viele Jahre, von der sich die Geisenheimer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vielfältige weitere Erkenntnisse erhoffen. Sie stehen dabei im engen Austausch mit einer Vielzahl von wissenschaftlichen Partnern aus vielen Ländern der Welt, unter anderem aus Portugal, Frankreich, USA und Australien. Darüber hinaus ist die „VitiVoltaic“-Anlage auch ein essenzieller Ausgangspunkt für Weiterentwicklungen und die Nutzbarmachung für die Praxis. So ist aus der bestehenden Plattform bereits der Prototyp eines weiteren, innovativen Anlagentyps namens „VitiCULT-PVmobil“, einer gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und der Solarenergie- und Tragwerksplaner sbp sonne entwickelten mobilen Anlage für Jungrebenanlagen, entstanden.

Gefördert wird der Aufbau und der Betrieb der Forschungsplattform „VitiVoltaic“ sowie die Anschaffung neuester Maschinen, wie z.B. eines autonomen Hackroboters bis 2025 über das Hessische Wissenschaftsministerium aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE mit insgesamt rund 800.000 €. Weitere 300.000 € zur wissenschaftlichen Begleitforschung wurden durch das Hessische Landwirtschaftsministerium bereitgestellt.

Stimmen zum Antrittsbesuch sowie zur Einweihung der „VitiVoltaic“-Anlage

„Die Hochschule Geisenheim bietet ein beeindruckendes Spektrum an praxisnahen Studienangeboten und treibt intensive Forschungsaktivitäten zu wichtigen Herausforderungen der Zukunft voran. In ihren verschiedenen Themenbereichen, angefangen von Wein und Getränken, über Gartenbau und Lebensmittel, bis hin zur Landschaftsarchitektur, wirkt sie als hessische Hochschule damit weit über unser Bundesland sowie über Deutschland hinaus in die Welt. Die VitiVoltaic-Anlage ist hierfür ein beeindruckendes Beispiel. Schon als Bundestagsabgeordneter habe ich mich intensiv mit der Agri-PV beschäftigt. Daher war es mir eine große Freude, die Forschungs- und Transferplattform kennenlernen und einweihen zu dürfen“, fasst Timon Gremmels, hessischer Wissenschaftsminister seine Eindrücke des Antrittsbesuchs und der Einweihung der „VitiVoltaic“-Plattform zusammen.

„Die neue Agri-PV-Anlage in Geisenheim ist ein wichtiger neuer Baustein für die Forschung an der Hochschule Geisenheim und gleichzeitig ein gutes Beispiel, wie die Hochschule durch praxisnahe Projekte mit konkreten und wichtigen Erkenntnissen zur Lösung der Herausforderungen der Zukunft in Landwirtschaft und Weinbau beiträgt. Das Projekt entsprechend zu fördern, war uns daher ein wichtiges Anliegen. Für die engagierte Forschung und den weiteren Transfer dieses Wissens in die Praxis danke ich der Hochschule Geisenheim und allen Beteiligten und wünsche weiterhin viel Erfolg mit der Arbeit hieran“, sagt Ingmar Jung, Hessischer Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat.

„Wir bedanken uns recht herzlich bei Wissenschaftsminister Timon Gremmels für sein großes Interesse an unserer Hochschule neuen Typs. Besonders gefreut hat uns bei seinem Antrittsbesuch auch, dass Hr. Gremmels im Rahmen der Einweihung am Beispiel der VitiVoltaic-Anlage mit uns auch inhaltlich tief in unsere wissenschaftliche Arbeit und die Chancen und Herausforderungen beim Auf- und Ausbau internationaler Forschungsplattformen eingestiegen ist. Ein besonderer Dank gilt auch Landwirtschafts- und Umweltminister Ingmar Jung für die große Unterstützung im Rahmen des Aufbaus unserer Anlage als auch sonst“ kommentiert Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim.

„Dank der Förderung durch das Wissenschafts- und Landwirtschaftsministerium des Landes Hessen haben wir als Hochschule Geisenheim mit der VitiVoltaic-Anlage eine perfekte Plattform für die Erforschung und Erprobung zukünftiger Lösungen für den Umgang mit dem Klimawandel im Weinbau aufbauen können. Im Fokus unserer Forschung wird dabei in Zukunft sowohl die Änderung des Mikroklimas, dessen Einfluss auf den Gesundheitszustand der Trauben, die Physiologie der Rebe, neue Pflanzenschutzstrategien, als auch neue technische Applikationen wie dem Einsatz batteriebetriebener, autonomer Raupen beinhalten“, erklärt Prof. Dr. Manfred Stoll, Institutsleiter allgemeiner und ökologischer Weinbau an der Hochschule Geisenheim.

„Ein weiteres wichtiges Element der Forschungsaktivitäten rund um das VitiVoltaic-Projekt ist auch die Diskussion wichtiger Rahmenbedingungen und Randaspekte für die nachhaltige Umsetzung solcher Systeme. Hierzu gehört beispielsweise, Möglichkeiten zur Steigerung der gesellschaftlichen Akzeptanz und der schnellen Integration in die Praxis zu entwickeln“, ergänzt Prof. Dr. Claudia Kammann, Institutsleiterin für angewandte Ökologie.

„Bei der Agri-PV Anlage in Geisenheim handelt es sich um die erste Anlage in Deutschland, die über Weinreben im Weinberg projektiert und installiert ist. Wir sind stolz und dankbar, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit der Hochschule Geisenheim und dem Land Hessen realisieren durften“, kommentiert Thomas Franke, Geschäftsführer bei Agri-PV Solutions.

Text: Markus Ebel-Waldmann