Internationale Konferenz für Pflanzenzüchtung an der Hochschule Geisenheim mit großem Zulauf
Prof. Dr. Kai Voss-Fels, Professor für Pflanzenzüchtung bei der Begrüßung der Teilnehmer:innen zur German Plant Breeding Conference 2024 in Geisenheim. Quelle: Hochschule Geisenheim / Torsten Silz
Im März 2024 fand die zweijährlich stattfindende, international ausgerichtete Tagung der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V. (GPZ), die German Plant Breeding Conference 2024, an der Hochschule Geisenheim statt. Vom 19. bis 21. März trafen sich hier rund 300 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Unternehmen aus insgesamt 30 Ländern, um über beschleunigte, neuartige Pflanzenzüchtung zu diskutieren.
Im Fokus der Veranstaltung unter dem Motto „Accelerating Crop Genetic Gain“ standen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten neuer Methoden und aller weiteren Aspekte zukunftsgerichteter Züchtungsansätze. Große Chancen wurden unter anderem modernen Tools aus Molekulargenetik, Genomik, Phänotypisierungs-Technologie, Bioinformatik und Biotechnologie, wie z. B. der neuartigen CRISPR/Cas-Methode zugeschrieben. Bei letzterem Verfahren, das auch Gen-Schere genannt wird, geht es darum, landwirtschaftlich wichtige Merkmale gezielt durch Veränderung bestimmter DNA-Abschnitte anzupassen.
Mehrwert der neuen Möglichkeiten eindeutig aufgezeigt
„Eine beschleunigte und anpassungsfähige Züchtung von Pflanzen ist eine der wesentlichen Grundvoraussetzungen für eine moderne ökologische, und gleichermaßen effektive und wirtschaftliche Landwirtschaft. Dies gilt ebenso für den Wein- und Obstbau. Mit den neuen Methoden kann man viel Zeit sparen und kann deutlich präziser arbeiten als bei konventionellen Züchtungsverfahren.“, kommentierte Prof. Dr. Kai-Voss-Fels, Prof. für Pflanzenzüchtung an der Hochschule Geisenheim und Organisator der Tagung.
Mithilfe der neuartigen Pflanzenzüchtungen lässt sich die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen Hitze und Dürre sowie gegen Schädlinge und Krankheiten schneller stärken als mit herkömmlichen Methoden. Damit sind die Pflanzen besser gewappnet gegen den Klimawandel. Gleichzeitig fördern die mit den neuen Methoden gezüchteten Pflanzen einen ressourcen- und umweltschonenden Anbau, tragen zu möglichst geringem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bei und können helfen, dennoch einen hohen Ertrag und eine hohe Qualität des Ernteguts zu ermöglichen.
„Auf unserer dreitägigen Veranstaltung, die in diesem Jahr mit großem Erfolg von der Hochschule Geisenheim ausgerichtet wurde, konnten wir die Bedeutung und den Mehrwert der neuen Möglichkeiten eindeutig aufzeigen und konkrete Aspekte der Weiterentwicklung diskutieren. Ich danke den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr für die engagierte Mitwirkung bei der Tagung.“, ergänzte Voss-Fels.
Weitere Stimmen zur Tagung
„Der ganzheitliche Ansatz und zugleich enge Austausch zwischen den verschiedenen Pflanzenzüchtungsexperten aus aller Welt ist beispielhaft und leistet einen großen Beitrag dazu, die komplexen globalen Herausforderungen in den Bereichen Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau mit Hilfe der Wissenschaft zu bewältigen.“ kommentierte Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, in einem schriftlich übermittelten Grußwort.
Der Staatssekretär im Hessischen Landwirtschaftsministerium, Daniel Köfer, nannte in seinem Grußwort vor Ort die Herausforderung der Klimaanpassung im Agrarbereich „eine Mammutaufgabe“. Dabei komme es vor allem auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft an. „Diese notwendige Vernetzung geschah hier bei der German Plant Breeding Conference in Geisenheim. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagte Köfer.
„Als Hochschule neuen Typs mit den Schwerpunkten Wein- und Gartenbau, Landschaftsarchitektur und Frischeprodukte, hat uns es besonders gefreut und geehrt, diese bedeutende, internationale Tagung bei uns in Geisenheim zu Gast haben zu dürfen.“ erklärte Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim.
Weitere Informationen
Das komplette Programm der Tagung zum Nachlesen finden Sie unter: https://www.gpz-breeding-conference-2024.de/program. Ein Abstract-Book steht ebenfalls zum Download bereit.
Foto: HGS / Text: Markus W. Ebel-Waldmann
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