VDL_Logo

VDL: Agrarier-Stammtisch

Der nächste Agarier-Stammtisch findet statt:

am Dienstag, 05.Februar 2013, ab 18:00 Uhr
im Dublin Inn, Am Markte 13
gegenüber dem Alten Rathaus

Zum Agrarier-Stammtisch, der einmal im Quartal stattfindet, ist jede/jeder eingeladen, die/der sich für agrarische Themen und Interessen interessiert. Wenn Sie uns Ihre Mailadresse zukommen lassen, bekommen Sie die Einladung in Zukunft automatisch,

Für den Agrarier-Stammtisch bitten wir um eine formlose Anmeldung (ist aber keine Voraussetzung).

Anmelden können Sie sich über
– Mail vdl_hannover@yahoo.de,
– Telefon der Geschäftsfüherin Ruth Franken 0511-85 14 74 (AB),
– Fax an die Nummer 0511-98 24 51 62.

Wir freuen uns wieder auf viele bekannte und neue Gesichter und gute Gespräche!

VDL_Logo

Unser erster AfterWORK AgrarTREFF steht kurz bevor

Am 17. Januar 2013 um 18 Uhr sehen wir uns zu einem interessanten Thema im Etzhorner Krug.

Mit dem AfterWORK AgrarTREFF beschreiten wir eine andere Form der Zusammenkunft als in den herkömmlichen Stammtischen. Zwei wesentliche Ziele sind ein kurzer Vortrag eines Gastes, der Einblick in sein Tätigsgebiet gibt und ein geselliges Zusammensein mit Berufskollegen und anderen Interessierten aus dem Agrarbereich über die Grenzen der Mitgliedschaft hinaus. Wir hoffen, dass sich dabei eine gute Möglichkeit für neue Kontakte ergibt. Dieses Treffen möchten wir gerne in einem zweimonatigem Rhythmus durchführen. Es sind ausreichend Parkplätze vorhanden und die Buslinie 309 hält direkt vor der Tür. Es sei denn, Sie kommen mit dem Rad. Dann ist es auch nicht weit aus der Innestadt.

Der erste AfterWORK AgrarTREFF ist am 17. Januar um 18 Uhr im Etzhorner Krug. Thema Getreidemärkte.

Bitte melden Sie sich unter Termine https://www.vdl.de/landesverbaende/weser-ems/termine.php für diese Veranstaltung an, damit wir einen Überblick bekommen. Ein Klick auf das „PLUS“ vor dem Datum, dann öffnet sich der Termin und unten ist ein Feld für die Anmeldung.

Sagen Sie uns doch bitte nachstehend Ihre Meinung zu dem Vorhaben.

Dazu haben wir extra ein Möglichkeit bei WORDPRESS geschaffen, damit Sie uns und anderen Mitgliedern Ihre Meinung mitteilen können.

VDL_Logo

Interessante Einblicke in die Agrargenossenschaft Cobbelsdorf

Dank der Vermittlung durch Thomas Gehrke, Direktor der Bezirksdirektion Berlin der Vereinigten Hagelversicherung VVaG, konnten der VDL-Landesverband Ost und der VDAJ am 20.10.2012 Jahr die Agrargenossenschaft Cobbelsdorf in Sachsen-Anhalt besuchen. Im Frühjahr hatten die Landwirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt und Sachsen diesen Betrieb ausgewählt, um EU-Agrarkommissar Ciolos die ostdeutsche Landwirtschaft zu zeigen. Auch uns empfing der Vorstandsvorsitzender Horst Saage, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, mit großer Offenheit und Herzlichkeit.

Nach der Wiedervereinigung 1991 befragte Horst Saage, damaliger Vorsitzender der LPG Tierproduktion und Sohn einer alteingesessenen Bauernfamilie, die LPG-Mitglieder, wie es mit der Landwirtschaft weitergehen sollte. Bis auf drei Gegenstimmen sprach sich die große Mehrheit für die Umwandlung in eine Agrargenossenschaft aus. Saage ist stolz darauf, dass er den damaligen Flächenbestand bis heute halten und aktuell bis 2025 sichern konnte. Mit den jeweiligen Pachtvertragsverlängerungen haben die Bodeneigentümer dem Vorsitzenden das Vertrauen ausgesprochen.

Saage hat sich immer dafür eingesetzt, einen Gemischtbetrieb zu führen. Reiner Ackerbau wäre leichter gewesen, aber ihm war der Erhalt der Arbeitsplätze über die Tierhaltung wichtig. Allerdings musste auch er im Laufe der Zeit den Arbeitskräftebestand auf den seinerzeit von der Beratung empfohlenen Bestand von rund 50 Personen verkleinern.

in den vergangenen 20 Jahren wurden jeweils 2,5 Mio. Euro in die Michwirtschaft, die Sauenhaltung und in die Feldwirtschaft investiert sowie 2,5 Mio. Euro Entschädigung an ehemalige LPG-Mitglieder im Rahmen der Vermögensauseinandersetzung ausgezahlt.

Organisation der Agrargenossenschaft

Die Agrargenossenschaft hat aktuell 168 Mitglieder und 374 Pachtverträge mit Bodeneigentümern. Sie bewirtschaftet rund 3.000 ha, davon sind etwa 15 % der Fläche Eigentum der Agrargenossenschaft. Die Pachtpreise liegen bei 3,5 Euro je Bodenpunkt (bei durchschnittlich 41 Bodenpunkten). Das Eigenkapital beträgt etwa 10 Mio. Euro. Die durchschnittliche Dividende für Genossenschaftsanteile beträgt 5 %.

Die Genossenschaft beschäftigt z.Z. 50 Angestellte und drei Auszubildende. Davon arbeiten etwa 15 Mitarbeiter im Bereich Milchvieh mit rund 500 Kühen und Nachzucht, 15 Mitarbeiter einschließlich 2 Schlossern in der Feldwirtschaft und 12 bis 14 Mitarbeiter in der Sauenhaltung. Ein Schäfer kümmert sich um eine Schafherde mit rund 200 Mutterschafen und Nachzucht. Eine Bürokraft sorgt dafür, dass u.a. alle EU-Prämienanträge rechtzeitig gestellt werden. Die Betriebsprämie von z.Z. 300 Euro pro Hektar ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Saage bevorzugt eher moderate Löhne mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 9 Euro, kombiniert mit flexiblen Weihnachtsgeld. Je nach Ertragslage fällt dieses mehr oder wenig üppig aus. 2011 musste es allerdings wegen der auf dem Halm großenteils verdorrten Ernte ausfallen.

Ein weiterer Motivationsfaktor ist die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter. So sind z.B. die einzelnen Mitarbeiter verantwortlich für „ihren“ Traktor und „ihren“ Mähdrescher, was die Wartung etc. betrifft. Bei notwendigen Ersatzinvestitionen werden sie in die Kaufentscheidungen mit einbezogen.

Entwicklung der Milchwirtschaft

Zunächst wurde mit der vorhandenen Milchviehherde in den alten Ställen weiter gewirtschaftet. Zur Arbeitserleichterung wurde ein Fischgrätenmelkstand installiert. Als 2005 im Zuge des Generationswechsels ein neuer Leiter der Milchproduktion berufen wurde, musste er nach 100 Tagen Vorschläge für die Modernisierung vorlegen. Gemeinsam entschied man sich für den Neubau eines offenen Boxenlaufstalls auf Gülle mit 500 Plätzen und einem Melkkarussell mit 32 Plätzen. Bei der Installation, insbesondere der Elektrik, setzte Saage auf örtliche Handwerker, die auch bei Störungen sofort verfügbar sind.

Die durchschnittliche Jahresmilchleistung beträgt 9.500 kg je Kuh. Die Kühe werden in vier Leistungsgruppen gehalten und erhalten eine bedarfsgerechte Futterration aus Mais- und Grassilage, Sojaschrot und entsprechenden Mineralien.

Probleme bereitet der niedrige Milchpreis von 28 Eurocent je Liter. Wirtschaftlich arbeitet dieser Bereich erst ab 35 Eurocent je Liter.

Schweinezucht für die Ferkel- undLäuferproduktion

Der Betrieb hat z.Z. 1.500 konventionelle Sauenplätze, d.h. Stallhaltung auf Gülle. Die gesamte Schweineanlage wurde 2001 modernisiert. Mit dem derzeitigen System erreicht der Betrieb eine Vermarktungsquote von 27 Ferkeln pro Sau und Jahr. Bei dem kürzlich in Brüssel beschlossenem Haltungssystem der Gruppenhaltung befürchtet Saage Verluste in der Produktion.

Feldwirtschaft

Der Betrieb baut je 400 ha Winterweizen, Wintergerste und Winterroggen an, ferner 500 ha Raps und 50 ha Zuckerrüben. Der traditionelle Kartoffelanbau wurde eingestellt, weil aufgrund des steinhaltigen Bodens die Qualitäten nicht erreicht werden.

Die Phosphordüngung erfolgt ausschließlich über die Gülle. Die Gülle wird fachgerecht sofort nach der Ausbringung mit Schleppschläuchen (von montags bis donnerstags) eingearbeitet, um unnötige Geruchsbelästigung zu vermeiden. Die Folgefrucht auf Raps wird pfluglos angebaut, um die gute Bodengare zu nutzen. Ansonsten wird vor der Bestellung gepflügt, um u.a. den Mäusebestand unter Kontrolle zu halten.

Die Erträge lagen 2012 bei rund 72 dt/ha Winterweizen, 58 dt/ha Wintergerste, 50 dt/ha Winterroggen und 38 dt/ha Raps. Die Zuckerüben werden im Lohn möglichst eine Woche vor dem Abfuhrtermin gerodet. Alle übrigen Feldarbeiten werden mit eigenen Maschinen bewältigt. Der Betrieb verfügt über drei Mähdrescher, einen Feldhäcksler und 20 Traktoren mit den nötigen Anbaugeräten.

Für das Milchvieh werden 250 ha Mais angebaut und auf 100 ha Feldgras vier Schnitte für Silage und ein Schnitt für Heu eingebracht.

Ökolandbau

Die Agrargenossenschaft betreibt auf einem örtlich getrennt liegenden Betriebsteil auf 400 ha Pachtland Ökolandbau. Dort werden eine Mutterkuhherde mit 92 Muttertieren und eine Schafherde mit 228 Mutterschafen gehalten. Da diese Flächen im Elbeüberschwemmungsland liegen, müssen die Tiere im Winter aufgestallt werden.

Entwicklungdes ländlichen Raums

In dem Bereich der Agrargenossenschaft Cobbelsdorf liegen acht Dörfer mit jeweils 80 bis 600 Einwohnern. Jedes Dorf hat seine eigene Kirche, eine ehemalige Schule, Feuerwehr etc. Es gibt dort heute so gut wie keine Ruinen und keinen Leerstand. Saage sagt, dass jeder Euro an Fördermitteln Privatinvestitionen von 3-4 Euro nach sich zieht. Die früheren LPG-Mitglieder haben ihre Entschädigungen in die Erhaltung und Verschönerung ihrer Häuser und Hofanlagen investiert. Herr Saage hat dazu beigetragen, dass die Förderprogramme von den Dörfern in Anspruch genommen wurden und ist 2011 für sein großes Engagement in zahlreichen Gremien der Verbandsarbeit und Kommunalpolitik mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden.

Agrarreform

Solange es Betriebsprämien gibt, sollten alle Betriebe gleichbehandelt werden. Saage ist gegen jegliche Degression und Kappung der Betriebsprämien. Mit 1,7 AK je 100 ha liege die Agrargenossenschaft in der Bewirtschaftungsintensität gleichauf mit vielen Gesellschaften bürgerlichen Rechts.

Erneuerbare Energien

Grundsätzlich hat für Saage die Nahrungsmittelerzeugung Vorrang. Wenn es wie im Moment genügend Rohstoffe gebe und wenn der Landwirtschaft kein Schaden entstehe, seien die wirtschaftlichen Möglichkeiten der erneuerbaren Energien auszuschöpfen.

Für Saage kommt die Veredlung vor der Biogasherstellung. Für ihn wäre Biogas nur denkbar für die Verwertung von Gülle und pflanzlichen Reststoffen. Er erwägt den Bau einer Biogasanlage an seine Sauenanlage zu koppeln. Dann könnte er die Abwärme für das Heizen der Schweineställe nutzen.

Wenn es ausreichend Biorohstoffe gibt, spricht aus Sicht von Saage nichts gegen eine Verwertung zu Biokraftstoff. Ein Teil der geernteten Rüben geht z.Z. in die Bioethanolproduktion.

Saage hat ebenfalls keine Einwände gegen die Nutzung von Dächern und industriellen Brachlandes für die Solarerzeugung. Alle seine Dächer sind an ein Solarunternehmen verpachtet. Saage lehnt jedoch die Photovoltaik auf landwirtschaftlich nutzbaren Flächen ab.

Der Windenergie steht er offen gegenüber. Obwohl sich in Sichtweite außerhalb seiner Felder ein Windpark befindet, hat ein in seinem Bereich ansässiger Investor die Genehmigung für nur ein Windrad bekommen, da er im Raumordnungsplan nicht als Windpark ausgewiesen ist.

Hanna Garcke

VDL_Logo

Neue Impfstoffe für landwirtschaftliche Nutztiere

Die Veranstaltung ist aufgrund hoher Beteiligung ausgebucht. Eine weitere Anmeldung – auch kurzfristig – ist nicht möglich!

Der VDL-Landesverband Hannover lädt ein zu einer Besichtigungsveranstaltung beim Europäischen Forschungszentrum für Tierimpfstoffe in Hannover.
Mit dem „Boehringer Ingelheim Veterinary Research Center“ (BIVRC) hat das international renommierte Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim ein modernes Forschungszentrum mit mehr als 50 Laboratorien und einer daran angeschlossenen Tierhaltung errichtet. Derzeit arbeiten 50 hoch
qualifizierte Wissenschaftler, Laborkräfte und Tierpfleger im BIVRC an der Entwicklung von neuen Impfstoffen für landwirtschaftliche Nutztiere, bis 2016 sollen es 80 Mitarbeiter werden.

Termin: 26.11.2012, 14:00 – ca. 17:00 Uhr

Treffpunkt: Boehringer Ingelheim Veterinary Research Center GmbH & Co. KG, Bemeroder Straße 31, 30559 Hannover

Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung bis zum 22.11.2012 zwingend erforderlich!

Das Programm und das Anmeldeformular erhalten Sie hier.

VDL_Logo

Agrarier-Stammtisch

Der nächste Agarier-Stammtisch findet statt:

am Dienstag, 06.November 2012, ab 18:00 Uhr
im Dublin Inn, Am Markte 13
gegenüber dem Alten Rathaus

Zum Agrarier-Stammtisch, der einmal im Quartal stattfindet, ist jede/jeder eingeladen, die/der sich für agrarische Themen und Interessen interessiert. Wenn Sie uns Ihre Mailadresse zukommen lassen, bekommen Sie die Einladung in Zukunft automatisch,

Für den Agrarier-Stammtisch bitten wir um eine formlose Anmeldung (ist aber keine Voraussetzung).

Anmelden können Sie sich über
– Mail vdl_hannover@yahoo.de,
– Telefon der Geschäftsfüherin Ruth Franken 0511-85 14 74 (AB),
– Fax an die Nummer 0511-98 24 51 62.

Wir freuen uns wieder auf viele bekannte und neue Gesichter und gute Gespräche!

Den Flyer dazu können Sie sich hier ansehen.

VDL_Logo

Falschgeld – oder wo kommen eigentlich unsere Münzen her

Das erste, was die Gruppe der baden-württembergischen VDLer bei ihrem Besuch der staatlichen Münze Ende September in Stuttgart zu hören bekam, war der Hinweis, dass hier erstaunlicherweise kein Geld geprägt würde. Die Prägeprodukte würden erst durch den Transport zur entsprechenden Stelle der Bundesbank und durch die dort erfolgende Anerkennung zu echtem Geld gemacht.

Dies hinderte uns aber bei der Führung nicht, staunend den Weg vom unbearbeiteten Metallstück, der Ronde, bis hin zur fertig geprägten Münze zu verfolgen. So sahen wir zu Beginn in den durch mächtige Tresortüren geschützten Lagerräumen tief beeindruckt viele gestapelte Metallkisten mit der Aufschrift „10 Euro Münzen“, Inhalt „300 000 Euro“.

Derzeit werden an den unermüdlich laufenden Pressen Münzen für Bolivien geprägt, sogenannte Bolivanos. Diesen Auftrag von über 400 Millionen Münzen hatte sich die staatliche Münze auf Grund einer bolivianischen Ausschreibung ergattert. So konnten wir direkt am Objekt den Herstellungsprozess verfolgen. Bis zu 12 Münzen pro Sekunde spuckt die Presse aus, alles präzise über PC-Programme gesteuert.
Die gleichzeitig von oben und unten zustoßenden Prägestempel halten dieses Tempo nur einen Tag aus und müssen dann ausgetauscht werden.
Diese Münzen werden dann genauestens gezählt, überprüft, Fehlprägungen aussortiert und alles genau protokolliert, sodass kein Münzstück verloren geht. Angesichts der großen, z.T. bis zum Rand mit Münzen gefüllten Behälter kamen wir uns wie bei einem Besuch bei Dagobert Duck vor.

Der Werdegang dieser Münzstempel vom großen, von Künstlern und Graphikern entworfenen Gipsbild der Münze mit dem jeweiligen Motiv von Vor- und Rückseite über Kunststoffnegative bis hin zum metallischen „Urstempel“, dem alle späteren Produktionsstempel gleichen, wurde uns genauestens erläutert.
Auch die Herstellung von Medaillen, also von „Münzen“ ohne eingeprägten Geldwert konnten wir direkt verfolgen. Es war gerade ein privater Auftrag zur Medaillen-prägung im Gange. Diese Medaillen wurden in der Form „Spiegelglanz“, einer Qualität, die insbesondere von Sammlern bevorzugt wird, geprägt. Jede einzelne Medaille wurde von Hand eingelegt, ausgepresst und dann sofort von Hand aus der Presse geholt und genauestens auf eventuelle Fehler überprüft. Es war für uns nahezu unmöglich, bei den Ausschussmedaillen die dort festgestellten kleinsten Fehlstellen zu erkennen. In der staatlichen Münze selbst arbeiten 65 Angestellte, die alle Spezialisten von hoher Kompetenz sind, da die Münze, um nahezu autark zu bleiben, fast alle Werkzeuge selbst herstellt und pflegt. Die Sicherheit nach außen und innen hat höchste Priorität. So konnten wir, trotz mehrfacher Nachfrage nicht erfahren, wie die Rohmaterialien ins Werk kommen, wer die fertigen Produkte abholt, wann das passiert und wohin sie kommen.
Die riesigen gepanzerten Stahlzufahrtstore für den An- und Abtransport machten einen absolut einbruchsicheren Eindruck auf uns.

Die Bediensteten selbst dürfen keine Münzen in ihren Geldbeuteln mitbringen und sogar in der im Gebäude befindlichen Kantine – keiner darf in der Mittagspause das Gebäude verlassen -darf nur mit Scheinen, bzw. mit Chips bezahlt werden.
Und auch wir wurden nach Ende unserer sehr professionellen und spannenden Führung vor dem Ausgang wie beim Flughafencheck-in nochmals mittels Röntgen und Sonden unter die Lupe genommen.
Doch als kleinen Trost erhielten wir alle eine wunderschöne „Spiegelglanzmedaille“ der Münze (siehe Bild).
Hermann Wiest

VDL_Logo

Tomaten und Paprika aus Dithmarschen – VDL Bezirksgruppe Nord informierte sich vor Ort

Frischgemüse-Betrieb in Hemmingstedt bei Heide. Die Besichtigung hatte der Betriebsleiter, Herr Jens Kühn, organisiert. Aus Urlaubsgründen konnte Herr Kühn die Führung Die VDL-Gruppe Nord und der VDL-Landesverband besuchten den Vitarom-durch den Betrieb nicht übernehmen. Das übernahm der stellvertretende Betriebsleiter, Herr Suppers.

Zum Einstieg trug Herrn Suppers ein paar Zahlen zur Größe des Unternehmens vor:

  • Es ist das größte Paprika-Gewächshaus Deutschlands.
  • Es ist die größte Gewächshausanlage Schleswig- Holsteins.
  • Das Paprika-Gewächshaus misst 230 m Länge mal 255 m Breite; das sind ca.5,8 ha.
  • Das Tomaten-Gewächshaus umfasst 205 m Länge mal 275 m Breite, das sind ca. 5,6 ha.
  • Die Betriebshalle für Sortierung, Verpackung und Lagerung ist 25 m breit und 150 m lang; also ca. 3,8 ha.
  • Das gesamte Investitionsvolumen betrug 18 Mio. €. Das Land Schleswig-Holstein hatte 1,1 Mio. € Fördermittel beigesteuert. Außerdem gab es ca. 1 Mio. € Fördergelder nach Maßgabe der Gemeinsamen Marktordnung für die Gewächshausanlage.

Das Projekt wurde von der Landgard Holding mit Sitz in Straelen/NL angeschoben. Dieses wurde dann an 4 Erzeuger der Erzeugerorganisation Landgard übergeben. Diese bildeten die Vitarom-Frischgemüse GmbH. Gärtnermeister Jens Kühn ist der Betriebsleiter vor Ort.

Auf dem Betriebsrundgang wurden verschiedene Bereiche angesprochen. Der Baubeginn war Juni 2008. Die Fertigstellung der Gewächshäuser war 2009 im Herbst. Die anderen Gebäude waren Juli 2010 fertig.
Die Gründe für den Bau der Anlage an jenem Standort sind so zu beschreiben:

  • gute Verkehrsanbindung zum Hamburger Markt über die Autobahn 23
  • preisgünstige Fernwärmeversorgung
  • günstiger Bodenpreis

Im Paprika-Gewächshaus angekommen, schilderte Herr Suppers den Arbeitsablauf vom Beginn des Kalenderjahres. Alles, was zur Produktion benötigt wird, wird aus den Niederlanden importiert. Anfang des Jahres werden die neuen 20 cm großen Pflanzen gesetzt. Etwa 190.000 Pflanzen fasst das Haus. Diese stehen in blumenkastenähnlichen Behältern. Diese sind mit Steinwolle bzw. Kokosmatten gefüllt. In diesen Bereichen können sich die Paprikawurzeln ausbreiten. Die Versorgung der Pflanzen mit Wasser, CO2 und etwa 7 Nährstoffen erfolgt vollautomatisch durch einen Klimacomputer. Dieser steuert auch an Hand der Wetterlage die Dachklappen und die Beschattungsanlage. Die Pflanzen erhalten pro Tag 20 Gaben Nährstofflösung á 100 ml. Die veredelten Paprikas haben 2 Triebe.

Die Pflanzen werden an gespannten Bändern ca. 4 m hochwachsen können. Jede Woche werden Nebentriebe beseitigt und die Triebe ums Band gewickelt.
Für die Befruchtung der Paprikas braucht nicht gesorgt werden, da sie Selbstbefruchter sind. An Schädlingen treten Läuse und rote Spinnen auf, die meistens die Blätter zerstören. Dagegen werden als „biologische Waffe“ Wanzen ausgesetzt, die die Läuse und Spinnen vernichten.
Die Pflanzenreihen sind so ausgelegt, dass in dem ca. 75 cm breiten Zwischenraum stabile Heizungsrohre am Boden verlegt sind, die auch gleichzeitig als Schienen für Hubwagen genutzt werden können. Vom Hubwagen aus werden die Pflanzen gepflegt und die Beerntung vorgenommen.

An einem Pflanzenstrang wachsen ca. 23 Paprikaschoten von April bis November. Hauptsächlich werden rote und gelbe Paprikas geerntet, aber nur ganz wenige orangefarbene und grüne. Die ca. 190.000 Pflanzen bringen 1.200 t Jahresertrag.

Dann wechselte die Besuchergruppe ins Tomaten-Gewächshaus über. Die Arbeitsweise bei der Produktion der Tomaten läuft ähnlich wie bei Paprikapflanzen. Es werden Strauchtomaten, Cherry-Strauchtomaten und Dattel-Tomaten erzeugt.

Anfang des Jahres werden ca. 96.000 veredelte Tomaten gesetzt. Jede Pflanze hat 2 Triebe. Jede Woche werden alle Seitentriebe herausgebrochen. Die Pflanzen haben ihren Standplatz auf Steinwollematten. Die Tomaten werden genauso vollautomatisch vom Klimacomputer bedient wie die Paprikas. Die Dünger- und Wassergaben sind etwas höher bemessen als im Paprika-Anbau. Auch auf dem Pflanzenschutzsektor wird biologisch gearbeitet. Die eingesetzten Wanzen beseitigen die Weiße Fliege und Rote Spinne.

Für die Bestäubung der Tomaten werden tausende von Hummeln eingesetzt. Die Hummeln werden per Karton aus Holland angeliefert. Die Kartons bleiben das Zuhause der Hummeln auch im Gewächshaus. Da Hummeln friedliche Insekten sind, können die Arbeiter ungestört ihre Pflegearbeiten fortsetzen.

Die Tomatenernte von April bis Oktober bringt einen Ertrag von ca. 3.000 t.
Ab November werden beide Gewächshäuser geräumt, komplett gewaschen, desinfiziert und wieder neu eingerichtet.

Einige Angaben zur Fernwärme: Die Shell-Raffinerie stellt Prozeßwärme zur Verfügung. Diese wird ins Fernwärmenetz der Stadt Heide und Gemeinde Hemmingstedt eingespeist. Der Wärmebedarf der Gewächshäuser liegt bei 1.200 Megawattstunden pro Woche. Der Energiepreis ist auf 25 Jahre festgeschrieben und sehr günstig.

Hinsichtlich der Arbeitskräfte ist folgendes festzustellen:
Der Betriebsleiter ist Gärtnermeister Jens Kühn. Er hat z. Zt. 65 Mitarbeiter, von denen ein Teil aus der Arbeitslosigkeit kommt. In Spitzenzeiten kommen Leiharbeiter aus dem Hamburger Raum dazu, die komplett von ihrer Agentur mit Wohnraum und Essen versorgt werden.

Zur Marktsituation im Bereich „Paprika und Tomaten“:
95 % der in Deutschland gekauften Paprikas werden aus Niederlande, Spanien etc. importiert. Hiesige Ware ist wegen hoher Energiekosten kaum konkurrenzfähig. Ein Mitbewerber-Betrieb liefert schon seit 5 Jahren Tomaten aus der Region für die Region.

Die Nachfrage ist höher als das Angebot. Bei der einheimischen Produktion können die Tomaten 2 Tage länger am Strauch bleiben und dadurch erreicht man eine bessere Geschmacksausbildung.

Die gesamte Warenmenge an Paprika und Tomaten werden über die Godeland-Vermarktungsgesellschaft mit Sitz in Glückstadt vertrieben. Godeland ist eine mehrheitliche Tochtergesellschaft der Landgard-Holding. Über das Logistikzentrum am Hamburger Gemüsegroßmarkt wird die Ware über Nacht an Lebensmittelketten wie Rewe, Edeka, COOP, Aldi und Famila geliefert. Die angebauten Produkte werden ständig von unabhängigen Labors untersucht.

Nach der Betriebsführung bei Vitarom-Frischgemüse traf sich die Gruppe Nord in einem Hof-Café, um die VDL-Angelegenheiten zu behandeln.
Der Vorsitzende der VDL-Gruppe Nord, Herr Falkenberg, wurde einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt.

gez. Klaus Falkenberg

VDL_Logo

16. Treffen des VDL-Senioren- und Freundeskreis 2012 in Idstein

Der Senioren- und Freundeskreis des VDL-Hessen pflegt mit seinen jährlichen Zusammenkünften die kollegialen und persönlichen Kontakte auch im Ruhestand. Auf ein großes Interesse ist auch in diesem Jahr das inzwischen 16. Herbsttreffen des Senioren- und Freundeskreises des VDL – Landesverbandes Hessen gestoßen. Über 50 Teilnehmer haben am 11. September 2012 die reizvolle Fachwerkstadt Idstein im Taunus besucht. Idstein war bis 1721 Residenz der Grafen und Fürsten von Nassau-Idstein. Im Rahmen eines eindrucksvollen Stadtrundgangs erfuhren die Teilnehmer viel über die Geschichte der Stadt.

In der Mittagspause begrüßte der Idsteiner Bürgermeister Gerhard Krum die Besucher. Er schilderte die bauliche Entwicklung der Stadt und ihre Chancen für eine wirtschaftliche Weiterentwicklung als regionales Zentrum. Auch durch die jährliche Fachtagung „Nassauer Land“, in der zu landwirtschaftlichen Fragestellungen referiert und diskutiert wird, fühlt sich der Bürgermeister dem Berufsfeld seiner Besucher inhaltlich verbunden.

Der Organisator des Treffens Dr. Horst Menzinger, konnte auch in diesem Jahr wieder den Bundesvorsitzenden des VDL und zugleich Vorsitzenden des Landesverbandes Hessen für das Berufsfeld Agrar, Ernährung, Umwelt, Herrn Markus Ebel-Waldmann, begrüßen. Durch seinen Bericht über berufsständische Fragen bleiben die Kolleginnen und Kollegen auch im Ruhestand mit den aktuellen Herausforderungen ihres Berufsstandes vertraut.

Das harmonische Treffen lässt alle Beteiligten bereits erwartungsvoll auf das nächste Jahr blicken.

Dr. Horst Menzinger

VDL_Logo

Agrarier-Stammtisch

Der nächste Agarier-Stammtisch findet statt:

am Dienstag, 04.September 2012, ab 18:00 Uhr
im Dublin Inn, Am Markte 13
gegenüber dem Alten Rathaus

Zum Agrarier-Stammtisch, der einmal im Quartal stattfindet, ist jede/jeder eingeladen, die/der sich für agrarische Themen und Interessen interessiert. Wenn Sie uns Ihre Mailadresse zukommen lassen, bekommen Sie die Einladung in Zukunft automatisch,

Für den Agrarier-Stammtisch bitten wir um eine formlose Anmeldung (ist aber keine Voraussetzung).

Anmelden können Sie sich über
– Mail vdl_hannover@yahoo.de,
– Telefon der Geschäftsfüherin Ruth Franken 0511-85 14 74 (AB),
– Fax an die Nummer 0511-98 24 51 62.

Wir freuen uns wieder auf viele bekannte und neue Gesichter und gute Gespräche!

Den Flyer dazu können Sie sich hier ansehen.

Prof. Dr. agr. Dr. h.c. mult. Konrad Mengel verstorben

Am 12. Juli 2012 verstarb unser lieber und allseits geschätzter Kollege Professor Dr. Konrad Mengel im Alter von 82 Jahren. Der gebürtige Nordhesse kam schon zum Studium an die Universität Gießen. Nach dem Diplom in Agrikulturchemie wurde er hier 1965 promoviert. 1962 habilitierte sich Dr. Mengel für das Fach Pflanzenernährung. Bevor er 1975 auf die Professur für Pflanzenernährung der Justus-Liebig-Universität Gießen berufen wurde war er als Leiter zweier landwirtschaftlicher Forschungsanstalten tätig. Der engagierte Wissenschaftler verfasste bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1995 und darüber hinaus mehr als 300 Fachartikel und drei Lehrbücher zu den Themengebieten Pflanzenernährung und Biochemie, die auch im Ausland große Resonanz fanden und international anerkannte Standardwerke wurden.

Weiterer Ausdruck seines Schaffens in Lehre und Forschung sind mehr als 80 betreute Dissertationen und sieben Habilitationen. Darüber hinaus leitete er das Institut für Pflanzenernährung über 20 Jahre sehr erfolgreich und stand dem damaligen Fachbereich Ernährungs- und Haushaltswissenschaften zweimal als Dekan vor.

Konrad Mengel suchte in seinen wissenschaftlichen Arbeiten immer grundlagenorientierteFragen mit der Anwendung neuer Erkenntnisse in der landwirtschaftlichen Praxis zu verbinden. So setzte er sich für die erfolgreiche Einführung der Elektro-Ultrafiltrationstechnik für das Nährstoffmanagement in landwirtschaftlichen Kulturen ein. Seine visionären Ansätze trugen wesentlich zu seiner weltweiten Anerkennung als einer der führenden Pflanzenernährer bei. Als Mitglied der Academie d´Agriculture de France und Gründungsmitglied der European Society of Agronomy setzte sich Konrad Mengel für ein Zusammenwachsen der europäischen Forschung ein, die er auch als Editorin-Chief der Fachzeitschrift European Journal of Agronomy förderte. Maßgebliche Verantwortung für die Weiterentwicklung der deutschen Agrarwissenschaften übernahm er als Vorsitzender des DFG-Fachgutachterausschusses für Agrarwissenschaften. Mit der Ernennung zum Fellow durch renommierte amerikanische Fachgesellschaften sowie durch die Verleihung der Ehrendoktorwürden der Universitäten Wugong/China und Tirana/Albanien wurde sein akademisches Lebenswerk international gewürdigt.

Der VDL, dem Professor Konrad Mengel seit vielen Jahre angehörte und den er mit seinem Sachverstand und unvergesslichen, niveauvollen, aber auch humorvollen Weinseminaren stets unterstützte, wird Konrad Mengel stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Markus W. Ebel-Waldmann, VDL-Präsident