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5. VDL-Empfang bei der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen

Zum fünften Mal in Folge richtete der VDL Landesverband Hessen e.V. am 30. Januar 2012 einen Empfang im Rahmen der 57. Landwirtschaftlichen Wochen Südhessen in der Stadthalle Gernsheim aus.

Zahlreiche VDL-Mitglieder aller Sparten, aber auch viele neue Kolleginnen und Kollegen, konnten Markus W. Ebel-Waldmann, Landesvorsitzender des VDL Landesverbandes Hessen e.V., und Peter Zimmer, Vorsitzender der VDL-Sparte „Öffentlicher Dienst, der für die Organisation der sehr gelungenen Veranstaltung verantwortlich zeichnete, willkommen heißen. Unter den Ehrengästen war auch in diesem Jahr auch der Präsident des Hessischen Bauernverbandes Friedhelm Schneider. Nach einem Sektempfang referierte VDL-Kollege Hendrik Garvert, Institut für Agrarpolitik und Marktforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen eindrucksvoll zum Thema „Auswirkungen möglicher gesetzlicher Regelungen auf den Pflanzenschutz“ und stand den Teilnehmern in einer angeregten Diskussion Rede und Antwort. Ein gemeinsames Abendessen, das reichlich Raum für den kollegialen Austausch bot, rundete die sehr gelungene Veranstaltung ab.
Der 5. VDL-Empfang, der auch in diesem Jahr den geselligen Ausklang des ersten Tages der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen bildete, fand auch bei deren Vorsitzenden Dr. Willi Billau ganz besondere Würdigung.

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Berufsfeldvorstellung – Studentengruppe VDL Baden-Württemberg im Dialog

Nachdem die Studentengruppe in den vergangenen Jahren durch Mitgliederschwund geprägt war, engagieren sich seit Ende letzten Jahres neue aktive Studenten an der Universität Hohenheim für den VDL. Die Gruppe um Markus Stetter möchte auf dem Campus insbesondere Akzente durch bildungsbezogene Fachvorträge setzen.

Ein erster Beitrag dazu zeigte am 26. Januar 2012 „Berufschancen der grünen Berufe“ auf, was auf reges Interesse von studentischer Seite stieß. Es referierte Herr Erich Reich, Vorstandsmitglied des Verbands der agrargewerblichen Wirtschaft e. V. (VDAW). Herr Reich stellte in seinem Vortrag zunächst die Verbandsarbeit des VDAW vor, die bereits in dieser oder ähnlicher Form als ein mögliches Berufsfeld für Absolventen der agrarwissenschaftlichen Fakultät angesehen werden kann. Anschließend skizzierte der Referent dem Publikum die Wertschöpfungskette des Agribusiness. Hierbei wurde insbesondere klar, wie sehr integrierende und differenzierende Kräfte innerhalb der Branche zu einer Vielfalt von Berufsbildern beitragen. Zahlreiche Beispiele erfolgreicher Berufseinstiege, die Herr Reich in seinen Vortrag einfließen ließ, verdeutlichen, dass die beleuchteten Berufsfelder nicht rein hypothetischer Natur sind. Hier stellt sich besonders heraus, dass das Agrargewerbe motivierte und kooperative Führungskräfte benötigt, die neben vertieften Kenntnissen der naturwissenschaftlichen Grundlagen über eine breite ökonomische Ausbildung verfügen. Die Universität Hohenheim bietet zum Erwerb dieser Kompetenzen exzellente Voraussetzungen. Im Anschluss an den Vortrag bot sich für das Plenum bei kleiner Verpflegung mit Brezeln und Getränken die Möglichkeit mit dem Referenten und den Mitgliedern der Studentengruppe ins Gespräch zu kommen, wovon rege Gebrauch gemacht wurde. Diese Art der Diskussion und des Ausklangs der Veranstaltung soll auch in weiteren Vortragsabenden beibehalten werden, wenn namhafte Vertreter zu konkreten Berufsbildern in ihren Unternehmen Auskunft geben werden.

Martin Steinhorst

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Ministerin Puttrich zur Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik

„Die Europäische Agrarpolitik muss verlässliche Rahmenbedingungen schaffen damit die Landwirtschaft für künftige Praxisanforderungen gerüstet ist“, sagte die Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Lucia Puttrich, anlässlich der Eröffnung der 64. Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen am 10. Januar 2012 in Baunatal. Dabei stehe die steigende globale Nachfrage nach Agrarrohstoffen, die Aufwertung der von der Gesellschaft geforderten Gemeinwohlleistungen, die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und die Folgen des Klimawandels im Fokus.

Die Ministerin verwies in ihrer Ansprache auf die Bedeutung des Jahrs 2012 für die hessische Agrarpolitik. Nachdem im Oktober des vergangenen Jahres die EU-Kommission rund 600 Seiten Verordnungstexte für die Agrarpolitik ab 2014 vorgelegt hat, sei es nun an der Politik, sich in diesem Jahr auf eine kontroverse Diskussion und einen schwierigen Verhandlungsprozess einzustellen. „Dürfen wir es zulassen, dass der Anbau landwirtschaftlicher Kulturpflanzen und die Haltung von Nutztieren künftig nur noch über patentierte Produktionssysteme möglich werden? Was ist zu tun, damit Wertschätzung von Lebensmitteln verbessert und die weit verbreitete Wegwerfmentalität abgebaut werden? Das sind Fragen, denen wir uns ideologie- und emotionsfrei stellen müssen“, so Puttrich. Leider habe die Europäische Kommission mit ihren Verordnungsvorschlägen zur GAP keine zufriedenstellende Antwort geliefert. „Ganz im Gegenteil. Die Vorschläge aus Brüssel stammen aus dem agrarpolitischen Instrumentenkasten der 80er und 90er Jahre. Sie sind nicht zukunftsorientiert, sondern rückwärtsgewandt“, so die Landwirtschaftsministerin weiter.

Als Beispiele nannte die Ministerin die pauschale Bereitstellung von ökologischer Stilllegungsfläche und die praxisfremde Fruchtartenregelung. Hessen sei auf dem richtigen Weg betonte Puttrich. Die hessischen Haupterwerbsbetriebe erzielten bei den Unternehmensergebnissen mit einem Plus von 43 Prozent bundesweit den höchsten Zuwachs. „Wir wissen alle, dass das Pendel auch schnell in die andere Richtung ausschlagen kann. Trotzdem kann im Ländervergleich für Hessen seit einigen Jahren eine stabile Aufwärtsentwicklung beobachtet werden“, so die Landwirtschaftsministerin. Dies sei ein Verdienst der hessischen Landwirte, die offensichtlich einen guten Job machen würden. „Sie verstehen ihr Handwerk und können sich im Wettbewerb mit ihren Nachbarn aus Niedersachsen, Thüringen oder Bayern gut behaupten“, so die Ministerin weiter. Auch die hessische Landwirtschaftspolitik der vergangenen Jahre habe einen Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet. In der zurückliegenden Dekade sei die Investitionsförderung ein zentrales Instrument zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der hessischen Landwirtschaft gewesen. Seit 2001 wurden mehr als 1.600 landwirtschaftliche Investitionsvorhaben mit insgesamt 143 Millionen Euro an öffentlichen Beihilfen gefördert. „Niemals zuvor bestanden in Hessen über einen so langen Zeitraum mit einem so hohen finanziellen Engagement solch verlässliche agrarförderpolitische Rahmenbedingungen. Das ist für mich kein Grund in unseren Anstrengungen nachzulassen. Optimierungsbedarf sehe ich in einer noch zeitgerechteren Auszahlung und einer Beschleunigung der Abläufe“, ergänzte Puttrich.

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Volles Haus beim VDL-Neujahrsempfang 2012

Zum einundzwanzigsten Mal in Folge richtete der VDL Landesverband Hessen e.V. am 10. Januar 2012 seinen Neujahrsempfang aus. Rund 100 hessische VDL-Mitglieder aller Sparten waren der Einladung in die Stadthalle Baunatal gefolgt und konnten bei Sekt und Laugenbrezeln ein breites Forum zum Meinungsaustausch und zum Wiedersehen finden und gemeinsam mit dem Vorstand des VDL Landesverbandes Hessen e.V. das neue Jahr willkommen heißen.

Der Landesvorsitzende des VDL Landesverbandes Hessen e.V., Markus W. Ebel-Waldmann, eröffnete den Gemeinschaftsempfang des VDL Landesverbandes Hessen e.V., der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaftliche Woche e.V. und dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) gemeinsam mit deren Vorsitzenden bzw. Direktor Heinrich Heidel, MdL, und Andreas Sandhäger.

Ebel-Waldmann ließ die vielfältigen berufsständischen Tätigkeitsschwerpunkte des Verbandes im vergangenen Jahr Revue passieren und zog insgesamt eine sehr positive Gesamtbilanz für 2011. Der breit gefächerte Strauß an Fachveranstaltungen und berufsständischen Aktivitäten habe erneut einen Meilenstein gesetzt und sei auch Zielgröße für das Jahr 2012. Der VDL Landesverband Hessen sei bereits bestens gerüstet, dieses Ziel erneut zu erreichen, so Ebel-Waldmann. Neben zahlreichen spartenspezifischen Veranstaltungen würden zentrale Fachtagungen durchgeführt werden. Besonders verwies Ebel-Waldmann auf die VDL-Mitgliederversammlung, die in diesem Jahr am 02. Mai 2012 mit einer Fachtagung in der Aula der Justus-Liebig-Universität in Gießen stattfindet. Auch lud Ebel-Waldmann zum „Parlamentarischen Abend 2012“ am 27. Juni 2012 nach Wiesbaden ein.

Der VDL-Neujahrsempfang, der auch in diesem Jahr zugleich den geselligen Ausklang des ersten Tages der Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen bildete, wurde von deren Vorsitzenden, dem Landtagsabgeordneten, Landtagsvizepräsidenten und Vizepräsidenten des Hessischen Bauernverbandes, Heinrich Heidel, sowie Staatssekretär Mark Weinmeister, der zu den Ehrengästen zählte, als besonders gelungene Veranstaltung gewürdigt.

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VDL-Mitgliederversammlung 2012 mit Fachtagung

Die diesjährige Mitgliederversammlung des VDL Landesverbandes Hessen e.V. findet am Mittwoch, 02. Mai 2012, 18.00 Uhr, in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen, Universitäts-Hauptgebäude, Ludwigstrasse 23, Gießen, statt. Im Mittelpunkt der Versammlung, die im Anschluss an die VDL-Fachtagung „Aktuelle Fragen der Agrar-, Ernährungs- und Umweltpolitik“ stattfindet (Beginn: 14.00 Uhr) stehen neben den satzungsgemäßen Berichten auch Wahlen zum Vorstand. Alle hessischen VDL-Mitglieder erhalten gemäß Satzung fristgerecht eine Einladung mit Tagesordnung auf dem Postweg. Ebenso das Programm der Fachtagung.

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VDL-Fachtagung „Zukunftsorientierte Kooperationen“

„Zukunftsorientierte Kooperationen zwischen landwirtschaftlichen Erzeugern und Vermarktern – dargestellt am Beispiel Milch“ war das zentrale Thema der diesjährigen VDL-Fachtagung im Rahmen der 64. Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen 2012 am 12. Januar 2012 in der Stadthalle Baunatal bei Kassel. Als Referent konnte der VDL Landesverband Hessen e.V. Herrn Dr. Joachim Hesse, Geschäftsführer des Instituts für Agribusiness, Gießen, gewinnen.

Dr. Hesse berichtet anhand von zentralen Ergebnissen einer Studie, die das Institut für Agribusiness 2011 abgeschlossen hat, umfassend über richtungsweisende Strategien und zukunftsorientierte Kooperationsmöglichkeiten, über die Herausforderungen am Milchmarkt zu bestehen und über internationale Wettbewerbsfähigkeit. Der gesamte Vortrag steht im Internet unter www.vdl-hessen.de zum Nachlesen zur Verfügung. Die abschließende, angeregte Diskussion unter der Leitung des Landesvorsitzenden des VDL Landesverbandes Hessen e.V., Markus W. Ebel-Waldmann, rundete die VDL-Fachtagung zu diesem hochaktuellen Thema ab.

Dr. Jörg Blaschke verstorben

Der VDL trauert um Herrn Landwirtschaftsoberrat Dr. Jörg Blaschke, der am 28. Dezember 2011 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von nur 62 Jahren verstorben ist. Jörg Blaschke absolvierte nach der Landwirtschaftslehre in Seulberg sein Studium der Agrarwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war und promovierte. Seit 1978 gehörte Dr. Blaschke der hessischen Agrarverwaltung an. Zunächst beim Hessischen Landesamt für Ernährung, Landwirtschaft und Landentwicklung in Kassel und dann beim Amt für Landwirtschaft und Landentwicklung Bad Hersfeld, Außenstelle Bebra.

Dabei hatte er unterschiedliche Leitungsfunktionen wahrgenommen und die verschiedenen Reformen der Landwirtschaftsverwaltung miterlebt. Nach der Schließung der Außenstelle Bebra erfolgte 1993 der Umzug nach Bad Hersfeld. 2001 wurde das bis dahin selbständige Amt Teil der staatlichen Verwaltung des Landratsamtes. 2005 wurde die Agrarverwaltung kommunalisiert und als Fachdienst Ländlicher Raum Teil des Kreisausschusses Hersfeld-Rotenburg. Dabei hatte Dr. Blaschke die damalige Abteilung „Landschaftspflege“ aufgebaut. Seine Fähigkeiten hatte er auf vielfältige Weise unter Beweis gestellt, zuletzt als stellvertretender Fachdienstleiter. Dr. Jörg Blaschke, der dem VDL Landesverband Hessen fast 25 Jahre angehörte, hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder. Der VDL wird Herrn Dr. Blaschke ein ehrendes Andenken wahren.

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Börner-Eisenacher – Ein Name für Wurstspezialitäten aus Göttingen

Börner- Eisenacher – noch nie gehört? Dann sollte man nach dem Wursteinkauf bei einer der großen Handelsketten mal auf das Kleingedruckte schauen. Egal, ob bei EDEKA, REWE oder ALDI, fast immer wird man auf Salamispezialitäten und Aufschnittware von Börner-Eisenacher stoßen. Am 28. Februar besichtigte der VDL Hannover das 1978 aus dem Zusammenschluss der traditionsreichen Fleischermeisterbetriebe Börner und Eisenacher entstandene Unternehmen – und verkostete anschließend während der Mitgliederversammlung die Wurstepazialitäten des Unternehmens.

Den Bericht zur Besichtigung finden Sie hier.

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Auswirkungen möglicher gesetzlicher Regelungen auf den Pflanzenschutz

Bei der VDL-Veranstaltung „Auswirkungen möglicher gesetzlicher Regelungen auf den Pflanzenschutz“ am 30. Januar 2012 im Rahmen der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen 2012 stellte Hendrik Garvert, Institut für Agribusiness (IAB), Justus-Liebig-Universität Gießen, aktuelle Studien des Instituts vor:

1) IAB-Studie zur Wirkung von Beschränkungen des Fungizideinsatzes im Ackerbau

Neuere Entwicklungen in der Pflanzenschutzpolitik der Europäischen Union könnten zu einer deutlichen Einschränkung der Bekämpfungsmöglichkeiten bei Pilzerkrankungen in Ackerbaukulturen führen. Besonders betroffen wäre die Wirkstoffgruppe der Triazole, die nach dem aktuellen Kenntnisstand nur eingeschränkt durch andere Wirkstoffgruppen ersetzt werden könnte. Ein Verbot von hochwirksamen Wirkstoffen würde zu einem eingeschränkten Wirkstoffspektrum und damit zu einem Anstieg von Resistenzen gegenüber den verbleibenden Fungizidwirkstoffen führen. In der Studie des Instituts wurden beispielhaft die Folgen der Einschränkungen von Fungizidwirkstoffen für den Getreidebau untersucht. Dabei wurden Ertragsrückgänge im Getreidebau zwischen 5 und 25% in den Ländern Deutschland, Frankreich und Großbritannien analysiert. Für die Landwirtschaftlichen Betriebe bedeuten diese Ertragsrückgänge eine Minderung des Gewinns um max.11% in Frankreich, 17% in Großbritannien und 29% in Deutschland. Durch ein Verbot von Triazolen würde der Europäischen Union ein jährlicher Wohlfahrtsverlust von bis zu 5,6 Mrd. US$ entstehen und die Europäische Union müsste mit einer deutlichen Verschlechterung der Agrarhandelsbilanz sowie mit weltweiten Marktanteilsverlusten bei Getreide rechnen.

2) IAB-Studie zur ökonomischen Bedeutung von Glyphosat in der Landwirtschaft

In regelmäßigen Abständen steht die gesetzlich vorgeschriebene Wiederzulassung von Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen auf der Agenda. So auch für den Wirkstoff Glyphosat, der für die Bekämpfung von Unkräutern eine herausragende Rolle spielt, insbesondere bei der umweltschonenden reduzierten Bodenbearbeitung. Bei der Wiederzulassung von Herbiziden ist zu berücksichtigen, dass die Entwicklung von Resistenzen eine zunehmende Rolle spielt. Daher sollte zur Verzögerung der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Erhalt eines breiten Wirkstoffspektrums angestrebt werden.
In der Studie des Instituts wurden die ökonomischen Folgen der Einschränkungen von Glyphosat für die Pflanzenproduktion in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass der Glyphosateinsatz im Rahmen der konservierenden Bodenbearbeitung in den meisten Regionen eine Standardmaßnahme ist. Insgesamt wird Glyphosat auf etwa 30 % der deutschen Ackerfläche eingesetzt. Eine Einschränkung würde zu einer deutlichen Intensivierung der Bodenbearbeitung und einem verstärkten Einsatz anderer Herbizidwirkstoffe führen. Dennoch würden sich Resistenzen deutlich schneller ausbreiten und es käme kurz- bis mittelfristig zu regionalen Ertragsdepressionen in Deutschland von 5 % bis 10 %. Das hätte Rückgänge der Deckungsbeiträge für die im Ackerbau bedeutsamsten Kulturen von bis zu 36 % zur Folge. Durch ein EU-weites Verbot von Glyphosat würde der Europäischen Union ein jährlicher Wohlfahrtsverlust in Höhe von 1,0 Euro bis 3,1 Mrd. Euro entstehen und die Europäische Union müsste mit einer deutlichen Verschlechterung der Agrarhandelsbilanz sowie mit weltweiten Marktanteilsverlusten bei Getreide rechnen.

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2012 wird für die Landwirtschaft ein Jahr der Weichenstellung

„2012 wird für die Landwirtschaft ein Jahr der Weichenstellung“, sagte der Staatssekretär im hessischen Umweltministerium, Mark Weinmeister, anlässlich der Eröffnung der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen am 30. Januar 2012 in der Stadthalle Gernsheim.

Die Europäische Kommission habe mit ihren Verordnungsvorschlägen zur GAP nach 2013 keine zufriedenstellende Antwort auf die Fragestellungen der Zukunft gegeben. „Nun ist es an der Politik, sich in diesem Jahr auf eine kontroverse Diskussion und einen schwierigen Verhandlungsprozess einzustellen“, so Weinmeister. Die EU-Kommission habe im Oktober 2011 rund 600 Seiten Verordnungstexte für die Agrarpolitik ab 2014 vorgelegt. Die Brüsseler Vorschläge seien nicht zukunftsorientiert, sondern griffen veraltete agrarpolitische Vorschläge aus den 80er und 90er Jahren auf, so Weinmeister Als Beispiel nannte der Staatssekretär die bürokratische und praxisfremde Fruchtartenregelung, die weder den ökologischen noch den ökonomischen Erfordernissen der Landwirte Rechnung trage. „Die Landwirtschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten bewiesen, dass sie bereit und in der Lage ist, sich immer wieder neuen gesellschaftlichen Veränderungen zu stellen“, so Weinmeister. Die logische Konsequenz sei deshalb, dass die Anforderungen an die Gewährung der EU-Direktzahlungen nach dem Prinzip „öffentliches Geld für gesellschaftlich erwünschte Leistungen“ weiterentwickelt und immer wieder neu erklärt werden müsse. „Die Vorschläge der Europäischen Kommission schießen hierbei allerdings eindeutig über das Ziel hinaus. Wir fürchten, dass ein Direktzahlungssystem, das nicht nur Einkommen sichern, sondern künftig zusätzlich hochgesteckte umwelt-, struktur- und sozialpolitische Ziele erfüllen soll, schlichtweg überfordert wird. Es könnten bis zu sechs verschiedene Zahlungskomponenten entstehen“, so der Staatssekretär. So entstehe ein bürokratisches Monster, das keine Verwaltung mehr vernünftig steuern könne. „Die Generaldirektion Landwirtschaft hat errechnet, dass das Reformpaket zu einer weiteren Erhöhung der Bürokratiekosten um durchschnittlich 18 Prozent führen wird. Wir werden uns bei den Beratungen weiter intensiv für die Interessen unserer heimischen Landwirtschaft einsetzen“, so Weinmeister abschließend.