VDL-Hessen: Verleihung des Professor Müller-Thurgau Preises 2023 an Dr. Rowald Hepp

Der Preisträger mit Laudator Günter Högner (l.) und VEG-Präsident Robert Lönarz

Foto: Winfried Schönbach

Die Hochschule Geisenheim und ihr Ehemaligenverband, die VEG – Geisenheim Alumni Association e. V., haben den renommierten Professor Müller-Thurgau Preis in diesem Jahr an Dr. Rowald Hepp verliehen. Ausgezeichnet wird der Geisenheimer Alumnus und langjährige Vorsitzende des Hochschulrates der Hochschule Geisenheim für seine Verdienste um die Entwicklung des Lehr- und Forschungsstandorts Geisenheim. Die Preisverleihung fand am vergangenen Samstag, 11. November 2023, im festlichen Ambiente des Ahnensaals der Unternehmensgruppe Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH statt, die Laudatio hielt Günter Högner, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Nassauischen Sparkasse.

Dr. Rowald Hepp, der an sein Diplom-Studium Weinbau und Getränketechnologie an der damaligen Fachhochschule Wiesbaden, Fachbereich Geisenheim, ein Aufbaustudium Oenologie sowie die Promotion an der Justus Liebig Universität Gießen anschloss, war von 2005 bis 2018 zunächst Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Forschungsanstalt Geisenheim und ab 2013 im Hochschulrat der damals neu gegründeten Hochschule Geisenheim. Letzterem saß er bis 2018 zwei Legislaturperioden lang vor. In seiner Gremienarbeit zeichnete er sich durch seinen Blick über den Tellerrand und eine klare Haltung aus.

Insbesondere in seiner langjährigen Tätigkeit als Direktor von Schloss Vollrads machte sich der Preisträger auch um die Weinwirtschaft im Gesamten verdient: Mit der Anlage eines Riesling Genpool-Weinbergs mit der größten Riesling Biodiversität weltweit, der Ausbildung zahlreicher Nachwuchsfachkräfte, seinem Einsatz als Botschafter von Wine in Moderation, für den Kabinett als Wein für den Klimawandel, alternative Verschlüsse und ökologische Bewirtschaftungsverfahren. Dr. Rowald Hepp arbeitete im Bundesausschuss Wein der länderübergreifenden IHK-Arbeitsgruppe, in verschiedenen Bei- und Aufsichtsräten sowie in diversen Jurys internationaler Weinwettbewerbe mit. Im Jahr 2001 unterstützte er die Gründung von Wine Saves Live und vier Jahre später die der WEINELF Deutschland. Er ist zudem Mitbegründer von zwei heute noch prosperierenden Unternehmen der Weinwirtschaft.

„Rowald Hepp ist für mich ein Vorzeige-Geisenheimer“, betonte VEG-Präsident Robert Lönarz im Rahmen der Preisverleihung. „Basis für seine erfolgreiche Karriere war der weltweit angesehene Titel eines Geisenheimer Ingenieurs, von der ausgehend Rowald Hepp mit seiner weltgewandten, offenen, herzlichen und zielstrebigen Art die Weinwelt eroberte. Seiner Alma Mater stand er dabei jederzeit – wenn nötig auch mit unbequemen Ratschlägen – zur Seite. Seine Aufgabe in Schloss Vollrads füllte er demütig aus und sagte über sich selbst ‚ich bediene nur den kurzen Zeitstrahl zwischen Vergangenheit und Zukunft‘.“

Dieses langjährige, leidenschaftliche Engagement für die Weinbranche und die Hochschule Geisenheim sowie deren Vorgängerinstitutionen war für die Jury ausschlaggebend bei der Entscheidung für Dr. Rowald Hepp als Preisträger 2023.

Die Preisgeber verleihen den Professor Müller-Thurgau Preis seit 1972 an Persönlichkeiten, die sich um den Erhalt und die Förderung von Forschung und Lehre sowie um die Belange der Studierenden an der Hochschule Geisenheim und ihrer Vorgängerinstitutionen außerordentlich verdient gemacht haben. Namensgeber des gleichermaßen außergewöhnlichen wie angesehenen Professor Müller-Thurgau Preises ist der durch seine Rebsorte weltweit bekannt gewordene Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau, der in Geisenheim als Botaniker, Biologe, Phytopathologe, Züchter und Lehrer erfolgreich wirkte. Die Trophäe für den Preisträger stiftete auch in diesem Jahr Zwiesel Kristallglas.

Der VDL Bundesverband als Dachverband der VEG war durch seinen Präsidenten Markus W. Ebel-Waldmann bei der Veranstaltung vertreten. Ebel-Waldmann richtete ein Grußwort an die hochkarätige Festgesellschaft.

 

Quelle: VEG

VDL-Hessen: Drei Geisenheimer Studierende mit dem „Adolf und Dr. Eberhard Fraund“-Preis ausgezeichnet

v.l.n.r.: Dipl.-Vw. Beate Schütz, Dennis Zimmerstädt, Katja Simon, Sophia Eggeling, Donatorin Sibylle Fraund, Dr. Philipp Fraund

Foto: Winfried Schönbach

Bei der Auswahl der Preisträger:innen des „Adolf und Dr. Eberhard Fraund“-Preises sind sehr gute akademische Leistungen ebenso wie ein großes soziales und praktisches Engagement zentrale Entscheidungskriterien für das Kuratorium. Mit der Kombination aus beidem überzeugten in diesem Jahr drei Geisenheimer Studierende der Studiengänge Gartenbau (B.Sc.), Lebensmittelsicherheit (B.Sc./M.Sc.) sowie Weinbau und Oenologie (B.Sc.) und konnten sich bei der feierlichen Verleihung am vergangenen Samstag, 11. November 2023, im Ahnensaal der Unternehmensgruppe Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH über die Auszeichnung und ein Preisgeld in Höhe von je 6.000 Euro freuen.

Katja Simon überzeugte das Kuratorium mit vielfältigen Weiterbildungen und Praktika, die sie parallel zum Studium absolviert hat, und ihrem Ansatz, die Herausforderungen der verschiedenen landwirtschaftlichen Sparten sektorübergreifend verstehen und bearbeiten zu wollen. An ihr Bachelorstudium Weinbau und Oenologie (B.Sc.) schließt die gelernte Winzerin von der Hessischen Bergstraße den Master im Studiengang „Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft“ (M.Sc.) an.

Sophia Eggeling, Absolventin des Bachelorstudiengangs Lebensmittelsicherheit, studiert aktuell im 2. Semester des gleichnamigen Masterstudiengangs, den die staatliche Hochschule Geisenheim ebenso wie den Bachelor und eine duale Studienvariante mit der privaten Hochschule Fresenius, Idstein, anbietet. Die Studentin, die nicht aus einer Akademikerfamilie stammt, überzeugte die Jury insbesondere mit der praxisnahen Gestaltung ihrer Ausbildung und der ehrenamtlichen Betreuung von Kindergruppen auf einem Reiterhof.

Der dritte Preisträger Dennis Zimmerstädt studierte an der Hochschule Geisenheim Gartenbau (B.Sc.) mit der Spezialisierung Berufsschullehramt. An seine Zeit in Geisenheim, in der er sich als Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses intensiv für die Belange der Studierenden eingesetzt hat, wird er ein Lehramtsstudium an der TU Darmstadt anschließen. Sein Ziel ist es, jungen Menschen über Bildung neue Möglichkeiten zu eröffnen. Nach seinem eigenen Hauptschulabschluss erarbeitete sich der Preisträger über eine Ausbildung zum Gärtner und den Meisterbrief den Hochschulzugang; etwas, das das Kuratorium aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschule Geisenheim, der TH Bingen und der VEG – Geisenheim Alumni Association e. V. besonders positiv beurteilte.

Denn neben den Leistungen im Studium und dem sozialen Engagement spielen auch Faktoren wie der Hochschulzugang über den zweiten Bildungsweg sowie der Wille, ein weiterführendes Masterstudium anzuschließen, bei der Wahl der Preisträger:innen eine Rolle. Dies ist besonderes Anliegen der Preisstifterin Sibylle Fraund, die den Preis ihrem Ehemann Dr. Eberhard Fraund, ehemaliger Verleger und Gesellschafter des renommierten Fachverlags Dr. Fraund, und ihrem Schwiegervater Adolf Fraund, Mitbegründer des Vorgängerverlages Mainzer Zeitschriftenverlag Dr. Bilz & Co. GmbH, gewidmet hat.

Wunsch der Preisstifterin ist es, mit dem „Adolf und Dr. Eberhard Fraund-Preis“ junge Menschen zum Wissenserwerb zu motivieren und ihnen diesen durch die finanzielle Unterstützung zu erleichtern. Dafür hat sie 180.000 Euro bereitgestellt, die über mindestens zehn Jahre ausgeschüttet werden. Bewerben können sich für den Preis Studierende und Ehemalige der Hochschule Geisenheim in den Kategorien „Weinbau, Weinwirtschaft, Getränketechnologie“ sowie „Gartenbau, Landschaftsarchitektur, Lebensmittellogistik und -management, Lebensmittelsicherheit“ und Studierende und Alumnni der TH Bingen in der Fachrichtung „Landwirtschaft“.

 

Quelle: VEG

VDL-Hessen: Mitgliederversammlung 2023 der Geisenheimer Alumni

Foto: Winfried Schönbach

Erfolgreiche Mitgliederversammlung der VEG – Geisenheim Alumni Association e.V. mit Ehrung langjähriger Mitglieder – Hochschulpräsident berichtet über Baufortschritt an der Hochschule Geisenheim.

Die VEG – Geisenheim Alumni Association e.V. zieht eine positive Bilanz ihrer diesjährigen Mitgliederversammlung, die am 11. November 2023 an der Hochschule Geisenheim stattfand. Unter der Leitung von Präsident Robert Lönarz bot die Versammlung nicht nur Raum für wichtige Diskussionen über die Zukunft der Vereinigung und die Ehrung langjähriger Mitglieder, sondern auch für einen ausführlichen Bericht des Hochschulpräsidenten Prof. Dr. Hans Reiner Schultz über den Baufortschritt an der Hochschule.

Die herausragenden Punkte der Versammlung waren:

  • Begrüßung und Jahresbericht: Präsident Robert Lönarz eröffnete die Veranstaltung und würdigte die Fortschritte der Vereinigung im vergangenen Jahr. Der Vorstand präsentierte einen umfassenden Jahresbericht, der Erfolge und Aktivitäten hervorhob.
  • Bericht des Hochschulpräsidenten über Baufortschritt: Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim, informierte die Teilnehmer über den aktuellen Stand der Bauprojekte an der Hochschule. Insbesondere ging er auf die Erweiterungen ein, die nicht nur die Infrastruktur verbessern, sondern auch die Forschungs- und Lernmöglichkeiten für Studierende und Alumni erweitern sollen.
  • Finanzbericht und Entlastung: Der transparente Finanzbericht wurde vorgestellt, und der Vorstand wurde nach konstruktiver Diskussion entlastet. Die Mitglieder zeigten sich zufrieden mit der finanziellen Lage der Vereinigung.
  • Ehrung langjähriger Mitglieder: Ein besonderer Moment der Versammlung war die Ehrung langjähriger Mitglieder, die ihre langjährige Treue zur VEG – Geisenheim Alumni Association demonstrierten. Präsident Robert Lönarz und Vize-Präsident Roger Baumeister überreichten Auszeichnungen und betonten die wertvolle Rolle dieser Mitglieder in der Gemeinschaft.
  • Aktivitäten des vergangenen Jahres: Erfolgreiche Branchenveranstaltungen, Workshops und Netzwerktreffen wurden vorgestellt, die dazu beigetragen haben, das Alumni-Netzwerk zu stärken.
  • Zukünftige Pläne: Präsident Lönarz präsentierte geplante Initiativen, darunter die Erweiterung des Netzwerks, Einführung von Mentorship-Programmen und die Unterstützung der beruflichen Entwicklung von Alumni.
  • Offene Diskussion: Mitglieder hatten die Gelegenheit zur Diskussion und brachten Ideen für zukünftige Aktivitäten ein.

Die VEG – Geisenheim Alumni Association e.V. blickt optimistisch in die Zukunft und setzt sich weiterhin für die Stärkung des Alumni-Netzwerks und die Vertiefung der Verbindungen zwischen den Absolventen der renommierten Hochschule Geisenheim ein.

 

Quelle: VEG

VDL-Lehrfahrt zur Internationalen Grünen Woche vom 19.-23. Januar 2024

Foto: Messe Berlin

Aktuelle Entwicklungen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft

Die Internationale Grüne Woche (IGW) ist die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Der VDL bietet Ihnen die Möglichkeit, im exklusiven Rahmen mit Wirtschaft, Politik und fachlichen Institutionen in Kontakt zu treten.

 

P R O G R A M M

Freitag, 19. Januar 2024

Haus der Land- und Ernährungswirtschaft
Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin

Individuelle Anreise

16.30 Uhr Empfang im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft

19.30 Uhr Besuch BayWa-Abend

 

Samstag, 20. Januar 2024

13.00 Uhr Besuch der Internationalen Grüne Woche 2024
geführte Messerundgänge durch die Halle des BMEL und über den Erlebnisbauernhof

Rundgang 1 Schwerpunkt Tierhaltung
u.a. Deutscher Verband Tiernahrung e. V., Initiative Tierwohl

Rundgang 2 Schwerpunkt Pflanzenbau
u.a. Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter, KWS Saat

Gemeinsame Stationen:
u.a. BMEL, DRV, DBV

Im Anschluss besteht die Möglichkeit, den Messebesuch individuell fortzusetzen.

19.00 Uhr Landjugendfete
Columbiahalle, Berlin

 

Sonntag, 21. Januar 2024

Ganztägig Individueller Besuch der Internationalen Grünen Woche

 

Montag, 22. Januar 2024

10.00 Uhr Der Arbeitsmarkt in der Agrar- und Ernährungsbranche
mit Brigitte Schwalen, AgroBrain

14.00 Uhr Fachdiskussion zur Europäischen Agrar- und Ernährungspolitik
mit Robert Gampfer, Fachreferent für Klima, Umwelt und Landwirtschaft bei der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, Berlin

19.00 Uhr Landjugendball
Palais am Funkturm, Berlin

 

Dienstag, 23. Januar 2024

09:30 Uhr Besichtigung des BND-Besucherzentrums
Vortrag und Ausstellung

Ca. 12:30 Uhr Ende der Veranstaltung

Individuelle Rückreise

 

Änderungen des Programms durch den Veranstalter bleiben vorbehalten.

Programm VDL-Lehrfahrt zur IGW 2024

 

A N M E L D U N G

Die Anmeldung ist einfach und bequem per Online-Formular möglich.

 

Anmeldung mit Online-Formular

 

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerkapazitäten begrenzt sind.
Anmeldeschluss ist der 10.01.2024.

 

Teilnahmebeitrag

 79 € für VDL-Mitglieder der Sparte Studierende
 95 € für VDL-Mitglieder der Sparte Young Professionals
110 € für VDL-Mitglieder
289 € für Nichtmitglieder

 

Im Teilnahmebeitrag sind für Sie die folgenden Leistungen enthalten:
• Programm lt. Beschreibung und wie gebucht
• Eintrittskarten für Landjugendfete & Landjugendball
• Eintrittskarten für BayWa-Abend (begrenztes Kontingent – nur nach Verfügbarkeit und Reihenfolge der Anmeldung)
• Ganztägige Eintrittskarten für die IGW (Samstag und Sonntag)
• Mittagsimbiss am 22.01.2024

Stornierungsbedingungen:
Bei Stornierungen sind folgende Beträge zu zahlen:
• bis 10.01.2024 kostenfrei
• ab 11.01.2024 sowie ohne Kündigung 90 % des Teilnahmebeitrages

 

Übernachtungen

Gerne organisieren wir Ihnen zusätzlich vier Übernachtungen inkl. Frühstück vom 19. – 23. Januar 2024 (Preise pro Person):

1. a&o Hostel Berlin-Hauptbahnhof für 99 € im Doppelzimmer

2. Motel One am Hauptbahnhof für 169 € im Doppelzimmer

Die Übernachtung im Einzelzimmer im Motel One am Hauptbahnhof ist ebenfalls möglich. Hierfür fällt für vier Übernachtungen ein Aufschlag von insgesamt 80 € an.

Bei Stornierung oder Nichtanreise werden ggf. Kosten fällig. Es gelten die Bedingungen des jeweiligen Hotels abhängig vom Zeitpunkt der Stornierung.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

 

VDL Bundesverband
Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e.V.

Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin
Telefon 030 4397 261-61
Fax 030 4397 261-8861
E-Mail info@vdl.de
Internet www.vdl.de

VDL-NDS AgriTechnica 2023 – der VDL war dabei

Nach vier Jahren Corona-Pause fand vom 12. bis 18. November in Hannover wieder die AgriTechnica statt. Eine Messe der Superlative, mit über 2.800 Ausstellern aus 52 Ländern, mit über 470.000 Besuchern aus 149 Ländern. Nur wenige Messen schaffen es, das riesige Messegelände in Hannover vollständig auszulasten – die AgriTechnica gehört als Weltleitmesse der Landtechnik dazu.

 

Und der VDL war mittendrin, als Gast am Karrierestand der Landwirtschaftskammern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen über den gesamten Messezeitraum vertreten. Mit der Auslagerung der Karriereberatung an einen eigenen Stand im Campus&Career-Bereich betraten die beiden Landwirtschaftskammern Neuland – und machten sehr gute Erfahrungen. Das Interesse der Messebesucher an den Job- und Ausbildungsmöglichkeiten der beiden Landwirtschaftskammern war groß. Von Praktika über die Betreuung von Abschlussarbeiten bis hin zu Traineestellen und dem Einstieg in die Anwärter- oder Referendarausbildung reicht das Beschäftigungsangebot der beiden Kammern. Beratungsbedarf brachten auch viele Familien mit, die Anregungen und Lehrstellen für die erste Ausbildung in der Grünen Branche suchten. Der Campus&Career-Bereich bildete das ganze Spektrum der grünen Berufsperspektiven von der Lehre bis zur Professur ab und die Landwirtschaftskammern sind auf fast allen Ebenen involviert. Das fand auch die Zustimmung der Präsidenten und Direktoren beider Kammern, die dem Engagement der Initiatoren ihre Anerkennung zollten.

 

Als Berufsverband ergänzte der VDL Niedersachsen am Stand das Angebot der beiden Landwirtschaftskammern und informierte über seine Angebote zur Entwicklung von Soft Skills und zur Weiterbildung mit Exkursionen und Seminaren. Der traditionelle VDL-Messerundgang für Berufseinsteiger am Young Farmers Day 16. November machte Station am Stand, wo die Teilnehmenden einen herzhaften Mittagsimbiss und eine intensive Karriereberatung durch die Mitarbeitenden beider Kammern genossen. So profitierten beide Seiten: Die Berufseinsteiger lernten vielfältige Einstiegsmöglichkeiten aus erster Hand kennen, die Personaler konnten erste Eindrücke von potenziellen Kandidaten gewinnen.

BU: Berufseinstiegsberatung am Karrierestand der Landwirtschaftskammern

Für die VDL-Mitglieder unter den Messebesuchern gab es die Möglichkeit, am Stand für einen kurzen Austausch und einen Becher Kaffee eine Pause einzulegen. Am Mittwoch 15. November trafen sich nachmittags Mitglieder des VDL und des VDAJ bei einem Snack und einem Getränk zu einem informellen Get-together. Auch Gäste aus anderen Landesverbänden nutzten die Gelegenheit, mit dem Geschäftsführer des VDL-Bundesverbandes, Tobias Dammeier, ins Gespräch zu kommen.

Im nächsten Jahr wird die EuroTier 2024 die Hallen füllen und Besucher aus der ganzen Welt anlocken. Dann möchten wir wieder mit dabei sein und die gute Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftskammern als wichtige Arbeitgeber der Grünen Branche weiter ausbauen.

 

Text: Ruth Franken

Fotos: Andrea Borsat, Tobias Dammeier

VDL-Seminar „Textwerkstatt Grundlagen – professionell und verständlich schreiben“

Foto: Pixabay

Der VDL bietet in Zusammenarbeit mit der dbb akademie ein Seminar zum Thema “ Textwerkstatt Grundlagen – professionell und verständlich schreiben “ an. Vom 18. – 20. Februar 2024 werden in Hannover u.a. unterschiedliche Textarten und ihre Zielsetzung behandelt sowie ein Schreibstil für verständliche und strukturierte Texte vermittelt und durch praktische Anwendungen vertieft.

Hinweis: Bitte bringen Sie einen eigenen Laptop oder Tablett (je nachdem, worauf Sie Ihre Texte verfassen) mit.

Weitere Informationen sowie die Teilnahmebedingungen entnehmen Sie bitte dem Programm und dem Anmeldeformular.

Programm Textwerkstatt Grundlagen 18. – 20. Februar 2024

Anmeldeformular dbb-Seminar 18.-20.02.2024

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Anmeldeschluss ist am 18.01.2024.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
VDL-Mitglieder werden bevorzugt berücksichtigt.

Text: Tobias Dammeier

VDL-Messerundgang für Studierende und Berufseinsteiger auf der AgriTechnica 2023

Foto: Tobias Dammeier

Unter dem Motto „Hochschule trifft Praxis“ konnten wir dieses Jahr auf der AgriTechnica wieder den traditionellen VDL-Messerundgang durchführen. Gestartet haben wir den Tag mit zwei getrennt geführten Rundgängen. Hier konnten wir uns einen Überblick über die verschiedenen Unternehmen und den Berufseinstieg verschaffen und uns mit den Mitarbeitenden der Unternehmen austauschen.

Der erste Rundgang startete bei der HORSCH Maschinen GmbH, wo wir zunächst einen kleinen Einblick in die Betriebsstruktur und die Entwicklung des Unternehmens bekamen. Horsch hat sich in den letzten drei Jahren personell auf 33.000 Mitarbeiter verdoppelt, mit einer Milliarde Umsatz und 85 Prozent Exportanteil. Das Unternehmen bildet derzeit 200 Auszubildende an den drei Standorten in Ronneburg, Landau und Schwandorf aus, wobei in Schwandorf nur kleine Bestellungen bearbeitet werden. Bei Horsch gibt es unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten und unterschiedliche Arbeitsbereiche. Dabei ist es von Vorteil, wenn man Grundkenntnisse in dem jeweiligen Fachbereich mitbringt, aber viel wichtiger ist die Begeisterung für die Technik. Horsch möchte in Zukunft das duale Studium ausbauen, da 20-30% der Auszubildenden danach ein Studium beginnen. Der andere Teil bleibt dem Unternehmen aber überwiegend erhalten. Eine individuelle Entwicklung für die Mitarbeiter bietet auch das Trainee Programm. Horsch sagt, dass das wirtschaftliche Wachstum gerade stagniert, aber sie wollen die Produktpalette weiterentwickeln, gerade in Bezug auf Selbstfahrer im Pflanzenschutz .

Die zweite Station war die SOLANA GmbH. Solana züchtet neue Kartoffelsorten und produziert Pflanzkartoffeln. Der Hauptsitz ist in Hamburg, die Zuchtarbeit wird in Windeby und Ranzin durchgeführt und das Kartoffellager befindet sich in Züssow. Die Kartoffeln werden in Stolpe und Gransebieth vermehrt und an diesen Standorten werden auch Versuche durchgeführt. Wir bekamen eine grundlegende Einführung in die Entstehung einer Kartoffelsorte und die Pflanzgutvermehrung. Bei Solana gibt es für Agrarabsolventen unterschiedliche Aufgabenbereiche, wie die Züchtung, Marketing und auch Vertrieb. Das Unternehmen bietet für Berufseinsteiger ein einjähriges Trainee Programm sowie verschiedene Ausbildungen an.

Die dritte Station dieser Gruppe bildeten die CONCORDIA Versicherungen. Seit über 150 Jahren versichert Concordia landwirtschaftliche Betriebe gegen spezifische Risiken, etwa mit Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherungen, Gebäudeversicherungen etc. Die Vertreter von Condordia besuchen deutschlandweit die Landwirte auf ihren Betrieben, beraten vor Ort und regulieren Schadenfälle. Concordia bildet in Fachinformatik und im Versicherungsbereich aus und bietet duale Studiengänge in Bachelor of Arts und Bachelor of Science an.

Der zweite Rundgang führte zunächst zur Vereinigten Hagelversicherung. Als Spezialversicherer versichert die Vereinigte Hagelversicherung europaweit die Ernte von Landwirten, Gemüse- und Obstproduzenten sowie Winzern gegen Wetterrisiken, wie Hagel, Starkregen und Dürre. Der Bezirksdirektor für die Region Hannover, Peter Schemmel, stellte uns in einer gemütlichen Runde das fast 200 Jahre alte Unternehmen vor und erläuterte an Beispielen typische Schäden und die Erstellung von Schadensgutachten. Die Versicherung bietet den Studierenden Praktika und die Möglichkeit, bei einem Schadensfall einen Schätzer zu begleiten, um mal einen Einblick in die Abläufe zu bekommen.

Der nächste Halt war der Stand der Amazonen-Werke, wo wir zuerst einen Rundgang über den Stand absolvierten. Dort wurden uns die verschiedenen Maschinen gezeigt und erklärt , so dass wir einen Eindruck der unterschiedlichen Produkte bekommen konnten. Obwohl es dort sehr laut war, konnten wir alles gut über die Kopfhörer verstehen und dem folgen, was uns erklärt wurde. Nach dem Rundgang haben wir noch einen Überblick über die Strukturen der Firma und die Wege des Berufseinstiegs bei Amazone bekommen. Das Unternehmen bietet Möglichkeiten für Bachelor- und Masterarbeiten an, genauso wie Praktika während des Studiums.

Wir beschlossen diesen Rundgang mit einem Besuch bei der Yara GmbH & Co. KG, wo wir herzlich zu einem Gespräch empfangen wurden. Yara ist ein Global Player der Düngemittelindustrie mit Sitz in Oslo, rund 17.000 Mitarbeitern und Standorten in über 60 Ländern. Zuerst wurde uns das Unternehmen und seine Struktur vorgestellt, anschließend konnten wir viele Fragen zu den Einstiegsmöglichkeiten bei Yara stellen.

 

Die Teilnehmenden beider Rundgänge kamen mittags beim gemeinsamen Karrierestand der Landwirtschaftskammern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zusammen. Nach einem Mittagsimbiss hatten wir die Möglichkeit, mit den Mitarbeitenden der beiden Kammern ins Gespräch zu kommen und uns über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten zu informieren. Den Abschluss des Programms bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema „Vom Pflug zum Algorithmus: KI in der Landtechnik – Segen oder Fluch für die Arbeitswelt?“ u.a. mit VDL-Präsident Markus Ebel-Waldmann am Stand der DLG. Danach bot sich die Möglichkeit, bei der Jungen DLG mit Personalern verschiedener Unternehmen ins Gespräch zu kommen.

Abschließend können wir feststellen, dass alle besuchten Unternehmen sehr interessant waren und es viele Möglichkeiten gibt, beruflich dort einzusteigen. Wir bekamen Einblicke in Bereiche des Agribusiness, die wir vorher nicht als berufliche Option wahrgenommen hatten. Wir bedanken uns bei allen Ansprechpartnern für die Zeit, die sie uns im turbulenten Messegeschehen zur Verfügung gestellt haben.

 

Text: Sonja Backenköhler und Lara Gowin

 

VDL-NDS: Exkursion: Knappe Agrarflächen für PV oder Moor?

Fotos: Dr. Tania Runge, Dominic Runge

Dass die Landwirtschaft auf den Klimawandel reagieren muss, ist unstrittig. Allerdings stehen viele Wege zur Diskussion und konkurrierende Ansprüche an knappe Flächen lösen heftige Kontroversen aus. Jetzt sollen landwirtschaftliche Flächen für die Energieversorgung aus Photovoltaik oder für die Speicherung von CO2 und Wasser in renaturierten Mooren aus der Nutzung genommen werden, um nur zwei Beispiele zu nennen. Welche Konzepte werden entwickelt, um diese Zielkonflikte zu lösen – oder anders: Wie sehen unsere Agrarlandschaften der Zukunft aus? Zwei unterschiedliche Akteure haben uns ihre Konzepte und Forschungsergebnisse dazu vorgestellt.

SUNfarming – Potenziale von Agri-PV-Anlagen

Einer der wesentlichen Kritikpunkte im Hinblick auf die Nutzung von Freiflächen für Photovoltaik ist der damit einhergehende Verlust landwirtschaftlich genutzter Flächen. Hier setzt die SUNfarming GmbH mit einem neuen Konzept an, das grundsätzlich eine landwirtschaftliche Nutzung der Flächen in verschiedenen Varianten unter den Solarmodulen vorsieht und diese baulich entsprechend gestaltet. In Rathenow unterhält das Unternehmen neben einer Biogasanlage und einem Solarpark auch ein Forschungs- und Innovationszentrum, in welchem PV-Anlagen mit unterschiedlichen landwirtschaftlichen Nutzungen kombiniert und auf technische Anforderungen und wirtschaftliche Parameter hin untersucht werden. Dabei arbeitet das Forschungs- und Innovationszentrum auch mit Instituten und Universitäten zusammen.

Der für die landwirtschaftlichen Projekte verantwortliche Manager Stephan Franke stellte der Gruppe zunächst das Unternehmen vor und erläuterte die hier entwickelten Agri-Solarkonzepte auf Grünland, Acker- und Stilllegungsflächen. Er erläuterte die möglichen Kombinationen einer Agri-Solaranlage mit den Richtlinien der erneuerten Gemeinsamen Agrarpolitik 2023 (GAP). Ein Schwerpunkt dabei lag auf den Standards des guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustands der Flächen (GLÖZ). Es wurden interessante Details zum Erhalt des landwirtschaftlichen Status der Böden durch Agri-Solaranlagen nach der DIN SPEC Norm 91434 „Agri-Photovoltaik“ und der neuesten Gesetzesänderung des Baugesetzbuches vorgestellt und mit den Exkursionsteilnehmern diskutiert.

Eine Agri-PV-Anlage ist nicht dazu konzipiert, wesentliche Renditen über die Stromerzeugung zu erzielen. Der Ansatz hier ist die Stromerzeugung bei gleichzeitiger Weiternutzung der unter den Solarmodulen befindlichen Fläche in Kombination mit positiven Effekten der Solaranlage. Die spezielle Konstruktion der teils lichtdurchlässigen Doppelglasmodule erlaubt verschiedene Einsatzbereiche. Sie bieten Schutz vor Hagel, aber auch vor intensiver Sonneneinstrahlung und schaffen ein verbessertes Mikroklima. Beim Bau auf Lücke entstehen Tropfenreihen, so dass Regenwasser gleichmäßiger verteilt und in seiner Wucht abgemildert wird. Diese positiven Effekte sind durchaus geeignet, die Ertragsverluste durch verringerte Lichteinstrahlung zu kompensieren. Der Stromertrag aus diesen Anlagen ermöglicht unter guten Bedingungen eine Amortisation.

Ein spezielles Beispiel ist Agri-PV im Obstbau als Alternative zu Schutznetzen. Zwar gibt es noch Produktionsprobleme wie schlechtere Ausfärbung der Äpfel im oberen Drittel, der Schutz vor Starkregen, Hagel und Sonnenbrandschutz ist jedoch sehr positiv. Es gilt abzuwägen zwischen Lichtklappen und geringerer Stromproduktion. Ein Hinderungsgrund für die Installation von Agri-PV speziell im Alten Land ist der Status als „Kulturelles Sachgut“, hier spielt die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes eine Rolle.

Aktuell wird an Konzepten gearbeitet, wie Solaranlagen im Kontext der Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter, entwässerter Moorböden zum Klimaschutz beitragen können. Allerdings sind hier noch viele Herausforderungen zu bewältigen. In Niedersachsen ist eine 25 ha große Moor-PV in Planung, wo grundsätzlich ein Einverständnis von Seiten der Landeigentümer/ Landwirte besteht. Problematisch ist allerdings, dass der Landkreis aktuell eine Vollvernässung und den vollständigen Verzicht auf landwirtschaftliche Nutzung fordert.

Abschließend stellte Michael Bleiker, Betriebsleiter in Rathenow, bei einem Rundgang die Forschungsanlagen vor und demonstrierte spannende Details. So ist es beispielsweise wichtig, die Kanten des Ständerwerks bei Beweidung der Flächen mit Rindern abzurunden, damit diese nicht durch „Schubbern“ die Standfestigkeit der Anlagen gefährden. Weitere Nutzungen sind hier u.a. die Erzeugung von Obst, Kräutern und Tomaten sowie die Haltung von Rindern, Schafen und Geflügel. Letzterem bieten die Solarpaneele nicht nur Beschattung, sondern auch Schutz vor hungrigen Raubvögeln. Die beim Imbiss gereichten Tomaten wurden auf der Station unter Solarpaneelen produziert und überzeugten die Teilnehmenden durch ihren intensiven Geschmack.

ZALF Paulinenaue – Perspektiven der Wiedervernässung von Mooren

Ca. 30 km westlich von Berlin betreibt das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) auf einem 1949 gegründeten Niedermoorforschungsstandort im Havelländischen Luch die Forschungsstation Paulinenaue mit 60 ha Grünland. Dr. Axel Behrend, Leiter der Station, und Prof. Frank Eulenstein, Leiter der Arbeitsgruppe Nachhaltige Grünlandsysteme, stellten den Teilnehmenden zunächst den Standort Paulinenaue als einen der drei Versuchsstandorte des ZALF neben Dedelow und Müncheberg vor.

In Paulinenaue werden in einer der größten Grundwasserlysimeteranlagen Europas (über 100 Lysimeter, 15 verschiedene Bodenarten) umfangreiche Untersuchungen zur Wasserbilanz und Nährstoffdynamik von Niederungslandschaften durchgeführt. Für Grünlandversuche zur Beweidbarkeit von wiedervernässtem Niedermoor werden u. a. eigene Uckermärker Rinder eingesetzt. Außerdem laufen hier Dauerversuche zur Düngung, Biodiversität, Moormineralisation, Wasserbedarf und Bestandesentwicklung von Grünland.

Von den über 200.000 Hektar Moorflächen in Brandenburg werden rund 95 Prozent land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Auf Grundlage der Moorschutzstrategie der Bundesregierung werden durch das ZALF Projekte zur Bewirtschaftung von wiedervernässten Moorstandorten initiiert und wissenschaftlich begleitet. Die Wiedervernässung von Mooren soll einen Beitrag zur Reduzierung der Freisetzung von CO2 aus Moorböden mit einem sinkenden Grundwasserstand leisten. Der Forschungsansatz des ZALF dazu stellt auf eine landwirtschaftliche Nutzung der wiedervernässten Moorflächen ab. Begleitet wird die Forschung durch die Nutzung der Ergebnisse der Grundwasserlysimeteranlage.

Bei der Zusammenarbeit mit dem ZALF  können die Landwirtschaftsbetriebe selbstständig entscheiden, welche Empfehlungen des Forschungsteams sie für ihre Standorte übernehmen. Dabei soll eine Kompensation des Verlustes der Wertschöpfung, welche mit der eingeschränkten Nutzungsmöglichkeit der Moorfläche durch die Wiedervernässung einhergeht, erreicht werden. Diese liegt bei einer durchschnittlichen Viehbesatzdichte von 1,5 GV/ha bei Milchviehhaltung bei ca. 3.000 €/ha. Der Ansatz im ZALF Paulinenaue besteht darin, Einkommen durch eine Kombination aus Biomasseanbau in sogenannter Paludikultur, mit Konzepten für die angepasste Tierhaltung und -fütterung sowie durch einen finanziellen Ausgleich durch den Staat zu generieren.

Aber auch unter diesen Rahmenbedingungen bleibt eine nachhaltige Wiedervernässung von Moorstandorten eine große Herausforderung, da dazu dauerhaft enorme Wassermengen benötigt werden, die oftmals unter den heuten Bedingungen nicht mehr vorhanden sind. In diesem Zusammenhang erläuterte Dr. Behrend, dass ein nicht genutzter Grünlandaufwuchs auf einer Moorfläche eine hohe Verdunstungsrate aufweist und ein möglichst früher Schnitt eines solchen Aufwuchses somit eine wassersparende Maßnahme darstellt.

Kritisch sehen die Wissenschaftler in Paulinenaue auch, dass die Ergebnisse der langjährigen Versuche zur CO²-Minderung bei weitem nicht das Einsparpotenzial verifizieren, von dem die Politiker bei ihren Plänen ausgehen. Auch die Methanbildung bei der Wiedervernässung werde noch zu wenig beachtet.

Text: Torsten Hansen, Dr. Tania Runge

 

VDL-Messerundgang auf der AgriTechnica am 16. November 2023

Foto: VDL

Hochschule trifft Praxis – Wie gelingt der Berufseinstieg?

Der VDL-Bundesverband und der VDL Landesverband Niedersachsen laden ein zu zwei Messerundgängen über die AgriTechnica 2023. Die AgriTechnica ist die weltweit größte Leitmesse der Landwirtschaft. Bei den Messerundgängen berichten Personaler über typische Berufsfelder für Agrarier, erläutern ihre Anforderungen an Bewerber und geben einen Überblick über aktuelle Jobperspektiven, Praktika, Bachelor- und Master-Arbeiten.

Die VDL-Messerundgänge richten sich an Studierende aller relevanten Studiengänge und Berufseinsteiger. Personalverantwortliche stellen ihre Unternehmen bzw. Institutionen vor und geben einen Überblick über typische Berufsfelder für Agrarier in ihren Branchen. Sie erläutern ihre Anforderungen an Bewerber und berichten über die aktuellen Jobperspektiven in ihren Unternehmen. Neben den beruflichen Einstiegsmöglichkeiten informieren sie auch über Praktika sowie die Möglichkeit, Bachelor- und Master-Arbeiten im Unternehmenskontext zu verfassen.

PROGRAMM

09.30 Uhr Treffen am Eingang West (Messebahnhof Laatzen), Begrüßung und Einführung

09:45 Uhr Beginn der Rundgänge (Hallen 9 und 12)

13:00 Uhr Gemeinsamer Standbesuch beim BMEL mit Mittagsimbiss (Halle 24)

14:30 Uhr Podiumsdiskussion (Forum Halle 24)

15:30 Uhr Networking mit Unternehmensvertretern am Stand der DLG (Halle 24)

Am Anschluss besteht die Möglichkeit, den Messebesuch individuell fortzusetzen und an der Young Farmers Party teilzunehmen.

 

Rundgang 1:

Horsch Maschinen GmbH:

Weltweit führender Hersteller von innovativer Landtechnik und modernen Lösungen für die Bereiche Bodenbearbeitung, Aussaat und den Pflanzenschutz mit mehr als 3.300 Mitarbeitenden.

Solana GmbH:

Die Solana-Gruppe züchtet moderne Kartoffelsorten und produziert und vertreibt hochwertige Pflanzkartoffeln. Neben der Züchtung und dem Vertrieb gehören die fachliche Beratung bei der Sortenauswahl und beim Anbau der Kartoffeln sowie die Organisation und Abwicklung der internationalen Logistik zu den Leistungen des Unternehmens.

CONCORDIA Versicherungen:

Die Concordia wurde 1864 von Landwirten gegründet, gehört zu den erfahrensten landwirtschaftlichen Versicherern in Deutschland und bietet ganzheitliche Sicherheitslösungen für den Betrieb und die landwirtschaftliche Familie.

 

Rundgang 2:

Vereinigte Hagelversicherung:

Spezialversicherer für die Absicherung gegen Ertragsverluste durch witterungsbedingte Risiken. 8 Bezirksdirektionen und ca. 250 Mitarbeiter in ganz Europa. Rund 2.500 Agenturen betreuen und beraten über 110.000 Mitglieder in Versicherungsfragen. Bundesweit sind rund 1.000 sachverständige Experten mit der Schadenregulierung vor Ort befasst.

AMAZONEN-WERKE:

Global Player der Landtechnikindustrie. Zu den Amazone Kernkompetenzen zählen heute die aktiv und passiv arbeitende Bodenbearbeitungstechnik, Sämaschinen und Einzelkornsämaschinen, Düngerstreuer und Pflanzenschutzspritzen. 9 Produktionsstandorte, über 2.000 Mitarbeitende. Der Exportanteil lag 2022 bei 80 %.

Yara GmbH & Co. KG:

Yaras Fachwissen, Produkte und Lösungen leisten einen Beitrag zum Geschäftswachstum von Landwirten, Handels- und Industriekunden. Weltweit präsent mit mehr als 17.000 Mitarbeitern und Standorten in über 60 Ländern.


Rahmenprogramm

Karriere-Optionen bei den Landwirtschaftskammern: Referendariat und weitere Wege des Berufseinstiegs in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Campus & Career Karrieretalk: Vom Pflug zum Algorithmus: KI in der Landtechnik – Segen oder Fluch für die Arbeitswelt?

Career & Networking Event am Young Farmers Day: Begegnung mit Unternehmensvertretern am Stand der DLG

Teilnahmebedingungen
• Etwas Vorbereitung und Fragen der Teilnehmer werden von den Gastgebern ausdrücklich erwartet – hinterlassen Sie einen guten Eindruck!
• Für VDL-Mitglieder stehen Eintrittskarten zur Verfügung.
• An jedem Rundgang können maximal 15 Personen teilnehmen.
• Kurzfristige Programmanpassungen bleiben vorbehalten.
• Verbindliche Anmeldung bis 12.11.2023.

Programm Messerundgang AgriTechnica 2023

 

Text: VDL

 

Anmeldung mit Online-Formular

Innovative Technik beim Mähdreschen fördert die Artenvielfalt

Foto: Rainer Waldhardt

Auffangen von Wildkräutersamen während der Getreideernte kann den Herbizideinsatz reduzieren – Aussaat der Samen auf Blühstreifen am Ackerrand.

Klatschmohn, Kornblume und Feldrittersporn sind mittlerweile ein seltener Anblick. Durch den Einsatz von synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln bilden kulturbegleitende Ackerwildkräuter heute die am stärksten gefährdete Artengruppe in Mitteleuropa. Mit einem innovativen Verfahren beim Mähdreschen kann der Einsatz von Herbiziden verringert und die Artenvielfalt gefördert werden. Das Prinzip: Während der Getreideernte werden im Mähdrescher die Samen von Wildkräutern abgetrennt und aufgefangen. Diese gelangen somit nicht wieder auf den Acker, sondern können in Blühstreifen am Feldrand ausgesät werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) waren an der Erprobung dieses Verfahren bereits beteiligt und entwickeln es nun mit verschiedenen Partnern im Projekt „Entwicklung nachhaltiger Mähdruschtechnik für den Ökolandbau in Hessen“ (BioDruschTec) weiter. Das Land Hessen fördert das Projekt im Rahmen des Ökoaktionsplans Hessen von 2023 bis 2026 mit rund 655.000 Euro.

Ackerwildkräuter, die neben den ausgesäten Kulturpflanzen auf Äckern gedeihen, haben eine Schlüsselrolle für die Biodiversität. Sie bilden eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, die wiederum Nahrung für Kleinsäuger und Vögel des Offenlandes sind. „In Deutschland hat die Landwirtschaft einen Anteil von rund 52 Prozent an der Flächennutzung“, so Prof. Dr. Rainer Waldhardt von der Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung der JLU, der das Projekt eingeworben hat und leitet. „Aufgrund dieses hohen Anteils sind großräumige und produktionsintegrierte Maßnahmen für eine naturnahe Landwirtschaft von besonderer Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt.“ Neben der JLU sind Agrartechniker der Technischen Hochschule Bingen und der Universität Hohenheim, der Wasser- und Bodenverband Marburger Land (WBV), ein Schlosserbetrieb und mehrere Biolandwirte aus der Region sowie der Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Landkreises Marburg-Biedenkopf an dem Projekt beteiligt.

Mit der innovativen Mähdruschtechnik wird während der Getreideernte der Samen der im Getreide vorhandenen Begleitkräuter mit speziellen Gebläse- und Siebvorrichtungen von der Spreu getrennt und separat in einem Behälter aufgefangen. „Mittel- bis längerfristig kann das sukzessive Abschöpfen von Wildkrautsamen beim Mähdrusch den ‚Unkrautdruck‘ auf Ackerflächen verringern“, sagt Prof. Waldhardt. Das ist wichtig, denn die erneut keimenden Wildkräuter werden nach der gängigen konventionellen Praxis mit Herbiziden bekämpft – neben dem Arbeits- bzw. Kostenfaktor für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln stellt eine solche Behandlung auf Dauer eine erhebliche chemische Belastung für die Böden, das Grundwasser, die angebauten Nahrungsmittel sowie eine Gefährdung der Biodiversität dar.

Der Prototyp einer Technik zum Auffangen von Wildkrautsamen während des Erntedruschs, mit der Mähdrescher nachgerüstet werden können, war von 2019 bis 2022 in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Landkreises Marburg-Biedenkopf und neun Landwirten aus der Region entwickelt und erprobt worden. An diese Ergebnisse knüpft das BioDruschTec-Projekt an.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung der JLU erheben in dem Projekt populationsökologische Daten zur Ackerbegleitflora und ihrer Dynamik. Ihre Untersuchungen werden auf biologisch bewirtschafteten Ackerflächen im Landkreis Marburg-Biedenkopf durchgeführt. Zudem wird die neue Mähdruschtechnik optimiert.