VDL-Messerundgang für Studierende und Berufseinsteiger auf der AgriTechnica 2023
Foto: Tobias Dammeier
Unter dem Motto „Hochschule trifft Praxis“ konnten wir dieses Jahr auf der AgriTechnica wieder den traditionellen VDL-Messerundgang durchführen. Gestartet haben wir den Tag mit zwei getrennt geführten Rundgängen. Hier konnten wir uns einen Überblick über die verschiedenen Unternehmen und den Berufseinstieg verschaffen und uns mit den Mitarbeitenden der Unternehmen austauschen.
Der erste Rundgang startete bei der HORSCH Maschinen GmbH, wo wir zunächst einen kleinen Einblick in die Betriebsstruktur und die Entwicklung des Unternehmens bekamen. Horsch hat sich in den letzten drei Jahren personell auf 33.000 Mitarbeiter verdoppelt, mit einer Milliarde Umsatz und 85 Prozent Exportanteil. Das Unternehmen bildet derzeit 200 Auszubildende an den drei Standorten in Ronneburg, Landau und Schwandorf aus, wobei in Schwandorf nur kleine Bestellungen bearbeitet werden. Bei Horsch gibt es unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten und unterschiedliche Arbeitsbereiche. Dabei ist es von Vorteil, wenn man Grundkenntnisse in dem jeweiligen Fachbereich mitbringt, aber viel wichtiger ist die Begeisterung für die Technik. Horsch möchte in Zukunft das duale Studium ausbauen, da 20-30% der Auszubildenden danach ein Studium beginnen. Der andere Teil bleibt dem Unternehmen aber überwiegend erhalten. Eine individuelle Entwicklung für die Mitarbeiter bietet auch das Trainee Programm. Horsch sagt, dass das wirtschaftliche Wachstum gerade stagniert, aber sie wollen die Produktpalette weiterentwickeln, gerade in Bezug auf Selbstfahrer im Pflanzenschutz .
Die zweite Station war die SOLANA GmbH. Solana züchtet neue Kartoffelsorten und produziert Pflanzkartoffeln. Der Hauptsitz ist in Hamburg, die Zuchtarbeit wird in Windeby und Ranzin durchgeführt und das Kartoffellager befindet sich in Züssow. Die Kartoffeln werden in Stolpe und Gransebieth vermehrt und an diesen Standorten werden auch Versuche durchgeführt. Wir bekamen eine grundlegende Einführung in die Entstehung einer Kartoffelsorte und die Pflanzgutvermehrung. Bei Solana gibt es für Agrarabsolventen unterschiedliche Aufgabenbereiche, wie die Züchtung, Marketing und auch Vertrieb. Das Unternehmen bietet für Berufseinsteiger ein einjähriges Trainee Programm sowie verschiedene Ausbildungen an.
Die dritte Station dieser Gruppe bildeten die CONCORDIA Versicherungen. Seit über 150 Jahren versichert Concordia landwirtschaftliche Betriebe gegen spezifische Risiken, etwa mit Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherungen, Gebäudeversicherungen etc. Die Vertreter von Condordia besuchen deutschlandweit die Landwirte auf ihren Betrieben, beraten vor Ort und regulieren Schadenfälle. Concordia bildet in Fachinformatik und im Versicherungsbereich aus und bietet duale Studiengänge in Bachelor of Arts und Bachelor of Science an.
Der zweite Rundgang führte zunächst zur Vereinigten Hagelversicherung. Als Spezialversicherer versichert die Vereinigte Hagelversicherung europaweit die Ernte von Landwirten, Gemüse- und Obstproduzenten sowie Winzern gegen Wetterrisiken, wie Hagel, Starkregen und Dürre. Der Bezirksdirektor für die Region Hannover, Peter Schemmel, stellte uns in einer gemütlichen Runde das fast 200 Jahre alte Unternehmen vor und erläuterte an Beispielen typische Schäden und die Erstellung von Schadensgutachten. Die Versicherung bietet den Studierenden Praktika und die Möglichkeit, bei einem Schadensfall einen Schätzer zu begleiten, um mal einen Einblick in die Abläufe zu bekommen.
Der nächste Halt war der Stand der Amazonen-Werke, wo wir zuerst einen Rundgang über den Stand absolvierten. Dort wurden uns die verschiedenen Maschinen gezeigt und erklärt , so dass wir einen Eindruck der unterschiedlichen Produkte bekommen konnten. Obwohl es dort sehr laut war, konnten wir alles gut über die Kopfhörer verstehen und dem folgen, was uns erklärt wurde. Nach dem Rundgang haben wir noch einen Überblick über die Strukturen der Firma und die Wege des Berufseinstiegs bei Amazone bekommen. Das Unternehmen bietet Möglichkeiten für Bachelor- und Masterarbeiten an, genauso wie Praktika während des Studiums.
Wir beschlossen diesen Rundgang mit einem Besuch bei der Yara GmbH & Co. KG, wo wir herzlich zu einem Gespräch empfangen wurden. Yara ist ein Global Player der Düngemittelindustrie mit Sitz in Oslo, rund 17.000 Mitarbeitern und Standorten in über 60 Ländern. Zuerst wurde uns das Unternehmen und seine Struktur vorgestellt, anschließend konnten wir viele Fragen zu den Einstiegsmöglichkeiten bei Yara stellen.
Die Teilnehmenden beider Rundgänge kamen mittags beim gemeinsamen Karrierestand der Landwirtschaftskammern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zusammen. Nach einem Mittagsimbiss hatten wir die Möglichkeit, mit den Mitarbeitenden der beiden Kammern ins Gespräch zu kommen und uns über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten zu informieren. Den Abschluss des Programms bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema „Vom Pflug zum Algorithmus: KI in der Landtechnik – Segen oder Fluch für die Arbeitswelt?“ u.a. mit VDL-Präsident Markus Ebel-Waldmann am Stand der DLG. Danach bot sich die Möglichkeit, bei der Jungen DLG mit Personalern verschiedener Unternehmen ins Gespräch zu kommen.
Abschließend können wir feststellen, dass alle besuchten Unternehmen sehr interessant waren und es viele Möglichkeiten gibt, beruflich dort einzusteigen. Wir bekamen Einblicke in Bereiche des Agribusiness, die wir vorher nicht als berufliche Option wahrgenommen hatten. Wir bedanken uns bei allen Ansprechpartnern für die Zeit, die sie uns im turbulenten Messegeschehen zur Verfügung gestellt haben.
Text: Sonja Backenköhler und Lara Gowin
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