VDL: Parlamentarischer Abend 2014: Intensiver Austausch agrarpolitischer Positionen

Am 13. Oktober waren wiederum viele Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden der VDL/BHGL-Einladung zum traditionellen „Parlamentarischen Abend“ ins Berliner Haus der Land- und Ernährungswirtschaft gefolgt.

In seiner Begrüßung kritisierte VDL-Präsident Markus Ebel-Waldmann in Fortsetzung des Fachforums das „Sammelsurium“ von Anforderungen für die Ausbildung des Agrarnachwuchses und forderte von der Politik – ebenso wie BHGL-Präsident Prof. Dr. Uwe Schmidt – eine bessere finanzielle und personelle Unterstützung von Forschung & Lehre im Agrarbereich.


VDL-Präsident Markus Ebel-Waldmann (Mitte) im Gespräch mit dem Präsidenten des Deutschen Führungskräfteverbandes ULA Dr. Roland Leroux (links) und dem Bundesvorsitzenden des dbb beamtenbund und tarifunion Klaus Dauderstädt

Lebensmittel und Ländlicher Raum
Die Bedeutung von gesunden und sicheren Lebensmitteln unterstrich Bundesminister a. D. Dr. Franz-Josef Jung (stellvertretender Fraktionsvorsitzender CDU/CSU). Hinter der Qualität von Lebensmittel stünden Fachkräfte mit hoher Ausbildungsqualität und eine von der Bundesregierung immer mehr geförderte Forschung. Bei der „Investition in die Köpfe“ leiste auch der VDL einen wertvollen Beitrag.


Dr. Franz-Josef Jung

Nach Aussage von Johann Saathoff (SPD) rückt in der Bundes-Forschungspolitik die Entwicklung der ländlichen Räume und des Ökolandbau zur Zeit stärker in den Blickpunkt – besonders auch in der Positionierung gegenüber Brüssel. „Dafür brauchen wir viele Partner“, so der Appell des Bundestagspolitikers, der auf seine ostfriesische Herkunft besonderen Wert legt und nach eigenem Bekunden sehr wohl einen „Kabeljau vom Schellfisch“ unterscheiden kann.


Johann Saathoff

Für die Bundestagsabgeordnete Karin Binder (Die Linke) stehen die Themen Verluste von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum, Artenschwund und Klimaschutz ganz oben auf der Dringlichkeitsliste. Zur Durchsetzung der Tierwohl-Ambitionen seien klare gesetzliche Regelungen und eine gezieltere Einbindung der Tierärzte erforderlich. „Mit einer verbindlichen Freiwilligkeit kommen wir beim Tierwohl nicht weiter“, mahnte die Politikerin aus Karlruhe.


Karin Binder

Klimakatastrophe und Artensterben
Dr. Anton Hofreiter (Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen), der als Student im Gartenbau mit Obstbaumschnitt sein erstes Geld verdiente, sprach von „großen Herausforderungen“, die eine globale Agrar- und Umweltpolitik mit sich bringe. „Wir brauchen faire Wettbewerbsbedingungen und Handelsregelungen für unterschiedliche landwirtschaftliche Erzeuger“, so Dr. Hofreiter.
Neben der „Klimakatastrophe“, die nicht aus dem Ruder laufen dürfe, sei das „Artensterben“ der zweite große Problemkreis. Grundsätzlich müssten für eine „gute Forschung“ mehr Mittel in Bildung und Entwicklung investiert werden, forderte der Fraktionsvorsitzende der Grünen.


Dr. Anton Hofreiter

Insbesondere die Ausführungen der Bundestagsabgeordneten boten anschließend Gelegenheit, darüber in kleinen Gesprächskreisen zu diskutieren.

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