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Tomaten und Paprika aus Dithmarschen – VDL Bezirksgruppe Nord informierte sich vor Ort

Frischgemüse-Betrieb in Hemmingstedt bei Heide. Die Besichtigung hatte der Betriebsleiter, Herr Jens Kühn, organisiert. Aus Urlaubsgründen konnte Herr Kühn die Führung Die VDL-Gruppe Nord und der VDL-Landesverband besuchten den Vitarom-durch den Betrieb nicht übernehmen. Das übernahm der stellvertretende Betriebsleiter, Herr Suppers.

Zum Einstieg trug Herrn Suppers ein paar Zahlen zur Größe des Unternehmens vor:

  • Es ist das größte Paprika-Gewächshaus Deutschlands.
  • Es ist die größte Gewächshausanlage Schleswig- Holsteins.
  • Das Paprika-Gewächshaus misst 230 m Länge mal 255 m Breite; das sind ca.5,8 ha.
  • Das Tomaten-Gewächshaus umfasst 205 m Länge mal 275 m Breite, das sind ca. 5,6 ha.
  • Die Betriebshalle für Sortierung, Verpackung und Lagerung ist 25 m breit und 150 m lang; also ca. 3,8 ha.
  • Das gesamte Investitionsvolumen betrug 18 Mio. €. Das Land Schleswig-Holstein hatte 1,1 Mio. € Fördermittel beigesteuert. Außerdem gab es ca. 1 Mio. € Fördergelder nach Maßgabe der Gemeinsamen Marktordnung für die Gewächshausanlage.

Das Projekt wurde von der Landgard Holding mit Sitz in Straelen/NL angeschoben. Dieses wurde dann an 4 Erzeuger der Erzeugerorganisation Landgard übergeben. Diese bildeten die Vitarom-Frischgemüse GmbH. Gärtnermeister Jens Kühn ist der Betriebsleiter vor Ort.

Auf dem Betriebsrundgang wurden verschiedene Bereiche angesprochen. Der Baubeginn war Juni 2008. Die Fertigstellung der Gewächshäuser war 2009 im Herbst. Die anderen Gebäude waren Juli 2010 fertig.
Die Gründe für den Bau der Anlage an jenem Standort sind so zu beschreiben:

  • gute Verkehrsanbindung zum Hamburger Markt über die Autobahn 23
  • preisgünstige Fernwärmeversorgung
  • günstiger Bodenpreis

Im Paprika-Gewächshaus angekommen, schilderte Herr Suppers den Arbeitsablauf vom Beginn des Kalenderjahres. Alles, was zur Produktion benötigt wird, wird aus den Niederlanden importiert. Anfang des Jahres werden die neuen 20 cm großen Pflanzen gesetzt. Etwa 190.000 Pflanzen fasst das Haus. Diese stehen in blumenkastenähnlichen Behältern. Diese sind mit Steinwolle bzw. Kokosmatten gefüllt. In diesen Bereichen können sich die Paprikawurzeln ausbreiten. Die Versorgung der Pflanzen mit Wasser, CO2 und etwa 7 Nährstoffen erfolgt vollautomatisch durch einen Klimacomputer. Dieser steuert auch an Hand der Wetterlage die Dachklappen und die Beschattungsanlage. Die Pflanzen erhalten pro Tag 20 Gaben Nährstofflösung á 100 ml. Die veredelten Paprikas haben 2 Triebe.

Die Pflanzen werden an gespannten Bändern ca. 4 m hochwachsen können. Jede Woche werden Nebentriebe beseitigt und die Triebe ums Band gewickelt.
Für die Befruchtung der Paprikas braucht nicht gesorgt werden, da sie Selbstbefruchter sind. An Schädlingen treten Läuse und rote Spinnen auf, die meistens die Blätter zerstören. Dagegen werden als „biologische Waffe“ Wanzen ausgesetzt, die die Läuse und Spinnen vernichten.
Die Pflanzenreihen sind so ausgelegt, dass in dem ca. 75 cm breiten Zwischenraum stabile Heizungsrohre am Boden verlegt sind, die auch gleichzeitig als Schienen für Hubwagen genutzt werden können. Vom Hubwagen aus werden die Pflanzen gepflegt und die Beerntung vorgenommen.

An einem Pflanzenstrang wachsen ca. 23 Paprikaschoten von April bis November. Hauptsächlich werden rote und gelbe Paprikas geerntet, aber nur ganz wenige orangefarbene und grüne. Die ca. 190.000 Pflanzen bringen 1.200 t Jahresertrag.

Dann wechselte die Besuchergruppe ins Tomaten-Gewächshaus über. Die Arbeitsweise bei der Produktion der Tomaten läuft ähnlich wie bei Paprikapflanzen. Es werden Strauchtomaten, Cherry-Strauchtomaten und Dattel-Tomaten erzeugt.

Anfang des Jahres werden ca. 96.000 veredelte Tomaten gesetzt. Jede Pflanze hat 2 Triebe. Jede Woche werden alle Seitentriebe herausgebrochen. Die Pflanzen haben ihren Standplatz auf Steinwollematten. Die Tomaten werden genauso vollautomatisch vom Klimacomputer bedient wie die Paprikas. Die Dünger- und Wassergaben sind etwas höher bemessen als im Paprika-Anbau. Auch auf dem Pflanzenschutzsektor wird biologisch gearbeitet. Die eingesetzten Wanzen beseitigen die Weiße Fliege und Rote Spinne.

Für die Bestäubung der Tomaten werden tausende von Hummeln eingesetzt. Die Hummeln werden per Karton aus Holland angeliefert. Die Kartons bleiben das Zuhause der Hummeln auch im Gewächshaus. Da Hummeln friedliche Insekten sind, können die Arbeiter ungestört ihre Pflegearbeiten fortsetzen.

Die Tomatenernte von April bis Oktober bringt einen Ertrag von ca. 3.000 t.
Ab November werden beide Gewächshäuser geräumt, komplett gewaschen, desinfiziert und wieder neu eingerichtet.

Einige Angaben zur Fernwärme: Die Shell-Raffinerie stellt Prozeßwärme zur Verfügung. Diese wird ins Fernwärmenetz der Stadt Heide und Gemeinde Hemmingstedt eingespeist. Der Wärmebedarf der Gewächshäuser liegt bei 1.200 Megawattstunden pro Woche. Der Energiepreis ist auf 25 Jahre festgeschrieben und sehr günstig.

Hinsichtlich der Arbeitskräfte ist folgendes festzustellen:
Der Betriebsleiter ist Gärtnermeister Jens Kühn. Er hat z. Zt. 65 Mitarbeiter, von denen ein Teil aus der Arbeitslosigkeit kommt. In Spitzenzeiten kommen Leiharbeiter aus dem Hamburger Raum dazu, die komplett von ihrer Agentur mit Wohnraum und Essen versorgt werden.

Zur Marktsituation im Bereich „Paprika und Tomaten“:
95 % der in Deutschland gekauften Paprikas werden aus Niederlande, Spanien etc. importiert. Hiesige Ware ist wegen hoher Energiekosten kaum konkurrenzfähig. Ein Mitbewerber-Betrieb liefert schon seit 5 Jahren Tomaten aus der Region für die Region.

Die Nachfrage ist höher als das Angebot. Bei der einheimischen Produktion können die Tomaten 2 Tage länger am Strauch bleiben und dadurch erreicht man eine bessere Geschmacksausbildung.

Die gesamte Warenmenge an Paprika und Tomaten werden über die Godeland-Vermarktungsgesellschaft mit Sitz in Glückstadt vertrieben. Godeland ist eine mehrheitliche Tochtergesellschaft der Landgard-Holding. Über das Logistikzentrum am Hamburger Gemüsegroßmarkt wird die Ware über Nacht an Lebensmittelketten wie Rewe, Edeka, COOP, Aldi und Famila geliefert. Die angebauten Produkte werden ständig von unabhängigen Labors untersucht.

Nach der Betriebsführung bei Vitarom-Frischgemüse traf sich die Gruppe Nord in einem Hof-Café, um die VDL-Angelegenheiten zu behandeln.
Der Vorsitzende der VDL-Gruppe Nord, Herr Falkenberg, wurde einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt.

gez. Klaus Falkenberg

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Nachhaltigkeit „made in Germany“ aus der Nische in den Weltmarkt

Die Spitzengruppe im Wettbewerb um den 5. Deutschen Nachhaltigkeitspreis belegt, dass die Orientierung der Unternehmen auf Nachhaltigkeit zunehmend von Größe und Branche unabhängig wird. Den traditionellen Vorreitern folgt eine immer größer werdende Zahl vor allem kleiner und
mittelständischer Unternehmen, die eine breite Vermarktung von ökologisch-sozialen Produkten aus Deutschland anstrebt. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird am 7. Dezember 2012 in Düsseldorf vergeben.

„Die Nominierten zeigen unter anderem, dass traditionelle Nachhaltigkeitsprodukte weiter ihren Weg aus der Nische auf den Weltmarkt finden. Im Gegensatz zum letzten Jahr rückten dabei auch verstärkt der Non-Food-Bereich sowie die Bau- und Baustoffindustrie Nachhaltigkeit vermehrt in den Fokus ihrer Kernwertschöpfung“, so Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung und Juryvorsitzender.

Als „Deutschlands nachhaltigste Unternehmen“ überzeugten die ökologisch-sozial orientierte GLS Bank, HiPP und SCA Hygiene Products SE. In der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Marke“ wurden FRoSTA, Ökostrom-Anbieter ENTEGA und Naturkosmetik-Pionier SPEICK nominiert. Die „nachhaltigsten Zukunftsstrategien“ verfolgen aus Sicht der Jury Ventilatoren-Hersteller ebm-papst, Rohstoff-Lieferant Remondis und der Unilever-Konzern. Als kleine und mittelständische Unternehmen setzten sich außerdem das gemeinnützige IT-Unternehmen AfB, das Öko-Label armedangels und die Biokelterei Voelkel durch.

Die Gewinner in diesen und weiteren Kategorien werden am 7. Dezember 2012 auf dem Deutschen Nachhaltigkeitstag (Fokus Unternehmen) in Düsseldorf bekanntgegeben und prämiert. Ehrenpreise würdigen außerdem Persönlichkeiten, die national oder international in herausragender Weise den Gedanken einer zukunftsfähigen Gesellschaft fördern.

Über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis:
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, Wirtschaftsverbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Methodikpartner sind A.T. Kearney, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert (Universität Münster), das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie sowie Prof. Dr. Carsten Baumgarth (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin). In der Jury arbeiteten in diesem Jahr u. a. Prof. Dr. Gesine Schwan, Olaf Tschimpke (NABU – Naturschutzbund Deutschland e. V.) und Kathrin Menges (Henkel AG & Co. KGaA). Die Auszeichnung prämiert Unternehmen, Produkte und Marken, die vorbildlich wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden. Der VDL unterstützt den Deutschen Nachhaltigkeitpreis 2012 als institutioneller Partner.

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16. Treffen des VDL-Senioren- und Freundeskreis 2012 in Idstein

Der Senioren- und Freundeskreis des VDL-Hessen pflegt mit seinen jährlichen Zusammenkünften die kollegialen und persönlichen Kontakte auch im Ruhestand. Auf ein großes Interesse ist auch in diesem Jahr das inzwischen 16. Herbsttreffen des Senioren- und Freundeskreises des VDL – Landesverbandes Hessen gestoßen. Über 50 Teilnehmer haben am 11. September 2012 die reizvolle Fachwerkstadt Idstein im Taunus besucht. Idstein war bis 1721 Residenz der Grafen und Fürsten von Nassau-Idstein. Im Rahmen eines eindrucksvollen Stadtrundgangs erfuhren die Teilnehmer viel über die Geschichte der Stadt.

In der Mittagspause begrüßte der Idsteiner Bürgermeister Gerhard Krum die Besucher. Er schilderte die bauliche Entwicklung der Stadt und ihre Chancen für eine wirtschaftliche Weiterentwicklung als regionales Zentrum. Auch durch die jährliche Fachtagung „Nassauer Land“, in der zu landwirtschaftlichen Fragestellungen referiert und diskutiert wird, fühlt sich der Bürgermeister dem Berufsfeld seiner Besucher inhaltlich verbunden.

Der Organisator des Treffens Dr. Horst Menzinger, konnte auch in diesem Jahr wieder den Bundesvorsitzenden des VDL und zugleich Vorsitzenden des Landesverbandes Hessen für das Berufsfeld Agrar, Ernährung, Umwelt, Herrn Markus Ebel-Waldmann, begrüßen. Durch seinen Bericht über berufsständische Fragen bleiben die Kolleginnen und Kollegen auch im Ruhestand mit den aktuellen Herausforderungen ihres Berufsstandes vertraut.

Das harmonische Treffen lässt alle Beteiligten bereits erwartungsvoll auf das nächste Jahr blicken.

Dr. Horst Menzinger

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Agrarier-Stammtisch

Der nächste Agarier-Stammtisch findet statt:

am Dienstag, 04.September 2012, ab 18:00 Uhr
im Dublin Inn, Am Markte 13
gegenüber dem Alten Rathaus

Zum Agrarier-Stammtisch, der einmal im Quartal stattfindet, ist jede/jeder eingeladen, die/der sich für agrarische Themen und Interessen interessiert. Wenn Sie uns Ihre Mailadresse zukommen lassen, bekommen Sie die Einladung in Zukunft automatisch,

Für den Agrarier-Stammtisch bitten wir um eine formlose Anmeldung (ist aber keine Voraussetzung).

Anmelden können Sie sich über
– Mail vdl_hannover@yahoo.de,
– Telefon der Geschäftsfüherin Ruth Franken 0511-85 14 74 (AB),
– Fax an die Nummer 0511-98 24 51 62.

Wir freuen uns wieder auf viele bekannte und neue Gesichter und gute Gespräche!

Den Flyer dazu können Sie sich hier ansehen.