Stammtisch geht auch virtuell

Der Agrarier-Stammtisch in Hannover, der – normalerweise – jeden zweiten Dienstag in jedem geraden Monat im Alexander in Hannover stattfindet, sollte nicht Corona zum Opfer fallen. Nachdem der Landesverband Ost vorgemacht hatte, wie Stammtisch auch virtuell funktioniert, wollten wir es auch ausprobieren.
Was macht einen guten Stammtisch aus? Man geht einfach hin, trifft jedes Mal andere Leute, weiß selten vorher, wer kommt. Sicher ist nur: irgendjemand wird schon da sein, aus dem Arbeitsalltag die neuesten Anekdoten erzählen und wissen wollen, ob ich oder unser Gegenüber am Tisch aus eigenen Erfahrungen etwas zur Bewertung dieses Vorhabens oder jener Schnapsidee aus der Agrarverwaltung beitragen kann.
Charakteristisch ist, dass es keine feste Sitzordnung gibt und man im Verlauf des Abends mit unterschiedlichen Leuten zusammensitzt und sich über ganz verschiedene Themen austauscht. Wie wollten wir diese Gesprächssituation abbilden? Dabei kam uns zugute, dass wir mit Big Blue Button über ein Konferenzsystem verfügen, welches die Aufteilung in „Arbeitsgruppen“ ermöglich – in sogenannten „Breakout-Räumen“. Was nach Flucht klingt, ist tatsächlich ein effektives Instrument, um genau das zu realisieren, was einen guten Stammtisch ausmacht. Nach zwei Übungsrunden im Vorfeld hatten wir den Dreh heraus und trauten uns, die Einladung zu verschicken.

Erster virtueller Stammtisch des Landesverband Niedersachsen – Ein voller Erfolg

Der virtuelle Agrarier-Stammtisch hatte seine Premiere am 13. Oktober 2020 mit neun Teilnehmern, die sich nach einer Vorstellungsrunde zum gegenseitigen Kennenlernen im Plenum in den beiden Breakout-Räumen wiederfanden. Tatsächlich konnte man sich sehr gut unterhalten, ohne dass jemand moderieren musste, um das in größeren Gruppen drohende akustische Durcheinander im Griff zu behalten. Die Anwesenden hatten sich mehr zu erzählen als die anfangs gesetzten 15 Minuten Dauer hergaben. Beim nächsten Mal –dass es das geben wird, war Konsens – werden wir einen Wechsel von kurzen Plenumsphasen mit zwei oder drei längeren Breakout-Phasen machen, damit jeder auch mal „den Platz wechseln“ und verschiedene Gesprächspartner treffen kann.
Zwar hatten sich einige Teilnehmer mit eine Flasche Bier gewappnet, aber gefehlt hat es uns doch, das frisch gezapfte Bier vom Fass und die Currywurst Alexander. Aber wir halten durch und wenn Corona vorbei ist, treffen wir uns wieder wie gewohnt im Alexander. Bis dahin halten wir Kontakt und treffen uns beim virtuellen Agrarier-Stammtisch, gerne auch mit Gästen von außerhalb Hannover, zum Beispiel aus Bonn oder Berlin. Der nächste Stammtisch findet am 8. Dezember um 19 Uhr statt, bei Interesse bitte beim Landesverband Niedersachsen (kontakt@vdl-niedersachsen.de) melden.
Ruth Franken
(Foto und Grafik im Screenshot: Pixabay)

Neuer Vorstand und neue Satzung beim VDL Landesverband Niedersachsen

Am Freitag, dem 9. Oktober 2020, fand um 15 Uhr online die Mitgliederversammlung 2020 des VDL Landesverbandes Niedersachsen statt. Da wir allen Mitgliedern – auch denjenigen ohne Internet-Zugang – die Möglichkeit bieten wollten, sich an Diskussion und Beschlussfassung zu beteiligen, kombinierten wir die Onlineversammlung mit einem schriftlichen Beschlussverfahren. Schon auf der letzten Mitgliederversammlung war die Entscheidung getroffen worden, den nächsten  Vorstand per Briefwahl zu bestimmen. Die Tagesordnung war umfangreich, weil neben der Bekanntgabe des neuen Vorstandes auch eine neue Satzung zur Diskussion stand. Die Mitglieder erhielten folglich mit der Einladung eine Reihe von Unterlagen, um neben der Briefwahl auch die anstehenden insgesamt sechs Beschlussvorlagen nachvollziehen und entsprechend abstimmen zu können. Für die wesentlich überarbeitete Satzung war ein Quorum von mindestens zwei Drittel Zustimmung zur Verabschiedung erforderlich.

Wir hatten so etwas in diesem Umfang noch nie gemacht und waren sehr gespannt, wie die Mitglieder diese Möglichkeit zur Beteiligung annehmen würden – waren doch dafür allein über 30 Seiten Text zu lesen, die Zettel entsprechend auszufüllen und formal korrekt in den richtigen Umschlägen an die Geschäftsstelle zurückzuschicken. Bei den bisherigen Mitgliederversammlungen waren einschließlich Stimmrechtsübertragungen nie mehr als 50 Mitglieder vertreten und wir hatten die vorsichtige Einschätzung, vielleicht auf 80 Rücksendungen zu kommen. Diese Erwartung wurde bei weitem übertroffen.

138 von 450 Mitgliedern nahmen an dem Verfahren teil, 133 gültige Stimmzettel und 108 Beschlussformulare gingen in die Entscheidungsfindung ein. An der Online-Mitgliederversammlung nahmen 27 Mitglieder teil, von denen nur noch neun während der Sitzung abstimmen durften, allen anderen hatten sich schon am schriftlichen Verfahren beteiligt. So konnten alle Beschlüsse auf einer soliden Basis gefasst werden und auch das Quorum für die Satzung wurde mit knapp 97 % Zustimmung erreicht. Interessant ist, dass viele teilnehmende Mitglieder bisher noch nie persönlichen Kontakt zu uns hatten, während wir von anderen Mitgliedern, die wir als aktiv und positiv zum VDL stehend kennen, keinen Rücklauf hatten.

Für den neuen Vorstand waren 16 Kandidaten und Kandidatinnen angetreten, von denen 13 gewählt wurden. Die Besetzung der Geschäftsführung als 14. Vorstandsmitglied geschieht nicht durch Wahl, sondern aufgrund der Entscheidung des Vorstandes auf der konstituierenden Vorstandssitzung, auf der auch die drei Vorsitzenden gewählt werden. Im neuen Vorstand sind vertreten:

 

Insgesamt hat sich die Arbeit mehr als gelohnt und wir blicken trotz der durch Corona verursachten Einschränkungen zuversichtlich auf das kommende Jahr. Die ausgefallenen Veranstaltungen haben wir wieder auf die Agenda gesetzt – und wenn es für unsere Finnland-Reise noch zu früh sein sollte, machen wir sie im Jahr 2022. Es ist eben nie zu spät für ein gutes  Programm!

Ruth Franken
(Screenshot mit Foto und Grafik von Pixabay, alle weiteren Fotos von privat)