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Wir sind jetzt Niedersachsen

Am 27. Mai 2016 war der Große Tag, an dem der VDL Landesverband Niedersachsen entstanden ist. Drei Verbände in Niedersachsen sind zu einem Verband zusammengewachsen, der VDL Hannover, der LAI und der VDL Weser-Ems. Ein Zusammengehen von Verbänden ist immer eine heikle Sache, da sie aus unterschiedlichen und langjährigen Vereinstraditionen und mit vollständig unterschiedlichen Satzungen kommen. Wir haben aus den Fehlern anderer versucht zu lernen, eine harmonische Verbandsehe gibt es nur unter gleichgestellten Partnern. Also mussten wir erst in unseren jeweiligen Verbänden dazu die Bereitschaft finden, es gab früher vielfältige Bedenken und Befindlichkeiten, aber auch Konkurrenzdenken der verschiedenen Besoldungsstufen im öffentlichen Dienst, schließlich waren die Fachhochschüler nur für den gehobenen Dienst vorgesehen und die Uniabsolventen durften in höheren Dienst. Das war früher etwas, doch auch unsere Berufswelt hat sich massiv verändert. Bologna und die kostenorientierte Einstellungspraxis hoben diese Unterschiede weitgehend auf. Vor zehn Jahren sind wir mit solchen Gedanken an eine Fusion gescheitert, das galt das hier „wir“ und dort die „anderen“, und die anderen misstrauten genauso. Doch mit der Zeit wich das Kastendenken auf beiden Seiten der Erkenntnis der Notwendigkeit eines starken Verbandes, bevor jeder für sich seinen einsamen Tod stirbt. Die Nachwuchswerbung ist ein gesellschaftliches Problem und geht auch an uns nicht vorbei. So hoffen wir jetzt als starker Verband uns deutlicher im Blickfeld der jungen Kollegen und in der Politik positionieren zu können. In allen drei Verbänden haben die Mitgliederversammlungen in 2014 den Auftrag zu Sondierungsverhandlungen erteilt. Die daraufhin entstandene Arbeitsgruppe Fusion tagte mehrfach in Abständen in Hannover, einmal unter Beteiligung aller Vorstände. Wir waren uns einig, dass ein gutes Ergebnis nur entstehen kann, wenn wir Ressentiments und alte Rechnungen hinter uns lassen und uns auf eine Verhandlung auf Augenhöhe verständigen, also ohne Beharren auf eigene Errungenschaften oder Pfennigfuchserei beim jeweiligen Verbandsvermögen. Wir haben große Aufgaben, da gilt es keine Kraft für Scharmützel zu verlieren. Groß waren die Aufgaben, unterschiedliche Verbandsstrukturen, unterschiedliche Satzungen, alles musste jetzt zusammenverhandelt werden, um eine neue Satzung und eine Verbandsstruktur zu schaffen. Dazu brauchten wir schon ordentlichen Input durch einen Juristen für Verbandsrecht, da der Gesetzgeber uns kleinen Verbänden bei der Fusion die gleichen Bedingungen auferlegt wie großen Unternehmen mit zig Millionen Umsatz. Das ist gelungen, da auch die Teilnehmer im Arbeitskreis menschlich zueinander passten. Keine Betonköpfe, sondern zukunftsorientierte Mitdenker. Im März haben alle drei Verbände in ihren Mitgliederversammlungen die Fusion beschließen wollen, konnten jedoch den Verschmelzungsvertrag nicht genehmigen, da die erforderliche Stimmenzahl von Dreiviertel aller Mitglieder nicht erreicht wurde. So war dann der Freitag der Termin der satzungsgemäß erforderlichen zweiten Mitgliederversammlung in diesem Jahr – das hatten wir noch nie – zur Genehmigung des Verschmelzungsvertrages, hier dann nach Satzung mit der Mehrheit der anwesenden Mitglieder. Es ist gelungen. Mit sozialistischer Mehrheit ging es über die Bühne. Die Vorstände kennen sich aus den zwei Jahren gemeinsamer Arbeit gut, doch die Mitglieder – abgesehen von beruflichen Kontakten – noch nicht hinreichend. Das brachte dann unsere erste gemeinsame Veranstaltung am Nachmittag. Dort haben wir alle aus den jeweiligen Vebänden in den neuen Gesamtvorstand entsandten Mitglieder den anderen Verbandsmitgliedern vorgestellt. Die Atmosphäre des aus Holz errichteten Blattpavillions trug wohl dazu bei, dass wir auf eine gelungene Veranstaltung mit guten Gesprächen zurückblicken können. Zudem war unser Festredner Prof. Langosch aus Neubrandenburg eine gelungene Wahl. Der lebhafte Vortrag gab einiges mit auf den Weg, worüber es nachzudenken lohnt. Die Liebe geht durch den Magen, sagt man, so war es ein gutes Signal, das wir mit dem Buffet gut gewählt hatten. Ich habe keine negative Kritik dazu gehört, also bin ich jetzt guter Hoffnung, dass wir gestärkt in eine gute Zukunft des VDL in Niedersachsen gehen werden. Gustav Wehner

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