VDL-Fachforum 2024: „Fachkräftebedarf in der Agrarbranche – Krise oder Chance für Modernisierung?“
Fotos: VDL
„Fachkräftebedarf in der Agrarbranche – Krise oder Chance für Modernisierung?“ war das Thema des traditionellen Fachforum des VDL. Am 14. Oktober 2024 diskutierten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden in Berlin zu den Herausforderungen, die auf die Branche zukommen. Hintergrund war die aktuelle Studie des VDL, die sich mit diesem Thema beschäftigt und die im Rahmen des Forums vorgestellt wurde.
Das traditionelle Fachforum des VDL bildete den Auftakt des Veranstaltungstages im Vorfeld des Parlamentarischen Abends. Grundlage der Diskussionsrunde war die aktuelle Studie des Berufsverbandes zum Fach- und Führungskräftebedarf der Agrarbranche, die in diesem Jahr durchgeführt wurde. Die Befragung wurde unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Jens-Peter Loy von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel durchgeführt.
Das Ergebnis der Studie machte deutlich, dass die Branche mit einem erheblichen Mangel an Fach- und Führungskräften konfrontiert ist und sich diese Lücke in den kommenden Jahren noch deutlich verstärken wird. Rund ein Viertel der Beschäftigten der Branche ist 55 Jahre oder älter und gleichzeitig ist feststellbar, dass die Zahlen der Studienanfänger in den relevanten Studiengängen rückläufig ist. „Wir sehen die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften in der Agrarbranche aktuell und zukünftig als problematisch an. Die heute veröffentlichte VDL-Studie zum Fach- und Führungskräftebedarf in der Agrarwirtschaft belegt dies unverblümt und weist Handlungsempfehlungen auf, um dem Mangel wirksam entgegenzutreten“, so VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann bei der Vorstellung der VDL-Studie in Berlin.
Durch das Fachforum führte VDL Präsident Markus Ebel-Waldmann, der mit Grit Worsch, Vorstandsvorsitzende VR PLUS Altmark-Wendland eG, Stefan Krämer, Geschäftsführer von BRAIN4FOOD / AgroBrain, Prof. Dr. Rainer Langosch, Professor und Dekan am Fachbereich Agrarwirtschaft, Hochschule Neubrandenburg und Vorsitzender des Fachbereichstages Agrarwirtschaft, Philipp Schupp, Vorsitzender der Young Professionals des VDL Bundesverbandes und Prof. Dr. Jens-Peter Loy, Professor am Lehrstuhl für Marktlehre, Institut für Agrarökonomie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, diskutierte.
Die Diskussion zeigte den großen Handlungsbedarf in der Branche, aber auch der Wissenschaft und der Politik, um dieser tiefgreifenden Krise zu begegnen. Der VDL führt regelmäßig Studien zu den aktuellen Herausforderungen der Branche durch, um die Aufmerksamkeit auf die drängenden Themen zu richten und geeignete Maßnahmen zu identifizieren, wie diese bewältigt werden können. Zur Abmilderung des drohenden Fachkräftemangels fordert der Berufsverband von allen Akteuren, insbesondere der Politik, den Nachwuchs der Branche konsequent zu fördern und so dem Arbeitsmarkt sowie der Branche auch in Zukunft eine ausreichende Zahl gut ausgebildeter Akademiker zur Verfügung stellen zu können.
Dem Fachforum folgte eine Vorstellung des Arbeitsfeldes Lobbyarbeit. Ausgewählte Verbandsvertreter stellten Ihre Verbände vor und gaben den Teilnehmern einen Einblick in ihre tägliche Arbeit. Moderiert wurde die Runde von Nina Parzych, die mit Michael Schweizer, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Führungskräfteverbandes ULA, dem politischen Dachverband des VDL, Anders-Maximilian Gyllenstig, Geschäftsführer des Bundesausschuss Obst und Gemüse, und Gerolf Bücheler, Geschäftsführer des Bundesverband Bioenergie den Begriff Lobbyarbeit in das politische Geschehen in Berlin einordnete.
Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.
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