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Besuch bei der Baumschule BRUNS in Zwischenahn

Im Vorprogramm zur alljährlichen Mitgliederversammlung besuchten der VDL und der LAI die Baumschule Bruns in Bad Zwischenahn

Die Mitglieder des LAI Bezirksgruppe Weser-Ems und des VDL Weser-Ems besuchten gemeinsam den weltbekannten Baumschulbetrieb BRUNS in Bad Zwischenahn. Geführt wurden wir von Herrn Ludewig, ein langjähriger Mitarbeiter und jetzt hauptamtlicher Fremdenführer im BRUNS-Konzern.

Die in Anspruch genommene landwirtschaftliche Fläche inklusive der Ausgleichsflächen schwankt zwischen 800 und 1.000 Hektar, davon reine intensive Anbaufläche sind rund 600 ha. Die Flächen sind großteils langfristig angepachtet. Rund 350 AK sind in dem Betrieb in der Saison beschäftigt. Es werden zwölf Lehrlinge als Kaufmann oder Gartenbauer ausgebildet.

Begonnen wurde die Führung auf dem Verladehof, der rund sechs ha umfasst. Während früher vorwiegend der Bahntransport genutzt wurde, ist heute der LKW. 30 Prozent des Umsatzes kommen aus dem Zukauf, da die Firma ihren Abnehmern damit Paketlösungen anbieten kann. Alle Waren, ob von eigenen Betriebsstätten oder aus dem Zukauf aus 4.500 ha Baumschulflächen in 340 fremden Betrieben, erhalten bei der Ankunft auf dem Betriebshof ein Etikett mit einem Betriebskürzel. Die Ware bleibt für 15 Jahre rückverfolgbar. Täglich verlassen in der Saison zwischen 48 und 56 LKWs den Verladehof.

Der Betrieb plant für alle Betriebsstätten zentral die Kulturen, von denen einige – Alleebäume -80 Jahre der Planung erfordern. Entsprechend teuer sind die Bäume dann später. Das bedeutet, erst die dritte Generation verdient an den Bäumen, die heute angepflanzt werden. Aber wenn ein Scheich eine fertige Allee haben möchte und keine Zeit hat bis Allah ihn von der Welt abruft, dann kann er sie sofort bekommen.Doch diese Kapitalbindung in den über Jahre heranwachsenden Pflanzen kann sich eine normale Baumschule nicht leisten, hier hat das Unternehmen aufgrund seiner Kapitalkraft schon eine besondere Position. Die Bäume müsse alle drei bis vier Jahre umgepflanzt werden, damit sich das Wurzelwerk daran gewöhnt und nicht zu sehr ausbreitet. Sonst wäre ein späteres Verpflanzen an den Kundenort nicht von Erfolg gekrönt. Die Kunden bekommen eine Anwachsgarantie.

In der Betriebsstätte Ohrwege werden auf 200 ha Formschnitte vorgenommen. Dort sind 60 AK im Einsatz. 70 % der Pflanzen mit 3.600 Sorten und bis zu 40.000 Pflanzen pro Sorte stehen im Freiland und die restlichen 30 % im Container. Spalierobst braucht beispielsweise bis zu 30 Jahren, um verkaufsfertig zu sein. Die Heranzucht der Pflanzen für eine BUGA beginnt vier Jahre früher.

In einer anderen Betriebsstätte sahen wir die Containeranlage. Die Aufzucht der Pflanzen im Container setzt sich mehr und mehr durch. Entsprechend selektierte Pflanzen kommen in Container auf mit einer Folie abgedeckten Flächen, so lässt sich das Beregnungswasser wieder auffangen und erneut verwenden. Damit kommen keine düngerhaltige Wässer in die Natur.

Zu dem Unternehmen gehört ein im Jahre 1920 angelegter Park mit rund 27 ha und rund 1.000 Sorten von Rhododendren. Dies ist der einzige Park in der Region, der keinen Eintritt verlangt. Dieser Park war in Kriegszeiten ein Genpool und hat dem Unternehmen seltene Sorten bewahrt.

Ob im Disneyland bei Paris oder in Moskau oder in den Emiraten, überall kann man auf Pflanzen treffen, die ihren Weg im Ammerland begonnen haben.

Gustav Wehner

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