Green Livestream – Im Thema Pflanzenschutz vereint

Der „Green Livestream – der grüne Berufstalk“ der Young Professionals brachte am 12. November 43 Teilnehmer aus dem VDL und der Deutschen Phytomedizinische Gesellschaft e.V. (DPG) digital zusammen. Frau Dr. Doris Ahlers gab uns an diesem Abend, als Mitglied in beiden Organisationen beeindruckende Einblicke in ihren beruflichen Werdegang in der Pflanzenschutzbranche und im Agrarjournalismus.

Mit großem Engagement arbeitete Sie u.a. beim Pflanzenschutzamt, der Landwirtschaftskammer und im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten an Themen, die die Branche bewegten. Seit 2005 ist sie nun als selbstständige Agrarjournalistin tätig und dabei u. a. verantwortlich für die inhaltliche Gestaltung der Pflanzenschutzpraxis der DLG Mitteilungen und hat an mehreren Fachbüchern  mitgearbeitet.

Sie berichtete, dass ihr auf ihrem bewegten beruflichen Werdegang so manches Mal Steine in den Weg gelegt wurden. Besonders spannend und zugleich bedenklich war es zu erfahren, dass es für sie als gut ausgebildete und erfahrene Agrarwissenschaftlerin immer wieder eine Herausforderung war bei diversen Arbeitgebern als Frau den „Fuß in die Tür zu bekommen“. Familie und Beruf zu vereinbaren war für sie immer wichtig. Als berufstätige Mutter von drei Kindern hat sie jedoch häufige Ablehnung erfahren. Ihrer Meinung nach sollten Arbeitszeitmodelle möglich sein, um gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Unternehmen zu halten. Laut Ihrer Einschätzung hat sich die Situation bis heute in Teilen der Branche noch nicht geändert. Bei Arbeitgebern bestünden teilweise noch die gleichen Vorbehalte wie vor 35 Jahren. „Wir sind noch lange nicht da, wo wir hin müssen“ gibt sie zu bedenken.

Auch mit der Familie im Ausland war die Jobsuche für sie nicht immer einfach. Ihr deutscher Abschluss wurde damals in Spanien und Malaysia noch nicht anerkannt. So engagierte sie sich ehrenamtlich für eine kleine deutsche Zeitung, ungeahnt, dass Ihr diese Erfahrung für Ihre spätere Stelle als Redakteurin bei den DLG Mitteilungen noch nützlich sein würde. Das journalistische Schreiben musste sie sich dann jedoch erarbeiten, gibt sie zu. Von wesentlichem Vorteil für die journalistische Tätigkeit war ihrer Ansicht nach insbesondere das große Netzwerk, dass sie sich bis dahin aufgebaut hatte. Die ersten Kontakte und damit den Zugang in die Branche baute sie sich durch ihr ehrenamtliches Engagement als VDL – Sprecherin der Studentengruppe in Bonn auf. „Ohne Netzwerk schaffen sie keinen Job“ gibt sie zu. Natürlich sollte man die Themen beherrschen, man müsse jedoch auch Leute kennen, auf die man zurückgreifen kann; Kontakte zum Austausch oder zum Nachfragen, erläutert sie. Insbesondere im Berufsfeld des Agrarjournalismus muss man immer uptodate sein, die Arbeitsbelastung ist sehr hoch und der Konkurrenzdruck steigt, auch durch die digitalen Medien. Vor allem aber sollte man für das Thema brennen. Der größte Motivationstreiber für sie selbst sei, den Leuten ein Thema näher zu bringen, sei es durch Fachartikel oder die Moderation auf Fachseminaren und Messen.

Für die Pflanzenschutzbranche wünscht Sie sich eine bessere Zusammenarbeit zwischen allen Disziplinen. Wir wünschen uns den Netzwerkgedanken noch weiter auszuprägen. Einem Mehr an Miteinander zwischen der DPG und dem VDL sind wir heute Abend schon etwas näher gekommen.

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