Harzexkursion der VDL-Bundessparte Young-Professionals

Foto: Valerie Kersting

Zu ihrer ersten Fachexkursion lud die VDL-Bundessparte Young Professionals vom 19. – 21. November 2021 ein. Unter dem Motto „Harz aber herzlich“ ging es für 11 Young-Professionals zu einer Exkursion in den Nationalpark Harz.

Auf Grund der anhaltenden CORONA-Pandemie, hatten sich die Organisatoren bereits frühzeitig entschlossen, die Veranstaltung unter 2G-Aspekten abzuhalten und die Gruppe möglichst autark unterzubringen. So fand man mit „Anni“ ein passendes Ferienhaus mit zentraler Lage und ausreichenden Schlafmöglichkeiten in Braunlage. Kurz vor Exkursionsbeginn stiegen die Inzidenzwerte wieder stark an, sodass das Programm auf Grund von Absagen einiger Exkursionsziele nochmals angepasst werden musste. – Kein Problem für die Organisatoren! Auch die Teilnehmenden konnten im Anschluss von dem neuen Programm überzeugt werden.
Am Freitag den 19. November 2021 war es dann soweit. Nach einem Großeinkauf (man stellte fest, dass die Infrastruktur in Braunlage hervorragend ist) trafen nach und nach die Teilnehmenden ein. Schnell waren die Zimmer aufgeteilt, die Betten vorbereitet und man traf sich im Wohnzimmer zu einem ersten kennenlernen. Kennenlernen war das Stichwort! In Kleingruppen ging es zügig an die ersten Aufgaben. Die Snacks für das Abendessen mussten hergerichtet werden, ein bisschen Deko durfte ja auch nicht fehlen und der kleine Ofen sollte angeheizt werden – Holz aus dem Supermarkt ist wohl doch nicht so trocken, wie man es von zu Hause gewöhnt ist. So galt es bereits hier, die erste Challenge zu absolvieren. Bei dem gemeinsamen Abendprogramm lernten sich die Teilnehmenden besser kennen und eine homogene Truppe entstand.

Am Samstag zeigte sich bereits die Dynamik der Gruppe. So packte jeder beim gemeinsamen Frühstück an und es wurde schon wieder viel gelacht. Die Bio-Rinderzucht von Daniel Wehmeyer stand als Erstes auf dem Programm. Der Biohof Düna den Familie Wehmeyer ist ein Demonstrationsbetrieb ökologischer Landbau und bewirtschaftet die hiesigen Flächen unter anderem im angrenzenden Naturschutzgebiet. Eine Besonderheit ist die Mutterkuhhaltung mit dem Harzer Roten Höhenvieh. Zum Zeitpunkt unserer Besichtigung war der Großteil der Tiere noch auf den Weiden unterwegs, da sie nur im Winter in den modernen Strohstall kommen. Lediglich Tiere, die das notwendige Schlachtalter erreicht haben, werden die letzten Tage im Stall gehalten. Das Fleisch wird ausschließlich an die regionale Gastronomie und vor Ort in einem Hofladen verkauft. Nach einer gut zweistündigen Besichtigung und vielen neuen Informationen ging es weiter zu einer Fachführung im Klostergut Wöltingerode.

 

Das Klostergut Wöltingerode besitzt eine mehrere 100 ha umfassende Landwirtschaft, eine eigene Brennerei, betreibt ein Tagungshotel und ein Lachs-Infocenter, in dem über die Wiederansiedlung vom Lachs in der anliegenden Oker berichtet wird.
Die Führung durch das Klostergut startete mit einem kurzen Vortrag von dem derzeitigen Pächter der Gutsflächen. Hier wurde über Anbaustrategien, Sorten, Bodenpunkte, Niederschlag usw. berichtet und mit den Teilnehmenden diskutiert. Auch eine mögliche Neuausrichtung der Ackerbaustrategie wurde von dem Pächter erläutert. Nach dem kurzen Exkurs in die praktische Landwirtschaft, ging es dann mit einer Führung durch das Klostergut und seiner Geschichte weiter. Im Anschluss wurde die Brennerei besichtigt, in der u.a. Getreide aus dem eigenen Anbau eingesetzt wird. Bereits 1682 wurde nach einem Brand der Grundstein der heutigen Brennerei gelegt.
Neben der Brennerei werden die Brände in großen Holzfässern gelagert. Erst nach ca. 12 Monaten Ruhezeit gehen sie in den hofeigenen Verkauf. Im Lachs-Informationscenter konnte, bei einem kleinen Exkurs in das Leben und die Reise eines Lachses, der hauseigene Schnaps probiert werden.

Wieder zurück im Ferienhaus machten sich die Teilnehmenden für das anschließende Krimidinner fertig. Jeder hatte im Vorfeld eine Rolle bekommen und musste sich dementsprechend kleiden. So lernten sich alle nochmal von einer anderen Seite kennen und man musste feststellen, dass die eine oder andere Rolle doch unbewusst der Person auf den Leib geschnitten war.

So ging es dann schon auf den dritten und letzten Tag zu. Hier stand eine geführte Wanderung mit einem Förster aus dem Nationalpark Harz an. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit und der Nebel gab die eine oder andere Aussicht nicht preis. Nichtsdestotrotz ging es mit Regensachen und Schirm los, eben eine andere Rute als am Anfang geplant, aber nicht weniger interessant. Auch im Harz sorgt der Borkenkäfer für eine radikale Veränderung des Landschaftsbildes. Neue Verfahren zur Aufforstung aber auch die Beobachtung von Flora und Fauna waren Themen der Führung. Die Artenvielfalt im Nationalpark Harz ist auch geprägt, durch die Wiederansiedlung von früher üblichen Tierarten und deren Bestandskontrolle und Pflege.

Zum Abschluss der Führung haben sich alle nochmal zu einem warmen Getränk zusammengesetzt, die Exkursion zusammengefasst und das Resümee gezogen. „ Als Fremde gekommen, als Freunde gefahren“.

Maximilian Tolle

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