VDL-Bayern: Exkursion „Landwirtschaft & Energieerzeugung – innovative Modelle und Technologien als Beitrag zur erneuerbaren Energie“

Fotos: Sebastian Eichelsbacher

Am Samstag, den 20. Mai 2023 fand eine Exkursion der VDL-Landesgruppe Bayern zum Thema „Landwirtschaft & Energieerzeugung – innovative Modelle und Technologien als Beitrag zur erneuerbaren Energie“ statt. Bei bestem Wetter trafen sich die Teilnehmenden am Morgen in Freising, um direkt zur ersten Station nach Hirblingen nahe Augsburg aufzubrechen.

Markus Brem, ebenfalls Mitglied im VDL, empfing die Teilnehmenden auf dem elterlichen Hof, der inzwischen auch einer von zwei Standorten für die Hackschnitzelheizungen der kWh GbR ist. Nach der Führung durch die Anlagen folgte eine umfangreiche Diskussion zu den Entwicklungen der kWh GbR im Bereich von Nahwärmekonzepten, Herausforderungen mit Behörden und finanziellen Planungen. Dabei wurde die Gruppe auch mit einem bayerischen Frühstück, Brezn und Weißwurst, versorgt.

Zur zweiten Station wurde die Bad Tölzer Region südlich von München angefahren. Herr Demmel vom Huabahof führte die Teilnehmenden durch den familieneigenen, modernen Milchviehbetrieb. Der Betrieb verfügt über eine Photovoltaik-Anlage auf allen Dachflächen, und alle Stromverbraucher sind über eine zentrale Steuerzentrale miteinander verknüpft. Zudem stehen Stromspeicher und mobile Arbeitsmaschine mit Batterie-Antrieb zur Verfügung. Durch eine effiziente Steuerung der Verbraucher nach den Verfügbarkeiten von Sonnenstrom über den Tag ist der Betrieb nahezu energieautark. Das Vorhaben wird forschungstechnisch begleitet und unterstützt. Herr Demmel berichtete aber auch von den vielen Herausforderungen, die ein solches Konzept mit sich trägt. Insbesondere, da die untersuchten Energiemanagementsysteme noch nicht mit dem öffentlichen Netz verknüpft werden dürfen. Dies wäre ein entscheidender Vorteil für die Energieautarkie eines landwirtschaftlichen Betriebes.

Als dritte Station wurde eine Windkraftanlage nahe Bruck besucht. Vor Ort traf die Gruppe auf die beiden Geschäftsführer des Unternehmens, das in den Händen von 16 Anwohnern liegt. Beide gelten als Pioniere der Windkraft in Bürgerhand. Bereits seit einigen Jahren produziert die 2.3 MW-Anlage kontinuierlich Strom. Während der Projektphase hatten die Gründer mit Widerständen zu kämpfen. Jedoch überzeugte das Konzept und vor allem die Beteiligung der betroffenen Anwohner, sodass die Anlage erfolgreich aufgestellt werden konnte und heute akzeptiert wird bzw. der Rat der Unternehmer auch für neue Projekte in der Region angefragt wird. Sehr beeindruckend waren die Größe der Anlage und der Blick in das Innere des Windrad-Turms.

Als abschließende Station wurde die nördlich von München gelegene Region Au in der Hallertau angefahren. Die Region ist bekannt als größtes Hopfenanbaugebiet in Deutschland. Hier traf die Gruppe auf Josef Wimmer. Er ist der erste, der mit einem Partner aus der Photovoltaik-Branche eine großflächige Agri-Photovoltaikanlage über seinem Hopfengarten installiert hat. Die Teilnehmer erhielten aus erster Hand Einblicke in die Projektentwicklung, die Umsetzung des Aufbaus und die Forschungsfragen, bspw. zu der Beschattung und den Ertragsuntersuchungen.

Am Abend ging es zurück nach Freising. Die lange Tour und der lange Tag haben sich gelohnt, das war das Resümee der Gruppe. Das Kennerlernen der spannenden Technologien und Konzepte sowie der besuchten Persönlichkeiten und interessanten Gespräche erzeugten eine Inspiration, die für den ein oder anderen auch in Zukunft relevant werden kann.

Text: Sebastian Eichelsbacher

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