Geisenheimer Hochschulpräsident Schultz in Expertenkommission für päpstliches Zentrum für Hochschulbildung der Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ zur Transformation der Landwirtschaft berufen

Prof. Dr. Hans Reiner Schultz bei der Audienz des Gremiums „Laudato si“ im Vatikan (Quelle: Vatican News, Mario Galgano)

Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim, wurde in diesen Tagen zum Mitglied einer Expertenkommission für das päpstliche Zentrum für Hochschulbildung „Laudato si’“ berufen, einer Plattform für wissenschaftliche, pädagogische und soziale Aktivitäten, die sich schwerpunktmäßig mit den Themen ökologische Nachhaltigkeit in der Land- und Lebensmittelwirtschaft und soziale Verantwortung befasst.

Schultz nahm in dieser Funktion am 19. September 2024 erstmals auch an einer Audienz des Gremiums bei Papst Franziskus im Vatikan teil (siehe Bild).

Borgo-Projekt für nachhaltige Landwirtschaft

Der Papst lobte dabei die Bedeutung des Zentrums. In seiner Ansprache würdigte er unter anderem die Fortschritte des Projekts „Borgo Laudato si’“, das als greifbares Modell für integrale Ökologie und nachhaltige Entwicklung dienen soll. Die Initiative ist Teil der Bemühungen des Vatikans, eine ökologische Wende zu fördern, die sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesellschaft und deren sozialen Zusammenhalt berücksichtigt. Sie geht zurück auf die gleichnamige, wissenschaftlich fundierte Enzyklika von 2015, in der Franziskus seine Sorge um die Bewahrung der Schöpfung, das „gemeinsame Haus“ zum Ausdruck brachte.

Ein zentrales Element des Projekts ist die Landwirtschaft, die sich durch nachhaltige Praktiken auszeichnet, darunter, als neues Highlight, die Entwicklung eines Weinbergs, der Tradition und Innovation verbindet. Der Papst betonte, dass der Weinbau und andere landwirtschaftliche Initiativen im Borgo ein Symbol für die „guten und fruchtbaren Beziehungen zwischen der Menschheitsfamilie und der Schöpfung“ seien. Der Weinberg solle dabei nicht nur symbolisch für die Rückbesinnung auf ökologische Werte stehen, sondern auch wirtschaftlich und sozial nachhaltige Strukturen schaffen.

Ganzheitlicher Bildungsansatz des Zentrums

Das Zentrum für Hochschulbildung „Laudato si’“ wurde Anfang 2023 gegründet und soll als Plattform für wissenschaftliche, pädagogische und soziale Aktivitäten dienen. Es richtet sich nicht nur an Akademiker, sondern auch an Landwirte, Umweltschützer und andere Interessengruppen sowie die interessierte Öffentlichkeit, die an einer nachhaltigen Entwicklung interessiert sind. Mit dem Ziel, die Prinzipien der Enzyklika ‚Laudato si‘ praktisch umzusetzen, arbeitet das Zentrum an einer ganzheitlichen Bildung, die auf Nachhaltigkeit und ökologischem Bewusstsein basiert. Das Projekt „Borgo Laudato si’“ in Castel Gandolfo auf dem Anwesen der ehemaligen päpstlichen Sommerresidenz soll ein Labor für integrale Ökologie werden, in dem landwirtschaftliche Innovationen und ökologische Bildungsangebote verschmelzen.

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