Gemüseperle Insel Reichenau

Baden-Württemberg hat viele besondere Naturräume – dieses Jahr hat der VDL eine Exkursion ans Schwäbische Meer durchgeführt, um den dort durch das ganzjährig milde Klima privilegierten Gemüseanbau zu studieren. Am Samstag, den 7. September 2019 traf sich eine VDL Gruppe von rund 25 Personen vor den modernen, 11ha umfassenden Gewächshäusern der Reichenau Gemüse EG bei Singen-Beuren „auf dem Festland“. Die Teilnehmenden wurden dort von VDL Mitglied Herrn Gommeringer, der das Programm gestaltet hat und Herrn Hecker dem überbetrieblichen Gemüseberater von der Unteren Landwirtschaftsbehörde in Stockach, begrüßt. Schon vor dem Betreten der imposanten Anlage erhiehlten die Teilnehmenden von Herrn Hecker wichtige Infos: Diese neue Gewächshaussiedlung wurde im Jahre 2011 von fünf Familienbetrieben der Insel Reichenau gegründet, da es auf der Insel Reichenau nur eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten gibt. In der Anlage wird fast ganzjährig heimischer Paprika angebaut. Auberginen und Tomaten runden das Sortiment ab. Das im integrierten Anbau produzierte Gemüse wird exklusiv über die EDEKA Südwest vermarktet.

Endlich war es soweit: im langen Gang eines der modernsten Gewächshäuser Süddeutschlands bewunderte die Gruppe riesigen orangenen, grünen, gelben und roten Paprika, die auf einem Kokossubstrat gepflanzt werden und an ca. 4 m hohen kompostierbaren Schnüren hinaufranken. Höhenangst ist bei der Ernte nicht angesagt! Das Gewächshaus erlaubt ganzjährig die Einstellung von optimalen Wachstumsbedingungen, so dass Pilzkrankheiten so gut wie nicht vorkommen. Schädlinge werden in betroffenen Reihen gezielt mit Nützlingen bekämpft. So ist der Pflanzenschutzeinsatz so gering wie möglich. Um konstant die hohe Qualität und einen hohen Ertrag zu erreichen, kommt wöchentlich ein sehr erfahrener Spezialberater aus Holland.

Die VDL Gruppe besichtigte noch die hochmoderne Verpackungsanlage, die nur dem Markt entsprechende Paprika grammgenau in 5kg-Kisten verpackt. Auch die riesigen Blockheizkraftwerke, die u.a. die ganzjährige Heizung der Gewächshäuser ermöglichen, wurden noch besichtigt. Nach der spannenden Führung durften alle noch Paprika zum Testen mitnehmen- dabei verlockten schon allein die Farben zum Naschen.

Anschließend fuhren wir auf die Insel Reichenau zum Mittagessen. Das Restaurant SandSeele liegt direkt am See und bietet neben anderen Gerichten regionalen Fisch an.

Gestärkt besichtige die Gruppe nun das UNESCO Weltkulturerbe die Kirche St. Georg. Bei der extra für den VDL anberaumten Führung erfuhren die VDLer viel über die spannenden die Bedeutung der Insel Reichenau im Mittelalter und auch, dass die Insel Reichenau mit Ihrem Klostergarten die Wiege des Gartenbaus sein soll.

Als drittes Highlight des Tages stellte uns Herr Hecker einen familiengeführten Gemüsebaubetrieb -mit Freiland und ‚klassischen Gewächshausanbau‘-vor. Die Paprikapflanzen verbreiteten einen intensiven Geruch. In diesem herkömmlichen Gewächshaus kann Paprika nur saisonal angebaut werden, da eine Beheizung nicht möglich ist. Der Erlös unterliegt den Marktschwankungen. Da der Bau von modernen Gewächshausanlagen auf der Insel schwierig zu realisieren ist, suchen die Betriebe neue zukunftsfähige Konzepte. Der VDL ist gespannt, wie die Entwicklung auf der Insel Reichenau weitergehen wird.

Für die VDL-ler ging ein interessanter Tag mit vielen Informationen viel zu schnell vorüber. Der Dank geht sowohl an Herrn Gommeringer für die gelungene Gesamtplanung und als auch an Herrn Hecker für die exzellenten Fachführungen.

Iris Onipede

 

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