Exkursion im Zeichen von Wasser, Hochwasserschutz und nachhaltiger Landwirtschaft – Teilnehmer besuchen den Polder Ingelheim

Bilder : VDL

Unter dem Titel „Wasser und Natur“ begaben sich zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eine spannende Exkursion in den Polder Ingelheim. Die Veranstaltung bot eindrucksvolle Einblicke in moderne Hochwasserschutzmaßnahmen sowie in die Herausforderungen und Chancen einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Bewirtschaftung in wassergeprägten Gebieten.

Hochwasserschutz trifft Naturraum

Im Mittelpunkt der Exkursion stand der Polder Ingelheim, ein zentrales Element des Hochwasserschutzkonzepts für den Mittelrhein. Michael Lunkenheimer von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd erläuterte die Funktionsweise des Polders, der mit einer Fläche von 162 Hektar bis zu 4,5 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen kann. Herzstück ist das sogenannte Fischbauchklappenwehr, über das das Wasser ein- und ausgeleitet wird.

Besonders die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Norddeutschland zeigten großes Interesse an den technischen Bauwerken, etwa an der Bauweise der Deiche oder dem Betrieb des Schöpfwerks.

Biodiversität durch gezielte Flutungen

Der Polder erfüllt nicht nur eine sicherheitsrelevante Funktion, sondern wird auch gezielt ökologisch geflutet, um wertvolle Lebensräume zu schaffen. Landwirt Tobias Diehl, der Flächen innerhalb der Deiche bewirtschaftet, fördert auf seinen Ackerflächen gezielt die Biodiversität. Sein Betrieb ist Teil des bundesweiten F.R.A.N.Z.-Projekts, das ökologische Maßnahmen in der Landwirtschaft hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit untersucht.
Die Betreuung erfolgt durch die Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz, die während der Exkursion durch Aisha Habeck vorgestellt wurde.

Direktvermarktung mit Innovationsgeist

Ein weiteres Exkursionsziel war der landwirtschaftliche Betrieb „Philaroma“ von Markus Kirn. Der gebürtige Baden-Württemberger hat den Hof gemeinsam mit seiner Frau in Ingelheim aufgebaut. Ausgangspunkt war ein kleiner Familienbetrieb, aus dem durch innovative Ideen ein moderner Direktvermarktungsbetrieb entstand – inklusive eines Erdbeerfeldes mit eigener Ausfahrt aus einem Kreisverkehr, dies ist in Deutschland wohl Einzigartig.

Neben Erdbeeren werden inzwischen zahlreiche Kulturen angebaut, sodass fast ganzjährig frische regionale Produkte angeboten werden können. Wasser spielt dabei eine zentrale Rolle: Die Bewässerung erfolgt über eine elektronisch gesteuerte Ringleitung, gespeist aus übernommenen Brunnen des örtlichen Wasserversorgers.

Fazit

Die Exkursion machte deutlich, wie stark das Thema Wasser sowohl für den Schutz der Bevölkerung als auch für die landwirtschaftliche Produktion in der Region von Bedeutung ist. Sie bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern informative und praxisnahe Einblicke in technische, ökologische und ökonomische Zusammenhänge – und zeigte beispielhaft, wie Hochwasserschutz, Naturschutz und moderne Landwirtschaft Hand in Hand gehen können.

Text: Christian Riede

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