VDL-Fachforum 2022: „Versorgungssicherheit in Deutschland – Land- und Ernährungswirtschaft im Spannungsfeld von Klimawandel und Ukraine-Konflikt“

Foto: VDL

Unserem Berufsstand kommt bei der Lösung dieser wichtigen Zukunftsfragen eine bedeutende Rolle zu

Gegenwärtig sieht sich Deutschland mit verschiedenen Krisen konfrontiert. Die Lebensmittelversorgung in Deutschland ist in erheblichen Teilen auf Importen aus dem Ausland angewiesen. Seit einigen Monaten zeigt der russische Angriff auf die Ukraine deutlich, wie anfällig diese Versorgung im Fall einer Krise sein kann. Gleichzeitig stellt der Klimawandel die Land- und Ernährungswirtschaft vor tiefgreifende Herausforderungen.

Welche Auswirkungen haben diese Krisen auf das Agribusiness und den Berufsstand? Und welche Weichenstellungen sind heute nötig, um die Versorgungssicherheit in Deutschland auch in Zukunft zu sichern? Diese und weiteren Fragen widmete der VDL-Bundesverband sein diesjähriges Fachforum am 10. Oktober 2022 in Berlin. Namhafte Experten diskutierten dazu im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft.

 

Dr. Josef Efken vom Thünen-Institut für Marktanalyse in Braunschweig leitete mit seinem Vortrag in das Thema ein. Die globalen Nahrungsmittelpreise befinden sich aktuell auf einem Allzeit-Hoch. Grund hierfür ist insbesondere der Krieg in der Ukraine. Rund ein Drittel der produktivsten Agrarflächen der Welt liegen in der Ukraine und sind derzeit nur eingeschränkt nutzbar. So ist die Getreideernte in der Ukraine im Vergleich zum Vorjahr um ca. 30 Millionen Tonnen geringer ausgefallen. Gleichzeitig treiben die hohen Energiekosten die Preise in die Höhe.

Darüber hinaus ist seit 2016 ein genereller Rückgang der Getreidevorräte in den wichtigen Exportländern feststellbar. Hier zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels, die zu geringeren Erträgen aufgrund extremen Wetters führen. Verschärft wird diese Situation durch einen Anstieg der Nachfrage in Folge steigender Bevölkerungszahlen in einigen Teilen der Welt, aber auch durch die global wachsende Tierhaltung.

Notwendig ist nun, so Efken, dass Abhängigkeiten abgebaut werden, insbesondere durch den Aufbau einer eigenen Nahrungsmittel-Agrarproduktion sowie der Einrichtung von Sicherheitsnetzen in importabhängigen Ländern. Darüber hinaus ist eine Intensivierung der Produktion wesentlich. Hier kann die Politik wichtige Signale setzen, wie das zeitweise Aussetzen von Flächenstilllegungsverpflichtungen in der EU oder das Aussetzen von Biotreibstoffmandaten.

 

Der „Ernährungssicherstellung und –vorsorge: Staatliche Organisation, Planungen und Maßnahmen“ widmete Vera-Tatjana Gizewski, Referatsleiterin Marktordnungs- und Krisenmaßnahmen, Kritische Infrastrukturen Landwirtschaft von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn ihren Diskussionsbeitrag. Sie berichtet, dass seit 2012 umfassende szenariobasierte Risikoanalysen zu Fragen der Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung unter Krisenbedingungen erfolgt sind. Eingerichtet wurde unter anderem ein Lagezentrum Ernährungssicherstellung bei der BLE, das die täglichen Lagemeldungen der Länder zur Versorgung mit Lebens-, Futter- und Produktionsmitteln auswertet und die Anforderung von Bundesvorräten koordiniert. Zu diesen Vorräten gehören unter anderem die Bundesreserve Getreide, die mehrere hunderttausend Tonnen Getreide verteilt über Lager im gesamten Bundesgebiet umfasst.

Frau Gizewski erläuterte, wie die Vorbereitung auf unterschiedliche Krisensituationen im Rahmen von Stabsübungen durchgespielt und die geplanten Maßnahmen erprobt werden. So wurde 2018 beispielsweise ein Szenario behandelt, das eine Gasmangellage in Süddeutschland vorsah. Erkenntnisse dieser Übung waren unter anderem die Notwendigkeit Unternehmen für Gasversorgungsengpässe zu sensibilisieren und Unternehmen, die relevant für die Versorgung der Bevölkerung sind, in den Kreis der geschützten Kunden des Notfallplans Gas aufzunehmen.

 

Udo Hemmerling, Stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes e.V., wies darauf hin, dass der Landwirtschaft die Möglichkeit erhalten bleiben muss betriebswirtschaftlich erfolgreich arbeiten zu können. Notwendig dafür ist, dass die Politik wichtige Entscheidungen zeitnah trifft. Das Zögern verunsichert die Landwirte und verhindert so wichtige Investitionen in zukunftsfähige Technologien in ihren Betrieben. Er weist ebenso auf den aktuellen Widerspruch hin, den Gasverbrauch deutlich zu senken und gleichzeig den daraus resultierenden Ausfall der Nahrungsmittelproduktion durch Importe ausgleichen zu wollen.

 

Prof. Dr. Rainer Langosch, Vorsitzender des Fachbereichstages Agrarwirtschaft der deutschen Fachhochschulen, Professor für Unternehmensführung und Beratungsmethodik/ Kommunikation, Hochschule Neubrandenburg, hob die Bedeutung der Agrarwissenschaft für die Lösung der anstehenden Probleme hervor. Nur wissenschaftlich fundierte Angebote können zur Bewältigung der großen Herausforderungen beitragen. „Wir Agrarwissenschaftler bieten diese Lösungen“, so Langosch. Nötig sei aber auch ein größeres Selbstbewusstsein der Wissenschaft im Agrarbereich, schließlich kann die Landwirtschaft viele interessante Lösungsansätze bieten.

 

VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann hob hervor, dass es zu den zentralen Aufgaben des Verbandes gehöre, den Berufsstand für die Bewältigung wichtiger Zukunftsaufgaben aufzustellen. Grundlage ist hierfür die umfassende Information der Mitglieder zu diesen Themen. Dies ist uns mit dem heutigen Forum gut gelungen.

Das Forum hat außerdem gezeigt, dass der Berufsstand für die Lösung dieser Krisen essenziell ist. Die aktuelle Situation wird zwar einen Wandel des Arbeitsmarktes für Agrar- und Ernährungswissenschaftler mit sich bringen, „aber dem Berufsstand kommt bei der Lösung dieser wichtigen Zukunftsfragen eine bedeutende Rolle zu“, zeigte sich Ebel-Waldmann überzeugt.

Text: Tobias Dammeier

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

VDL: Berlin-Seminar 2022

Foto: VDL

In diesem Jahr war es wieder so weit, dass das begehrte Berlin-Seminar wieder stattfinden konnte.

Wie es üblich ist, starteten wir am Montag mit dem VDL-Fachforum zu einem aktuellen Thema. Über die Versorgungssicherheit in Deutschland und die Land- und Ernährungswirtschaft im Spannungsfeld von Klimawandel und Ukraine-Konflikt informierten und diskutierten Dr. Josef Efken vom Thünen-Institut, Udo Hemmerling vom Deutschen Bauernverband, Vera-Tatjana Gizewski von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung und Prof. Dr. Reiner Langosch von der Hochschule Neubrandenburg. Die Lebensmittelversorgung, aber auch die Krisenvorsorge in Deutschland sei gut, jedoch haben wir Stellschrauben, die es zu verbessern gilt, etwa die Lebensmittelverschwendung.

Im Anschluss wurde von Dr. Marcus Girnau vom Lebensmittelverband Deutschland e.V. und von Michael Schweizer, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Führungskräfteverbandes ULA e.V., das Arbeitsfeld der Lobbyarbeit vorgestellt. Nach dieser Einstimmung auf den Abend eröffnete Markus W. Ebel-Waldmann als Präsident des VDL-Bundesverbandes, Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e.V. den Parlamentarischen Abend und begrüßte zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, sowie aus Verbänden und der Verwaltung. Das Grußwort hielt Markus Kamrad als Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Er berichtete über die Projekte in der Bundeshauptstadt, um auf die Anforderungen der Zukunft zu reagieren. Anschließend bot die Atmosphäre gute Gelegenheit, sich kennenzulernen und auszutauschen.

Das Berlin-Seminar setzten wir am Dienstag mit über 20 Teilnehmern von Jung bis Alt fort und besuchten herausragende Programmpunkte. Im Europäischen Haus in Berlin informierte uns Fachreferent Robert Gampfer über die Arbeit der Europäischen Kommission zu aktuellen agrarpolitischen Themen, wie den Green Deel und die Pflanzenschutzmittelreduktion. Im ZDF-Hauptstadtstudio empfingen uns Britta Buchholz und Bernd Benthin, die bei dem Sender für die Landwirtschaft- und Umweltressorts zuständig sind. Sie zeigten uns Beträge, die wir bewerten konnten und erläuterten, wie diese entstehen und wie die Gewichtung der einzelnen Themen bei knapper Sendezeit vorgenommen wird. Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gab uns Regierungsdirektor Niko Wald eine Vorstellung des Hauses und berichtete über die Arbeit des Leitungsstabs. Im Bundesrat besichtigten wir den Plenarsaal und den Saal des Vermittlungsausschusses. Nach einer Stadtführung entlang einem Teil der alten innerdeutschen Grenze ließen wir den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.

Am Mittwoch stand das Bundeskanzleramt als Erstes auf unserem Programm. Der Referatsleiter Dr. Georg Starke erläuterte uns die Funktion des Spiegelreferates des BMEL im Bundeskanzleramt und stand für viele Fragen zur Verfügung. Im Zuge des Besuchs des Presse- und Informationsdienstes „Agra-Europe“ zeigten uns Geschäftsführer Dr. Uwe Steffin und Redakteur Rainer Münch, die sich viel Zeit für uns nahmen, die Bundespressekonferenz mit dem aus dem Rundfunk bekannten Pressesaal. Zu guter Letzt waren wir im Paul-Löbe-Haus des deutschen Bundestages zu Gast und trafen dort im Sitzungssaal des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft mit Vertretern dieses Ausschusses des Deutschen Bundestages um ihren Vorsitzenden Hermann Färber zusammen und konnten uns über entscheidende Themen, wie etwa die Ernährungssicherheit, die Politikziele des Koalitionsvertrages und über den Pflanzenschutz austauschen. Wir danken allen Abgeordneten für Ihre Zeit und die Fachgespräche.

Es waren gelungene Tage mit einem überstehenden Thema, dass sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltungen zog und die Möglichkeit zur Diskussion bot. Wir waren überrascht über die Offenheit zur Besichtigung der Regierungsgebäude und die Bereitschaft, so viele Fragen stellen zu können, was zum Erfolg des ganzen Berlin-Seminars beigetragen hat.

Text: Christoph Middendorf

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

BÖB-Kongress: Viel Rückenwind für die ökonomische Bildung

Fotos: Jens Schicke

Mehr Chancengerechtigkeit durch ökonomische Bildung

Rund 130 Expertinnen und Experten aus einer großen Bandbreite von Institutionen, u. a. aus Wissenschaft, Schule, Politik und Wirtschaft diskutierten auf dem ersten bundesweiten Kongress des Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland e.V. (BÖB) in Berlin über Möglichkeiten, um die ökonomischen Kompetenzen von jungen Menschen zu stärken.

Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck,  KMK-Präsidentin Karin Prien und der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg unterstützten mit starken Redebeiträgen, ob virtuell oder live, die Forderung, dass Schülerinnen und Schüler mehr Wissen über die Wirtschaft benötigen.

An drei Panels beteiligten sich Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Institutionen. Mit dabei waren u. a. Dr. Nicola Brandt, Leiterin des OECD Berlin Centres, Vanessa Koch, Teamleiterin Finanzbildung im österreichischen Bundesministerium für Finanzen, und Burkhard Balz (Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank) sowie Jun.-Prof. Dr. Tim Kaiser, der die Ergebnisse der aktuellen Studie der Universität Koblenz-Landau zur Wirksamkeit ökonomischer Bildung in der schulischen Praxis vorstellte. Nach der Einführung des Schulfachs „Wirtschaft“ in Baden-Württemberg im Jahr 2016 sind hier positive Effekte auf das ökonomische Wissen und die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler festgestellt worden.

In ihrem Schlusswort hielten die beiden Co-Vorsitzenden des Bündnisses, Verena von Hugo und Sven Schumann, fest, dass die Erkenntnisse für eine stärkere Verankerung ökonomischer Bildung sprechen und dass es jetzt auf den politischen Willen auf Bundes- und Landesebene ankomme.

Der BÖB KONGRESS 2022 war auch dank der Mitwirkung des VDL-Bundesverbandes e.V. ein voller Erfolg.

Hier finden Sie Impressionen und den ausführlichen Bericht zum BÖB-Kongress am 27. September 2022 im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft in Berlin.

Text: BÖB

VDL-Fachforum am 10. Oktober 2022

Foto: Pixabay/VDL

Versorgungssicherheit in Deutschland –

Land- und Ernährungswirtschaft im Spannungsfeld von Klimawandel und Ukraine-Konflikt

Die Lebensmittelversorgung in Deutschland basiert zu großen Teilen auf Importen aus dem Ausland. Seit einigen Monaten zeigt der russische Angriff auf die Ukraine deutlich, wie sehr Deutschland auf diese Importe zur Versorgung mit Lebensmitteln angewiesen ist. Der Ausfall eines einzigen Lieferpartners sorgt für zum Teil leere Regale und deutliche Preisanstiege. Gleichzeitig stellt der Klimawandel die Land- und Ernährungswirtschaft vor große Herausforderungen. Der aktuelle Sommer konfrontiert Deutschland und Europa mit einer intensiven Hitze- und Dürreperiode mit starken Folgen für Ernteerträge und die Verfügbarkeit von Lebensmitteln. Diese Entwicklung wird sich in Zukunft noch weiter verstärken und kann das Land vor große Probleme stellen. Welche Weichenstellungen sind heute notwendig, um die Versorgungsicherheit in Zukunft gewährleisten zu können? Wie kann dies gelingen ohne die Bevölkerung vor große finanzielle Belastungen zu stellen? Gleichzeitig gilt es die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Und nicht zuletzt, welche Auswirkungen haben diese Herausforderungen auf die Land- und Ernährungswirtschaft und damit den Berufsstand?

Antworten auf diese und viele weitere Fragen liefert das diesjährige VDL-Fachforum mit dem Thema „Versorgungssicherheit in Deutschland – Land- und Ernährungswirtschaft im Spannungsfeld von Klimawandel und Ukraine-Konflikt“. Im Mittelpunkt stehen die Herausforderungen, aber auch die Chancen der notwendigen Veränderungen für das Agribusiness und unseren Berufsstand, welche innerhalb des Fachforums näher beleuchtet werden. Neben VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann werden sich Experten aus Wissenschaft sowie hochrangige Vertreter aus Verbänden und Hochschulen mit diesem Thema auseinandersetzen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

VDL-Fachforum
„Versorgungssicherheit in Deutschland –
Land- und Ernährungswirtschaft im Spannungsfeld von Klimawandel und Ukraine-Konflikt“


Montag, 10. Oktober 2022, 14.30 Uhr
Haus der Land- und Ernährungswirtschaft (HdLE)
Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin

 

PROGRAMM

14.30 Uhr      Begrüßung und Eröffnung

Markus W. Ebel-Waldmann

Präsident, VDL Bundesverband, Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e.V., Berlin

 

14.40 Uhr      „Versorgungssicherheit in Deutschland –

Land- und Ernährungswirtschaft im Spannungsfeld von Klimawandel und Ukraine-Konflikt“

 

Markus W. Ebel-Waldmann

Präsident des VDL Bundesverbandes, Berufsverband Agrar,

Ernährung, Umwelt e.V., Berlin

Foto: Ebel-Waldmann

 

 

Prof. Dr. Martin Banse

Direktor des Thünen-Instituts für Marktanalyse,

Braunschweig

Foto: Thünen-Institut

 

 

Udo Hemmerling

Stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes e.V., Berlin

Foto: DBV-Breloer

                         

 

                                            

Vera-Tatjana Gizewski

Referatsleiterin Marktordnungs- und Krisenmaßnahmen,

Kritische Infrastrukturen Landwirtschaft,

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bonn

                             Foto: Gizewski

 

Prof. Dr. Rainer LangoschProf. Dr. Rainer Langosch

Vorsitzender des Fachbereichstages Agrarwirtschaft der deutschen Fachhochschulen,

Professor für Unternehmensführung und Beratungsmethodik/ Kommunikation,

Hochschule Neubrandenburg, Neubrandenburg

                             Foto: Langosch

 

18.00 Uhr     Arbeitsfeld Lobbyarbeit

Zur Einstimmung auf den Parlamentarischen Abend:

Impulsvorträge ausgewählter Verbandsvertreter

 

19.00 Uhr      Parlamentarischer Abend des VDL Bundesverbandes e. V.

mit hochkarätigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Verbänden

 

Programm VDL Fachforum 2022

 

Anmeldung mit Online-Formular

 

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

VDL: Parlamentarischer Abend am 10. Oktober 2022

Foto: VDL (Parlamentarischer Abend 2018)

In diesem Jahr veranstaltet der VDL-Bundesverband e.V. wieder seinen traditionellen Parlamentarischen Abend. Wir erwarten Abgeordnete aller im Bundestag vertretenen Fraktionen und hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft, sowie Verbänden und Institutionen. Viele VDL-Mitglieder, die Landesvorsitzenden und Geschäftsführer aller VDL-Landesverbände, die Präsidenten und Vorsitzenden unserer Kollegial- und Partnerverbände werden anwesend sein. Der Abend bietet Raum für interessante Fachgespräche über aktuelle Fragen der Agrar-, Ernährungs-, Umwelt- und Bildungspolitik, spannende Diskussionen und eine gute Gelegenheit zur Netzwerkpflege.

Wir freuen uns auf einen geselligen und kurzweiligen Abend mit unseren Gästen.

 

Parlamentarischer Abend
Montag, 10. Oktober 2022, 19.00 Uhr

Haus der Land- und Ernährungswirtschaft (HdLE)
Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin

 

Anmeldung mit Online-Formular

 

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

 

VDL: Berlin-Seminar 2022 – 10. bis 12. Oktober 2022

Foto: Pixabay

Agrar- und Ernährungspolitik aus erster Hand

Ob Gentechnik, die Debatten um Tierwohl und Düngemittel oder die aktuellen Herausforderungen der Energiekrise: Die Agrar- und Ernährungsbranche ist wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig abhängig von politischen Entscheidungen. Zeitgleich ist sie einer der größten Arbeitgeber und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor des Landes. Dadurch ist es Vertretern des Berufsstands möglich, wirksamen Einfluss auf das politische Geschehen zu nehmen.

Doch wie funktioniert Lobbyarbeit in der Agrar- und Ernährungspolitik eigentlich genau und auf welche Weise können Verbände Einfluss auf die Politik nehmen? Wie wird die EU-Agrarpolitik auf nationaler Ebene umgesetzt? Und welche agrarpolitischen Themen sind aktuell relevant? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des Berlin-Seminars 2022 beantwortet, das der VDL-Bundesverband – Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e.V. vom 10. bis 12. Oktober 2022 in Berlin veranstaltet.

Wir werden einen Blick hinter die Kulissen des Deutschen Bundestages und des Deutschen Bundesrates werfen und Einblick in die politischen Entscheidungswege erhalten. Wir diskutieren mit hochkarätigen Vertretern im Bundeskanzleramt und den Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft sowie für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die europäische Ebene von Agrar- und Ernährungspolitik wird uns der Besuch der Europäischen Kommission in Deutschland vermitteln.

Der Parlamentarische Abend des VDL mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Verbänden bietet zudem eine hervorragende Möglichkeit zur Netzwerkpflege.

 

P R O G R A M M

Montag, 10. Oktober 2022

Haus der Land- und Ernährungswirtschaft
Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin

14.00 Uhr Begrüßung der Teilnehmenden

14.30 Uhr VDL-Forum zum Thema
„Versorgungssicherheit in Deutschland – Land- und Ernährungswirtschaft im Spannungsfeld von Klimawandel und Ukraine-Konflikt“

18.00 Uhr Arbeitsfeld Lobbyarbeit
Zur Einstimmung auf den Parlamentarischen Abend: Impulsvorträge ausgewählter Verbandsvertreter

19.00 Uhr Parlamentarischer Abend des VDL Bundesverbandes e. V.
mit hochkarätigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Verbänden

 

Dienstag, 11. Oktober 2022

09.15 Uhr Zu Gast im Europäischen Haus in Berlin
Die Arbeit der Europäischen Kommission zu aktuellen agrarpolitischen Themen
Robert Gampfer, Fachreferent für Klima, Umwelt und Landwirtschaft bei der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, Berlin

11.00 Uhr Zu Gast im BMZ in Berlin
Die Arbeit des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu aktuellen Themen der internationalen Agrarpolitik und des Umweltschutzes
Führung im Haus und Fachgespräch mit einem/r Vertreter/in

13.00 Uhr Individuelle Mittagspause am Potsdamer Platz in Berlin

14.00 Uhr Zu Gast im BMEL in Berlin
Die Arbeit des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zu aktuellen Themen der Agrarpolitik
Cornelia Berns, Unterabteilung Internationale Zusammenarbeit und Welternährung, Berlin

15.45 Uhr Zu Gast im Bundesrat in Berlin
Die Arbeit des Bundesrates und des Ausschusses für Agrarpolitik und Verbraucherschutz
Führung im Haus inkl. Besuch des Plenarsaals, anschließender Vortrag und Diskussion

17.15 Uhr Stadtführung durch den historischen Teil der Berliner Innenstadt

19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen in einem Altberliner Restaurant mit Möglichkeiten zur Netzwerkpflege

 

Mittwoch, 12. Oktober 2022

10.00 Uhr Zu Gast im Bundeskanzleramt
Agrar- und Verbraucherpolitik im Bundeskanzleramt – Funktion des Spiegelreferates des BMEL
Dr. Georg Starke, Referatsleiter des zuständigen Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, Berlin

12.30 Uhr Mittagsimbiss

13.00 Uhr Zu Gast bei Agra Europe
Agrarpolitik und Lobbyarbeit aus Sicht von Journalisten
Dr. Uwe Steffin, Geschäftsführer, Rainer Münch, Redakteur, Berlin

15.30 Uhr Zu Gast beim Deutschen Bundestag
Fachgespräche zu aktuellen Fragen der Agrar- und Ernährungspolitik mit Vertretern des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft

16.30 Uhr Ende der Veranstaltung

 

Änderungen des Programms durch den Veranstalter bleiben vorbehalten. In diesem Fall informieren wir Sie selbstverständlich.

Berlin-Seminar 2022_Programm

 

A N M E L D U N G

Die Anmeldung ist einfach & bequem per Online-Formular möglich.

Anmeldung mit Online-Formular

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerkapazitäten begrenzt sind. Anmeldeschluss ist der 30.09.2022. 

 

Teilnahmebeitrag:

Mitglied VDL / Nichtmitglied pro Person

  • 269 €/ 469 € im Motel One Berlin Hbf., Invalidenstraße 54, 10557 Berlin (DZ mit Doppelbett)
  • 219 €/ 419 € im a&o Hostel Berlin-Hbf., Lehrter Straße 12, 10557 Berlin (DZ mit Doppelbett)
  • 119 €/ 319 € ohne Übernachtung

Gerne können wir Ihnen ein Einzelzimmer im Motel One zur Verfügung stellen, wobei für zwei Nächte ein Aufschlag von 83,- € anfällt.

Studentische VDL-Mitglieder können sich über einen 15 € Sondernachlass freuen.

 

Im Teilnahmebeitrag sind für Sie die folgenden Leistungen enthalten:

  • Programm lt. Beschreibung und wie gebucht
  • Zwei Übernachtungen inkl. Frühstück
  • Buffet und Getränke beim Parlamentarischen Abend am 10.10.2022
  • Abendessen am 11.10.2022
  • Mittagsimbiss am 12.10.2022

Stornierungsbedingungen:

Bei Stornierungen sind folgende Beträge zu zahlen              

  • bis 08.09.2022 50 % des Gesamtbetrages
  • bis 30.09.2022 75 % des Gesamtbetrages
  • ab 30.09.2022 sowie ohne Kündigung 90 % des Gesamtbetrages

 

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

VDL Bundesverband
Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e.V.

Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin
Telefon  030 4397 261-61
Fax         030 4397 261-8861
E-Mail   info@vdl.de
Internet www.vdl.de

 

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

BÖB-Kongress am 27.09.2022 im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Berlin

Foto:© georgerudy – stock.adobe.com

„Ökonomische Bildung – für mehr Chancen für Alle“

Wirtschaftliche Kompetenzen sind eine notwendige Grundlage für Erfolg, Glück und Teilhabe an der Gesellschaft – im privaten ebenso wie im beruflichen Leben. Aber in Deutschland haben nicht alle Menschen die gleichen Chancen auf einen Zugang zu ökonomischem Grundwissen. Deswegen unterstützt der VDL-Bundesverband e.V. das 2020 gegründete Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland e.V. (BÖB). Ziel ist es, ökonomische Bildung mit ihren vielschichtigen Aspekten und Teilbereichen qualifiziert in der Schule zu verankern.

Der Handlungsbedarf ist bekannt, jetzt geht es um das Wie. Wir freuen uns, gemeinsam mit dem BÖB zu einem Kongress am 27.09.2022 von 13.00-17.30 Uhr im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft in Berlin einzuladen.
Mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, Dr. Jens Brandenburg, Vertretern von BÖB- Mitgliedsorganisationen, des Kuratoriums und weiteren Experten soll über Perspektiven, Vorschläge und Umsetzungskonzepte für die ökonomische Bildung in Deutschland diskutiert werden. Es wird Grußworte von Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und Präsidentin der Kultusministerkonferenz, in digitaler Form geben.

Mit Panels, Workshops und Networking-Möglichkeiten setzen wir gemeinsam ein Zeichen für ökonomische Bildung – für mehr Chancen für Alle. Bitte bringen Sie Ihre Gedanken, Ihre Erfahrung und Expertise mit ein! Wir freuen uns auf den Austausch mit vielen Stakeholder-Gruppen zu diesem wichtigen Thema, dessen gesellschaftliche Relevanz in Zeiten ökonomischer und politischer Krisen immer weiter zunimmt.

Die Teilnahme ist kostenlos. Programm und Anmeldung unter: www.boeb.net/kongress

Die gesamte Veranstaltung kann per Livestream verfolgt werden über diesen Link.

#boeb_net #ökonomischeBildung #mehrChancenfürAlle

Text: BÖB

VDL-Bundesgeschäftsführer Tobias Dammeier

Foto: Tobias Dammeier

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, mich Ihnen heute als neuen Bundesgeschäftsführer für den VDL-Berufsverband vorstellen zu dürfen! Seit dem 1. Juli finden Sie mich nun in den Räumlichkeiten der VDL-Bundesgeschäftsstelle im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft in Berlin.

Ein paar kurze Worte zu mir: ich heiße Tobias Dammeier, bin 40 Jahre alt und Politikwissenschaftler. In meiner Freizeit finden Sie mich bei einem spannenden Buch, beim Sport oder sehr gerne in der Natur. Bereits kurz nach dem Studium habe ich das Berufsfeld Verbände und Interessenvertretungen für mich entdeckt. Gebürtig aus Niedersachsen zog es mich daher schon recht schnell in das politische Berlin.

Von einem branchenübergreifenden Wirtschaftsverband kommend, freue ich mich nun über die neuen Herausforderungen, die die Arbeit für den VDL als Berufsverband der akademischen Berufe in der grünen Branche bietet. Meine eigene Mitgliedschaft im VDL-Ost bietet mir die Möglichkeit direkt Einblicke in das Verbandsleben zu erhalten und das vielfältige Veranstaltungsangebot zu entdecken. Gemeinsam mit unseren VDL-Landesverbänden/-gruppen und -Bundesparten, mit unseren Partnern, Unterstützern und Förderern möchte ich neue Impulse zur Gewinnung und Bindung von Mitgliedern setzen und den VDL weiter stärken. Neben der politischen Interessensvertretung in Berlin sollen regionale Themenfelder genauso wie Bundesthemen sichtbar gemacht und die Förderung der Schwerpunktthemen Hochschule, Ausbildung und Berufsfeld vorangetrieben werden.

Darauf freue ich mich. Und darauf, Sie bald auf einer unserer vielen Veranstaltungen persönlich kennenzulernen und mit Ihnen in den Dialog zu kommen!

Mit herzlichen Grüßen aus Berlin,
Ihr Tobias Dammeier

SAVE THE DATE: Digitaler Agrarkarrieretag am 7. Dezember 2022

Foto: Agrobrain

Der diesjährige Digitale Agrarkarrieretag findet am 7. Dezember 2022 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn als Hybridveranstaltung statt.

AgroBrain veranstaltet den Agrar-Karrieretag in Kooperation mit der ,agrarzeitung‘ und dem VDL Berufsverband Agrar, Ernährung und Umwelt e.V. Er richtet sich an Agrarstudenten der Fachhochschulen und Universitäten. Auch Studierende fachverwandter Studiengänge wie der Biologie, Umwelt- oder Ernährungswissenschaften werden eingeladen, sich über ihre Jobchancen im grünen Business zu informieren. Weitere Informationen hier.

2017 wurde der Digitale Agrarkarrieretag zum ersten Mal vom Schloss Montabaur übertragen. 2018 fand die Übertragung aus dem Studio am Pariser Platz in Berlin, 2019 aus dem Stadion in Köln und 2020 live vom Nürburgring statt. Seit 2021 wird gemeinsam mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität vom Campus Bonn über die reichweiten Plattformen Vimeo, Facebook, Youtube und Instagram gestreamt. Begleitet wird dieses einzigartige Event im Agrarbereich von einem professionellen und erfahrenen Medienunternehmen samt modernsten Übertragungstechnologien.

Flyer Agrarkarrieretag2022

Text: Agrobrain

VDL-Fachexkursion „Agrarbildung und Lebensmittelwirtschaft“ zum Abschluss der VDL-Lehrfahrt in Landshut und Umgebung

Fotos: VDL-Landesgruppe Bayern

Der dritte Tag der Lehrfahrt im Rahmen der VDL-Jahrestagung 2022 knüpfte mit der ersten Station an die Ausführungen von Amtschef Bittlmayer zur Agrarbildung auf dem Begrüßungsabend am 19. Mai 2022 an. Das Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn war fußläufig vom Tagungszentrum aus erreichbar und bot den Teilnehmenden einen eindrucksvollen Einblick in die Organisation und die technische Untermauerung der Ausbildung in den Grünen Berufen. Neben dem Verwaltungsleiter konnte der ehemalige Direktor des Zentrums für die Sonderführung am Wochenende gewonnen werden. Beide verstanden es vorzüglich, die Struktur und die Organisation des Bildungszentrums darzustellen und durch die Besichtigung der Werkstätten und des Freigeländes zu veranschaulichen. Bei der zweiten Station, der Meyermühle in Landshut, erlebten die Teilnehmenden hautnah die Vermahlung von Getreide in einer der modernsten Biomühlen Bayerns. Der Rundgang vermittelte nicht nur einen spannenden Einblick in den Mahlvorgang, sondern nötigte allen Teilnehmenden großen Respekt für das Mühlenpersonal ab, welches mit scheinbar stoischer Gelassenheit der mühlentypischen Geräuschkulisse trotzte.

Das Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn ist eine der ältesten Institutionen seiner Art in Deutschland und als solches eine der traditionsreichsten Einrichtungen des Bezirks Niederbayern. Das Besondere liegt unter anderem in der Trägerschaft der sogenannten vierten Ebene des Bezirks, die es außer in Bayern in keinem anderen Bundesland gibt. Das Zentrum garantiert mit allen dort angesiedelten Fachschulen eine fundierte, zeitgemäße und praxisorientierte Aus- und Weiterbildung. Die Ausbildungspalette richtet sich an eine breite Interessentengruppe – vom Lehrling über Meisteranwärter bis hin zu Studierenden und bereits ausgebildeten Landwirten.
Unter dem Dach des Agrarbildungszentrums Landshut-Schönbrunn befinden sich der ökologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Lehrbetrieb, die Landmaschinenschule und der Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen. Außerdem gehört zum Zentrum die Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung ökologischer Landbau und die Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau. Des Weiteren gehören dazu die Staatliche Berufsoberschule für Agrarwirtschaft und Sozialwesen sowie die Staatliche Fachoberschule für Agrarwirtschaft. Der Rundgang durch das Gelände mit den Öko-Feldflächen und dem Ochsen-Freilaufstall sowie der Einblick in einige Lehrgebäude und Werkstätten, wie der Bodenhalle und den Maschinenhallen stieß auf großes Interesse.

Mit der Besichtigung der Meyermühle schloss die VDL-Lehrfahrt in Landshut und Umgebung ab. Die Meyermühle ist eine der führenden Bio-Mühlen in Deutschland. Sie blickt auf 40 Jahre Bio-Erfahrung zurück und rühmt sich einer langjährigen Kooperation mit den Verbänden Naturland und Bioland sowie einer engen Zusammenarbeit mit den Bio-Landwirten. Seit 2020 wird ausschließlich Biogetreide vermahlen. Die Jahresvermahlung beträgt 32.000 t. Über 600 Rohstofflieferanten, davon 80 % in Bayern, stehen ca. 200 Abnehmern gegenüber.
Aufgrund der großen Zahl der Anmeldungen und der räumlichen Enge in der Mühle musste die Besuchergruppe zweigeteilt werden. Gezeigt und erklärt wurde der gesamte Vorgang von der Rohstoffanlieferung über die Probenziehung und die Rohstoffuntersuchung im Labor, die Reinigung und Fremdkörperentfernung mittels modernster Lasertechnologie und die einzelnen Mahlgänge bis hin zu den fertigen Mehlen unterschiedlicher Typenzahl.
Sehr gut veranschaulicht wurden die bei jedem Mahlvorgang entstehenden unterschiedlich großen Kornteile, die durch zahlreiche Siebungen im Plansichter der Größe nach sortiert und getrennt werden. Das dabei bereits anfallende Mehl wird herausgesiebt, der restliche Schrot wieder auf einen anderen Walzenstuhl aufgegeben, wobei abermals Mehl abgetrennt wird. Das Getreide und seine Produkte durchlaufen so, je nach Vermahlungsdiagramm, 10–16 Passagen. Insgesamt eine eindrucksvolle Demonstration, dass nach der Rohstofferzeugung in der Landwirtschaft oft wichtige und zum Teil aufwändige Arbeitsprozesse folgen, bevor das Produkt für den Menschen verzehrbar ist.

Bevor die Teilnehmenden anschließend ihre Heimreise antraten, wurden die Ergebnisse der VDL-Lehrfahrt nach Landshut und Umgebung gemeinsam besprochen und die gesamte Veranstaltung als wertvolle fachliche Bereicherung eingestuft.

Text: Dr. Wolfgang Filter