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Parlamentarischer Abend 2016 des VDL Hessen

Zum diesjährigen Parlamentarischen Abend des VDL Landesverbandes Hessen e.V. konnte dessen Landesvorsitzender und Präsident des VDL-Bundesverbandes, Markus W. Ebel-Waldmann, am 22. Juni 2016 im Ratskeller in Wiesbaden die Hessische Staatsministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Priska Hinz sowie 14 Abgeordnete aller im Hessischen Landtag vertretenen Fraktionen (CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und DIE LINKE) begrüßen.
Zu den Ehrengästen zählte auch der Präsident der Hochschule Geisenheim, Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, sowie eine Delegation aus Forschung, Lehre und Studierendenschaft des Fachbereichs Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Ministerin Hinz ging im agrarpolitischen Teil ihrer Rede aus aktuellem Anlass auf die niedrigen Erzeugerpreise am Milchmarkt ein: „Unsere Landwirtschaft steckt zurzeit in der schwersten Marktkrise seit 25 Jahren. Vor allem die Milchviehbetriebe in den Grünlandregionen leiden besonders unter den anhaltend niedrigen Erzeugerpreisen. Es müssen jetzt auf europäischer, aber auch auf der nationalen Ebene alle Anstrengungen unternommen werden, um strukturelle Verwerfungen zu verhindern“, so Hinz. Als ein wichtiges Signal für die hessischen Betriebe, die sich aufgrund der schweren Marktkrise zum Teil in erheblichen Liquiditätsschwierigkeiten befinden, bezeichnete die Ministerin die fünf Millionen Euro Soforthilfe des Landes Hessen. Das zusätzliche Geld soll im Rahmen der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete (AGZ) gezahlt werden, und zwar schon im Juli. Die Ausgleichszulage wird traditionell am Jahresende ausbezahlt. „Es war uns wichtig, dass wir die Gesamtsumme der Ausgleichszulage aufstocken und nicht einfach nur einen Teil in der Auszahlung vorziehen. Viele Betriebe bauen auf diese Finanzspritze zum Ende des Jahres. Also haben wir die Gesamtsumme auf rund 20 Millionen Euro angehoben“, so Hinz.
„Bei der Diskussion um eine Drosselung der Milchmenge sei die EU gefordert. Hessen werde deshalb nicht nur weiterhin mit Nachdruck in Brüssel und Berlin auf wirksame Marktentlastungsmaßnahmen und weitere Liquiditätshilfen drängen, sondern auch selbst einen finanziellen Beitrag leisten.“ Das Marktproblem aber, so die Landwirtschaftsministerin, müsse am Ende in Brüssel gelöst werden. „Es macht keinen Sinn, wenn wir nur in Hessen oder in Deutschland die Produktion drosseln und gleichzeitig andere Mitgliedstaaten kräftig aufstocken“, machte Hinz deutlich.

Der hessische VDL-Landesvorsitzende Markus W. Ebel-Waldmann appellierte in seiner Rede an die Ministerin und die Abgeordneten, sich dafür einzusetzen, dass in der hessischen Agrar- und Umweltverwaltung wieder vermehrt Agrarabsolventinnen und Agrarabsolventen eingestellt werden, um auf die komplexen Fragen der Land- und Ernährungswirtschaft auch fachkundige Antworten geben zu können. „Dies setzt einerseits voraus, dass durch einen entsprechenden Stellenkorridor mit zukunftsfähigen Planstellen die Attraktivität des höheren Dienstes für die Absolventinnen und Absolventen wieder gesteigert wird“, so Ebel-Waldmann. „Der Öffentliche Dienst war und ist ein attraktiver Arbeitgeber und soll dies auch künftig sein! Dies setze aber ein klares Bekenntnis und den klaren Willen des Landes voraus“, so der Landesvorsitzende weiter. „Interesse und die erforderliche Kompetenz sei ausreichend bei den hochqualifizierten und hochmotivierten Absolventen vorhanden.“ Beispielsweise sollte durch das Angebot eines geeigneten und modernen Vorbereitungsdienstes der erste Schritt gegangen werden. Der VDL Hessen wird sich hierzu in einem Thesenpapier äußern. Die Eckpunkte wurden bereits bei der Mitgliederversammlung, die vor dem Parlamentarischen Abend stattfand, von der Sparte „Öffentlicher Dienst“ eingebracht.

Nicht nur Ministerin Hinz sicherte zu, dass sie den Weg gemeinsam mit dem VDL Hessen gehen möchte. Auch alle Abgeordneten, die für ihre Fraktionen sprachen, zeigten fraktionsübergreifend großes Einvernehmen und sicherten ihre Unterstützung zu.

Der Parlamentarische Abend mündete bei einem gemeinsamen Abendessen in angeregte, sehr sachliche und ergebnisorientierten Diskussionen zwischen den Politikern und den VDL-Mitgliedern. Bereits am Nachmittag nutzten zahlreiche Teilnehmer die Möglichkeit den Landtag zu erkunden.

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Markus Ebel-Waldmann im Amt bestätigt

Markus W. Ebel-Waldmann ist auf der Mitgliederversammlung des VDL Landesverbandes Hessen e.V. am 22. Juni 2016 in Wiesbaden einstimmig im Amt des Landesvorsitzenden bestätigt worden. Die neue Amtszeit beträgt satzungsgemäß drei Jahre. Ebel-Waldmann führt den Verband seit 1995. Bereits seit 1988 gehört der 49-jährige Agrarökonom dem Vorstand des VDL Landesverbandes Hessen e.V. in verschiedenen Funktionen an. Markus W. Ebel-Waldmann, der seit Mai 2006 auch Präsident des VDL Bundesverbandes e.V., Berlin, ist, ist hauptamtlich Geschäftsführer der Kurhaus Wiesbaden GmbH und der Rhein-Main-Hallen GmbH in Wiesbaden.

Bei der Mitgliederversammlung standen turnusmäßig auch weitere Wahlen zum Vorstand an. Im Amt des stellvertretenden Landesvorsitzenden bestätigten die Mitglieder Dr. Jörg Hüther, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Wiesbaden. Zur neuen Geschäftsführerin wurde die Frankfurter Agrarjournalistin Katja Bongardt, Deutscher Fachverlag, Agrarzeitung, gewählt. Bongardt löst hier Tobias Henkel, Institut für Agrarpolitik und Marktforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen, ab, der seit 2013 dieses Amt innehatte und für eine weitere Amtszeit nicht mehr kandidierte. Die Interessen der Studierenden im Landesvorstand vertreten künftig die Gießener Studentinnen Stefanie Spahn und Helena Hirschmann.

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VDL-Mitglieder erkundeten Wiesbaden mit der Stadtbahn THermine

Im Vorfeld der diesjährigen Mitgliederversammlung des VDL Landesverbandes Hessen e.V. am 22. Juni 2016 in Wiesbaden nutzten zahlreiche Kolleginnen und Kollegen die Gelegenheit die hessische Landeshauptstadt mittels der eigens für den VDL gecharterten Stadtbahn THermine. Die exklusive und fachkundig moderierte Fahrt führte von der Marktkirche über die Wilhelmstraße zum Kurhaus mit Bowling Green. An der Kaiservilla vorbei ging es auf den Neroberg, wo eine Führung durch die russisch-orthodoxe Kirche (griechische Kapelle) ebenso auf dem Programm stand wie ein atemberaubender Blick über die Dächer Wiesbadens vom Opelbad aus. Mit der Nerobergbahn, einer im Jahre 1888 errichteten Wasserlast- und Zahnstangenstandseilbahn fuhren die VDLer ins Nerotal, von wo die THermine-Fahrt durch die Taunusstraße bis zum Hessischen Landtag fortgesetzt wurde.

3. Absolventenfeier 2016 des Gießener Fachbereichs 09 und VDL Hessen

Am 02. Juli 2016, 17:30 Uhr, findet am Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement (Fachbereich 09) der Justus-Liebig-Universität Gießen die dritte gemeinsame Absolventenfeier von Fachbereich 09 und VDL Landesverband Hessen e.V. statt. Zahlreiche Familien und Freunde der Absolventinnen und Absolventen werden in die Aula des Uni-Hauptgebäudes kommen, um diesen Abend gemeinsam zu verbringen und die erfolgreichen Bachelor- und Masterabschlüsse gebührend und festlich zu feiern.

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20. Jahres-Jubiläums-Treffen 2016 des VDL-Senioren- und Freundeskreis

Das diesjährige 20. Treffen des Senioren- und Freundeskreises des VDL Landesverbandes Hessen e.V. findet am Dienstag, 13. September 2016, ab 10:00 Uhr, in der Universitätsstadt Gießen statt. In der Stadt, in der die allermeisten der hessischen VDL-Mitglieder studiert haben und in der vor zwanzig Jahren auf Initiative des Ehrenvorsitzenden des VDL Landesverbandes Hessen e.V., Dr. Horst Menzinger, auch das allererste Treffen stattfand. Wir möchten dieses Jubiläum gebührend mit Ihnen feiern und bitten Sie sich den Termin bereits zu notieren. Das ausführliche Programm und weitere Informationen folgen.

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Einladung zum 12. Alumni-Treffen des VDL Hessen

Nach dem großen Erfolg der VDL-Alumni-Treffen in den vergangenen Jahren wird auch in diesem Jahr das bereits elfte in Folge am Freitag, 04. November 2016, in Gießen stattfinden. Auch in diesem Jahr wird die Vereinigte Hagelversicherung VVaG Gastgeber in ihrer Zentrale in der Wilhelmstrasse 25 sein. Das Alumni-Treffen, zu dem alle Gießener Absolventen (gleich welchen Jahrganges!) eingeladen sind, beginnt um 17.00 Uhr mit einem Sektempfang in der Zentrale der Vereinigten Hagelversicherung VVaG und der Begrüßung durch den Vorstand der Hagelversicherung und des VDL. Der Abend steht dann bei erlesenem Essen und Getränken ganz im Zeichen des Wiedersehens, Kennenlernen und dem Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Auch zahlreiche Professorinnen und Professoren des Gießener Fachbereichs 09 Agrarwissenschaften werden am Abend dabei sein. Wir bitten Sie den Termin bereits zu notieren und freuen uns schon jetzt sehr auf Ihre Teilnahme!

Markus W. Ebel-Waldmann

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Mitgliederversammlung des VDL-LV Hessen 2016 in Wiesbaden

Die diesjährige Mitgliederversammlung des VDL Landesverbandes Hessen e.V. findet am Mittwoch, 22. Juni 2016, 16.30 Uhr, im Ratskeller Wiesbaden (gegenüber Hessischer Landtag), Schloßplatz 6, 65183 Wiesbaden, statt. Im Mittelpunkt der Versammlung, die im Vorfeld des Parlamentarischen Abends 2016 (Beginn: 18.00 Uhr) des VDL Landesverbandes Hessen e.V. stattfindet, stehen neben den satzungsgemäßen Berichten auch Wahlen zum Vorstand. Alle hessischen VDL-Mitglieder erhalten gemäß Satzung fristgerecht eine Einladung mit Tagesordnung auf dem Postweg.

Markus W. Ebel-Waldmann

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9. VDL-Empfang bei der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen

Zum neunten Mal in Folge richtete der VDL Landesverband Hessen e.V. am 25. Januar 2016 einen Empfang im Rahmen der 60. Landwirtschaftlichen Wochen Südhessen in der Stadthalle Gernsheim aus.

Zahlreiche VDL-Mitglieder aller Sparten, aber auch viele neue Kolleginnen und Kollegen, konnten Markus W. Ebel-Waldmann, Landesvorsitzender des VDL Landesverbandes Hessen e.V. willkommen heißen. Unter den Ehrengästen war auch der neue Präsident des Hessischen Bauernverbandes Karsten Schmal. Nach einem Sektempfang referierte Dr. Günther Lißmann, Regierungspräsidium Kassel, Kassel, zum Thema „Eine stetig wachsende Weltbevölkerung erfordert den konsequenten Schutz der Agrarflächen“ und stand den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einer angeregten Diskussion Rede und Antwort. Ein gemeinsames Abendessen, das reichlich Raum für den kollegialen Austausch bot, rundete die sehr gelungene Veranstaltung ab. Der 9. VDL-Empfang, der auch in diesem Jahr den geselligen Ausklang des ersten Tages der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen bildete, fand auch bei deren Vorsitzenden Dr. Willi Billau ganz besondere Würdigung.

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VDL-Fachtagungen „Konsequenter Schutz der Agrarflächen“

„Wachsende Weltbevölkerung erfordert konsequenten Schutz der Agrarflächen“ war das zentrale Thema der diesjährigen VDL-Fachtagungen im Rahmen der 68. Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen 2016 am 13. Januar 2016 in der Stadthalle Baunatal bei Kassel und der 61. Landwirtschaftlichen Woche Südhessen am 25. Januar 2016 in der Stadthalle Gernsheim. Als Referent konnte der VDL Landesverband Hessen e.V. Herrn Dr. Günther Lißmann, Dezernatsleiter Landwirtschaft, Regierungspräsidium Kassel, Kassel, gewinnen.

„Deutschland ist trotz bester Standortvoraussetzungen für die Landwirtschaft, aber wegen permanent schrumpfender Agrarflächen, Nettoimporteur von Agrargütern. So benötigen wir diese für unseren eigenen, hohen Standard im Nahrungsmittelkon¬sum und beanspruchen dank unserer Finanzkraft auch Ressour¬cen in anderen Erdteilen. Aber nicht nur wir haben einen Mehrbedarf. Auch die Weltbevölkerung wächst rasant und will nicht länger Hunger erleiden“, so die Kernaussagen von Dr. Lißmann.

Wie können die circa 9,5 Mrd. Menschen im Jahr 2050 ernährt werden? Der Erhalt der Fläche als Basis der Ernährungssicherung liege nicht nur im Interesse der Landwirte, welche die Fläche als Produktionsfaktor zur Erwirtschaftung von Einkommen benötigten. Ein noch größeres Interesse am Schutz der Agrarflächen müsse der Verbraucher haben für eine gesicherte Nahrungsmittelproduktion. „Der Verbrauch der endlichen Ressourcen wächst noch schneller als die Weltbevölkerung“, so Dr. Lißmann. Die Endlichkeit unverzichtbarer Rohstoffe wie Erdöl, verschiedene Metalle und mineralische Dünger sind absehbar. Für Bodenschätze wie Kupfer, Zinn, Zink, Eisenerz, Phosphor und Erdöl würden Rest¬verfüg-barkeiten 40 bis 100 Jahre prognostiziert. Neben dem zwingenden nachhaltigen Umgang mit den endlichen Bodenschätzen insgesamt sowie dem Schutz von Luft und Wasser, gehöre auch der weltweite Erhalt der Agrarböden zu den ebenfalls unverzichtbaren Voraussetzungen für das Überleben einer weiter wachsenden Weltbevölkerung. Die folgenden Ausführungen erörtern die existentielle Bedeutung der landwirtschaftlichen Fläche (LF). Die noch verfügbare Ackerfläche der Erde muss heute für eine Weltbevölkerung von 7,2 Mrd. Menschen ausreichen. Für das Jahr 2050 werden nach einer Studie der Vereinten Nationen 9,5 Mrd. Menschen erwartet. Trotz demographischem Wandels mit einem Bevölkerungsrückgang in vielen Staaten Euro¬pas, ist das Wachstum der Weltbevölkerung besonders in Asien, Afrika und Latein Amerika ungebrochen. „Die Philosophie von Wohlstand auf Kosten der endlichen Ressourcen und der nachfolgenden Generationen ist nicht zukunftsfähig“, folgerte der Dezernatsleiter. Die dringlichste Aufgabe müsse sein, einen Übergang zu schaffen, aus der jetzigen Dominanz der Ressourcenverschwendung, hin zu einer nachhaltigen und dauerhaft tragbaren Wirtschaftsweise. So liegt die verfügbare Ackerfläche (AF) heute weltweit nur noch bei 0,20 ha pro Person. Bei dem prognostizierten Bevölkerungswachstum bis 2050 werden pro Person nur noch 0,15 ha AF zur Verfügung stehen. Die Europäische Union (EU) mit 28 Mitgliedsstaaten verfügt über einen hohen Ackerflächenanteil und weltweit über die besten Agrarstandorte, aber auch hier entfallen auf jeden Einwohner nur 0,20 ha AF, mit fortgesetzt fallender Tendenz.

„Neben dem Klimawandel frisst auch der Wohlstand das beste Agrarland, durch die massive Ausdehnung der Siedlungs-, Verkehrs- und Freizeitflächen“, so der Referent. Das treffe besonders für die Schwellenländer zu, aber bedauerlicherweise auch für wohlhabende Länder wie Deutschland und die USA. In den Schwellenländern werde der Agrarflächenverbrauch mit dem Bevölkerungs- und dem benötigten Wirtschafts- sowie Einkommenswachstum begründet. „In Deutschland zieht diese Begründung für den massiven Flächenverbrauch aber nicht“, so Dr. Lißmann. Denn hier habe es in den vergangenen 20 Jahren weder ein Bevölkerungswachstum noch ein nennenswertes reales Einkommenswachstum gegeben. Dennoch seien in dieser Zeitspanne in Deutschland fast eine Mio. ha Fläche verloren¬ gegangen und der Trend halte weiter an. Ein ausreichendes Problembewusstsein für die immer knapper werdenden Bodenressourcen sei weder in Deutschland noch weltweit vorhanden, um eine Trendwende einleiten zu können, stellte der Dr. Lißmann fest. Der englische Ökonom Thomas Robert Malthus habe bereits vor knapp 200 Jahren (1820) prognostiziert, dass der Wettlauf zwischen Storch und Pflug, wegen dem stetigen Bevölkerungswachstum und der begrenzten Agrarlandressourcen nicht zu gewinnen sei. Mit dem Wissensstand der damaligen Zeit war das eine realistische Annahme, sagte Dr. Lißmann. In der Zeit nach Malthus habe es aber epochale Erfindungen gegeben, wie die Düngelehre von Liebigs (1803 bis 1873) oder technische Entwicklungen zu Anfang des 20. Jahrhunderts, die den Abbau von Kali und Phosphor sowie die Produktion von Stickstoff aus der Luft (Haber-Bosch-Verfahren) in großem Stil ermöglichten. Als in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch die Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln gegen Unkraut-, Pilz- und Insektenbefall dazu kamen, sei die „Schreckensversion von Malthus“ endgültig vergessen, denn das Pro¬¬duktionswachstum konnte mit dem Bevölkerungswachstum mithalten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten sich Industrielän¬der sogar mit Nah¬rungsmittel¬über-schüssen auseinanderzusetzen. „Seit etwa zehn Jahren scheint diese Entwicklung zu kippen“, so Dr. Lißmann. Der Wegfall der Flächenstilllegung, Ernten, die in einigen Regionen der Welt den Nahrungsmittelbedarf nicht mehr decken, „Land Grabbing“ und ein steigender Trend bei den Weltmarktpreisen für Agrarprodukte, zeigen eine erneute Entwicklung hin zur Nahrungsmittelknappheit. Unter Berücksichtigung des Flächenbedarfs für den Anbau nachwachsender Rohstoffe, sind die Landreserven für eine der wachsenden Nachfrage entsprechenden Nahrungsmittelproduktion, weitgehend ausgeschöpft. Die Prognosen zum Bevölkerungswachstum und der vermehrten Nachfrage nach höherwertigen Nahrungsmitteln in den Schwellenländern einerseits sowie zum fortgesetzten Verlust landwirtschaftlicher Flächen andererseits, geben wenig Hoffnung auf eine Umkehr der sich abzeichnenden Trends hin zur Nahrungsmittelverknappung. Um das zukünftig weltweite Nachfragewachstum nach Lebensmitteln bedienen zu können, müsste die Lebensmittelproduktion bis zum Jahre 2050 um rund 70 Prozent gesteigert werden. Eine Trendwende der fortschreitenden LF-Verluste sei aber trotz aller „Good-Will“ Bekundungen derzeit nicht erkennbar. Laut Dr. Lißmann hat sich die landwirtschaftliche Fläche in Deutschland in den vergangenen 50 Jahren um 15 Prozent verringert, in Hessen sogar um 20 Prozent. Die größten Agrarflächenverluste resultieren demnach aus Wohnungs-und Gewerbebau sowie den Bau von Infrastruk¬tur¬einrichtungen, wie Straßen, Flug¬plätze und Energie¬leitun¬gen. Auch aus dem Bau von Wasser- und Freizeitflächen. Hinzu kommen Waldneuanlagen, die im Bedarfsfall für die Landwirtschaftliche aber wieder nutzbar wären, folgerte der Redner. Fazit seiner Ausführungen ist, dass die Landwirte in Deutschland seit 1950 rund 4 Mio. ha LF verloren haben. Im „kleinen“ Bundesland Hessen waren es laut dem Referenten des Regierungspräsidiums im selben Zeitraum rund 200 000 ha LF. Die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen für Naturschutz und Kompensation würden in der Statistik weiter die Kennzeichnung LF behalten, das heißt sie würden als „landwirtschaftlichen Fläche“ erfasst, so Dr. Lißmann.

Die abschließenden, angeregten Diskussionen unter der Leitung von Dr. Lothar Koch, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, bei der Tagung in Baunatal und Markus W. Ebel-Waldmann, Landesvorsitzender VDL Landesverbandes Hessen e.V., bei der Tagung in Gernsheim rundeten die VDL-Fachtagungen zu diesem hochaktuellen Thema ab.

VDL-Weihnachtsfeier

Am 15. Dezember 2015 fand die alljährliche Weihnachtsfeier des VDL Landesverbandes Hessen e.V. im Zeughaus der Justus-Liebig-Universität in Gießen statt. Würstchen, Plätzchen und Glühwein sorgten für vorweihnachtliche Stimmung. Die VDL-Mitglieder ließen die Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren und schmiedeten bereits Ideen fürs neue Jahr. Der Landesvorsitzende des VDL Landesverbandes Hessen e.V. Markus W. Ebel-Waldmann lobte die VDL-Studentengruppe für ihr Engagement und bedankte sich mit einem kleinen Präsent für die ehrenamtliche Arbeit.