15. Netzwerk- und Alumni-Treffen des VDL Hessen

Treffen 2019 in der Zentrale der Vereinigten Hagelversicherung VVaG in Gießen

Nach dem großen Erfolg der VDL-Netzwerk- und Alumni-Treffen in den vergangenen Jahren fand auch in diesem Jahr das bereits fünfzehnte in Folge am Freitag,  den 8. November 2019, in Gießen statt. Auch in diesem Jahr war die Vereinigte Hagelversicherung VVaG Gastgeber in ihrer Zentrale in der Wilhelmstrasse 25 sein. Das Netzwerk- und Alumni-Treffen, zu dem alle Gießener Absolventen (gleich welchen Jahrganges!) eingeladen waren, startete mit einem Sektempfang in der Zentrale der Vereinigten Hagelversicherung VVaG und der Begrüßung durch den Vorstand der Hagelversicherung und des VDL. Es schloss sich ein Grußwort des Dekans des Fachbereichs 09 „Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement“ der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Klaus Eder, an, bei dem er auf die aktuellen Entwicklungen an seinem Fachbereich einging. Als Gastrednerin referierte die Geschäftsführerin der Marketing Gesellschaft Gutes aus Hessen, Julia Kraushaar. Julia Kraushaar sprach zum Thema „Wettbewerbsfähige Strategien: Welchen Beitrag leistet die Marketing Gesellschaft Gutes aus Hessen für die Agrar- und Ernährungswirtschaft?“. Der Vorsitzende des Förderkreises des Fachbereichs 09, Prof. Dr. Harald Müller, sowie Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Kubens nutzen den feierlichen Abend um die diesjährige Gewinnerin des Deutschlandstipendiums, Frau Nathalie Neumann, auszuzeichnen. Der Abend stand dann bei einem gemeinsamen Abendessen ganz im Zeichen des Wiedersehens, Kennenlernen und dem Erfahrungs- und Meinungsaustausch.

 

VDL-Rallye durch Gießen „Wie Schlammbeiser es kennen“

Zwei hochmotivierte Teams gingen am 25.10.2019 an den Start, um ihr Wissen über unsere graue Stadt ohne Meer unter Beweis zu stellen. Zu einem erfolgreichen Gelingen hat die Begleitung der Rallye durch unsere Sponsoren beigetragen. Gestartet wurde mit einer Fragerunde am schönen Zeughaus, danach mussten sie durch das Lösen eines Rätsels auf eine Personifikation Gießens in Form der Statue des Schlammbeisers stoßen. Bei der Statue wurden unsere Studis, Dank freundlicher Unterstützung der Gießener Brauerei GmbH & Co. KG, mit unserem Fachbereichs eigenen Bier: „Schlammbeiser“, einem gutem und regionalen Weggetränk, ausgestattet. Seine Geschichte als eine der Personifikationen Gießens war Thema, die in der Hänselei der Nachbarstädte bedingt durch ausbleibende Verlegung unterirdischer Kanäle gründet. Für weitere Aufgaben mussten sich die Gruppen durch den Seltersweg schlagen. Die harte Arbeit wurde belohnt. Neben Stolpersteinen finden sich in der Innenstadt die alten Vorkriegsumrisse in der Innenstadt, welche bei Nacht beleuchtet sind. Eine der Aufgaben war es, lediglich unter der Angabe der Koordinaten, die versteckte Seitengasse „Teufelslustgärtchen“ zu finden, welche nur eingefleischten Gießenern bekannt ist. Am Elefantenklo wurden sie mit dem Regionalen Likör „dem“ und „der Ekliche(n)“ in Empfang genommen!

Weiter ging es zur ehemaligen Kaserne und dem späteren Labor (jetzt Museum) des Namensgebers unserer Universität. Hier stand die nächste Fragerunde an. Welche Errungenschaft stammt von oder entstand durch die Mitwirkung Liebigs? Der Silberspiegel? Der Fünf-Kugel-Apparat? Wirkte er am Gesetz vom Minimum mit? Gehen sogar Sammelbilder auf Liebig und sein Umfeld zurück? Welche  Nobelpreisträger*innen haben in Gießen gewirkt? Wer der Gießener Studierenden weiß schon, dass in Gießen bspw. maßgeblich am Ionenantrieb gearbeitet wurde und wird? Doch auch über kulturelle Aspekte, wie den Soziolekt des Manischen und Kultur rund um Feste und Nachtleben, galt es sich auszutauschen. Solche Fragen in MC-Form rundeten mit zwei drei Sätzen den Wettkampf der beiden Gruppen ab. Natürlich wurde auch ein kleiner hessischer Grundwortschatz vermittelt. Fragen beantworten macht bekanntlich durstig. Dank der Kelterei Steden in Händen von Alumni des Fachbereich 09, konnten wir unsere Studis mit Schoppen des hessischen Nationalgetränks, dem Apfelwein, versorgen. So musste niemand durstig weiterziehen, um die restlichen Stationen zu überwinden.

Ein Teil des Vorstandes unserer Studierendengruppe nahm die zwei Gruppen, nach mehreren Aufgaben und Photoquests, wieder am Unihauptgebäude in Empfang. Die letzte Etappe war hier zu meistern. Nachdem sich alle gesammelt hatten, ließen wir den Abend in Pits Pinte mit Pizza, Getränken und Handkäse ausklingen. Abschließend erfolgte die Berechnung der erreichten Punkte und die Siegerinnen erhielten eine Flasche Gießen Dry Gin, das hochwertige Produkt mit Liebigs Fünf-Kugel-Apparat auf dem Etikett! Für alle Teilnehmenden gab es Nachlass beim Erwerb von Gießen Dry Gin, ein bei Studierenden heiß begehrtes Gutscheinbuch von Viscor Coupons und das innovative Team von Unverpackt-Gießen sagt einmalig einen Nachlass zu.

Eine ausgelassene Gruppe kennt Gießen jetzt fast so wie Schlammbeiser es kennen. Neben einer gelungenen Veranstaltung dürfen wir uns auch über zwei neue Mitglieder freuen. Eine Wiederholung wird fest ins Auge gefasst!

Ein besonderer Dank geht an unsere Sponsoren: Getränkewerk Gießen GmbH „Der Ekliche“ & „Die Ekliche“, Viscor UG „Viscor Coupons“, Steden GbR „Kelterei Steden“, Willner & Hey GbR „Unverpacktes-Gießen“ und Gießener Brauerei GmbH & Co. KG „Schlammbeiser“, Gießen Spirits GbR „Gießen Dry Gin“.

Autoren: Christopher Mosch und Lisa-Marie Paul

VDL-Mitglied René Borresch ist neuer Geschäftsführer auf Burg Warberg

Zum 1. September 2019 hat René Borresch die Geschäftsführung auf Burg
Warberg übernommen. Der 41-jährige Agrarökonom verfügt über langjährige Erfahrung in der
strategischen und operativen Führung im Akademiegeschäft. Herr Borresch wird für den
Seminarbetrieb, das Hotel und den landwirtschaftlichen Betrieb der Burg Warberg verantwortlich
sein.

Nach dem Studium der Agrarwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen arbeitete Herr
Borresch dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. P. Michael Schmitz. Anschließend wechselte
er als Marktanalyst zum Agrarhandelshaus Toepfer in Hamburg in die Volkswirtschaftliche Abteilung
unter Leitung von Dr. Klaus-Dieter Schumacher. Von 2010 bis 2016 war Herr Borresch für die
Akademie Deutscher Genossenschaften auf Schloss Montabaur tätig, seit 2012 als Bereichsleiter für
Agribusiness und Verbundgruppen.

„Als Geschäftsführer auf Burg Warberg kann ich meine Leidenschaft für die Agrarwirtschaft und für
das Bildungsmanagement einbringen, um die Leistungen der Burg zum Nutzen unserer Mitglieder,
Kunden, Teilnehmer und Gäste weiterzuentwickeln“, so der neue Geschäftsführer René Borresch.

René Borresch ist zudem jahrelanges VDL-Mitglied und war u.a. Vorsitzender Sparte Studierende im VDL-Landesverband Hessen e.V. , Schatzmeister im VDL-Landesverband Hessen e.V. und stv. Vorsitzender Sparte Privatwirtschaft im Landesverband Hessen e.V.

 

„Stammtisch der grünen Branche“ in Mannheim

Am 31. Juli 2019 fand bereits zum fünften Mal der „Stammtisch der grünen Branche“ in Mannheim statt.
Ein bunter Kreis von Fachkolleginnen und -kollegen aus den Bereichen Agrar und Food-Chain traf sich zum geselligen Feierabendbier und fachlichen Austausch.
Dies fördert die Vernetzung der VDL-Mitglieder im Länderdreieck Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen, einer agrarstarken Region in der bisher weniger Aktivität des VDL vor Ort stattfand. Aktuelle Themen wie die Digitalisierung in der Landwirtschaft, die Zukuft des Pflanzenschutz und Neuerungen im Zuge der Düngegesetzgebung wurden kritisch und fundiert diskutiert.
Trotz Urlaubszeit folgten einige Kolleginnen und Kollegen der Einladung, dessen Kreis weiter wächst und auch Gäste anzieht.
Am 16. Oktober 2019 ist es wieder soweit: ab 18 Uhr im Irish Pub „Murphy´s Law“, mit guter Verkehrlage in der Nähe zum Hauptbahnhof Mannheim. Interessierte sind herzliche willkommen! Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte kann sich gerne bei Catarina Henke (catarina.henke@gmx.de) melden.

Vortrag: „Wasser in der Ernährung“ am 03.07.2019

Am 03. Juli 2019 haben wir unsere Vortragsreihe mit dem wohl wichtigsten Lebensmittel abgeschlossen. Über die gesetzlichen Anforderungen an unser Mineral- und Trinkwasser informierten uns Prof. Dr. Gunter Eckert und Herr Ulrich Schweitzer von der Initiative „Dialog Natürliches Mineralwasser“. Einen besonderen Einblick konnte uns Herr Schweitzer gewähren, mit seiner Erfahrung als ehemaliger Marketingleiter der Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG, der zweitgrößten Mineralbrunnengruppe Deutschlands (Hassia, Bionade, Rapp’s, Rosbacher, u.a.). Begleitet von ein paar Flaschen Bionade® aus dem Hause Hassia konnten wir viele neue Eindrücke sammeln. Beide Gäste arbeiteten heraus, dass Mineralgehalte in im Handel erwerblichen Mineralwässern einen positiven Beitrag zu einer gesunden Lebensführung leisten können. Unstrittig war die hohe Ausgangsqualität und die umfangreiche Kontrolle unseres Leitungswassers, bei deren Entwicklung auf dem Weg zum Verbraucher gab es allerdings Differenzen. Für Herrn Schweitzer ist ein Problem bei der Versorgung mit „gutem“ Trinkwasser, dass dieses vor dem Hahn meist durch veraltete Leitungssysteme fließt und mangelndes Bewusstsein der Verbraucher für die Auswirkung längerem „Stehens“ in der Leitung vorherrscht. Teils kommt es durch veraltete und ungepflegte Systeme zu Belastungen mit Blei, Kupfer und anderen Schadstoffen oder gar Legionellen und ähnlichem. Katastrophales Verhalten von Vermietern bei der Kenntlichmachung von Mängeln oder auch der unsachgemäße Gebrauch von Wasserfilter stellen für Herrn Schweitzer nicht zu unterschätzende Risiken dar. Für beide nimmt in den nächsten Jahren die Bedeutung eines schonenden und wertschätzendem Umgangs mit diesem wichtigsten Lebensmittel auch für unsere Breitengrade zu.

Text: Christopher Mosch

 

23. Treffen 2019 des VDL-Senioren- und Freundeskreises

Das diesjährige 23. Treffen des Senioren- und Freundeskreises des VDL Landesverbandes Hessen e.V. findet am Dienstag, 10. September 2019, 10:00 Uhr, in Bad Nauheim in der Wetterau statt. Der Vorsitzende des Senioren- und Freundeskreises, Prof. Dr. Harald Müller, hat ein sehr attraktives Programm zusammengestellt. Das Treffen startet um 10:00 Uhr mit einer Führung durch den Rosenpark Dräger, Freiacker 1, 61231 Bad Nauheim. Nach dem Mittagessen wird der Landesvorsitzende des VDL Landesverbandes Hessen und Präsident des VDL Bundesverbandes, Markus W. Ebel-Waldmann, über die Verbandsarbeit berichten. Am Nachmittag steht eine Führung durch das das Bad Nauheimer Kurviertel und den Sprudelhof auf dem Programm. Das Treffen endet mit Kaffee und Kuchen im Schweizer Milchhäuschen. Wir bitten unsere Senioren diesen Termin bereits zu notieren. Das ausführliche Programm und weitere Informationen folgen rechtzeitig.

Parlamentarischer Abend 2019 des VDL Hessen

Der diesjährige Parlamentarische Abend des VDL Landesverbandes Hessen e.V. fand am Dienstag, 18. Juni 2019, im Ratskeller in Wiesbaden statt. Frau Ministerialdirigentin Annette Enders, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Wiesbaden, berichtete u.a. zum aktuellen Stand der verwaltungsübergreifenden Personalqualifizierung Agrar (VPQ Agrar), den Möglichkeiten der Weiterentwicklung des Programms und zu geplanten Stellen im Dienstbereich des Ministeriums. Besonders ermunterte sie die Studierenden sich auf Stellen zu bewerben. Dem VDL Landesverband Hessen dankte sie auch im Namen der an diesem Tag verhinderten Ministerin Priska Hinz herzlich für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die sich auch bei der Entwicklung von VPQ Agrar zeigte. Fraktionsübergreifend schlossen sich die Abgeordneten der im Hessischen Landtag vertretenen Fraktionen der Vorgehensweise an und sicherten dem VDL Hessen zu für weitere Gespräche zur Verfügung zu stehen.

VDL-Mitgliederversammlung 2019 in Wiesbaden

Markus W. Ebel-Waldmann als VDL-Landesvorsitzender bestätigt

 

Die diesjährige Mitgliederversammlung des VDL Landesverbandes Hessen e.V. fand am Dienstag, 18. Juni 2019 im Vorfeld des Parlamentarischen Abends 2019 in Wiesbaden statt. Im Mittelpunkt der Versammlung standen neben den satzungsgemäßen Berichten auch Wahlen zum Vorstand.

 

Markus W. Ebel-Waldmann wurde einstimmig im Amt des Landesvorsitzenden bestätigt. Die neue Amtszeit beträgt satzungsgemäß drei Jahre. Ebel-Waldmann führt den Verband seit 1995. Bereits seit 1988 gehört der 52-jährige Agrarökonom dem Vorstand des VDL Landesverbandes Hessen e.V. in verschiedenen Funktionen an. Markus W. Ebel-Waldmann, der seit Mai 2006 auch Präsident des VDL Bundesverbandes e.V. ist, ist hauptamtlich Sprecher der Betriebsleitung der Stadtwerke Rodgau und Geschäftsführer der Stadtwerke Rodgau Energie GmbH sowie der Energieversorgung Rodau GmbH.

 

Bei der Mitgliederversammlung standen turnusmäßig auch weitere Wahlen zum Vorstand an. Im Amt des stellvertretenden Landesvorsitzenden bestätigten die Mitglieder den Hattenheimer Dr. Jörg Hüther, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Wiesbaden. Zum neuen Geschäftsführer wurde der Gießener Agrarwissenschaftler Tobias Grabner. Grabner löst die Agrarjournalistin Katja Bongardt ab, die aus beruflichen Gründen für eine weitere Amtszeit nicht mehr kandidierte. Zum stellvertretenden Vorsitzenden der Sparte „Privatwirtschaft“ wurde Carsten Haub, Münster, gewählt. Für die Sparte „Studierende“ wurden in den Vorstand die Gießener Studierenden Christopher Mosch (Sprecher), Lisa-Marie Paul, Jurek Elsermann und Martin Bruns gewählt. Alle Wahlen erfolgten einstimmig.

Weinprobe am 22.06.2019

Wir haben am Samstag den 22.06.2019 den Gießener und Geisenheimer Alumnus und Eigner des renommierten Weinguts Hummel (Jahrgangsbeste Auszubildende 2013, 14 und 15) Herrn Daniel Rhein bei uns in Gießen begrüßen dürfen. Dieser führte uns durch die Welt des Weinbaus und deren regionale Besonderheiten. Aus der Region um Malsch nahe Heidelberg konnten wir bspw. einen Kabinett, der für den Kraichgau bedeutenden Rebsorte Auxerrois, einen Kabinett der Rebsorte Muskateller, wie auch eine milde Spätlese der Cabernet Franc verkosten. Herr Rhein erklärte uns die Eigenarten der Lagen seines Weinguts im Kraichgau, wie dem Malscher Ölbaum und dem Rotsteig. Neben der Produktion eines Sektes im 22-monatigem Hefelager in traditioneller Flaschengärung, erläuterte Rhein wie der Blanc de Noir zu seinem Namen kommt. Auch neure Verfahren wie die Begasung unter mehreren Bar Druck fanden Ansprache.  Im Weingut arbeitet man seit einiger Zeit häufig mit ständiger Begrünung durch auf den Wein abgestimmten Kräutermischungen, sehr gerne in alten Beständen. Denn ältere Bestände, die hochwertige aber quantitativ kleinere Erträge liefern, werden von Herrn Rhein besonders hochgeschätzt. Auch über den Berufseinstieg nach dem Studium in Gießen und kleinere Umwege bei der Übernahme des Weingutes konnten wir so manches hören. Gespickt wurde der Abend mit Kulturgeschichte des Weines, wie der Cabernet Franc vom Baskenland in das Bordeaux wanderte und dass der mit leichten Noten Passionsfrucht versehene Muskateller in Spanien als Moscatel bekannt ist.

Autor: Christopher Mosch

 

VDL Gießen diskutiert mit Alumni über Grundwasserbeschaffenheit und Wasserrahmenrichtlinie

Nach unserer Exkursion zur Krombacher Brauerei am 08.05 (Foto) konnten wir am Montag den 20.05.2019 in unserer Vortragsreihe zum Thema Wasser zwei Alumni der JLU bei uns in Gießen begrüßen. Dr. Georg Berthold vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) und Dr. Matthias Peter vom Ingenieurbüro Schnittstelle-Boden referierten über den Themenbereich Grundwasserbeschaffenheit und Wasserrahmenrichtlinie. Vor dem Hintergrund drohender Strafzahlungen Deutschlands an die EU für die Überschreitung von Nitrat Grenzwerten wurde dabei angesprochen, welche Beobachtungen und Tendenzen bei Messungen in den Grundwasserkörpern und in der kooperativen Beratung von Landwirten zum Grundwasserschutz zu machen sind. Im Anschluss konnten Studierende und Absolventen aus allen drei Zweigen unseres Fachbereichs, unter welchen sich auch drei gelernte Landwirte befanden, mit den Referenten erörtern, welche Implikationen sich für die künftige gesetzliche Gestaltung ergeben.

Einig war man sich, dass es insbesondere in den letzten Jahren als Vorboten des Klimawandels zu Spitzen bei Nitrateinträgen gekommen ist, für welche Landwirte nur bedingt verantwortlich zu machen sind. Es wurde festgehalten, dass Mineralisierung von Düngemitteln aber auch Humus durch Mikroorganismen auch bereits bei geringer Bodenfeuchte stattfinden kann. Stickstoff kann also auch in Rekordsommern in auswaschbare Form überführt werden. Reduzierte oder dann als Starkregenereignis auftretende Niederschläge und ausbleibendes Pflanzenwachstum schaden der Landwirtschaft somit auf mehrfache Weise, der alljährliche sorgenvolle Blick der Landwirte gen Himmel führt künftig zu noch mehr Beunruhigung. Als wichtige Punkte wurden von den Referenten ausgemacht, wie lange organische Dünger vorgehalten werden können und dass von gesetzlicher Seite Schlagbezogenheit bei der Bilanzierung vorgeschrieben sein müsse. Durch die Notwendigkeit größerer Lager rechnen Dr. Berthold und Dr. Peter mit finanzieller Mehrbelastung für die Landwirte. Da in den aktuellen Endverbraucherpreisen Ausgaben der Landwirte für höhere Schutzstandards keine Anerkennung finden, ist an dieser Stelle die Politik gefragt, um besonders bei kleinen Betrieben nicht deren Aufgabe zu beschleunigen.

Seitens Dr. Peter wurde aufgezeigt, dass eine qualitativ hochwertige Ausbildung von Landwirten und Agraringenieuren hinsichtlich Bodeneigenschaften entscheidend sei und dass er sich dafür stark mache, dass bei der Düngebedarfsermittlung möglichst viele Informationen an die Hand gegeben werden können. Dr. Peter setzt mit seiner Beratung das Ziel qualitativ hochwertige Produkte wie Weizen mit hoher Fallzahl und hinreichend hohen Proteingehalten für guten Backeigenschaften zu produzieren, er berät dabei Landwirte von den dafür festgelegten Dogmen von Stickstoffgaben in fixer Höhe abzuweichen und Prozesse wie die Stickstoffnachlieferung und Abweichungen im Schlag einzubeziehen. Ein mit Mehrarbeit, höheren Kosten und stärkeren Arbeitsspitzen verbundener Gedanke für niedrigere Einträge, bei gleichen Erträgen, ist die wiederholte, frühere Applikation unter Berücksichtigung der gesetzlichen Sperrfrist. Im Monitoring kann Dr. Berthold feststellen, dass die Grundwassereinträge von Pflanzenschutzmitteln (insb. Herbizide bzw. deren Metabolite), welche teils vor 20 Jahren ihre Zulassung verloren haben, nun sinken und sich aktuell bspw. kein Glyphosateintrag in hessischen Grundwasserkörpern mehr nachweisen lässt.

Herr Dr. Berthold stellt klar die letzten Jahre gehören zu den wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und auch in Punkto Niederschläge gibt es Veränderungen, ein Trend mit höheren nicht als Schnee oder Frost langsam abtauenden Winterniederschlägen, erschwert das Auffüllen der Speicher, vergrößert gleichzeitig jedoch den Oberflächenabfluss und damit das Auswaschungsrisiko. Althergebrachte, bewährte Verfahrensweisen geraten somit unter Druck und wachsende Flexibilität wird von Landwirten erwartet. Herr Dr. Peter empfiehlt die Fruchtfolgen an verlängerte Vegetationsperioden anzupassen und für ständige Stickstoff zehrende Begrünung zu sorgen.

Dr. Peter und Dr. Berthold konnten feststellen, dass Kooperationen aus Wasserverbänden und Landwirtschaft die Nitrateinträge nennenswert senken konnten, dieser Effekt sich allerdings abflacht und klimatische Extreme zu Ausreißern führen. Deshalb betrachten beide mit Sorge, wie eine Erwärmung des Klimas und unsicherere Niederschlagssituationen den Druck auf die Landwirte zusätzlich erhöhen wird.

Wir freuen uns in Gießen auf eine Fortsetzung dieses spannenden Themenblocks mit einer Veranstaltung, welche „Wasser in der Ernährung“ thematisiert. Für Mittwoch den 03.Juli (19:00 S4 Zeughaus) konnten wir mit Herrn Ullrich Schweitzer den ehemaligen Marketingchef bei Hassia in Bad Vilbel, jetzt Leiter der Initiative „Dialog Natürliches Mineralwasser“ der Gesellschaft der Freunde und Förderer der deutschen Mineralbrunnenindustrie e. V. gewinnen. Inhaltlich wird es um Qualitätsstandards und Mehrwert von Wässern für die Ernährung gehen.

 

Autoren: Christopher Mosch , Jurek Elsermann (Korrektur)