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VDL-Exkursion zur Landesgartenschau in Öhringen

VDL auf der Landesgartenschau 2016

Erstmals hat der VDL Baden-Württemberg einen Termin mitten in der Woche für seine Mitglieder angeboten und dabei insbesondere die älteren Mitglieder im Visier gehabt. Und es war ein voller Erfolg. Eine stattliche Gruppe fand sich so Anfang Juli an den Toren der diesjährigen Landesgartenschau (LGS) in Öhringen im Hohenlohekreis ein. Dort wurde sie vom Leiter des Landwirtschaftsamts Öhringen, Dr. Eißen, schon erwartet. Er führte gekonnt und mit vielen Informationen die Gruppe durch die weitläufige Gartenschau. Beginnendan einem ehemaligen Gutshof mit großem Park bis hin zum Stadtschloß im Zentrum von Öhringen, das in die LGS einbezogen wurde, konnte die Gruppe über ca. 1,5 km bei bestem Wetter die verschiedenen Bereiche der Gartenschau in Augenschein nehmen. Besonders interessant für die Agrarier waren natürlich der an einem Hang gelegene große Bauerngarten mit seinen vielfältigen Nutz- und Staudenbeeten, sowie der Bereich der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, der viele alte und neue Arten beinhaltete. Natürlich durfte dabei ein Abstecher in die von den Landfrauen bewirtschaftete Landwirtschaftsscheune nicht fehlen, in der wir sogar aus einer breiten Palette von regionalen Obstschnäpsen einen kleinen Schluck nehmen durften.

Die Landesgartenschau, die entlang des Ufers der Ohrn, die dem Ort ihren Namen gegeben hat, konzipiert worden war, wird noch von einer archäologischen Besonderheit geprägt, denn mitten durch das Gelände führt der obergermanische Limes, der Grenzwall der Römer. Da jedoch dort an diesem Weltkulturerbe keine Eingriffe vorgenommen werden durften, haben die Macher der Landesgartenschau in wenigen Metern Entfernung die Strecke in Form einer großen Rotbuchenhecke eindrucksvoll nachgebildet.

Ein besonderes Highlight für die Gruppe war die überraschende Einladung von Dr. Eißen in das im altehrwürdigen Schloßpark innerhalb der LGS gelegene kleine Barocktheater, wo durch die Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, Frau Gurr-Hirsch, eine Ausstellung über Förderung des ländlichen Raums eröffnet wurde.Wir wurden sogar persönlich von ihr begrüßt und kamen noch in den Genusseines Glases Sekt und verschiedener Häppchen.

Im wunderschönen Gewölbekeller des Stadtschlosses, der mit einer prächtigen Blumenausstellung gefüllt war,beendeten wir offiziell unseren Rundgang und verabschiedeten uns mit einem kleinen Präsent von Dr. Eissen. Anschließend bestand für die Teilnehmer noch die Möglichkeit, individuell für sie besonders interessante Bereiche der LGS näher und in Ruhe anzuschauen.

Hermann Wiest

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VDL-Exkursion in den Raum Sigmaringen

Keltenfürsten und Flurbereinigung

Ende Juni führte es eine Gruppe VDL-er zu dem kleinen Ort Hundersingen in der Nähe von Sigmaringen auf die Heuneburg, einem keltischen Fürstensitz hoch über der Donau. Vorbereitet durch Herrn Gommeringer, dem Amtsleiter von Sigmaringen, erwarteten uns dort Frau Hagmann und Herr Wieland , zwei Archäologen vom Landesdenkmalamt. Sie führten uns durch die große Anlage, deren herausragende Besonderheit eine große Lehmziegelmauer nach griechischem Vorbild ist, die diesen Fürstensitz schützte und zum Teil originalgetreu rekonstruiert worden ist. Ob nun diese Mauer von einem griechischen oder keltischen Baumeister erbaut worden ist, darüber streiten sich die Gelehrten noch, unzweifelhaft ist aber, dass sicher enge Verbindungen nach Griechenland schon vor über 2400 Jahren bestanden, darauf weisen die vielen griechischen Funde hin. Sie beweisen auch den Luxus, in dem die fürstlichen Bewohner dieser ungewöhnlich großen Anlage lebten.

Seit Jahrzehnten wird dort ausgegraben und bei weitem noch nicht alles ist aufgedeckt und viel Fragen bleiben noch offen. So wurden unterhalb der Lehmziegelmauer Pfeilspitzen und Skelette von Männern, Frauen und Kindern gefunden, deren Untersuchung einen erbärmlichenGesundheitszustand ergaben, im Gegensatz zu den aufgefundenen Fürstengräbern, deren Hügelgräber die Heuneburg in großem Bogen umgeben. War das ein Aufstand der hungernden Bevölkerung gegen den Fürsten? Die Archäologen tappen noch im Dunkel. Heftige Brandspuren an den Mauern deuten zumindest auf eine mögliche kriegerische Auseinandersetzung hin. Der griechische Geschichtsschreiber Herodotberichtet von einer keltischen Stadt namens Pyrene, deren Lage er „in derNähe der Donauquelle“ beschreibt. Dabei könnte es sich mit allem Vorbehalt um die Heuneburg handeln, die zu ihrer Zeit sicher ein großes Machtzentrum war.

Nach diesem beeindruckenden Rundgang und einem kleinen Mittagessen wartete schon Herr Schmidt vom Flurbereinigungsamt Ravensburg mit seinen Mitarbeitern auf uns. Er führte uns in die Donauebene direkt unterhalb der Heuneburg, wo derzeit die über 1000 ha große Unternehmensflurbereinigung läuft, bedingt durch den Neubau der dortigen Bundesstrasse. Bei über 500 Grundstücksbesitzern und nur 6 Haupterwerbslandwirten, keine einfache Sache. Und dazu kommt noch, dass bei jeder Neubaumaßnahme in der Flurbereinigung, wie zum Beispiel dem Wegebau, die Archäologen Gewehr bei Fuß stehen, da im Umfeld der Heuneburg noch jede Menge Bodenfunde vermutet werden. So konnten wir mehrere flache, von der Landwirtschaft fast eingeebnete Grabhügel sehen, sowie die Grube, aus der vor kurzem der 80 Tonnen schwere Block eines unberührten Fürstinnengrabes auf einen Tieflader gehievt und zur Untersuchung nach Ludwigsburg gefahren wurde. Mit übrigens spektakulären Funden von Gold- und Silberschmuck, sowie durch das Grundwasser konservierte organische Materialien. Aber auch der Naturschutz hatte seine Anforderungen, da bei der Kartierung mehr als 100 Feldlerchenpaare überraschenderweise in diesen vorwiegendGrünlandflächen festgestellt wurden. Dadurch musste, bzw. müssen zum Teil auf planbefestigte Wege verzichtet und stattdessen begrünte Schotterwege als Lerchenlande-plätze angelegt werden. So fand man einen guten Kompromiss zwischen der Teilnehmergemeinschaft und dem Naturschutz.
Beeindruckt von diesen beiden Highlights traten nach einem kurzen Kaffeezwischenstopp die Exkursionsteilnehmer am späten Nachmittag wieder die Heimfahrt an.

Hermann Wiest

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VDL-Mitgliederversammlung des LV Baden-Württemberg 2016

Auch dieses Jahr gab es auf der Mitgliederversammlung morgens wieder einen interessanten Fachvortrag mit spannenden Diskussionen und am Nachmittag wurden die Verbandsarbeit.

Protokoll Mitgliederversammlung VDL BW – 13. April 2016

Der VDL-BW hielt seine 67. Jahreshauptversammlung erneut in Hohenheim im Steinbeis-Haus für Management und Technologie ab. Der VDL-Vorsitzende Hermann Wiest konnte wieder eine große Anzahl an Teilnehmer in Hohenheim begrüßen. Zu Beginn gedachte die Mitgliederversammlung ihrer im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder. Es folgten Grußworte von MRin Frau Sievert vom MLR und Herrn Ebel-Waldmann Präsident des VDL-Bundesverbands.

Anschließend ging der Vorsitzende Herr Wiest auf das vergangene VDL Jahr 2015 ein und ließ nochmals die verschiedenen stattgefundenen Termine Revue passieren. Diese reichten von der Durchführung eines Familienwochenendes im Nationalpark Schwarzwald, eines Besuchs des Rosengartens in Karlsruhe, dem VDL-Vor Ort Termin Ritter Sport Museum und mit einem letzten Highlight im Jahr im September mit dem Besuch der Molkerei „Monte Ziego“ und der Hochburg bei Emmendingen. Danach gab Herr Wiest einen Überblick über geplante Aktivitäten in 2016:

·Nach der Bundesmitgliederversammlung in Worms Anfang Juni ist

·Ende Juni ein Abstecher in den Raum Sigmaringen mit dem Highlight „Heuneburg“,

·Anfang Juli ein Besuch der Landesgartenschau Öhringen mit Führung durch Amtsleiter Dr. Wolfgang Eißen,

·im September ein Besuch auf einer Straußenfarm in Böhmenkirch und

·als letztes Highlight ein 2. Familienwochenende im Oktober auf der Schwäbischen Alb bei Schopfloch geplant.

Ganz aktuell für März 2017 konnteHerr Wiest noch eine Führung durch das Staatsministerium, der Villa Reitzenstein präsentieren.

Herr Wiest berichtet über den Wechsel des Studentensprechers und dass sich die sehr aktive Gruppe jetzt wieder neu aufstellen wird.Im letzten Jahr hat u.a. ein Studentenstammtisch und Bewerbertrainung stattgefunden. Herr Wiest beendet seinen Vortrag mit einem Ausblick auf 2017. Im kommenden Jahr stehen im VDL BW Wahlen an und auch die Bundesmitgliederversammlung wird in 2017 in Baden-Württemberg stattfinden.

Bericht der Geschäftsführerin – Frau Onipede

Frau Onipede berichtete zunächst über die Mitgliederentwicklung im Landesverband. Zum 01.04.2016 gehören dem Verband 406 Mitglieder an. Da die Zahl der Verstorbenen und Austritte bzw. Wechsel zu anderen LV weiterhin höher ist als die der Neuzugänge ist die Gesamtzahl der Mitglieder seit mehreren Jahren unverändert rückläufig. Noch im Jahr 2006 hatte der VDL-BW 500 Mitglieder, gut 100 mehr als 2016. Die meisten Kündigungen sind altersbedingt. Die meisten Neueintritte finden bei Studentischen Mitgliedern statt. Neu seit 2015 ist, dass über 50% die Rundbriefe jetzt via Email erhalten. Der Aufbau des Email Verteilers wird weiter vorangetrieben und der Rundbrief soll attraktiver gestaltet werden. Für 2016 ist auch die Erstellung eines Benutzerverzeichnisses geplant- die Zustimmung zur Veröffentlichung der Daten wird zuvor im Rundbrief abgefragt. Am Ende stellt die Geschäftsführerin die neuen Aktivitäten vor, die schon auf der Homepage zur Anmeldung eingestellt sind.

Bericht Sparte Öffentlicher Dienst- Herr Wiest

Der verantwortliche Spartenleiter öD, Herr Möndel war leider anderweitig verpflichtet. In Vertretung gab der Vorsitzende Herr Wiest einen Kurzbericht .Derzeit laufen die Lohnverhandlungen im öD. So sollen Lohnanpassungen erfolgen, die Einstiegsgehälter für junge Beamten gekürzt bleiben. Herr Wiest dankte dem MLR für eine konsequente Fortführung des Referendariats. Er stellte fest, dass immer mehr Frauen ins Referendariat kommen und die Personalplanung darauf reagieren solle.

Bericht des Kassiers, Geschäftsjahr 2015 – Herr Krüger

Kassier Krüger berichtet, dass sich der Vermögensstand gegenüber dem Jahr 2015 um € 2569,75 € auf jetzt 56.920,51€ verringert hat. Die Einnahmen waren mit 42580,43 € um 3108,42 € niedriger als im Vorjahr. Die Beitragszahlungen werden aufgrund Rückgang der Mitgliederzahl geringer, die Zahlungsmoral ist wie in den Vorjahren weitgehend stabil. Die Ausgaben mit 45150,18 € gegenüber dem Vorjahr waren mit €872,97 etwas niedriger als im Vorjahr. Die Leistungen an den Bundesverband sind mit 32892,7 € (HH Vorschlag: 33000 €) unverändert hoch. Der Zinsertrag bewegt sich erneut unter dem Vorjahresniveau. Die Studentengruppe wurde wie in den Vorjahren mit 1000 € unterstützt. Die Gesamtkosten liegen im Rahmen. Die einmalige Ausgabe für das Jubiläumsjahr ist im Haushaltsjahr 2015 angefallen. Für 2016 werden die Einnahmen auf 41000€ geschätzt. Die Auflösung eines ehemaligen Sparbuchs mit rund €5000 einer Studentengruppe ist bei dem HH Vorschlag noch nicht berücksichtig. Durch die Programmumstellung auf das VDL-Bundesprogramm „AMAS“ stellte die Buchführung für das Geschäftsjahr 2015 einen deutlichen Mehraufwand dar.

Bericht der Kassenprüfer – Herr Daiber

Der Ersatzkassenprüfer August Daiber verliest den Kassenprüfungsbericht. Herr Dr. Wildmann und Herr Ulrich haben die Kasse geprüft, sind aber wegen anderer Verpflichtungen entschuldigt.

Entlastung der Vorstandschaft

Herr Dr. Miersch beantragte die Entlastung für den Kassier und die gesamte Vorstandschaft, die einstimmig erteilt wird. Er dankte besonders Herrn Wiest, Herrn Krüger und Frau Onipede für die gute und engagierte Arbeit im zurückliegenden Jahr.

Anschließend schließt der Vorsitzende die Mitgliederversammlung und lädt wieder zur nächsten MV 2017 nach Hohenheim ein. Er dankt allen Mitwirkenden, Referenten, Funktionsträgern, allen anwesenden Mitgliedern. Er empfiehlt, die Angebote des VDL rege wahrzunehmen und für den VDL zu werben.

Van Eeck, Pressereferent VDL Baden-Württemberg, Iris Onipede GF

Ziegenmilchmolkerei“Monte Ziego“ in Teningen, sowie Besuch im Käsemuseum in Bahlingen am Kaiserstuhl und der Führung auf der Hochburg

Sieben Ziegen sind eine Kuh

An einem Wochenende Ende September war eine stattliche VDL-Gruppe unterwegs in den Raum Freiburg. Ziel war die Molkerei „Monte Ziego“ in Teningen bei Emmendingen. Wie der Name schon andeutet, eine Molkerei, die sich vorwiegend mit der Verarbeitung von Ziegenmilch in Demeter- und Biolandqualität befasst. Unsere Gästeführerin, Frau Reinbold, konnte uns in anschaulicher Weise die Entstehung der Molkerei aus kleinsten Anfängen schildern. Der Gründer, Martin Buhl, ein Berliner „Nichtlandwirt“, begann die Sache mit 4 Ziegen im Schwarzwald vor rund 15 Jahren. Nach und nach vergrößerte sich die Herde und weitere Landwirte beteiligten sich.

Heute werden aus einem Umkreis von rund 50 km über 13 000 Liter Ziegenmilch pro Woche von rund 1 200 Ziegen angeliefert, die hauptsächlich in der Schwarzwald-vorbergzone die hängigen Flächen beweiden. Daraus entstehen ca. 4 to vorwiegend Frischkäse in vielen Variationen, die von rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hergestellt werden. Der größte Anlieferbetrieb hat über 400 Ziegen, die in einem selbst konstruierten Karussellmelkstand gemolken werden. Die Produkte werden sehr stark nachgefragt (zweistelliges jährliches Wachstum bisher) und in die gesamte Bundesrepublik geliefert.

Frau Reinbold wies uns schmunzelnd darauf hin, dass der Genuss von Molke gesund ist und ein Liter Molke um 3 Jahre jünger mache. Das durften wir gleich ausprobieren – allerdings tranken wir alle nur einen kleinen Schluck Molke.

Der zufällig anwesende Käsemeister konnte uns vom hohen Hygienestandard berichten, als er mit einem leichten Lächeln betonte, dass 70% seiner Arbeit eigentlich im Reinigen und Desinfizieren des Betriebs bestünden.

Eine herausragende Besonderheit ist auch die neu hinzugekommene Biogasanlage, die mit der bei der Käseproduktion entstehenden Molke „gefüttert“ wird und die Käserei damit zu einer Nullenergiekäserei gemacht hat, einmalig in der Bundesrepublik.

Nach der Besichtigung der Kühlräume mit gut gefüllten Regalen und der Produktions-strassen konnten wir dann im benachbarten Endingen am Kaiserstuhl im dortigen molkereieigenen Käseladen und einem angeschlossenen Käsemuseum uns selbst bei einer Käseprobe von der Vielseitigkeit und Qualität der Käsesorten überzeugen.

Gut gesättigt ging es nachmittags weiter zur Hochburg, einer der größten gut erhaltenen Burgruinen in Baden-Württemberg. Unterhalb der Burg kamen wir an einer großen Streuobstwiese mit einer Schar Gänse vorbei, die ihr Schicksal noch nicht kennen.

Die Geschichte der Burg und ihre Besonderheiten wurden uns auf unserem Rundgang von einer originalgekleideten Marketenderin nahe gebracht (einschließlich der Skelette im Burgverlies, was insbesondere den Kindern gefiel). Abschluss der Exkursion bildete eine kleine Weinprobe im Weingut Dreher, das dort auf der Domäne Hochburg seinen Sitz hat. Diese Domäne, die heute von einem Biolandpächter bewirtschaftet wird, beherbergt auch eine landwirtschaftliche Fachschule mit Schwerpunkt Ökolandbau, deren Inhalte uns dort kurz erläutert wurden. Sie befindet sich in den ehemaligen Gebäuden des alten Landwirtschaftsamts Emmendingen, das jetzt in das Landratsamt Emmendingen eingegliedert ist. Seit Neuestem sind im ehemaligen Gästehaus des Amtes auch 50 Asylbewerber untergebracht.

Mit diesen sehr unterschiedlichen Eindrücken und einem weiten Blick in der Abendsonne über Rheintal, Tuniberg und den Kaiserstuhl bis hin zu den Vogesen machten wir uns wieder auf den Heimweg.

Hermann Wiest

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VDL Familienwochenende Nationalpark Schwarzwald

Am Samstag, den 06. Juni 2015 begrüßt die Sonne den Tag schon mit sommerlichen Temperaturen. Pünktlich treffen sich die 16 Teilnehmer im Alter zw. 1,5 – 68 Jahren am Ruhestein zum „VDL- Familienwochenende Nationalpark Schwarzwald“. Dort werden Sie von VDL-Mitglied Wolfgang Arnoldt empfangen, der das vielseitige Programm als ausgebildeter Bergwanderführer zusammengestellt hat.

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Bericht VDL-Bundesmitgliederversammlung

Zu Besuch bei den „3 goldenen Lilien“ – Die Bundesmitgliederversammlung in Wiesbaden 2015 In diesem Jahr wurde zum gemeinsamen Treffen unserer Mitglieder nach Hessen in die Landeshauptstadt Wiesbaden aufgerufen. Den Anlass dazu bildete erneut die alljährliche Bundesmitgliederversammlung bei der „Jung und Alt“ zusammen kamen und die Gelegenheit nutzten, miteinander zu kommunizieren, sich gegenseitig auszutauschen und sogar dabei ein wenig scherzen zu können. Die Gastgeber des Landesverbandes Hessen wählten als Tagungsstätte wohl überlegt einen sehr ansehnlichen Hotelkomplex, der sofort zum Wohlfühlen einlud und die Stimmung auf das was da noch so kommen mag, ins Spannende steigerte.

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VDL-Mitgliederversammlung des LV Baden-Württemberg 2015

Im April hat die diesjährige Mitgliederversammlung stattgefunden, bei der rund 40 VDL- Mitglieder und Gäste teilgenommen haben. Der Vortrag von Prof. Dr. Grethe zum Thema „Landwirtschaft im Spannungsfeld von steigenden gesellschaftlichen Anforderungen und internationaler Wettbewerbsfähigkeit“ und die anschließenden Grußworte und Beiträge haben zu interessanten Diskussionen angeregt.

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Falschgeld – oder wo kommen eigentlich unsere Münzen her

Das erste, was die Gruppe der baden-württembergischen VDLer bei ihrem Besuch der staatlichen Münze Ende September in Stuttgart zu hören bekam, war der Hinweis, dass hier erstaunlicherweise kein Geld geprägt würde. Die Prägeprodukte würden erst durch den Transport zur entsprechenden Stelle der Bundesbank und durch die dort erfolgende Anerkennung zu echtem Geld gemacht.

Dies hinderte uns aber bei der Führung nicht, staunend den Weg vom unbearbeiteten Metallstück, der Ronde, bis hin zur fertig geprägten Münze zu verfolgen. So sahen wir zu Beginn in den durch mächtige Tresortüren geschützten Lagerräumen tief beeindruckt viele gestapelte Metallkisten mit der Aufschrift „10 Euro Münzen“, Inhalt „300 000 Euro“.

Derzeit werden an den unermüdlich laufenden Pressen Münzen für Bolivien geprägt, sogenannte Bolivanos. Diesen Auftrag von über 400 Millionen Münzen hatte sich die staatliche Münze auf Grund einer bolivianischen Ausschreibung ergattert. So konnten wir direkt am Objekt den Herstellungsprozess verfolgen. Bis zu 12 Münzen pro Sekunde spuckt die Presse aus, alles präzise über PC-Programme gesteuert.
Die gleichzeitig von oben und unten zustoßenden Prägestempel halten dieses Tempo nur einen Tag aus und müssen dann ausgetauscht werden.
Diese Münzen werden dann genauestens gezählt, überprüft, Fehlprägungen aussortiert und alles genau protokolliert, sodass kein Münzstück verloren geht. Angesichts der großen, z.T. bis zum Rand mit Münzen gefüllten Behälter kamen wir uns wie bei einem Besuch bei Dagobert Duck vor.

Der Werdegang dieser Münzstempel vom großen, von Künstlern und Graphikern entworfenen Gipsbild der Münze mit dem jeweiligen Motiv von Vor- und Rückseite über Kunststoffnegative bis hin zum metallischen „Urstempel“, dem alle späteren Produktionsstempel gleichen, wurde uns genauestens erläutert.
Auch die Herstellung von Medaillen, also von „Münzen“ ohne eingeprägten Geldwert konnten wir direkt verfolgen. Es war gerade ein privater Auftrag zur Medaillen-prägung im Gange. Diese Medaillen wurden in der Form „Spiegelglanz“, einer Qualität, die insbesondere von Sammlern bevorzugt wird, geprägt. Jede einzelne Medaille wurde von Hand eingelegt, ausgepresst und dann sofort von Hand aus der Presse geholt und genauestens auf eventuelle Fehler überprüft. Es war für uns nahezu unmöglich, bei den Ausschussmedaillen die dort festgestellten kleinsten Fehlstellen zu erkennen. In der staatlichen Münze selbst arbeiten 65 Angestellte, die alle Spezialisten von hoher Kompetenz sind, da die Münze, um nahezu autark zu bleiben, fast alle Werkzeuge selbst herstellt und pflegt. Die Sicherheit nach außen und innen hat höchste Priorität. So konnten wir, trotz mehrfacher Nachfrage nicht erfahren, wie die Rohmaterialien ins Werk kommen, wer die fertigen Produkte abholt, wann das passiert und wohin sie kommen.
Die riesigen gepanzerten Stahlzufahrtstore für den An- und Abtransport machten einen absolut einbruchsicheren Eindruck auf uns.

Die Bediensteten selbst dürfen keine Münzen in ihren Geldbeuteln mitbringen und sogar in der im Gebäude befindlichen Kantine – keiner darf in der Mittagspause das Gebäude verlassen -darf nur mit Scheinen, bzw. mit Chips bezahlt werden.
Und auch wir wurden nach Ende unserer sehr professionellen und spannenden Führung vor dem Ausgang wie beim Flughafencheck-in nochmals mittels Röntgen und Sonden unter die Lupe genommen.
Doch als kleinen Trost erhielten wir alle eine wunderschöne „Spiegelglanzmedaille“ der Münze (siehe Bild).
Hermann Wiest

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Von Felchen und dummen Fischen

Am Pfingstsamstag bei herrlichstem Wetter traf sich eine gut gelaunte VDL-Gruppe in Unteruhlingen am Bodensee. Dieses Mal galt das Regionaltreffen, das von Herrn Gommeringer bestens organisiert worden war, nicht den steinzeitlichen Pfahlbauten, sondern der Bodenseefischerei. Diese wurde uns an unserer ersten Station von Fischwirtschaftsmeister Knoblauch in seinem Fischereibetrieb aufs Beste vermittelt.
Von der Besonderheit der Fischereikonzessionen am Bodensee mit seinen drei Anrainern: Deutschland, Österreich und der Schweiz angefangen, bis hin zur Verkostung leckerer Fischarten.

Am Pfingstsamstag bei herrlichstem Wetter traf sich eine gut gelaunte VDL-Gruppe in Unteruhlingen am Bodensee. Dieses Mal galt das Regionaltreffen, das von Herrn Gommeringer bestens organisiert worden war, nicht den steinzeitlichen Pfahlbauten, sondern der Bodenseefischerei. Diese wurde uns an unserer ersten Station von Fischwirtschaftsmeister Knoblauch in seinem Fischereibetrieb aufs Beste vermittelt.

Von der Besonderheit der Fischereikonzessionen am Bodensee mit seinen drei Anrainern: Deutschland, Österreich und der Schweiz angefangen, bis hin zur Verkostung leckerer Fischarten. Das gute Wasser des Bodensees, das nun zu einem langsameren Wachstum der Fische führt (50 kg pro Tag gefangen, sind schon eine hervorragende Ausbeute), bis hin zur Maschengröße der Netze, die akribisch kontrolliert wird, das Auslegen der Netze, die bis zu 15 km in der Nacht abtreiben, durch moderne GPS-Systeme heute aber wieder schnell gefunden werden können, die verschiedenen Fischarten im Bodensee, das Felchen (in Bayern auch Renke genannt), von dem es drei verschiedene Varianten gibt, die Kretzer – in der Schweiz auch Egli genannt – eine Barschart, Saiblinge, Aale, Hechte, Seeforellen, die wieder zunehmen und in die angrenzenden Gewässer wieder zum Laichen aufsteigen. All dies konnte uns Herr Knoblauch anschaulich vermitteln.
Und damit die Geschichten auch richtig Geschmack erhielten, konnten wir zwischendurch frisch zubereitete Hechtklösschen auf der Zunge zergehen lassen. Und so ganz nebenbei zeigte Herr Knoblauch uns mit meisterlichem Geschick, wie man blitzschnell die Fische filetiert.

Doch so idyllisch es sich anhört, so hart ist der Fischeralltag. Herr Knoblauch könnte sich mit der Fischerei allein im wahrsten Sinne des Wortes nicht über Wasser halten, deshalb kauft er auch noch Fische – meist Forellen – zu, die er im übrigen als dumme Fische bezeichnete, da sie einfach in Teichanlagen zu züchten sind. Herr Knoblauch vermarktet seine Fische direkt, nicht an Restaurants und Hotels, sondern im eigenen Laden in Überlingen. Dazu verarbeitet er auch Fische in haltbare Formen, vom Räucherfilet (er hat 3 Räucheröfen) über die Hechtklösschen bis hin zu Fischsoßen. Nur so kann er seine GbR – mit Ehefrau, Sohn und Vater – und damit seine Existenz aufrechterhalten. Ein variationsreiches und genussvolles Fischmittagessen im Betrieb unter freiem Himmel schloss diese erste Etappe ab.

Danach machten wir uns auf nach Langenargen, wo uns bereits der Chef der dortigen Fischbrutanstalt Herr Dossow erwartete. Sie ist eigentlich eine private Einrichtung, die von den Berufsfischern und von Angelsportvereinen über deren Gebühren getragen wird. In einer riesigen Halle mit großen grünen überdimensionalen Bottichen (siehe Foto) konnten wir die winzigen Insassen – die frisch geschlüpften Fische der verschiedenen Bodenseearten – bewundern. Gleichmäßig zogen sie in den runden Gefäßen – verursacht durch eine sinnvoll eingebaute Strömung – ihre Runden. Doch wehe, wenn man sich über den Rand beugte. Sofort trat der Fluchtinstinkt in Aktion und sie spritzten in alle Richtungen auseinander. Bis zu 20.000 Fische haben je nach Wachstumsstadium in jedem Behälter Platz. Sie werden durch ein hoch technisiertes System mit Sensoren, das sowohl Auskunft über die jeweilige Wasserqualität als auch über die Futterverteilung gibt, überwacht. Es rauscht und zischt und gurgelt in der Halle, alles läuft nahezu vollautomatisch ab. Doch wehe, es fällt der Strom aus, dann muss sofort das riesige Notstromaggregat anspringen, da sonst durch Sauerstoffmangel größter Schaden angerichtet werden würde. Jährlich wird von den Fischern der besamte Fischlaich angeliefert, dieser wird vorsichtig zum Schlüpfen gebracht und nach mehreren Wochen und Monaten des Wachstums wieder in den Bodensee entlassen. So wandern jährlich bis zu 14 Millionen kleine Jungfische wieder in den See oder werden auch an Fischereivereine verkauft. Und von diesen überleben im Normalfall im See in den ersten 3 – 5 Jahren, bis sie fangreif sind, nur etwa 2 – 4 %.

Nach diesen aufschlussreichen Informationen konnten wir uns in Langenargen nach einem kleinen Seeuferbummel bei Kaffee und Kuchen unter schützenden Sonnenschirmen erholen und daran anschließend die Heimreise antreten. Doch zog noch die gerade vor Langenargen stattfindende internationale Segelregatta mit verschiedenen Rennläufen viele Mitglieder in ihren Bann und natürlich wollte auch der Blick über den Bodensee auf die aufragenden Schweizer Schneeberge noch etwas länger genossen werden.

Hermann Wiest

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Von Pferden und Blindgängern

Eine stattliche Anzahl von VDL-Mitgliedern traf sich am zweiten Maiwochenende am Stutenbrunnen des staatlichen Haupt- und Landgestüts Marbach mit seiner über 500 Jahre alten Geschichte zur Information und Führung durch dieses weltbekannte Pferdezentrum in Baden-Württemberg. Frau Fundel, die Gästeführerin, machte uns mit allen Facetten der Pferdezucht und des Pferdesports bekannt. Umso mehr, als am selben Tag eine internationale Vielseitigkeitsreitsportveranstaltung stattfand, die eindrucksvoll die Bedeutung von Marbach zeigte.

Von dem Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten „englischen Stall“ (mit Pferdeboxen) bis hin zur modernen Reithalle und den verschiedenen Gebäuden konnten wir die insgesamt über 900 ha große Anlage in Augenschein nehmen. Natürlich standen dabei die dort gehaltenen Pferderassen im Mittelpunkt. Von den „Altwürttembergern“ über die Warmblüter und Schwarzwälder Füchse bis hin zu den berühmten Vollblutarabern konnte uns unsere Führerin mit ihrem profunden Wissen unterrichten. Was zum Beispiel den Unterschied zwischen einem Fuchs und einem braunen Pferd ausmacht. Oder wie Pferde schlafen. Warum ein Araberfohlen braun geboren wird und erst später zum Schimmel wechselt. Oder wie die Futterrationen für die dort gehaltenen Hengste und Stuten aussehen. Wie man ein Araberpferd erkennt, oder was ein Brandzeichen bedeutet. So war es auch nicht verwunderlich, dass unser kleinstes Familienmitglied (1,5 Jahre) sich die dort vorgefundenen appetitlichen Karotten gut schmecken ließ.Die Stutenherde ist übrigens auch für den Namen „Haupt-„ in der Bezeichnung des Gestüts verantwortlich. Es war insbesondere auch für die Kinder beeindruckend, diese Stutenherden mit ihren Fohlen in freier Bewegung zu sehen und natürlich auch diese an die vielen Besucher gewöhnten Tiere liebevoll zu streicheln.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Marbach immer weiter für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und bietet eine große Palette unterschiedlichster Angebote, die sich alle ums Pferd drehen. So hat erst vor kurzem auch eines unserer Mitglieder dort eine gelungene „Kutschfahrschule“ absolviert. Von der Aufzucht der Fohlen und deren Vermarktung mit zum Teil atemberaubenden Preisen über das Training junger Privatpferde bis hin zur Teilnahme der Marbacher Pferde an großen Turnieren steht hier alles auf dem Marbacher Gestütskonzept. Im nahe gelegenen Gestütsgasthof konnten die Teilnehmer nach diesen vielfältigen Informationen, einschließlich einem Gang durch das neu eingerichtete Informationszentrum, bei einem ausführlichen Mittagessen mit vielen Gesprächsmöglichkeiten wieder neue Kräfte für die zweite Runde sammeln. Denn es ging einige Kilometer weiter zum ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen, der nach Abzug des Militärs einen zentralen Teil des neuen Biosphärenreservats darstellt. Hier erwartete uns Herr Lamparter vom Landwirt-schaftsamt in Münsingen, der mit uns einen längeren aber kurzweiligen Spaziergang bei einem typischen kühlen aber trockenen Albwetter durch das Biosphärenreservat zum im Jahre 1937 aufgelassenen Dorf Gruorn unternahm und uns die Entstehung des Dorfes als auch sein Ende nahe brachte. Heute sind noch das Schulhaus und die teilweise zerstörte aber jetzt wieder renovierte Kirche von diesem früher über 600 Einwohner zählenden Dorf mit seinen vielen Handwerkern und stattlichen Bauernhöfen übrig geblieben. Alles andere fiel den militärischen Übungen, insbesondere dem im Dorf geübten Häuserkampf, zum Opfer. Rund 60 dort geborene Gruorner sollen heute noch leben. Und noch heute treffen sich zu Pfingsten die Nachkommen der Gruorner, die in der näheren und weiteren Umgebung leben, dort zu einem Wiedersehen.

Trotz seiner Höhenlage auf der „rauen Alb“ von fast 800 m war Gruorn neben seinen Grünlandflächen eine Gemeinde mit großen und fruchtbaren Äckern (bis zu 80 Bodenpunkten) und einem erstaunlich groß angelegten Streuobstbau. Hintergrund war eine außergewöhnlich gute Wasserversorgung auf der sonst sommertrockenen Alb durch sperrende Basaltschichten sowie eine in den Tallagen vorhandene sehr tiefgründige Humusschicht.

Das heutige UNESCO-Biosphärenreservat umfasst viele Gemeinden und Städte, vom Rand der Schwäbischen Alb bis in ihr Zentrum und hat einen 40 km großen Durchmesser. Dabei ist der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen mit seinen 6.700 ha das größte zusammenhängende Schutzgebiet darin mit einer unvergleichlichen Flora und Fauna, mit besonders schutzwürdigen Hangbuchen-wäldern und Kalkmagerrasen mit deren großen Insektenvorkommen. Nicht zu vergessen aber auch die nahezu 20.000 Schafe die dort weiden. Sie sind durch ihr geringes Gewicht von den dort noch vorhandenen zahlreichen im Gelände liegenden Blindgängern nicht gefährdet. Die menschlichen Besucher, sei es per pedes oder mit dem Fahrrad, sind jedoch strikt an die ausgewiesenen Wege im ehemaligen Truppenübungsplatz gebunden. So konnten auch wir zum Schluss wieder auf sicherem Weg dieses eindruckvolle und in einem satten Frühjahrsgrün gehaltene Biosphärenreservat mit schönen Eindrücken verlassen.
Ein schöner Zufall war es auch, dass einen Tag später eine umfassende Dokumentation über den ehemaligen Truppenübungsplatz im Biosphärenreservat im Fernsehen zu sehen war.

Hermann Wiest