Gemüseperle Insel Reichenau

Baden-Württemberg hat viele besondere Naturräume – dieses Jahr hat der VDL eine Exkursion ans Schwäbische Meer durchgeführt, um den dort durch das ganzjährig milde Klima privilegierten Gemüseanbau zu studieren. Am Samstag, den 7. September 2019 traf sich eine VDL Gruppe von rund 25 Personen vor den modernen, 11ha umfassenden Gewächshäusern der Reichenau Gemüse EG bei Singen-Beuren „auf dem Festland“. Die Teilnehmenden wurden dort von VDL Mitglied Herrn Gommeringer, der das Programm gestaltet hat und Herrn Hecker dem überbetrieblichen Gemüseberater von der Unteren Landwirtschaftsbehörde in Stockach, begrüßt. Schon vor dem Betreten der imposanten Anlage erhiehlten die Teilnehmenden von Herrn Hecker wichtige Infos: Diese neue Gewächshaussiedlung wurde im Jahre 2011 von fünf Familienbetrieben der Insel Reichenau gegründet, da es auf der Insel Reichenau nur eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten gibt. In der Anlage wird fast ganzjährig heimischer Paprika angebaut. Auberginen und Tomaten runden das Sortiment ab. Das im integrierten Anbau produzierte Gemüse wird exklusiv über die EDEKA Südwest vermarktet.

Endlich war es soweit: im langen Gang eines der modernsten Gewächshäuser Süddeutschlands bewunderte die Gruppe riesigen orangenen, grünen, gelben und roten Paprika, die auf einem Kokossubstrat gepflanzt werden und an ca. 4 m hohen kompostierbaren Schnüren hinaufranken. Höhenangst ist bei der Ernte nicht angesagt! Das Gewächshaus erlaubt ganzjährig die Einstellung von optimalen Wachstumsbedingungen, so dass Pilzkrankheiten so gut wie nicht vorkommen. Schädlinge werden in betroffenen Reihen gezielt mit Nützlingen bekämpft. So ist der Pflanzenschutzeinsatz so gering wie möglich. Um konstant die hohe Qualität und einen hohen Ertrag zu erreichen, kommt wöchentlich ein sehr erfahrener Spezialberater aus Holland.

Die VDL Gruppe besichtigte noch die hochmoderne Verpackungsanlage, die nur dem Markt entsprechende Paprika grammgenau in 5kg-Kisten verpackt. Auch die riesigen Blockheizkraftwerke, die u.a. die ganzjährige Heizung der Gewächshäuser ermöglichen, wurden noch besichtigt. Nach der spannenden Führung durften alle noch Paprika zum Testen mitnehmen- dabei verlockten schon allein die Farben zum Naschen.

Anschließend fuhren wir auf die Insel Reichenau zum Mittagessen. Das Restaurant SandSeele liegt direkt am See und bietet neben anderen Gerichten regionalen Fisch an.

Gestärkt besichtige die Gruppe nun das UNESCO Weltkulturerbe die Kirche St. Georg. Bei der extra für den VDL anberaumten Führung erfuhren die VDLer viel über die spannenden die Bedeutung der Insel Reichenau im Mittelalter und auch, dass die Insel Reichenau mit Ihrem Klostergarten die Wiege des Gartenbaus sein soll.

Als drittes Highlight des Tages stellte uns Herr Hecker einen familiengeführten Gemüsebaubetrieb -mit Freiland und ‚klassischen Gewächshausanbau‘-vor. Die Paprikapflanzen verbreiteten einen intensiven Geruch. In diesem herkömmlichen Gewächshaus kann Paprika nur saisonal angebaut werden, da eine Beheizung nicht möglich ist. Der Erlös unterliegt den Marktschwankungen. Da der Bau von modernen Gewächshausanlagen auf der Insel schwierig zu realisieren ist, suchen die Betriebe neue zukunftsfähige Konzepte. Der VDL ist gespannt, wie die Entwicklung auf der Insel Reichenau weitergehen wird.

Für die VDL-ler ging ein interessanter Tag mit vielen Informationen viel zu schnell vorüber. Der Dank geht sowohl an Herrn Gommeringer für die gelungene Gesamtplanung und als auch an Herrn Hecker für die exzellenten Fachführungen.

Iris Onipede

 

„Stammtisch der grünen Branche“ in Mannheim

Am 31. Juli 2019 fand bereits zum fünften Mal der „Stammtisch der grünen Branche“ in Mannheim statt.
Ein bunter Kreis von Fachkolleginnen und -kollegen aus den Bereichen Agrar und Food-Chain traf sich zum geselligen Feierabendbier und fachlichen Austausch.
Dies fördert die Vernetzung der VDL-Mitglieder im Länderdreieck Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen, einer agrarstarken Region in der bisher weniger Aktivität des VDL vor Ort stattfand. Aktuelle Themen wie die Digitalisierung in der Landwirtschaft, die Zukuft des Pflanzenschutz und Neuerungen im Zuge der Düngegesetzgebung wurden kritisch und fundiert diskutiert.
Trotz Urlaubszeit folgten einige Kolleginnen und Kollegen der Einladung, dessen Kreis weiter wächst und auch Gäste anzieht.
Am 16. Oktober 2019 ist es wieder soweit: ab 18 Uhr im Irish Pub „Murphy´s Law“, mit guter Verkehrlage in der Nähe zum Hauptbahnhof Mannheim. Interessierte sind herzliche willkommen! Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte kann sich gerne bei Catarina Henke (catarina.henke@gmx.de) melden.

Rosen, Wasser und Hitze – Der VDL auf der Bundesgartenschau in Heilbronn 2019

Eine Gruppe hitzeresistenter VDL-Mitglieder traf sich am heißesten Tag Ende Juni am Eingang zur Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn. Unsere Gartenschauführerin, Frau Stark, lotste uns von Schatten zu Schatten. Dieser war durchaus spärlich, da die jungen Bäume, die für die BUGA gepflanzt worden waren, noch nicht den breiten Schattenwurf erzeugten. Frau Stark konnte uns einen guten Überblick über die verschiedenen Bereiche der BUGA beschaffen und uns die mühevolle Entstehung dieser BUGA, die zwischen Eisenbahn und Industrie am Neckar angesiedelt ist, erklären.

Das Besondere ist darin zu sehen, das zum ersten Mal in eine Gartenschau eine völlig neue Wohnsiedlung integriert wurde (Stadtquartier Neckarbogen), die sehr individuell gestaltet wurde. Vom Seniorenheim bis zur Jugendherberge , vom Kindergarten bis zum höchsten Holzhaus in Deutschland (10 Stockwerke, 34 m hoch), von der Sozialwohnung bis zur individuell gestalteten Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, alles ist hier zu finden. Die an jeder Wohneinheit befindlichen Dachgärten gehören nicht zu einem Penthouse, sondern sind allen Bewohnern dort zum Entspannen und Erholen zugänglich.

Über eine Million Blumenzwiebeln, hunderttausend Stauden und 6 000 Bäume wurden auf der BUGA gepflanzt, die sich dem Neckarufer entlang zieht. Auch der Neckar ist in besonderem Maße in die BUGA integriert, denn wenn man ans Ende der Gartenschau kommt, kann man gemütlich mittels Schiff wieder an den Anfang/Ausgang zurückfahren, 600 000 m³ Erde wurden beim Bau der BUGA bewegt und beim Ausbaggern eines nach dem Krieg (Heilbronn wurde zu 80% zerstört) mit Schutt zugeschütteten kleinen Sees wurde u.a. 13 Tonnen Schrott – darunter auch Kampfmittel – geborgen. In diesem See findet stündlich eine riesige und beeindruckende Wasserfontänenshow statt, die insgesamt – so die Aussage unserer Führerin – über 1,2 Mio. Euro kosten wird.

Die große Kletterwand, Kinderspielplätze, phantastische Holzpavillons, unterschiedlichste Gartenanlagen, der sehr schön gestaltete landwirtschaftliche Teil und vieles mehr konnten wir bei unserer Führung in Augenschein nehmen. Ans Mittagessen anschließend konnten dann alle Teilnehmer individuell noch ihre privaten „Hotspots“ ansteuern. Der Besuch der BUGA lohnt sich! Und es ist ja nicht jeder Tag auf der BUGA so heiß.

Autor und Fotos: Hermann Wiest

 

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VDL-Exkursion: Wanderung im Nationalpark Schwarzwald

Am Samstag, den 22. Juli 2017 morgens um 10Uhr treffen sich 17 VDL Mitglieder aus unterschiedlichen Regionen von Baden-Württemberg zum „VDL- Familienwandertag“ in Kniebis an der Schwarzwaldhochstraße. Im Juni vor 2 Jahren hat das erste VDL-Familienwanderwochenende im Nationalpark Schwarzwald stattgefunden. Viele der Teilnehmenden aus 2015 sind wieder mit von der Partie. Auch dieses Jahr hat VDL-Mitglied Wolfgang Arnoldt als ausgebildeter Bergwanderführer das interessante Programm zusammengestellt.

Vormittags wandert die Gruppe im Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen ca. 10km den „Westweg“ entlang. Die erste grandiose Aussicht bekommt man von der Kniebisplattform hinab auf den Ellbachsee und auf Bergumrandungen bis zur Hornisgrinde. Den nächsten Stopp machen wir bei einem nachgestellten Kohlenmeiler, der Einblicke in die frühere Waldwirtschaft gibt. Ja, wo sind wir denn unterwegs- Grenzsteine entlang des Wegs zeigen uns, ob wir in „Württemberg“ oder „Baden“ unterwegs sind und bieten amüsanten aber auch geschichtsträchtigen Gesprächsstoff.

Der Westweg ist idyllisch, vorwiegend geht es durch den Wald mit offenen Wegabschnitten mit herrlicher Aussicht. Unterwegs werden gute Gespräche geführt und die Fauna und Flora erkundet – die Kinder entdecken einen Laubfrosch, Heidelbeeren und die größte Überraschung: riesige Hagelkörner. Auch wilde Orchideen und Fingerhut sind zum Bestaunen am Wegrand vorhanden. Nach ungefähr 3h Wanderung sind wir am „Ziel“, dem Eingang des Lotharpfads. Hier machen wir eine gemütliche Vesperpause. Und bald werden wir auch schon von einer Nationalparkrangerin begrüßt. Die Rangerin stellt vor: der Lotharpfad ist zwar nur 800m lang, aber wir werden für die Erkundung rund 2h benötigen. Der Name „Lothar“-pfad kommt von dem Orkan „Lothar“, der 1999 mit bis zu 200km/h gewütet hat. Rund um den Lotharpfad wurden keine Aufräumarbeiten unternommen und man kann beobachten, wie sich die vom Sturm betroffenen Flächen in den letzten 18 Jahren entwickelt haben. Nach der Einführung begeben wir uns auf den Holzsteg, Leiter hoch und runter zur 1. Infostation: Wir erfahren über die ersten neuen „Siedler“, wie Eberesche und Weiden, den Unterschied zw. Tannen und Fichten und vieles mehr. Weiter geht es über Holzbrücken zu einer Aussichtsplattform, von der aus man eine weite Sicht in die Vogesen und auch in den Südschwarzwald bis zum Feldberg hat. Wir lernen über die Entstehung des Schwarzwalds und das Schichtstufenland.

Bei der nächsten Station lernen wir einige „Nationalparkbewohner“ kennen: das Auerhuhn, die helle und dunkle Kreuzotter, der Luchs. Jeder darf die Haut einer Kreuzotter anfassen, die Fußspuren der unterschiedlichen Bewohner erraten und eine Auerhahnfeder berühren. Die Kinder erraten korrekt das Lieblingsfutter der Auerhühner: Heidelbeeren. Auf die Frage der Kinder, ob es Wölfe gibt erfahren wir: Ein Wolf brauch ca. 20.000m² als Revier, die Fläche es Nationalparks ist nur halb so groß. Nach vielen Fragen von Jung und Alt beenden wir den Rundgang wieder am Eingang des Lotharpfads. Die 2h sind wie im Fluge vergangen- die nur 800m lange Runde war für alle hochinteressant und kurzweilig.

In der Wartezeit auf den Nationalparkbus rundet Herr Arnoldt den Nationalparkbesuch noch mit einer Präsentation über die Kernaufgaben und Managementpläne des Nationalparks ab.

Gut gelaunt mit vielen tollen Eindrücken und Begegnungen geht es mit dem Bus zurück nach Kniebis zum Parkplatz, wo der gemeinsame unterhaltsame VDL Tag zu Ende geht.

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Teilnahme Bundesmitgliederversammlung bei Hamburg

Die VDL-Landesverbände Niedersachsen und Hamburg hatten in diesem Jahr die BMVvom 24. – 26. Mai 2018 organisiert. Zentraler Tagungsortwar das CVJM Haus Sunderhof, idyllisch in einem 4 ha großen Wald am Ortsrand von Hamburg-Harburg gelegen. Dort konnten auch die meisten Teilnehmer untergebracht werden.

Am Donnerstag fand bei gutem Besuch – auch der Landesverband Baden-Württemberg war gut vertreten -nachmittags die Mitgliederversammlung statt, auf der unser Verbandspräsident Markus Ebel-Waldmann mit seinen Vorstandskollegen wiedergewählt wurde.

Er gab unter anderem einen Ausblick auf die Jubiläumsveranstaltung zur 100-Jahrfeierdes VDL 2019, die voraussichtlich im Mai in Berlin stattfinden wird.

Nach einem gelungenen Begrüßungsabend bei gutem Essen und vielen Gesprächen, standen am nächsten Tag 3 Exkursionen zur Wahl. Von der großen Ölmühle über den Kartoffelanbau bis hin zur Tierhaltung und Kutschfahrt in der Lüneburger Heide hatten die Teilnehmer die Qual der Wahl. Doch bei allen fanden dann diese Exkursionen je nach individueller Neigung großen Anklang und Lob. Beschlossen wurde der Tag in der ELblounge bei einem Büffet mit Fisch und Labskaus und roter Grütze und noch viel mehr.

Bei bestem Wetter standam Samstagmorgen noch eine Fahrt in die Speicherstadt nach Hamburg an, in der wir zwar nicht die Modelleisenbahn- die größte Modelleisenbahn-Ausstellung der Welt – zu Gesicht bekamen, doch die Führung im Speicherstadtmuseum gab uns einen guten Einblick in Entstehung, Zerstörung und Wiederaufbau nach dem Krieg in diesem jetzt seit 2015 als Weltkulturerbe laufenden riesigen Gebäudekomplex.

Ein Spaziergang an den Speicherstadtkanälen bis hin zur Elbphilharmonie, an der sich tausende Touristen – und wir auch – tummelten,schloss nach einem gemeinsamen Mittagessen diese gut gelungenen Tage ab, sodass jeder mit vielen Eindrücken wieder Richtung Heimat aufbrechen konnte.

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Bericht der Mitgliederversammlung des VDL-LV Baden-Württemberg 2018

Am 25. April 2018 hat unsere diesjährige Mitgliederversammlung stattgefunden, bei der ca. 40 VDL-Mitgieder und Gäste teilgenommen haben. Die MGV begann mit dem Vortrag von Frau Prof. Dr. Birner vom Institut für tropische Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim mit einem interessanten Fachvortrag zum Thema „Welternährung – Chancen und Herausforderungen“, auf den eine anregende Diskussion folgte. Der Nachmittag starte mit einem Grußwort von Frau Staatssekretärin Gurr-Hirsch MdL, die von aktuellen Themen aus der Landwirtschaftsverwaltung mit Schwerpunkt Ausbildung berichtete und auch auf den 200. Geburtstag der Universität Hohenheim hinwies. Danach kam das Grußwort vom Präsident des VDL Bundesverbands Herrn Ebel-Waldmann. Herauf folgten die Vorträge im Rahmen der Verbandsarbeit und Wahlen. Der aktuelle Vorstand wurde für ein weiteres Jahr bestätigt.

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VDL-Exkursion „Albaufstieg“

Im September traf sich ein Gruppe VDL-er (bis aus Afrika kommend) am Albaufstieg bei Aichelberg um sich dort kompetent über die Bahn-Neubaustrecke Stuttgart-Ulm im Rahmen von Stuttgart 21 zu informieren. Nach einer gelungenen ppt-Präsentation fuhren wir dann übers Filstal (Brückenbauwerke) auf der Autobahn mit Stauaufenthalt nach Hohenstadt und besichtigten dort die immensen Tunnelbauwerke, die über 50 % der ca. 63 km langen Bahntrasse ausmachen. Ein beeindruckendes Vorhaben.

Wir hoffen, dass genauso wie 2017 der VDL auch wieder 2018 interessante Angebote für seine Mitglieder und Freunde machen kann.

So konnten wir für unsere kommende Mitgliederversammlung, die am 25. April 2018 in Stuttgart-Hohenheim am alten Standort stattfindet, Frau Professor Dr. Birner als Referentin zu einem Fachvortrag über das Thema „Welternährung“ gewinnen.

Anvisiert ist auch ein Besuch bei der nächstjährigen Landesgartenschau, die in Lahr stattfindet sowie ein Besuch auf dem Landw.Hauptfest, das 2018 sein 200-jähriges Jubiläum feiert. Mehr dazu dann in den nächsten Rundschreiben.

Ich wünsche allen VDLern, seien es Senioren, Aktive oder Studenten einen guten Start ins neue Jahr 2018 mit viel Freude bei der Arbeit und im Alltag, aber auch Gesundheit und Zufriedenheit.

Bleiben Sie dem Verband treu und informieren Sie sich auch auf unseren Internetseiten immer wieder über Aktuelles in Land und Bund.

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VDL Familienwochenende

VDL Familienwochenende im Biosphärengebiet Schwäbische Alb- vom Hochmoor zu den Höhlen.

Trotz strömenden Regens startete die Gruppe von 6 Erwachsenen und 5 Kindern im Alter von 6 bis 10 Jahren nach einer Kennenlernrunde um 10 Uhr fröhlich in das VDL-Familienwochenende vom Happrechthaus in Lenningen-Schopfloch. In der ersten Etappe führte Herr Wolfgang Arnoldt- der das Programm für das gesamte Wochenende vorbereitet hatte- vom Happrechthaus zum Naturschutzzentrum Schopfloch durch Felder, Streuobstwiesen und entlang von Laubmischwäldern. Die Kinder sammelten unterwegs viele Kalksteine, testeten das herbe Mostobst der Schwäbischen Alb und verzehrten nahrhafte Bucheckern. So war der Regen bald Nebensache.

Gegen 11.30 Uhr kamen wir am Naturschutzzentrum an und konnten die nassen Kleidungsstücke zum Trocknen aufhängen. Anschließend gab uns Herr Arnoldt eine kleine Einführung. Sowohl Kinder als auch Erwachsene lernten viel über den Schichtaufbau der Schwäbischen Alb, Fauna und Flora. Für die Kinder war es besonders spannend, etwas über die Entstehung der Höhlen zu erfahren. Mit Hilfe einer Wasserpumpe konnten die Kinder erleben, wie durch Wassererosion der Kalk aus dem Gestein gelöst wird und dadurch Löcher entstehen. Nach einer gemütlichen Mittagspause im Café des Naturschutzzentrums mit Kaffee und warmem Kakao zum Aufwärmen ging es weiter zum nächsten Highlight: dem „Schopflocher Moor“- jetzt zeigte sich sogar die Sonne!

Am „Eingang“ des Schopflocher Moors wartete schon ein Mitarbeiter des Naturschutzzentrums auf uns. Gemeinsam gingen wir auf dem Holzbohlenweg in das Hochmoor hinein und erfuhren von der Geschichte des Moors. Hier wurde vom Ende des 18. bis zum 20. Jahrhunderts Torf abgebaut und u.a. Bäume zum Zweck der Entwässerung gepflanzt. Durch die intensive Nutzung ist das Hochmoor heute anstatt 4,5m nur noch 1,5m hoch. 1931 wurde der Torfabbau gestoppt und seit 2000 werden die Entwässerungsgräben verschlossen. Kinder durften sich von der Tiefe des Moors selbst überzeugen, indem sie einen langen Stecken in den Torf steckten. Den Torf zu berühren und auch als Gesichtsbemalung zu nutzen, machte besonders Spaß. Die interessante Führung endete am „Tümpel“ des Hochmoors. Hier wurde dann auch ein kleines Päuschen gemacht.

Weiter ging es durch die schöne Landschaft mit spektakulärer Aussicht auf das Randecker Maar – Herr Arnoldt vermittelte uns spannende Einblicke in diesen ehemaligen Vulkankrater. Unterwegs zu unserem nächsten Ziel, dem landwirtschaftlichen Betrieb Ziegelhütte, wurden Steine gesammelt und auf deren Kalkgehalt untersucht- „echte Ammoniten“ waren bei den Funden leider immer noch nicht dabei, aber immerhin ein Kalkstein mit Spuren von Wattwürmern.

Im Hofladen des Betriebs Ziegelhütte haben sich die Erwachsenen mit leckerem Käse vom Hof und selbstgebackenen Kuchen versorgt und die Kinder erkundeten den Hof mit Hühnern und Hähnen, Kühen, Schweinen und einem tollen Naturabenteuerspielplatz. Eigentlich war es viel zu gemütlich, um wieder aufzubrechen- aber vor uns lag doch noch ein gutes Stückle Weg zurück zu unserem Nachtquartier Happrechthaus. Auch beim letzten Abschnitt des Tages zeigten die Kinder viel Energie und Freude am Wandern und Interesse, Bäume und Pflanzen kennenzulernen.

Nach einem gemeinsamen Abendessen kam der letzte Höhepunkt des Tages: eine Fackelwanderung. Dank der Jahreszeit war es auch wirklich dunkel und es war für ALLE ein tolles Erlebnis mit den Fackeln durch den Wald zu laufen.

Am zweiten Tag ging es um 9.30 Uhr nach einem üppigen gemeinsamen Frühstück los Richtung Ruine Sperberseck. Auf dem Weg dorthin gab es viel Spannendes zu entdecken: Am Waldrand übten wir uns darin die typischen Sträucher wie Hartriegel und Rotdorn zu bestimmen. Beim Durchqueren eines Bannwalds auf vorgegebenem Pfad lernten die Kinder die Bedeutung und den besonderen Schutz des Bannwaldes kennen. An der Ruine machten wir Rast bei toller Aussicht aufs Tal.

Dann ging es steil bergab über die Mondhöhle- die leider verriegelt war- zum Donntal. Unterwegs sahen wir zwei riesige Feuersalamander- nicht nur die Kinder waren begeistert. Das Donntal ist ein wunderschönes Tal inmitten steiler Albaufgänge und es war herrlich, barfuß in dem glasklaren, kühlen Wasser zu waten. Danach ging es wieder bergauf zum nächsten Höhlenziel: die Gutenbergerhöhle. Wir hatten Glück, dass kurz nach unserer Ankunft eine Führung stattfand. Diese Tropfsteinhöhle ist sehr sehenswert, auch durch die vielen Fledermäuse. Die letzte Etappe des Familienwochenendes führte uns erneut über die Albhochfläche mit schönen Aussichtspunkten, z.B. zum Römerstein. Die Kinder zeigten am Ende noch richtig Ehrgeiz: jeder wollte als erster am Happrechthaus ankommen.

In guter Stimmung beendeten wir das insg. rund 30 km lange Wanderwochenende mit vielen spannenden Eindrücken- und einem rundum gelungenen Programm. Wir freuen uns schon auf ein neues VDL-Familienwanderwochenende in 2017.

Iris Onipede

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VDL-Exkursion zur Landesgartenschau in Öhringen

VDL auf der Landesgartenschau 2016

Erstmals hat der VDL Baden-Württemberg einen Termin mitten in der Woche für seine Mitglieder angeboten und dabei insbesondere die älteren Mitglieder im Visier gehabt. Und es war ein voller Erfolg. Eine stattliche Gruppe fand sich so Anfang Juli an den Toren der diesjährigen Landesgartenschau (LGS) in Öhringen im Hohenlohekreis ein. Dort wurde sie vom Leiter des Landwirtschaftsamts Öhringen, Dr. Eißen, schon erwartet. Er führte gekonnt und mit vielen Informationen die Gruppe durch die weitläufige Gartenschau. Beginnendan einem ehemaligen Gutshof mit großem Park bis hin zum Stadtschloß im Zentrum von Öhringen, das in die LGS einbezogen wurde, konnte die Gruppe über ca. 1,5 km bei bestem Wetter die verschiedenen Bereiche der Gartenschau in Augenschein nehmen. Besonders interessant für die Agrarier waren natürlich der an einem Hang gelegene große Bauerngarten mit seinen vielfältigen Nutz- und Staudenbeeten, sowie der Bereich der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, der viele alte und neue Arten beinhaltete. Natürlich durfte dabei ein Abstecher in die von den Landfrauen bewirtschaftete Landwirtschaftsscheune nicht fehlen, in der wir sogar aus einer breiten Palette von regionalen Obstschnäpsen einen kleinen Schluck nehmen durften.

Die Landesgartenschau, die entlang des Ufers der Ohrn, die dem Ort ihren Namen gegeben hat, konzipiert worden war, wird noch von einer archäologischen Besonderheit geprägt, denn mitten durch das Gelände führt der obergermanische Limes, der Grenzwall der Römer. Da jedoch dort an diesem Weltkulturerbe keine Eingriffe vorgenommen werden durften, haben die Macher der Landesgartenschau in wenigen Metern Entfernung die Strecke in Form einer großen Rotbuchenhecke eindrucksvoll nachgebildet.

Ein besonderes Highlight für die Gruppe war die überraschende Einladung von Dr. Eißen in das im altehrwürdigen Schloßpark innerhalb der LGS gelegene kleine Barocktheater, wo durch die Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, Frau Gurr-Hirsch, eine Ausstellung über Förderung des ländlichen Raums eröffnet wurde.Wir wurden sogar persönlich von ihr begrüßt und kamen noch in den Genusseines Glases Sekt und verschiedener Häppchen.

Im wunderschönen Gewölbekeller des Stadtschlosses, der mit einer prächtigen Blumenausstellung gefüllt war,beendeten wir offiziell unseren Rundgang und verabschiedeten uns mit einem kleinen Präsent von Dr. Eissen. Anschließend bestand für die Teilnehmer noch die Möglichkeit, individuell für sie besonders interessante Bereiche der LGS näher und in Ruhe anzuschauen.

Hermann Wiest

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VDL-Exkursion in den Raum Sigmaringen

Keltenfürsten und Flurbereinigung

Ende Juni führte es eine Gruppe VDL-er zu dem kleinen Ort Hundersingen in der Nähe von Sigmaringen auf die Heuneburg, einem keltischen Fürstensitz hoch über der Donau. Vorbereitet durch Herrn Gommeringer, dem Amtsleiter von Sigmaringen, erwarteten uns dort Frau Hagmann und Herr Wieland , zwei Archäologen vom Landesdenkmalamt. Sie führten uns durch die große Anlage, deren herausragende Besonderheit eine große Lehmziegelmauer nach griechischem Vorbild ist, die diesen Fürstensitz schützte und zum Teil originalgetreu rekonstruiert worden ist. Ob nun diese Mauer von einem griechischen oder keltischen Baumeister erbaut worden ist, darüber streiten sich die Gelehrten noch, unzweifelhaft ist aber, dass sicher enge Verbindungen nach Griechenland schon vor über 2400 Jahren bestanden, darauf weisen die vielen griechischen Funde hin. Sie beweisen auch den Luxus, in dem die fürstlichen Bewohner dieser ungewöhnlich großen Anlage lebten.

Seit Jahrzehnten wird dort ausgegraben und bei weitem noch nicht alles ist aufgedeckt und viel Fragen bleiben noch offen. So wurden unterhalb der Lehmziegelmauer Pfeilspitzen und Skelette von Männern, Frauen und Kindern gefunden, deren Untersuchung einen erbärmlichenGesundheitszustand ergaben, im Gegensatz zu den aufgefundenen Fürstengräbern, deren Hügelgräber die Heuneburg in großem Bogen umgeben. War das ein Aufstand der hungernden Bevölkerung gegen den Fürsten? Die Archäologen tappen noch im Dunkel. Heftige Brandspuren an den Mauern deuten zumindest auf eine mögliche kriegerische Auseinandersetzung hin. Der griechische Geschichtsschreiber Herodotberichtet von einer keltischen Stadt namens Pyrene, deren Lage er „in derNähe der Donauquelle“ beschreibt. Dabei könnte es sich mit allem Vorbehalt um die Heuneburg handeln, die zu ihrer Zeit sicher ein großes Machtzentrum war.

Nach diesem beeindruckenden Rundgang und einem kleinen Mittagessen wartete schon Herr Schmidt vom Flurbereinigungsamt Ravensburg mit seinen Mitarbeitern auf uns. Er führte uns in die Donauebene direkt unterhalb der Heuneburg, wo derzeit die über 1000 ha große Unternehmensflurbereinigung läuft, bedingt durch den Neubau der dortigen Bundesstrasse. Bei über 500 Grundstücksbesitzern und nur 6 Haupterwerbslandwirten, keine einfache Sache. Und dazu kommt noch, dass bei jeder Neubaumaßnahme in der Flurbereinigung, wie zum Beispiel dem Wegebau, die Archäologen Gewehr bei Fuß stehen, da im Umfeld der Heuneburg noch jede Menge Bodenfunde vermutet werden. So konnten wir mehrere flache, von der Landwirtschaft fast eingeebnete Grabhügel sehen, sowie die Grube, aus der vor kurzem der 80 Tonnen schwere Block eines unberührten Fürstinnengrabes auf einen Tieflader gehievt und zur Untersuchung nach Ludwigsburg gefahren wurde. Mit übrigens spektakulären Funden von Gold- und Silberschmuck, sowie durch das Grundwasser konservierte organische Materialien. Aber auch der Naturschutz hatte seine Anforderungen, da bei der Kartierung mehr als 100 Feldlerchenpaare überraschenderweise in diesen vorwiegendGrünlandflächen festgestellt wurden. Dadurch musste, bzw. müssen zum Teil auf planbefestigte Wege verzichtet und stattdessen begrünte Schotterwege als Lerchenlande-plätze angelegt werden. So fand man einen guten Kompromiss zwischen der Teilnehmergemeinschaft und dem Naturschutz.
Beeindruckt von diesen beiden Highlights traten nach einem kurzen Kaffeezwischenstopp die Exkursionsteilnehmer am späten Nachmittag wieder die Heimfahrt an.

Hermann Wiest