VDL-Bayern: Advents-Stammtisch am 5. Dezember 2022

Foto: Pixabay

Zum Jahresende 2022 lädt die VDL-Landesgruppe Bayern ihre Mitglieder wieder zu einem Advents-Stammtisch ein. Dafür nutzt sie wieder das Online-Format mit der Plattform GoToMeeting. Dieser letzte Online-Stammtisch des Jahres 2022 findet am Montag, den 5. Dezember 2022, von 20.00 bis 22.00 Uhr statt.

Der Abend dient hauptsächlich dem kollegialen Austausch im zu Ende gehenden Jahr. Dass dabei auch die vorweihnachtliche Stimmung Einzug hält, dafür sorgt eine vorherige postalische Sendung an die Tellnehmenden. Dessen Inhalt wird beim Treffen mit fachkundiger Unterstützung gemeinsam verkostet.

Text: Dr. Wolfgang Filter

VDL-Bayern: Gewinner-Käse nach Niedersachsen

Foto: Besler

Es ist beileibe nicht alles Käse, was der VDL in Bayern so treibt, auch wenn es beim Online-Stammtisch am 17. Oktober 2022 genau darum ging: Um den Käse.

Heike Zeller, Inhaberin der Marketingagentur aHEU und eine der wenigen Käsesommelières in Bayern, die zusätzlich auch die Ausbildung zur Milchsommelière absolviert hat, hatte über die Herstellung von Käse informiert und abschließend auch die Aktuelle Stammtischfrage gestellt. Sie ließ es sich nicht nehmen, persönlich dafür zu sorgen, dass der Gewinner ein „gscheites“ Stück Allgäuer Bergkäse aus ihrer Heimat bekommt, nämlich vom Bergbauernhof der Familie Besler, der auf knapp 1.000 m Höhe im Oberallgäu südlich von Oberstdorf liegt.

Der Betrieb wird seit vielen Generationen von der Familie bewirtschaftet. Es dreht sich fast alles um die Kuh und das weiße Gold, die Milch. Die 45 behornten Milchkühe und die Nachzucht leben in einem großzügigen Laufstall, der extra für Kühe mit Hörnern nach den Kriterien für besonders artgerechte Tierhaltung gebaut wurde. Im Sommer grasen die Tiere täglich auf saftigen Alpweiden auf bis zu 2.000 m Höhe, die einen besonders gesundheitsfördernden Pflanzenbestand aufweisen. Zu den Flächen gehören großteils Landschafts- und Naturschutzgebiete, die zum Erhalt von alpenländischer Flora und Fauna speziell gepflegt werden. Aus der Gülle wird hofeigener Terra-Preta-Dünger gefertigt, der gut die Nährstoffe speichert und den Humusaufbau fördert. Im Winter genießen die Kühe das eigene kräuterreiche Bergwiesenheu im 2016 neu errichteten Laufstall mit täglichem Auslauf und Bewegungsfreiheit nach Bio-Vorgaben. Familie Besler verzichtet bewusst auf die Fütterung von Silage, Importfuttermitteln und gentechnisch verändertem Getreide.

Die Heu- und Weidemilch ermöglicht die Erzeugung von Rohmilchkäse. Somit bleiben wertvolle Inhaltsstoffe in der Milch enthalten. Dies garantiert die besondere Qualität des Rohstoffes Milch und ihren hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Die Heu- und Weidemilch wird täglich frisch in der EU-zertifizierten Hofsennerei in traditioneller Handwerktechnik zu Bergkäse verarbeitet. Dem von Natur aus laktosefreien Bergkäse werden weder Konservierungsmittel noch Farbstoffe zugesetzt. Jeder Laib ist ein Unikat. 2016 hat der Familienbetrieb die Zertifizierung Geprüfte Qualität – Bayern erhalten.

Text: Dr. Wolfgang Filter

Neue VDL-Poloshirts: Bestellaktion bis 04.12.2022

Foto: VDL

Wie bereits vor ein paar Jahren gibt es wieder personalisierte Polo-Shirts mit VDL-Bestickung.

Studierende Mitglieder des VDL können sich über 10 € Zuschuss des VDL-Bundesverbandes freuen!

(Gilt für die ersten 45 Bestellungen)

Beschreibung:
• hochwertiger Stoff, Schrift und Logo ist aufgestickt
• strapazierfähig, lange Lebensdauer, hält viele Wäschen
• Farbe: koks (dunkelgrau)
• 210 bis 220 g/m² Stoffgewicht
• 50 % Baumwolle, 50 % Polyester
• Passform: regular fit
• Damen- und Herrenzuschnitt
• Preis: 36 € mit Zuschuss / sonst 46 €

Ausstattung:
vorne: eigener Vorname: Direkteinstickung 1-farbig grün, linke Brustseite
hinten: VDL-Logo: Direkteinstickung 3-farbig, ca. 270 x 56 mm

Bestellung und Abwicklung:

Für die Bestellung eines Exemplars bitte das Bestellformular ausfüllen und an studierende@vdl.de senden.
Einen Größenleitfaden gibt es hier.
Den Eigenanteil überweisen Sie bitte an den VDL-Bundesverband.
Die Ausgabe erfolgt über eine Studierendengruppe Ihrer Wahl.

Das Ende der Bestellphase ist am 04.12.2022.

Text: Christoph Middendorf

VDL-Bayern: Käse von der Alp – Onlinestammtisch am 17.10.2022

Foto: Ruth Krayer

Dr. Wolfgang Filter begrüßte am Montagabend, den 17.10.2022, die Zuhörer zu einem weiteren Stammtisch, zu dem die Mitglieder der Landesgruppe Bayern in regelmäßigen Abständen, mal online mal offline in der Landesgruppe Bayern zusammentreffen.
Zu Gast war bei dem aktuellen Onlinestammtisch Frau Heike Zeller. Frau Zeller ist Eigentümerin von aHEU, einem Unternehmen, das Beratungsdienstleistungen für regionale Vermarktungsstrategien anbietet oder beispielsweise landwirtschaftliche Unternehmen bei der Entwicklung und Ausgründung neuer Betriebszweige oder Vermarktungsstrategien unterstützt. Sie hat ein beeindruckendes Profil mit Expertise aus verschiedensten Bereichen: als Unternehmerin, Moderatorin von hochrangigen Tagungen, Arbeitserfahrung in der Qualitätssicherung für den Lebensmitteleinzelhandel, Milch- und Käse-Sommelière, Marketingexpertin, Soziologin und Sennerin mit mehreren Sommern auf verschiedenen Alpen.
Die Teilnehmer bekamen sehr aussagekräftige (Bild-)Eindrücke von einem Aufenthalt auf einer Alp unterhalb der Eiger-Nordwand mit Hofstelle und Weiden zwischen 1200 und 1800 Metern über dem Meeresspiegel. Verarbeitet wurde die Milch von 18 Kühen. Frau Zeller führte die Teilnehmenden durch sieben Schritte bei der Herstellung von Käse – von der Weide bis zum Käserad. Es ging um Käsekulturen, Lab, das Salzbad oder Bürsten der Käselaibe, aber ebenso um Qualitätsanforderungen, Lagerung oder die Prüfung der Bakterien mit Reagenzglas und Testlösung. Auch die Vermarktung war ein Thema. Danach konnten alle Fragen der Teilnehmenden diskutiert werden.
Frau Zeller gab anschließend noch Tipps zum Food-Pairing bei Käse. Gemeint ist damit die Kombination von beispielsweise Käse mit Wein oder Bier – oder auch Edelbränden. Der Tipp: „Je kräftiger der Käse desto gehaltvoller der Wein, deshalb besser halbtrocken bis fruchtig anstelle einer Flasche trockenen Weins“. Zum Bier bietet sich der milde Käse an. Es ging zudem um die Einteilung von Hart-, Schnitt-, Weich- oder Frischkäse sowie die Unterscheidung nach Wasser- oder Fettgehalten. Zum Abschluss gab es die traditionelle Stammtischfrage. Diese lautete: Wie viele der 150 Käsesorten in Deutschland sind als geschützte geografische Angabe bei der EU eingetragen? Die Antwort lautet: 9!
Nach dem Vortrag und der Diskussion tauschten sich die Mitglieder zu aktuellen Themen aus. Als weiterer Gast war auch Dr. Juhl Jörgensen in der Runde, der die Sparte „Öffentlicher Dienst“ im VDL vorstellte, deren Vorsitzender er seit 2018 ist. Auch seine Ausführungen fanden viel Anklang. Dr. Jörgensen gab einen interessanten Überblick über die Struktur und die Aufgaben der VDL-Bundessparte. Seine ergänzenden Ausführungen über seine berufliche Tätigkeit im Bereich der Förderung der Ernährungswirtschaft, Verarbeitung und Vermarktung, regionale Verarbeitungs- und Vermarktungseinrichtungen der niedersächsischen Landwirtschaftskammer in Hannover zeigten viele Anknüpfungspunkte zur Agentur aHEU von Frau Zeller auf, so dass sich hier quasi der Kreis des Abends schloss.

Text: Dr. Wolfgang Filter

VDL-Bayern: Endlich wieder „echte Menschen“

Foto: VDL-Bayern

31 Monate mussten vergehen, um endlich wieder einen Präsenz-Stammtisch veranstalten zu können. Nachdem sich die seinerzeit wiedergegründete VDL-Landesgruppe Bayern im Dezember 2019 das zweite und vor Corona letzte Mal auf dem Nockherberg bei Speis und Trank getroffen hatte, konnte nun am 25. Juli 2022 die Herausbildung eines Gemeinschaftsgefühls via persönliches Treffen fortgesetzt werden. Der Biergarten des Pschorrbräu am Münchner Viktualienmarkt bot dafür die passende Kulisse. Und das Wetter tat ein Übriges, um den Abend genießen zu können.

Fremd waren sich die Stammtischler aufgrund der zahlreichen Online-Formate nicht, aber im direkten Gespräch drehten sich die ersten Fragen naturgemäß doch darum, wie die Corona-Zeit überstanden worden ist. Dann wurde es aber schnell fachlich.

Von den Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und auch auf das Agrarstudium über die Intensität des Strukturwandels bis hin zu aktuell laufenden Promotionen wurde ein breites Themenfeld „abgeerntet“. Auch die für 2022 noch beabsichtigte Veranstaltung und Fachexkursion kamen auf den Tisch, wenngleich sie mit der Unwägbarkeit des Kalenders belastet waren.

Dieses Zeitproblem ergab sich bei den ebenfalls auf den Tisch kommenden Speisen und Getränken nicht, denn die Crew des Pschorr hatte Mitleid mit den aufgrund der Tageshitze dürstenden Kehlen und sorgte für einen ausreichenden und fristgerechten Nachschub. So konnte das launige und feucht-fröhliche Beisammensein auch durch das kurze Gewitterschauer nicht mehr getrübt werden, das fast alle Teilnehmenden auf dem Heimweg erwischte.

Text: Dr. Wolfgang Filter

VDL-Bayern: Präsenz-Stammtisch am 25. Juli 2022

Foto: Pixabay

Die VDL-Landesgruppe Bayern startet Ende Juli in die Freiluftsaison.

Nach 2 Jahren corona-bedingtem Online-Format findet am Montag den 25. Juli 2022 ab 19.30 Uhr endlich der erste Präsenz-Stammtisch statt. Treffpunkt ist der Pschorrbräu in München.

Wenn das Wetter mitspielt, wird es sich anbieten, die laue Sommernacht am Viktualienmarkt zu erleben. Falls nicht, bietet „Der Pschorr“ drinnen eine ebenso angenehme Atmosphäre für den lange ersehnten kollegialen Austausch. Und dass es an Speis und Trank nicht fehlen wird, ist selbstverständlich.

Anmeldungen unter Mail: landesgruppe.bayern@vdl.de

Text: Dr. Wolfgang Filter

VDL-Bayern: Genusserlebnis in besonderem Ambiente

Fotos: VDL-Landesgruppe Bayern

In Vergleich zu den 6-8 Jahren, die ein Edelbrand bei Sommelier Andreas Franzl im Demion reift, sind die zwei Monate, die Prof. Anton Mangstl auf seinen Gewinn aus der Stammtischfrage vom April wartete, ein recht überschaubarer Zeitraum. Am 1. Juli 2022 war es dann endlich soweit: Andreas Franzl öffnete in seinem Refugium Hof Oberkorb im Kreis Erding seine Schatzkammer und entführte seine Gäste in eine ganz eigene Welt der Düfte und des Geschmacks. Unverwechselbare Edelbrände aus alten vergessenen Obstsorten von seinen eigenen und lokalen Streuobstbäumen lagern hier und warten auf ihre Abfüllung. Darunter auch die Hausbirne, die Andreas Franzl für den Gewinner gesponsort hat.

Etwa 1.000 Flaschen brennt Franzl im Jahr.
Begonnen hat alles vor 30 Jahren, als er darüber grübelte, wie man das in großen Mengen auf dem Hof anfallende Streuobst anders verwerten kann als es zu verschenken. Eine Begegnung mit einem Hobby-Brenner setzte den Zündfunken.

Seitdem ist das Obstbrennen zu seiner Leidenschaft geworden. Hausbirne, Hausapfel, Roter Boskoop, Schweizer Glockenapfel, Virginischer Rosenapfel, Schönberger Zwetschke, Weichsel, Mispel, Kriacherl, gelbe Wildpflaume, Waldholundere, Schlehe, Vogelbeere und vieles mehr findet im Herbst den Weg in Franzls Destillieranlage. Es sind einige Tonnen, die in der kupfernen Anlage zu exquisiten Köstlichkeiten destilliert werden. Wer sie einmal probiert hat, wird zugeben müssen: Destillieren ist eine Kunst!

Davon konnte sich auch VDL-Landesgruppen-Vorsitzender Dr. Wolfgang Filter überzeugen, der sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ, den Weltklasse-Brenner persönlich kennen zu lernen. Über Jahrzehnte hat sich Franzl 2018 die höchste internationale Klassifizierung als „Distillery oft the year“ erarbeitet, die 2014, 2016 und 2020 noch eine Ergänzung im Staatehrenpreis des Freistaats Bayern fand.

Text: Dr. Filter

VDL-Fachexkursion „Agrarbildung und Lebensmittelwirtschaft“ zum Abschluss der VDL-Lehrfahrt in Landshut und Umgebung

Fotos: VDL-Landesgruppe Bayern

Der dritte Tag der Lehrfahrt im Rahmen der VDL-Jahrestagung 2022 knüpfte mit der ersten Station an die Ausführungen von Amtschef Bittlmayer zur Agrarbildung auf dem Begrüßungsabend am 19. Mai 2022 an. Das Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn war fußläufig vom Tagungszentrum aus erreichbar und bot den Teilnehmenden einen eindrucksvollen Einblick in die Organisation und die technische Untermauerung der Ausbildung in den Grünen Berufen. Neben dem Verwaltungsleiter konnte der ehemalige Direktor des Zentrums für die Sonderführung am Wochenende gewonnen werden. Beide verstanden es vorzüglich, die Struktur und die Organisation des Bildungszentrums darzustellen und durch die Besichtigung der Werkstätten und des Freigeländes zu veranschaulichen. Bei der zweiten Station, der Meyermühle in Landshut, erlebten die Teilnehmenden hautnah die Vermahlung von Getreide in einer der modernsten Biomühlen Bayerns. Der Rundgang vermittelte nicht nur einen spannenden Einblick in den Mahlvorgang, sondern nötigte allen Teilnehmenden großen Respekt für das Mühlenpersonal ab, welches mit scheinbar stoischer Gelassenheit der mühlentypischen Geräuschkulisse trotzte.

Das Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn ist eine der ältesten Institutionen seiner Art in Deutschland und als solches eine der traditionsreichsten Einrichtungen des Bezirks Niederbayern. Das Besondere liegt unter anderem in der Trägerschaft der sogenannten vierten Ebene des Bezirks, die es außer in Bayern in keinem anderen Bundesland gibt. Das Zentrum garantiert mit allen dort angesiedelten Fachschulen eine fundierte, zeitgemäße und praxisorientierte Aus- und Weiterbildung. Die Ausbildungspalette richtet sich an eine breite Interessentengruppe – vom Lehrling über Meisteranwärter bis hin zu Studierenden und bereits ausgebildeten Landwirten.
Unter dem Dach des Agrarbildungszentrums Landshut-Schönbrunn befinden sich der ökologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Lehrbetrieb, die Landmaschinenschule und der Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen. Außerdem gehört zum Zentrum die Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung ökologischer Landbau und die Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau. Des Weiteren gehören dazu die Staatliche Berufsoberschule für Agrarwirtschaft und Sozialwesen sowie die Staatliche Fachoberschule für Agrarwirtschaft. Der Rundgang durch das Gelände mit den Öko-Feldflächen und dem Ochsen-Freilaufstall sowie der Einblick in einige Lehrgebäude und Werkstätten, wie der Bodenhalle und den Maschinenhallen stieß auf großes Interesse.

Mit der Besichtigung der Meyermühle schloss die VDL-Lehrfahrt in Landshut und Umgebung ab. Die Meyermühle ist eine der führenden Bio-Mühlen in Deutschland. Sie blickt auf 40 Jahre Bio-Erfahrung zurück und rühmt sich einer langjährigen Kooperation mit den Verbänden Naturland und Bioland sowie einer engen Zusammenarbeit mit den Bio-Landwirten. Seit 2020 wird ausschließlich Biogetreide vermahlen. Die Jahresvermahlung beträgt 32.000 t. Über 600 Rohstofflieferanten, davon 80 % in Bayern, stehen ca. 200 Abnehmern gegenüber.
Aufgrund der großen Zahl der Anmeldungen und der räumlichen Enge in der Mühle musste die Besuchergruppe zweigeteilt werden. Gezeigt und erklärt wurde der gesamte Vorgang von der Rohstoffanlieferung über die Probenziehung und die Rohstoffuntersuchung im Labor, die Reinigung und Fremdkörperentfernung mittels modernster Lasertechnologie und die einzelnen Mahlgänge bis hin zu den fertigen Mehlen unterschiedlicher Typenzahl.
Sehr gut veranschaulicht wurden die bei jedem Mahlvorgang entstehenden unterschiedlich großen Kornteile, die durch zahlreiche Siebungen im Plansichter der Größe nach sortiert und getrennt werden. Das dabei bereits anfallende Mehl wird herausgesiebt, der restliche Schrot wieder auf einen anderen Walzenstuhl aufgegeben, wobei abermals Mehl abgetrennt wird. Das Getreide und seine Produkte durchlaufen so, je nach Vermahlungsdiagramm, 10–16 Passagen. Insgesamt eine eindrucksvolle Demonstration, dass nach der Rohstofferzeugung in der Landwirtschaft oft wichtige und zum Teil aufwändige Arbeitsprozesse folgen, bevor das Produkt für den Menschen verzehrbar ist.

Bevor die Teilnehmenden anschließend ihre Heimreise antraten, wurden die Ergebnisse der VDL-Lehrfahrt nach Landshut und Umgebung gemeinsam besprochen und die gesamte Veranstaltung als wertvolle fachliche Bereicherung eingestuft.

Text: Dr. Wolfgang Filter

VDL-Fachexkursion „Digitale Zukunft der Landwirtschaft“

Fotos: VDL-Landesgruppe Bayern

Bei der VDL-Fachexkursion „Digitale Zukunft der Landwirtschaft“ am 20. Mai 2022 wurden drei wesentliche Technologien aus dem Smart Farming präsentiert: Autonome Robotik, Sensorik und Software-Lösungen. Die Teilnehmenden erhielten dabei praxisnahe Einblicke, beispielsweise an einem Roboter zur Unkrautregulierung im Feld oder an Pflanzensensoren, die an einem Traktor montiert waren. Dadurch war es für die Teilnehmenden möglich, die Techniken umfangreich zu verstehen und in der Diskussion wichtige Anwendungsmöglichkeiten und Herausforderungen zu besprechen. Die Beispiele aus dem Bereich der Software wurden anhand von drei interessanten Präsentationen dargestellt und die Teilnehmenden wurden auf die Potenziale im E-Commerce, der Fernerkundung und der digitalen Datenverarbeitung aufmerksam gemacht.

Als erstes Ziel wurde ein Feld in der Nähe von Freising angesteuert. Direkt im praktischen Einsatz wurde der FarmDroid, ein autonomer Sä- und Hackroboter eines dänischen Startups, besichtigt. Am Feld traf die Gruppe auf den Betriebsleiter, der das System in seine Arbeitsabläufen integriert, und einen Vertreter der Organic Agrar Miller GmbH, die für den Vertrieb des FarmDroid im süddeutschen Raum zuständig ist. Den Teilnehmenden standen damit zwei ausgewiesene Experten zur Verfügung, die realitätsnahe Erfahrungen und Einblicke in die Verwendung autonomer Robotik liefern konnten. Ein interessanter Punkt war beispielsweise, dass die Maschine den Arbeitsaufwand der manuellen Unkrautregulierung durch Saisonarbeitskräfte in der ökologischen Zuckerrübe von ca. 150 auf 50 Stunden reduzieren kann. Für viele Teilnehmer war es der erste Kontakt zu einer autonomen Maschine abseits von Feldtagen und Firmen-Vorführungen. Gerade diese Praxisnähe schätzten die Teilnehmenden sehr.

Für den nächsten Programmpunkt der Lehrfahrt ging es in den Süden von München. Nach einem kurzen Mittagsimbiss mit regionalen Brotzeit-Spezialitäten wie Weißwurst, Leberkäse und Käseplatte wurde das Unternehmen Fritzmeier Umwelttechnik besucht. Am Standort wird, neben anderen Geschäftsfeldern, auch die Marke ISARIA entwickelt und vertrieben. Diese bündelt die digitalen Lösungen aus den Pflanzensensoren und dem innovativen Nährstoffmanagement. Die Teilnehmer erhielten direkt an den Sensoren, die an einem Traktor montiert waren, die Erklärungen der Technik und es wurde über die Einsatzmöglichkeiten diskutiert. Außerdem lernten die Anwesenden das Onlineportal kennen, über das vor allem das Auftragsmanagement und die Datenverwaltung umgesetzt werden. Es wurde deutlich, dass gerade im Smart Farming die Entwicklungen in großen Schritten vorangehen. Jedoch wurde auch diskutiert, dass vergleichsweise wenige Landwirte sich intensiv mit dem Thema der Sensorik im Pflanzenbau auseinandersetzen.

Der letzte Stopp der Lehrfahrt war direkt in der Stadt München an der Zentrale der BayWa AG. Nach einer kurzen Einführung zu den Geschäftsfeldern der BayWa wurden mit den Teilnehmenden bei Kaffee und Kuchen drei Themengebiete analysiert. Zu Beginn gab es jeweils eine kurze Einführung, gefolgt von Fragen und einer Diskussion mit den Teilnehmenden. Dabei ging es im ersten Vortrag um E-Commerce in der Landwirtschaft. Es wird erwartet, dass der Online-Handel auch in der Landwirtschaft in Zukunft zunimmt. Der zweite Themenkomplex behandelte die digitalen Lösungen des Tochterunternehmens und Fernerkundungsspezialisten Vista. Hier wurde insbesondere auf Pflanzenwachstumsmodelle und die hilfreichen Informationen durch Satelliten eingegangen, die Landwirte im täglichen Management unterstützen können. Beim dritten Thema ging es um die Verknüpfung der Fernerkundungsdaten mit den dokumentierten Feldbewirtschaftungsdaten, die beispielsweise bei teilflächenspezifischer Düngung die Vorteile ausspielen kann. Dabei wurde der Blick insbesondere auf die ökonomischen Vorteile gelenkt, die sich gerade in der aktuellen Zeit mit hohen Rohstoffpreisen weiter verstärken. Jedoch zeigte auch hier die Diskussion deutlich, dass noch viel Engagement notwendig ist, um nach den sogenannten Early Adopters die breite Masse der landwirtschaftlichen Betriebe auf dem Weg in die digitale Zukunft mitzunehmen.

Insgesamt berichteten die Teilnehmenden von sehr spannenden Möglichkeiten und Einblicken in die Digitalisierung der Landwirtschaft, sowie wichtigen Anregungen für zukünftige Diskussionen und Einschätzungen zum Thema. Für die Bereitschaft der Unternehmen, diese wertvollen Beträge zu der VDL-Lehrfahrt zu liefern, bedanken wir uns vielmals.

Am Abend wurden die beiden Touren im Bräustüberl Weihenstephan für den Begegnungsabend zusammengeführt. Bei sommerlichen Temperaturen hatten die Teilnehmenden vor dem offiziellen Beginn noch eine kurze Möglichkeit die Innenstadt von Freising zu erkunden oder einige Schritte durch den Hofgarten am Weihenstephaner Berg zu gehen. Im Anschluss gab es ein umfassendes Abendessen mit bayerischen Spezialitäten und die Teilnehmer der beiden Lehrfahrten tauschten sich intensiv über Ihre Erfahrungen aus. Zudem waren die Dekanin der TUM School of Life Sciences, Frau Prof. Kögel-Knabner, Prof. Spreidler von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Frau Weindl, Leiterin des Präsidialbüros der Bayerischen Landesanstalten für Landwirtschaft anwesend und beteiligten sich intensiv an den fachbezogenen- und fachfremden Gesprächen. Als VDL-Landesgruppe Bayern bedanken wir uns herzlich für die Teilnahme der Gäste dieser drei Einrichtungen, die als wesentliche Elemente der bayerischen Hochschul- und Forschungslandschaft in der gemeinsamen grünen Branche zu nennen sind.

Text: Sebastian Eichelsbacher

VDL-Fachexkursion „Lebensmittelherstellung von klein bis groß, regional bis international“

Fotos: VDL-Landesgruppe Bayern

Mit der VDL-Fachexkursion zum Themenkomplex „Lebensmittelherstellung von klein bis groß, regional bis international“ sollte den Teilnehmenden der VDL-Jahrestagung 2022 der Brückenschlag von den in der Landwirtschaft erzeugten Rohstoffe zu deren Vermarktung und Verarbeitung zu Lebensmitteln veranschaulicht werden. Am Freitag, den 20. Mai 2022, wurde dies in drei Betrieben unterschiedlicher Verarbeitungsbereiche gezeigt. Den Einstieg bildete die Erstellung von Brot, Kleingebäck und Feingebäck in der Bäckerei Mareis im niederbayerischen Vilsbiburg. Danach wurde beim Erdinger Weißbräu im oberbayerischen Erding die Bierbrauerei veranschaulicht und abschließend im nördlichen Teil Oberbayerns in Hettenshausen in der Nähe von Pfaffenhofen die Bewirtschaftung eines der ersten Biohöfe in Bayern. Alle drei Betriebe hatten sich sehr viel Mühe gegeben, den Teilnehmenden einen tieferen Einblick in ihre Produktionsprozesse zu geben. Entsprechend positiv fiel die Resonanz bei den Teilnehmenden aus.

Bei der Bäckerei Mareis handelt es sich um eine moderne, mittelständische Handwerksbäckerei mit insgesamt 200 Mitarbeitern (45 Produktion, 150 Verkauf, 5 Verwaltung) und 13 Verkaufsstellen. Mareis bildet in 5 Ausbildungsberufen (Bäcker, Konditor, Fachverkauf, Systemgastronomie, Büromanagement) aktuell 12 Azubis aus. Die Bäckerei wurde 2016 (Backstube, Lager, Verwaltung) und 2017 (Hygienecenter) erweitert. Insgesamt verfügt sie über 3.000 qm Betriebsfläche. 60 % des Umsatzes entfallen auf Brot, Semmeln, Gebäck und Kuchen, 40 % auf Snacks, Kaffee und Kaltgetränke. Zur Betriebsführung wurde die Besuchergruppe in zwei Gruppen à 17 Personen aufgeteilt und mit hygienischer Schutzkleidung versorgt. Es wurden alle Bereiche des Betriebes gezeigt und erläutert. Vom Rohstoffeingang über deren Lagerung, die Sauerteigbereitung, die Komponentenzufuhr zu den Misch- und Knetmaschinen bis hin zur Gebäckformung und dem Abbacken erhielten die Teilnehmenden Einblick in alle Bereiche des Betriebsgeschehens und wurden offen und umfassend über alle Details informiert.

Bei der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu erfuhren die Teilnehmenden der Lehrfahrt, dass regionale Wurzeln und regionale Verankerung keine Hindernisse für die Bestückung eines internationalen Absatzmarktes sind. Wenngleich der gesamte Bierabsatz ausschließlich in Erding gebraut wird, beliefert die oberbayerische Traditionsbrauerei über 100 Länder weltweit auf allen fünf Kontinenten. Mit ungefähr 1,8 Millionen Hektolitern Ausstoß Bier pro Jahr ist die Erdinger Brauerei weltweiter Marktführer bei Weißbier. Um sich gegen andere Brauereien auf dem internationalen Markt zu behaupten, setzt Erdinger Weißbräu besonders auf Qualität – alles wird original in Erding gebraut, nach deutschem Reinheitsgebot – sowie auf bayerische Tradition. Lizenzen werden nicht vergeben.
Der Betriebsrundgang startete dort, wo aus Weizen, Hopfen und Wasser (welches übrigens aus 3 eigenen Brunnen kommt) die Grundlage für das Endprodukt gelegt wird. Anhand der einzelnen Kessel wurde der Brauprozess, bestehend aus Mälzen, Schroten, Maischen, Läutern, Würzekochen, Würzeklärung, Gärung, Lagerung, Filtration und Abfüllung, veranschaulicht. Es folgte ein Blick in den Fasskeller mit den, kurioser Weise liegend eingebauten, Gärfässern sowie auf die Abfüllstraße, die mit ihren Ausmaßen und ihrer Automation die Teilnehmenden beeindruckte. Pro Stunde werden hier bis zu 165.000 Flaschen abgefüllt. Natürlich durfte – allein schon wegen der Mittagszeit – eine bayerische Brotzeit nicht fehlen, bei der auch kleine Proben unterschiedlicher Weißbiersorten verkostet werden konnten.

Dritte Station des Tages war der Biohof von Prof. Dr. Claus Hipp, der das 1932 von seinem Vater gegründete Unternehmen zum führenden Hersteller von Säuglings- und Babynahrung mit Rohstoffen aus kontrolliert ökologischer Landwirtschaft ausgebaut hat. Prof. Hipp ließ es sich nicht nehmen, die Besuchergruppe persönlich zu begrüßen. Der Biohof ist sozusagen die Keimzelle seiner Unternehmensidee, wenngleich er mit 30 Mutterkühen auf 100 ha Wald und 80 ha Grünland zur Herstellung der Säuglings- und Babynahrung keinen materiellen Beitrag für die Produktion in den Werken liefert. Das Fleisch der Kälber wird in Eigenvermarktung vertrieben. Die weiblichen Kälber werden mit 16 Monaten, die männlichen Kastrate mit 20 Monaten geschlachtet. Interessant ist die Haltungsform der Waldweide, die 2010 zusätzlich zu den 7 ha Rot- und Dammwildgehege für das Original-Braunvieh und die schottischen Hochlandrinder eingerichtet wurde und zusammen mit den zwei Schnitten aus der extensiven Grünlandwirtschaft die Fütterung der Mutterkühe und deren Kälber von April bis Dezember zu 100 % deckt. Allerdings prognostiziert Hipp-Schwiegersohn Armin Günter, dass aufgrund der klimatischen Veränderungen schon in wenigen Jahren eine Zufütterung ab etwa August/September notwendig sein wird. Mit besonderem Stolz verweist Betriebsleiter Günter auf die ausgesprochen hohe Zahl von Insektenarten – ein Ergebnis der über viele Jahre betriebenen nachhaltigen Wirtschaftsweise, bei der Benjes- und Wildschutzhecken, Blühwiesen und Steinmauern ebenso ihren Platz haben wie Kleingewässer, Insektenhotels und Trockenbiotope. 11.000 der insgesamt 27.00 in Bayern registrierten Insektenarten wurden auf dem Biohof Hipp nachgewiesen – das ist in etwa das Vierfache gegenüber konventionell wirtschaftenden Betrieben.

Am Abend wurden die beiden Touren im Bräustüberl Weihenstephan für den Begegnungsabend zusammengeführt. Bei sommerlichen Temperaturen hatten die Teilnehmenden vor dem offiziellen Beginn noch eine kurze Möglichkeit die Innenstadt von Freising zu erkunden oder einige Schritte durch den Hofgarten am Weihenstephaner Berg zu gehen. Im Anschluss gab es ein umfassendes Abendessen mit bayerischen Spezialitäten und die Teilnehmer der beiden Lehrfahrten tauschten sich intensiv über Ihre Erfahrungen aus. Zudem waren die Dekanin der TUM School of Life Sciences, Frau Prof. Kögel-Knabner, Prof. Spreidler von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Frau Weindl, Leiterin des Präsidialbüros der Bayerischen Landesanstalten für Landwirtschaft anwesend und beteiligten sich intensiv an den fachbezogenen- und fachfremden Gesprächen. Als VDL-Landesgruppe Bayern bedanken wir uns herzlich für die Teilnahme der Gäste dieser drei Einrichtungen, die als wesentliche Elemente der bayerischen Hochschul- und Forschungslandschaft in der gemeinsamen grünen Branche zu nennen sind.

Text: Dr. Wolfgang Filter