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VDL: Agrarier-Stammtisch

Der nächste Agarier-Stammtisch findet statt:

am Dienstag, 16.April 2013, ab 18:00 Uhr
im Dublin Inn, Am Markte 13
gegenüber dem Alten Rathaus

Zum Agrarier-Stammtisch, der einmal im Quartal stattfindet, ist jede/jeder eingeladen, die/der sich für agrarische Themen und Interessen interessiert. Wenn Sie uns Ihre Mailadresse zukommen lassen, bekommen Sie die Einladung in Zukunft automatisch,

Für den Agrarier-Stammtisch bitten wir um eine formlose Anmeldung (ist aber keine Voraussetzung).

Anmelden können Sie sich über
– Mail vdl_hannover@yahoo.de,
– Telefon der Geschäftsfüherin Ruth Franken 0511-85 14 74 (AB),
– Fax an die Nummer 0511-98 24 51 62.

Wir freuen uns wieder auf viele bekannte und neue Gesichter und gute Gespräche!

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VDL: Interessanter Besuch zum Thema Direktvermarktung von Milch

Vor der MV 2013 wurde gemeinsam mit den Kollegen vom LAI der Milchhof Diers besichtigt.

Besuch der Hofmolkerei Diers in Oldenburg-Ohmstede

Am 13. März besichtigten die Mitglieder des LAI und des VDL den Hof Diers in Ohmstede. Ohmstede ist eine ins Stadtgebiet eingemeindete Bauernschaft mit einigen reetgedeckten Hofgebäuden. Dazwischen hat sich der Milchhof Diers zu einem modernen Milchviehbetrieb mit 240 Kühen entwickelt. Das Besondere an diesem Hof ist die aufgebaute Direktvermarktung der Milch im Stadtgebiet Oldenburg und den Randgemeinden. Dazu wurde vor drei Jahren eine separatre Hofmolkerei errichtet. Der Hof wird in Form einer GbR bewirtschaftet, wobei ein Sohn die Landwirtschaft und der andere Sohn die Direktvermarktung verantwortet. Beide Betriebszweige haben eigene Kostenstellen und verrechnen die Leistungen marktgerecht untereinander. Es werden 140 ha mit 20 ha Ackerfläche für Mais bewirtschaftet. Darüber hinaus benötigter Mais wird über einen Lohnunternehmer zugekauft.

Der Hof hat eine 60 Jahre währende Tradition in der Vermarktung von Vorzugsmilch. 1994 wurde dann der Verkauf auf Privatkunden ausgeweitet. Oldenburg hat als Universitätsstadt ein ausreichendes Nachfragepotential, so dass der Kundenstamm ständig wuchs und der Bau einer Hofmolkerei vor drei Jahren die logische Folge war, um die hygienischen Vorgaben einhalten und die die Arbeit effizient erledigen zu können.

Die Kundschaft besteht aus 1.800 Privathaushalten, 60 Kindergärten und sechs Schulen sowie Krankenhäusern und Restaurants. Der größte Teil der Bestellungen oder Änderungen läuft über das Internet, der Rest über das Telefon. Dies spart Büroaufwand. Werbung wird keine gemacht, die Werbung geschieht durch Weiterempfehlung von Altkunden. Guter Service und gute Ware sind das Motto des Betriebes. Daneben wird die Internet- sowie die Facebookseite stets aktuell gehalten. Festzustellen ist, dass die Kundschaft immer mehr den Regionalgedanken über die Bioidee stellt, denn Bio wird angesichts der angebotenen Massen immer unübersichtlicher und das Vertrauen schwindet. Um Transparenz bemüht sich der Betrieb mit dem Tag des offenen Hofes mit ca. 4.000 bis 5.000 Besuchern.

Die Milchflaschen sind Mehrwegbehälter und haben eine Lebensdauer von bis zuzehn Jahren. Die Milch wird nicht homogenisiert und manuell in Flaschen abgefüllt. Die Verteilung und Verarbeitung geschieht durch eine 25köpfige Mannschaft von 400-Euro-Kräften, die mit einer kleinen Flotte von Caddys die Milch zu den Privathaushalten bringen.

Neben Milch wird noch Joghurt in unterschiedlichen Geschmacksrichtzungen produziert. Das Produkt hebt sich qualitativ und preislich von der normalen Supermarktware ab, verfügt aber zusätzlich über kompostierbare Becher, der aus einem Biokunststoff, der aus Maisstärke gewonnen wird, besteht und rund 30 % teuerer ist als ein Erdölplastikbecher.

Der Betrieb produziert rund 2,4 Mio. Kg Milch im Jahr, wovon über die Direktvermarktung rund 600.000 kg vermarktet werden. Der Rest geht an eine ortsansässige konventionelle Molkerei.

Großes Interesse bei unseren Mitgliedern fand die Frage der Qualitätskontrolle. Der Betriebsleiter ist Agraringenieur und hat sich durch Lehrgänge entsprechendfortgebildet. Eine milchtechnische Ingenieurin ist angestellt. Es werden Eigenkontrollen mittels Brutkasten und sowie externe Kontrollen durch ein externes Labor vorgenommen. Da die Milch nicht lange haltbar ist, das ist gerade ein Alleinstellungsmerkmal dieser weitestgehend im Rahmen der Vorschriften naturbelassenen Milch, muss die Produktion genau an den vorliegenden Bestellungen ausgerichtet werden. Dies funktioniert mit einem Delta von maximal 100 Kg.

Im Stall konnten wir dann die Geschichte der Investitionen in dem Betrieb sehen. 1977 wurde der erste Laufstall für 100 Kühe errichtet. Dann folgen Ausbauten. In 2006 ein Swing-over-Melkstand errichtet. 2 AK melken 130 Kühe/h. Milchmengenmessung und Zwischendesinfektion sind selbstverständlich. Die Leistung liegt bei rund 9.400 Kg/a und zielt mehr auf Langlebigkeit (4-5 Laktationen) der Tiere als auf Ausreizen der Kapazitäten. Zur Remontierung werden p. a. 40 Jungtiere aufgezogen. Im Sommer haben die Tiere tagsüber Weidegang. Die Grünlandflächen liegen im Poldergebiet zum Hochwasserschutz der Stadt Oldenburg. Die Betriebe in der Bauernschaft werden benachteiligt durch Flächen, die im Naturschutz und somit für die Bewirtschaftung weitestgehend uninteressant sind, da eine sehr späte Maht und das Gülleverbot ein schlechtes Futter bringen. Eine Mineraldüngung verbietet sich durch die im Verhältnis zum Ertrag unverhältnismäßig hohen Kosten. Da kein Humusdünger zugeführt werden darf, findet ein ständiger Humusverzehr und eine Verarmung des Bodens statt. Eine Vermehrung der Vögel war trotz ständiger Zählung nicht feststellbar.

Zum Abschluss gab es eine Verköstigung des frischen Joghurts, bei dessen Verzehr noch eine Reihe von Fragen gestellt werden konnte. Der Vorsitzende dankte dem Betriebsleiter Hanke Diers für die interessante Führung über den Betrieb und den Einblick in die Bedingungen der Direktvermarktung. Als kleines Dankeschön gab es einen Gutschein von JAQUES Weindepot mit dem Hinweis, dort eine Reihe von Weinen erst zu testen bevor man sich auf einen Wein festlegt.

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Die Studentengruppe des VDL-Landesverbandes Ost e.V. blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2012 zurück

Die Studentengruppe des VDL-Landesverbandes Ost hat auch im Jahr 2012 ihren Mitgliedern ein abwechlungsreiches und interessantes Programm geboten. Die Seminare und Veranstaltungen stießen auf großes Interesse, wie der Sprecher Julian Klepatzki berichtet.

Am 08. Mai präsentierte hatte Julian Klepatzki, Studentensprecher des VDL-Landesverbandes Ost beim Agrar-Karrieretag in Halle den VDL. Neben einem Kurzvortrag hatten die etwa 150 teilnehmenden Studierenden die Möglichkeit, sich am VDL-Stand über den Verband zu informieren.

Am selben Tag fand abends unter dem Stichwort „Berufsfelder stellen sich vor“ ein Zusammentreffen zwischen Studierenden, vorwiegend der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen-Fakultät (LGF) der Humboldt-Universität zu Berlin und Vertretern aus verschiedenen Berufsfeldern statt. Veranstaltungsort war wie schon im vergangenen Jahr die „Alte Schmiede“ der LGF. Etwa 50 Studierende waren der Einladung gefolgt. Referenten waren Dr. Uwe Steffin (Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH), Guido Seedler (Deutscher Raiffeisenverband e.V.) und Leif Erik Rehder (US Department of Agriculture). Alle drei berichteten über ihre beruflichen Tätigkeiten und stellten die Anforderungen an Bewerber in ihrem Unternehmen dar. Anschließend konnten die Gespräche bei „Bratwurst und Bier“ in gemütlicher Atmosphäre fortgesetzt werden. Besonderem Dank gilt dem DRV, der die Veranstaltung finanziell unterstützte.

Vom 17. Bis 20. Mai führte die Studentengruppe unter der Leitung von Herrn Andreas Kirberger (Kirberger Redemanagement) einen Rhetorik-Intensiv-Workshop durch. So feilten neun Teilnehmer vom BHGL und VDL an ihren Fähigkeiten der Gesprächs- und Redetechnik. Die Teilnehmer lernten nicht nur, wie eine Überzeugungsrede zu gestalten ist, sondern auch wie sie optimal präsentiert wird. Am Ende konnte sich jeder Teilnehmer durch einen Videomitschnitt selbst davon überzeugen.
Bei bestem Sommerwetter lud die Vereinigte Hagelversicherung (VH) am 19. Juni Studierende zu den DLG-Feldtagen nach Bernburg-Strensfeld ein. Herr Gehrke (Bezirksdirektor Vereinigte Hagelversicherung Berlin und außerdem im Vorstand des VDL–LV Ost) empfing die Studierenden der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin am Stand des Unternehmens. Dort hatten die Studierenden die Möglichkeit, bei Wein oder Kaffee mit den Mitarbeitern der VH ins Gespräch zu kommen, oder sich die dort ausgestellte Hagelsimulationsmaschine („HASI“) und deren „Auswirkungen“ anzusehen. Natürlich konnten neben diesen noch zahlreiche weitere Eindrücke gewonnen und Kontakte geknüpft werden.

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Mitgliederversammlung des Landesverbandes Weser-Ems am 13. März 16 Uhr

Vor der MV werden wir die Hofmolkerei Diers in Oldenburg Donnerschwee besichtigen.

Nach der Betriebsbesichtigung treffen wir uns zur Mitgliederversammlung um 16 Uhr in dem ein paar hundert Meter entfernten Weyenhof im Morgenweg 7 in Oldenburg-Donnerschwee.

Dieses ist ein alter Hof, der heute eine Gastronomie für besondere Anlässe bietet. Auf der Internetseite kann man sich in der Bildergalerie und der Panoramaansicht schon einen Eindruck verschaffen. http://www.weyenhof-oldenburg.de/

Wir haben uns mit einigen Verbandsthemen zu befassen. Der Schatzmeister des Bundesverbandes, Herr Dr. Schwerdtfeger aus Kiel, wurde zu der Versammlung eingeladen.

Die Tagesordnung der MV finden Sie auf dieser Seite rechts oben.

Bitte melden Sie sich zur Mitgliederversammlung an. Gehen Sie dazu bitte auf „TERMINE“. Dort bitte auf das Kreuz vor dem grünen Datum klicken und ganz unten auf der Seite das „Anmelden“ anklicken.

Hier geht es lang: https://www.vdl.de/landesverbaende/weser-ems/termine.php

Ich hoffe viele Mitglieder auf der Versammlung begrüßen zu können.

Gustav Wehner

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Betriebsbesichtigung am 13. März um 14 Uhr in Oldenburg

Vor unserer jedes Jahr im Frühjahr stattfindenden MV haben wir eine Betriebsbesichtigung, zu der auch Gäste nach vorheriger Anmeldung willkommen sind.

Vor unserer jedes Jahr im Frühjahr stattfindenden MV haben wir eine Betriebsbesichtigung, zu der auch Gäste nach vorheriger Anmeldung willkommen sind.

In diesem Jahr haben wir auf vielfältigen Wunsch einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb ausgesucht, der sich in Oldenburg mit seiner Hofmolkerei eine besondere Marktstellung erobert hat.

Den Hof finden Sie in Oldenburg-Donnerschwee. Zuwegung von der Donnerschweer Straße über den Waterender Weg. Auswärtige können die Autobahnabfahrt Donnerschwee nehmen und sich Richtung Elsfleth orientieren und dann in die erste Straße rechts abbiegen (August-Hanken-Straße). Nach dreihundert Metern wieder rechts in den Waterender Weg.

Wir treffen uns um 14 Uhr direkt am Hof am „Waterender Weg 68“.Die Wegeskizze finden Sie unten.

Der Hof bietet eine Verköstigung der Produkte an. Die Betreuung der Gäste bedeutet für den Betrieb einen zusätzlichen Aufwand, der mit zwei Euro pro Person entgolten werden soll. Info zum Hof finden Sie hier http://www.diershof.de

Anmeldung für Betriebsbesichtigung über Termine. Dazu bitte auf das Kreuz vor dem grünen Datum klicken und ganz unten auf der Seite das „Anmelden“ anklicken. https://www.vdl.de/landesverbaende/weser-ems/termine.php

Bitte melden Sie sich als Mitglied für die MV separat ebenfalls über Termine an.

DANKE.

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AgrarTREFF zu den Getreidemärkten war ein Erfolg

Der erste AgrarTREFF im Etzhorner war dank des sehr guten Referenten ein Erfolg. Mit 18 Personen war der Besuch annehmbar, ist jedoch steigerungsfähig.

Herr Jürgen Aumann von der Firma AGRAVIS hat sehr interessant in die Bedingungen des internationalen Getreidemarktes eingeführt. Die langjährige Berufserfahrung des Referenten zahlte sich für uns durch einen großen Fundus an Zahlen und erklärenden Folien aus. Die ursprünglich vorgesehene Zeit verflog wie im Fluge und auf die interessierten Fragen der Zuhörer zauberte Herr Aumann immer wieder neue Folien aus seinem Laptop, so dass wir fast zwei Stunden die massiv veränderten Warenströme im internationalen getreide- und Futtermittelhandel kennenlernen konnten und die Bedeutung Europas im internationalen Handel jetzt wohl aus einer anderen Warte betrachten können.

Wir wollen diesen AgrarTREFF einmal im Quartal mit wechselnden Themen fortführen.

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VDLer auf Grüner Woche

Der letzte Tag der Internationalen Grünen Woche (IGW) ist inzwischen zu einem festen Termin für den VDL-Landesverband Ost geworden. Auch in diesem Jahr hatte IGW-Projektleiter Lars Jaeger zum Fachgespräch eingeladen, dem zahlreiche VDLer auf das Berliner Messegelände gefolgt waren.

Jaeger zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Messe, die von 1.630 Ausstellern gestaltet und von 407.000 Besuchern frequentiert wurde. Einmal mehr als Publikumsmagnet erwies sich der ErlebnisBauernhof der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL e.V.). Partnerland der IGW 2014 wird übrigens Estland sein, verriet Jaeger abschließend.

Dr. Uwe Steffin

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VDL: Agrarier-Stammtisch

Der nächste Agarier-Stammtisch findet statt:

am Dienstag, 05.Februar 2013, ab 18:00 Uhr
im Dublin Inn, Am Markte 13
gegenüber dem Alten Rathaus

Zum Agrarier-Stammtisch, der einmal im Quartal stattfindet, ist jede/jeder eingeladen, die/der sich für agrarische Themen und Interessen interessiert. Wenn Sie uns Ihre Mailadresse zukommen lassen, bekommen Sie die Einladung in Zukunft automatisch,

Für den Agrarier-Stammtisch bitten wir um eine formlose Anmeldung (ist aber keine Voraussetzung).

Anmelden können Sie sich über
– Mail vdl_hannover@yahoo.de,
– Telefon der Geschäftsfüherin Ruth Franken 0511-85 14 74 (AB),
– Fax an die Nummer 0511-98 24 51 62.

Wir freuen uns wieder auf viele bekannte und neue Gesichter und gute Gespräche!

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Unser erster AfterWORK AgrarTREFF steht kurz bevor

Am 17. Januar 2013 um 18 Uhr sehen wir uns zu einem interessanten Thema im Etzhorner Krug.

Mit dem AfterWORK AgrarTREFF beschreiten wir eine andere Form der Zusammenkunft als in den herkömmlichen Stammtischen. Zwei wesentliche Ziele sind ein kurzer Vortrag eines Gastes, der Einblick in sein Tätigsgebiet gibt und ein geselliges Zusammensein mit Berufskollegen und anderen Interessierten aus dem Agrarbereich über die Grenzen der Mitgliedschaft hinaus. Wir hoffen, dass sich dabei eine gute Möglichkeit für neue Kontakte ergibt. Dieses Treffen möchten wir gerne in einem zweimonatigem Rhythmus durchführen. Es sind ausreichend Parkplätze vorhanden und die Buslinie 309 hält direkt vor der Tür. Es sei denn, Sie kommen mit dem Rad. Dann ist es auch nicht weit aus der Innestadt.

Der erste AfterWORK AgrarTREFF ist am 17. Januar um 18 Uhr im Etzhorner Krug. Thema Getreidemärkte.

Bitte melden Sie sich unter Termine https://www.vdl.de/landesverbaende/weser-ems/termine.php für diese Veranstaltung an, damit wir einen Überblick bekommen. Ein Klick auf das „PLUS“ vor dem Datum, dann öffnet sich der Termin und unten ist ein Feld für die Anmeldung.

Sagen Sie uns doch bitte nachstehend Ihre Meinung zu dem Vorhaben.

Dazu haben wir extra ein Möglichkeit bei WORDPRESS geschaffen, damit Sie uns und anderen Mitgliedern Ihre Meinung mitteilen können.

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Interessante Einblicke in die Agrargenossenschaft Cobbelsdorf

Dank der Vermittlung durch Thomas Gehrke, Direktor der Bezirksdirektion Berlin der Vereinigten Hagelversicherung VVaG, konnten der VDL-Landesverband Ost und der VDAJ am 20.10.2012 Jahr die Agrargenossenschaft Cobbelsdorf in Sachsen-Anhalt besuchen. Im Frühjahr hatten die Landwirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt und Sachsen diesen Betrieb ausgewählt, um EU-Agrarkommissar Ciolos die ostdeutsche Landwirtschaft zu zeigen. Auch uns empfing der Vorstandsvorsitzender Horst Saage, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, mit großer Offenheit und Herzlichkeit.

Nach der Wiedervereinigung 1991 befragte Horst Saage, damaliger Vorsitzender der LPG Tierproduktion und Sohn einer alteingesessenen Bauernfamilie, die LPG-Mitglieder, wie es mit der Landwirtschaft weitergehen sollte. Bis auf drei Gegenstimmen sprach sich die große Mehrheit für die Umwandlung in eine Agrargenossenschaft aus. Saage ist stolz darauf, dass er den damaligen Flächenbestand bis heute halten und aktuell bis 2025 sichern konnte. Mit den jeweiligen Pachtvertragsverlängerungen haben die Bodeneigentümer dem Vorsitzenden das Vertrauen ausgesprochen.

Saage hat sich immer dafür eingesetzt, einen Gemischtbetrieb zu führen. Reiner Ackerbau wäre leichter gewesen, aber ihm war der Erhalt der Arbeitsplätze über die Tierhaltung wichtig. Allerdings musste auch er im Laufe der Zeit den Arbeitskräftebestand auf den seinerzeit von der Beratung empfohlenen Bestand von rund 50 Personen verkleinern.

in den vergangenen 20 Jahren wurden jeweils 2,5 Mio. Euro in die Michwirtschaft, die Sauenhaltung und in die Feldwirtschaft investiert sowie 2,5 Mio. Euro Entschädigung an ehemalige LPG-Mitglieder im Rahmen der Vermögensauseinandersetzung ausgezahlt.

Organisation der Agrargenossenschaft

Die Agrargenossenschaft hat aktuell 168 Mitglieder und 374 Pachtverträge mit Bodeneigentümern. Sie bewirtschaftet rund 3.000 ha, davon sind etwa 15 % der Fläche Eigentum der Agrargenossenschaft. Die Pachtpreise liegen bei 3,5 Euro je Bodenpunkt (bei durchschnittlich 41 Bodenpunkten). Das Eigenkapital beträgt etwa 10 Mio. Euro. Die durchschnittliche Dividende für Genossenschaftsanteile beträgt 5 %.

Die Genossenschaft beschäftigt z.Z. 50 Angestellte und drei Auszubildende. Davon arbeiten etwa 15 Mitarbeiter im Bereich Milchvieh mit rund 500 Kühen und Nachzucht, 15 Mitarbeiter einschließlich 2 Schlossern in der Feldwirtschaft und 12 bis 14 Mitarbeiter in der Sauenhaltung. Ein Schäfer kümmert sich um eine Schafherde mit rund 200 Mutterschafen und Nachzucht. Eine Bürokraft sorgt dafür, dass u.a. alle EU-Prämienanträge rechtzeitig gestellt werden. Die Betriebsprämie von z.Z. 300 Euro pro Hektar ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Saage bevorzugt eher moderate Löhne mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 9 Euro, kombiniert mit flexiblen Weihnachtsgeld. Je nach Ertragslage fällt dieses mehr oder wenig üppig aus. 2011 musste es allerdings wegen der auf dem Halm großenteils verdorrten Ernte ausfallen.

Ein weiterer Motivationsfaktor ist die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter. So sind z.B. die einzelnen Mitarbeiter verantwortlich für „ihren“ Traktor und „ihren“ Mähdrescher, was die Wartung etc. betrifft. Bei notwendigen Ersatzinvestitionen werden sie in die Kaufentscheidungen mit einbezogen.

Entwicklung der Milchwirtschaft

Zunächst wurde mit der vorhandenen Milchviehherde in den alten Ställen weiter gewirtschaftet. Zur Arbeitserleichterung wurde ein Fischgrätenmelkstand installiert. Als 2005 im Zuge des Generationswechsels ein neuer Leiter der Milchproduktion berufen wurde, musste er nach 100 Tagen Vorschläge für die Modernisierung vorlegen. Gemeinsam entschied man sich für den Neubau eines offenen Boxenlaufstalls auf Gülle mit 500 Plätzen und einem Melkkarussell mit 32 Plätzen. Bei der Installation, insbesondere der Elektrik, setzte Saage auf örtliche Handwerker, die auch bei Störungen sofort verfügbar sind.

Die durchschnittliche Jahresmilchleistung beträgt 9.500 kg je Kuh. Die Kühe werden in vier Leistungsgruppen gehalten und erhalten eine bedarfsgerechte Futterration aus Mais- und Grassilage, Sojaschrot und entsprechenden Mineralien.

Probleme bereitet der niedrige Milchpreis von 28 Eurocent je Liter. Wirtschaftlich arbeitet dieser Bereich erst ab 35 Eurocent je Liter.

Schweinezucht für die Ferkel- undLäuferproduktion

Der Betrieb hat z.Z. 1.500 konventionelle Sauenplätze, d.h. Stallhaltung auf Gülle. Die gesamte Schweineanlage wurde 2001 modernisiert. Mit dem derzeitigen System erreicht der Betrieb eine Vermarktungsquote von 27 Ferkeln pro Sau und Jahr. Bei dem kürzlich in Brüssel beschlossenem Haltungssystem der Gruppenhaltung befürchtet Saage Verluste in der Produktion.

Feldwirtschaft

Der Betrieb baut je 400 ha Winterweizen, Wintergerste und Winterroggen an, ferner 500 ha Raps und 50 ha Zuckerrüben. Der traditionelle Kartoffelanbau wurde eingestellt, weil aufgrund des steinhaltigen Bodens die Qualitäten nicht erreicht werden.

Die Phosphordüngung erfolgt ausschließlich über die Gülle. Die Gülle wird fachgerecht sofort nach der Ausbringung mit Schleppschläuchen (von montags bis donnerstags) eingearbeitet, um unnötige Geruchsbelästigung zu vermeiden. Die Folgefrucht auf Raps wird pfluglos angebaut, um die gute Bodengare zu nutzen. Ansonsten wird vor der Bestellung gepflügt, um u.a. den Mäusebestand unter Kontrolle zu halten.

Die Erträge lagen 2012 bei rund 72 dt/ha Winterweizen, 58 dt/ha Wintergerste, 50 dt/ha Winterroggen und 38 dt/ha Raps. Die Zuckerüben werden im Lohn möglichst eine Woche vor dem Abfuhrtermin gerodet. Alle übrigen Feldarbeiten werden mit eigenen Maschinen bewältigt. Der Betrieb verfügt über drei Mähdrescher, einen Feldhäcksler und 20 Traktoren mit den nötigen Anbaugeräten.

Für das Milchvieh werden 250 ha Mais angebaut und auf 100 ha Feldgras vier Schnitte für Silage und ein Schnitt für Heu eingebracht.

Ökolandbau

Die Agrargenossenschaft betreibt auf einem örtlich getrennt liegenden Betriebsteil auf 400 ha Pachtland Ökolandbau. Dort werden eine Mutterkuhherde mit 92 Muttertieren und eine Schafherde mit 228 Mutterschafen gehalten. Da diese Flächen im Elbeüberschwemmungsland liegen, müssen die Tiere im Winter aufgestallt werden.

Entwicklungdes ländlichen Raums

In dem Bereich der Agrargenossenschaft Cobbelsdorf liegen acht Dörfer mit jeweils 80 bis 600 Einwohnern. Jedes Dorf hat seine eigene Kirche, eine ehemalige Schule, Feuerwehr etc. Es gibt dort heute so gut wie keine Ruinen und keinen Leerstand. Saage sagt, dass jeder Euro an Fördermitteln Privatinvestitionen von 3-4 Euro nach sich zieht. Die früheren LPG-Mitglieder haben ihre Entschädigungen in die Erhaltung und Verschönerung ihrer Häuser und Hofanlagen investiert. Herr Saage hat dazu beigetragen, dass die Förderprogramme von den Dörfern in Anspruch genommen wurden und ist 2011 für sein großes Engagement in zahlreichen Gremien der Verbandsarbeit und Kommunalpolitik mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden.

Agrarreform

Solange es Betriebsprämien gibt, sollten alle Betriebe gleichbehandelt werden. Saage ist gegen jegliche Degression und Kappung der Betriebsprämien. Mit 1,7 AK je 100 ha liege die Agrargenossenschaft in der Bewirtschaftungsintensität gleichauf mit vielen Gesellschaften bürgerlichen Rechts.

Erneuerbare Energien

Grundsätzlich hat für Saage die Nahrungsmittelerzeugung Vorrang. Wenn es wie im Moment genügend Rohstoffe gebe und wenn der Landwirtschaft kein Schaden entstehe, seien die wirtschaftlichen Möglichkeiten der erneuerbaren Energien auszuschöpfen.

Für Saage kommt die Veredlung vor der Biogasherstellung. Für ihn wäre Biogas nur denkbar für die Verwertung von Gülle und pflanzlichen Reststoffen. Er erwägt den Bau einer Biogasanlage an seine Sauenanlage zu koppeln. Dann könnte er die Abwärme für das Heizen der Schweineställe nutzen.

Wenn es ausreichend Biorohstoffe gibt, spricht aus Sicht von Saage nichts gegen eine Verwertung zu Biokraftstoff. Ein Teil der geernteten Rüben geht z.Z. in die Bioethanolproduktion.

Saage hat ebenfalls keine Einwände gegen die Nutzung von Dächern und industriellen Brachlandes für die Solarerzeugung. Alle seine Dächer sind an ein Solarunternehmen verpachtet. Saage lehnt jedoch die Photovoltaik auf landwirtschaftlich nutzbaren Flächen ab.

Der Windenergie steht er offen gegenüber. Obwohl sich in Sichtweite außerhalb seiner Felder ein Windpark befindet, hat ein in seinem Bereich ansässiger Investor die Genehmigung für nur ein Windrad bekommen, da er im Raumordnungsplan nicht als Windpark ausgewiesen ist.

Hanna Garcke