Bundesstudierendentreffen in Kiel 2017

24 Studierende aus dem gesamten Bundesgebiet kamen vom 1. bis 3. November in Kiel zusammen, um sich über Studium, Praktika und VDL-Aktivitäten auszutauschen – und jede Menge Spaß zu haben.

Das Bundesstudierendentreffen gehört mittlerweile zu den etablierten Veranstaltungen des VDL und wird jährlich durchgeführt. Dieses Jahr waren Studierende aus Bonn, Berlin, Göttingen und Kiel mit dabei. Los ging es am 1. November mit einer Begrüßung und einem anschließendem Abendessen. In lockerer Atmosphäre kam jeder mit jedem bei der Kneipentour durch die Kieler Altstadt ins Gespräch.

Am Donnerstagmorgen startete der fachliche Teil der Fahrt. Der Besuch des Geomar Aquarium Helmtholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel bot einen umfangreichen Einblick in die Meereswelt und Ihre Bewohner. Das Geomar hat ein umfangreiches Forschungsteam mit dem Schwerpunkt Muschelzucht und Aquakultur. Es wurden zahlreiche Aquarien angeschaut. Auch hatten die Studierenden die Möglichkeit, eine Seehundfütterung live zu erleben – inklusive kleiner Kunststückchen, wie Winken oder das Herausspringen aus dem Wasser.

Im Anschluss folgte eine anderthalbstündige Führung durch das Aquarium selbst. Umfangreiche Informationen zur Charakteristik von Dorsch, Hering, Pollack, Quallen und weiteren Spezies wurden nähergebracht. Das Interesse der Studierenden war groß und führte zu vielen Nachfragen. Immer wieder wurde der Bezug zum Meer und zur aktuellen Situation der Fischbestände erläutert. Wie in vielen anderen Bereichen, sind die Populationen von Fischen und weiteren Meeresbewohnern abhängig von vielen Parametern. Die Einwirkung des Menschen spielt eine wichtige Rolle. Im Geomar werden die individuellen Besonderheiten von Mittelmeer und tropischem Riff dargestellt. Die neuste Attraktion ist die Darstellung eines Nordseebeckens mit charakteristischen Meeresbewohnern, wie Steinbutt, Nagelrochen, Seehasen und Haien. Der Blick hinter die Kulissen lies einen Einblick in die Vielfalt und den Umfang an Arbeit der Mitarbeiter erahnen. Genaue Kenntnisse über die zahlreichen Meerestiere sind notwendig. Neben den zahlreichen Becken, die für die Besucher sichtbar sind, konnten die Studierenden einen Blick in die Quarantäne- und Aufzuchtstation bekommen. Zum Abschluss der Führung wurde noch der direkte Zugang zum Seehundgehege gewährt.
Nach einer kurzen Stärkung mit Fischbrötchen machten sich alle auf den Weg zum zweiten Exkursionspunkt, dem Milchviehbetrieb der Familie Riecken.

Bereits seit 1897 befindet sich der landwirtschaftliche Betrieb, südlich von Kiel gelegen, im Familienbesitz der Familie Riecken. Aktuell betreiben Bert und Kherstin Riecken den Hof mit Leidenschaft in 4. Generation.

2006 entschloss sich die Familie, eine eigene Hofmeierei aufzubauen mit Direktvermarktung von Produkten unter dem Namen „rieckens landmilch“. Dreiviertel der produzierten Milch werden für die Direktvermarkung genutzt und Produkte wie Käse, Jogurth, Molke, Frischkäse erzeugt. In einem Umkreis von rund 15 km werden über 1.400 Kunden sowie Kindergärten und Cafés mit den frischen Produkten beliefert. Der Stall mit 64 Kühen befindet sich 200 m vom eigentlichen Hof entfernt und wurde 1979 gebaut.

Zur Besonderheit des Rieckens Hof gehört die Voll-Weidehaltung nach dem Smart Grazing System (Weidehaltung auf kleinen Parzellen) auf den 35 ha umliegenden Grünland. Eine nachhaltige und umfassende Produktion ist den Rieckens besonders wichtig. Wiederverwertbare Plastikflaschen und der Einsatz einer Hackschnitzelheizung sind nur zwei Beispiele für die nachhaltige Produktion. Transparenz und Kommunikation stehen bei Kherstin Riecken an oberster Stelle. Ihr ist es wichtig, dass die Leute verstehen, wo Ihre Produkte herkommen und wie viel Arbeit dahintersteckt. Nicht um sonst hat sie 2012 den Betriebszweig Bauernhofpädagogik eingeführt um Schülern den landwirtschaftlichen Einblick zu ermöglichen. Nach einer umfangreichen Besichtigung aller Ställe, des Hofladens und der Hofmeierei wurde die Gruppe von Kherstin Riecken mit hofeigenen Produkten verwöhnt. Frische Milch, Jogurth und Käse durften verkostet werden. Die Studierenden waren beeindruckt von der Vielfalt der Betriebszweige und dem Engagement der Familie Riecken.
Leonie Göbel, Bundesstudierendensprecherin des VDL Bundesverbandes e.V., nimmt von der 3 stündigen Führung mit: „Mit viel Energie, kann man viel erreichen.“ Zahlreiche fachliche Fragen sowie Fragen zu dem Mut, den es braucht, um ein solches Projekt zu starten und immer weiter auszubauen, wurden von den Studierenden gestellt. Kherstin Riecken beeindruckte mit Herzblut und Ehrgeiz. Ein rundum toller Einblick in einen vielfältig aufgestellten Milchviehbetrieb.

Am Abend folgte nach einem gemeinsamen Abendessen der Besuch des in Kiel überall bekannten Bauernballs. Die Kieler VDL-Studentengruppe organisiert den Bauernball zweimal im Jahr. Alle 500 Karten waren ausverkauft. Die Studierenden hatten – in Anzug oder Cocktailkleid – die Gelegenheit, die Kieler Agrarstudenten kennenzulernen und bis morgens um fünf Uhr das Tanzbein zu schwingen. Ein gemeinsames Frühstück am folgenden Tag bildete den Abschluss des Bundesstudierendentreffens.

Der Austausch zwischen Studierenden aus ganz Deutschland macht diese Veranstaltung zu etwas ganz Besonderem. Ein herzliches Dankeschön geht an das Geomar Aquarium, die Familie Riecken, die Kieler Studentengruppe, die beiden Bundesstudierendensprecherinnen sowie an alle Teilnehmer für ein tolles Bundesstudierendentreffen 2017. Die ersten Absprachen für 2018 laufen bereits.

Weitere Bilder des Bundesstudierendentreffens können Sie sich gern in der Fotogalerie des VDL-Mitgliederbereiches ansehen.