Studierende bei der VDL-Jahrestagung 2023

Foto: VDL (2022)

VDL-Studierendenabend am 10. Mai 2023

Wie schon im letzten Jahr, haben sich die mitgereisten Studierenden des VDLs schon am Mittwochabend getroffen. Bei einem geführten Rundgang im Nutzpflanzengarten des Botanischen Gartens der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn wurden uns besondere regionale Nutzpflanzen gezeigt. Wir erfuhren aber auch interessante Details zu bereits bekannten Pflanzen, wie zum Beispiel die Drehrichtung beim Wuchs des Hopfens.

Anschließend wurde auf dem Campus gegrillt und die Fakultätsparty der agrar- und ernährungswissenschaftlichen Fakultäten besucht, wobei es viele Möglichkeiten gab, sich auszutauschen.

Fortgeführt wurde unser Austausch bei der Spartensitzung der Studierenden am nächsten Tag, in der wir die Aktivitäten der einzelnen Studierendengruppen Revue passieren ließen. Thema war auch, wie wir die jüngeren Semester für den Verband interessieren können und welche Veranstaltungen im neuen Jahr anstehen.

Als neue Bundesstudierendensprecherin wurde Katharina Steinhoff aus der Studierendengruppe Bonn gewählt.

Text: Christoph Middendorf

VDL-Exkursion: Bonner Regierungsviertel – Ein internationaler Nutzungswandel

Fotos: VDL

13. Mai 2023 – Exkursion der VDL-Lehrfahrt vom 11.-13.05.2023

Der dritte Tag der VDL-Lehrfahrt im Rahmen der Jahrestagung in Bonn begann mit einem Rundgang durch das Bonner Regierungsviertel, der unter dem Titel „Bonner Regierungsviertel – Ein internationaler Nutzungswandel“ stand. Daniel Friesen führte die Gruppe durch das ehemalige politische Zentrum Deutschlands und beantwortete nebenbei eine Reihe interessanter Fragen. Wie es Bonn z.B. gelungen ist, als kleine Stadt im Westen Deutschlands für 40 Jahre zur Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland gewählt zu werden. Vorbei am alten Kanzleramt und einer Vielzahl an Gebäuden aus der Zeit der Entstehung der Bundesrepublik führte uns der Weg am Rhein entlang zum alten Bundestag. Der Historiker konnte nicht nur die Geschichte Bonns als Regierungssitz gut darstellen, sondern belebte den Rundgang mit einer Vielzahl von Anekdoten aus der Gründungszeit der Bonner Republik.

Aber auch nach dem Regierungsumzug nach Berlin vor 25 Jahren werden die Gebäude nach wie vor politisch genutzt. Eine Reihe von Ministerien und Bundesbehörden haben ihren Standort in der alten Hauptstadt behalten oder ihn in den vergangenen Jahren dorthin verlegt. Aufgrund der Vielzahl an Bundeseinrichtungen trägt Bonn auch den Namen Bundesstadt.

Über diese nationale Funktion hinaus, genießt Bonn allerdings auch international noch große Bedeutung. Dies ist auf die Ansiedlung einiger  Einrichtungen der Vereinten Nationen zurückzuführen. Ca. 20 Organisationen, Büros und Programme der UN und rund 1.000 Mitarbeitern begründen den Ruf Bonns als UN-Stadt. Infolge dieser Ansiedlung haben sich weitere internationale Institutionen und Nichtregierungsorganisationen am Rhein niedergelassen und den internationalen Charakter Bonns weiter verstärkt.

Bevor die Teilnehmenden anschließend ihre Heimreise antraten, wurden die Ergebnisse der VDL-Lehrfahrt nach Bonn und Umgebung im Rahmen eines gemeinsamen Mittagessen im Tagungshotel besprochen und die gesamte Veranstaltung als wertvolle fachliche Bereicherung eingestuft.

Text: VDL

 

 

 

VDL Exkursion – Vielfalt im Rheinland

Fotos: VDL

12. Mai 2023 – Exkursion 2 der VDL-Lehrfahrt vom 11.-13.05.2023

Die Exkursion führt die Teilnehmenden zunächst in die Nähe von Dormagen zum Rosenhof Odendahl. Auf dem Weg dorthin wird schon links und rechts des Weges klar: die rheinischen Betriebe unternehmen außer klassischem Ackerbau und Milchviehhaltung noch viel mehr. Bei Bornheim reiht sich ein Sonderkulturbetrieb mit Gemüse und Obst an den nächsten, in Stadtnähe zu Köln häufen sich Äcker, die als Stadtgärten verpachtet werden, sowie Angebote zum Selber ernten verschiedener Feldfrüchte.

In Allerheiligen, wo der Betrieb der Familie Odendahl liegt, werden wir von Claudia und Franz-Josef Odendahl begrüßt, die das Gartenbauunternehmen in zweiter Generation leiten. Angefangen haben die Odendahls mit Schnittrosen und schließlich der Idee, diese als Stecklinge in Containern heranzuziehen. Daraus entstanden ist einer der modernsten Zierpflanzenproduzenten Deutschlands, der jährlich mithilfe von 20 fest Mitarbeitenden bis zu 600.000 Pflanzen ausliefert. Auf etwa 6 ha Betriebsfläche, davon die Hälfte unter Gewächshaus, gedeihen nicht nur 300 verschiedene Rosensorten, sondern auch Kletterpflanzen, Blütensträucher und Gräser. Seit dem letzten Jahr endlich auch unter dem neu fertiggestellten Cabrio-Gewächshaus, das sich vollständig öffnen lässt, per App und automatisiert je nach Wettervorhersage. Durch die maximale Wuchszeit unter Freilandbedingungen werden die Rosen robuster. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt auf dem Rosenhof eine große Rolle. So gibt es einen komplett geschlossenen Kreislauf der Unterfußbewässerung und Jahr für Jahr sinkt der Torfanteil in den verwendeten Substraten. Kritisch bewertet Franz-Josef Odendahl jedoch die vermeintlich nachhaltigeren Ersatzsubstrate wie Kokosfaser. Der Betrieb vermarktet seine Produkte nach wie vor größtenteils im Tagesgeschäft. Was während der Corona-Pandemie herausfordernd war, stellt allerdings auch fast ein Alleinstellungsmerkmal dar. Großer Abnehmer ist unter anderen die REWE-Gruppe und damit toom-Baumärkte. Pflanzen von Familie Odendahl erkennen wir dort und woanders an den dunkelgrünen Containertöpfen und ihrer Rosenmarke „Premium Collection“. Neben den vielen verschiedenfarbigen, von prall gefüllten bis luftig-leichten Blüten werden uns außerdem der Unternehmergeist, Ideenreichtum, Mut und die Kreativität der Odendahls in Erinnerung bleiben.

Auch auf dem Heinenhof erwartet uns eine Familie, die sich immer wieder neuen Herausforderungen annimmt und ihre Ideen umsetzt und ausprobiert. Mit Mitte 20 leitet Josef Schröder in dritter Generation gemeinsam mit seinen Eltern einen Ackerbaubetrieb mit Hofladen im Kölner Norden. Aber nicht nur das, denn auf dem Heinenhof treffen viele verschiedene Menschen und Gewerke aufeinander. Ähnlich einem Franchise System sind beispielsweise ein Braumeister, ein Bootsbauer, eine Töpferin und Floristin in den Gebäuden des Heinenhofs eingemietet. Dort haben sie den nötigen Raum um beispielsweise auch Kurse anzubieten. Betriebsam wird es außerdem an den Wochenenden, wenn die zur Eventscheune umgebaute Kornscheune oder der Q-Stall die Tore für Geburtstage, Hochzeiten oder Live-Bands öffnen. Dann ist es im Kosmos Orr mit seinen zwei Höfen und dem Rittergut wieder belebt und die Leute kommen mit der Landwirtschaft und ihrem Umfeld in Berührung. „Das ist auch das Ziel hier auf dem Heinenhof. Die Leute sollen sehen, dass wir hier Landwirtschaft betreiben und was wir damit zusätzlich ermöglichen. Ich möchte, dass diese Menschen Gutes vom Heinenhof erzählen“, summiert Josef Schröder. Dass dazu viel Arbeit und manchmal leider auch Niederlagen gehören, ist dem Junglandwirt bewusst. Seine Ölmanufaktur, die Idee, aus eigenen Ölsaaten Öl zu pressen, konnte er noch nicht zufriedenstellend umsetzten. Dennoch, bei so vielen Projekten laufen immer auch welche gut. Und Vater Josef Schröder relativiert: „Gute Ideen hat jeder, aber diese auch umzusetzen, das ist die Kunst!“. Den Heinenhof verlassen wir beeindruckt von der Vielzahl der Projekte, die dort umgesetzt sind und stetig in Angriff genommen werden. Ein Betrieb, der die Chancen in seinen Gebäuden, seiner Infrastruktur, seiner Menschen und die Nähe zu Großstadt erkannt und angenommen hat.

Weiter geht es für die VDL-er im Nachbarort Stommeln, wo der Große Kreuzhof der Familie Decker liegt. Thomas Decker, ebenfalls VDL-er, hat den Betrieb vor einigen Jahren von seinem Vater übernommen. Schon früh startete er mit der Produktion von Rollrasen, der besonders gut auf den tiefgründigen Lösslehmen der Köln-Aachener Bucht kultiviert werden kann. Dennoch ist Rollrasen eine arbeitsintensive Kultur, da er ca. zweimal die Woche gemäht wird. Dadurch verzweigt sich nicht nur der Rasen und wird dichter, sondern auch sein Wurzelwerk. Das dichte Wurzelwerk macht einen Rollrasen in sich so stabil, auch wenn er vom Boden abgeschält wird. Rasen wird bei den Deckers meistens Richtung Wochenende geschält, da dann die meisten Bestellungen reinkommen. Der geschälte Rasen hält sich 24 Stunden, notfalls aber auch länger und kostet je nach Sorte zwischen drei und sechs Euro pro Quadratmeter. Den 1. FC Köln beliefern die Deckers aktuell nicht. „Das machen wir dann, wenn der Effzeh Deutscher Meister wird!“ scherzt Thomas Decker.

Neben den klassischen Kulturen wie Kartoffeln, Zuckerrüben, Raps und verschiedenen Getreiden bauen die Deckers seit 2019 auch Quinoa an. Verkauft wird es wegen der Nähe zur Stadt Köln als „Kinoa“ an regionale REWE Märkte, Unverpackt-Läden und Gastronomiebetriebe. Gerade die Vermarktung über die LEHs gestaltet sich als schwierig. Die Regionalität seines Produktes ist den Märkten einen Aufpreis von 5-10 % gegenüber aus dem Südamerika kommenden Quinoa meist nicht wert. Dennoch ist Thomas Decker vom Anbau fasziniert: „Quinoa ist eine herausfordernde Kultur. Es gibt keine Pflanzenschutzmittelzulassungen, daher säen wir in Reihen und fahren mit der Hacke durch. Gedüngt wird mineralisch“. Da Quinoa noch nicht seit so Langem gezüchtet wird wie beispielsweise Getreide, reift es sehr ungleichmäßig ab. Der richtige Erntezeitpunkt liegt also sehr im Ermessen des Anbauers. Nichtsdestotrotz möchte Thomas Decker weiterhin Kinoa anbauen. Bei 1-2 Tonnen Erntegut pro Hektar lohnt sich für ihn der Anbau. Auch den Großen Kreuzhof verlassen wir mit dem Eindruck, dass sich hier ein weiterer rheinischer Ackerbaubetrieb stetig weiterentwickeln wird. Mit den Zeichen der Zeit und vor allem dem Einsatz und der Unternehmerfreude seiner Bewirtschaftenden.

Text: Christina Nacke

 

VDL: Neue Welten in der Landwirtschaft – Exkursion in das Bonner Umland

Fotos: VDL

12. Mai 2023 – Exkursion 1 der VDL-Lehrfahrt vom 11.-13.05.2023

Die Exkursion führte die Teilnehmer in den Süden des Bonner Umlands. Erste Station war der Bio Obsthof Johannes Nachtwey im Grafschafter Obstbauland. Die guten Böden der Region und das warme Klima in Rheinnähe bieten beste Bedingungen für den Obstbau. Der Betrieb wurde 1965 von Annegret und Alois Nachtwey gegründet und wird mittlerweile von Martina und Johannes Nachtwey in zweiter Generation geführt. Kernpunkt des Besuchs war die Vorstellung der Agri-PV Anlage. Die Anlage wurde als gemeinsames Forschungsprojekt von BayWa und dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) realisiert. Die Anlage sollte primär dazu dienen das darunter wachsende Obst vor Hagel zu schützen und nebenbei Strom zu erzeugen. Mittlerweile konnte aber auch eine ganze Reihe weiterer Vorteile der Anlage festgestellt werden. So kanalisieren die Solarpaneele das Regenwasser und sorgen so z.B. für eine gute Bewässerung des Bodens. Die Agri-PV-Forschungsanlage für Äpfel und Spalierobst au dem Hof Nachtwey ist die erste Anlage dieser Art in Deutschland. Die Gesamtversuchsfläche des Projektes umfasst ca. 9.100 Quadratmeter und die Agri-PV-Anlage liefert eine Leistung von 258 kWp. Für Johannes Nachtwey muss die landwirtschaftliche Nutzung übergeordneter Zweck dieser Art von Anlagen bleiben.

 

Emiko Handelsgesellschaft – die Welt der effektiven Mikroorganismen

„Wie bei den Effektiven Mikroorganismen sind es oft die kleinen Dinge, die Großes bewirken können,“ so steht es bei Emiko geschrieben. Eine Philosophie, an die sie glauben und die in allen Bereichen der Handelsgesellschaft zu tragen kommt. Die Produkte von Emiko kommen dabei vielfältig zur Anwendung und werden geschätzt von Hobbyverbrauchern, über kleine Betriebe im Nebenerwerb bis zu großflächigen Agrarbetrieben. Alle tragen sie ihren Teil bei, den Kreislauf der Natur geschlossen und stabil zu halten. Die Mikroorganismen können dabei in unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommen und bieten eine sinnvolle ökologische Alternative.

 

 

Campus Klein-Altendorf

Der Campus Klein-Altendorf ist das Versuchsgut der Universität Bonn im Acker- und Obstbau. Er liegt auf einer Gesamtfläche von 181 ha in einem der bedeutendsten Obstbaugebiete Deutschlands zwischen Meckenheim und Rheinbach in der südlichen Niederrheinischen Bucht auf der Hauptterrasse des Rheins. Der Boden ist eine basen- und nährstoffreiche Parabraunerde und besonders geeignet für den Anbau von Kern- sowie Steinobst und den typischen rheinischen Kulturen Zuckerrüben, Winterweizen und Wintergerste. Auf den Versuchsflächen werden zudem noch Raps, Kartoffeln, Gemüse, Nachwachsende Rohstoffe (Miscanthus, Silphie, Paulownia) und Arzneipflanzen angebaut.

Das Artenspektrum auf den 20 ha-großen Obstplantagen reicht vom Kernobst Apfel und Birne bis hin zum Steinobst wie Kirschen und Zwetschgen. Zusätzlich gibt es Quitten-, Aprikosen- und Walnussbäume. Seit 2009 erfolgen am Campus Klein-Altendorf auch Versuche zum geschützten Anbau unter Glas bzw. Folie in verschiedenen Gewächshaustypen.

Den Abschluss fanden beide Exkursionen auf dem gemeinsamen Begegnungsabend im Bonner Parkrestaurant. In der idyllischen Rheinaue trafen sich die Teilnehmer und hatten Gelegenheit die Eindrücke des Tages auszutauschen und bei einem geselligen Abendessen den zweiten Tag der VDL-Jahrestagung gemütlich ausklingen zu lassen.

Text: VDL

 

 

VDL-Bundesmitgliederversammlung 2023 in Bonn

Fotos: VDL

Die Bundesmitgliederversammlung 2023 des VDL fand am 11. Mai 2023 in Bonn statt. Im Tagungsraum des Gustav-Stresemann-Instituts in Bonn traf sich eine Vielzahl angereister Mitglieder des VDL, um den Berichten aus allen Gliederungen des VDL zu folgen. Neben den satzungsmäßigen Regularien der Mitgliederversammlung und der Erörterung aktueller berufsständischer Fragen stand auch die Besprechung des VDL-Haushaltes auf der Tagesordnung. Interessanter Mittelpunkt der Mitgliederversammlung waren die Berichte aus den Bundessparten, den Landesverbänden und Landesgruppen. Hier wurde eine Vielzahl unterschiedlichster Angebote und Veranstaltungsformate im ganzen Bundesgebiet vorgestellt, die das große Engagement aller im VDL-Ehrenamt engagierter Kolleginnen und Kollegen zeigen.

Präsident Markus Ebel-Waldmann dankte dem LV NRW und allen an der Organisation beteiligten Kolleginnen und Kollegen für die gute Vorbereitung der Jahrestagung und das vielfältige Begleitprogramm. Stellvertretend überreichte er Dr. Anoush Ficiyan als Landesvorsitzender des VDL-LV NRW einen Dank des Bundesverbandes.

Zum Abschluss der Bundesmitgliederversammlung verabschiedete Präsident Markus Ebel-Waldmann Karin Waßmann als Mitarbeiterin der Bundesgeschäftsstelle. Sie verlässt den VDL im Laufe des Jahres, um den wohlverdienten Ruhestand anzutreten. Da es ihre letzte Jahrestagung sein wird, sollte der feierliche Rahmen genutzt werden, um ihr einen angemessenen Abschied zu bereiten. Herr Ebel-Waldmann dankte ihr für fast 17 Jahre konstruktiver und vertrauensvoller Zusammenarbeit im VDL.

Die VDL-Jahrestagung 2024 wird vom 16.-18. Mai 2024 in Hessen stattfinden. Der gastgebende VDL-Landesverband Hessen freut sich auf Ihre Teilnahme.

Text: VDL