VDL-Hessen: Neues berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot: CAS-Kurs „Marketingmanagement in der Weinwirtschaft“ startet zum Sommersemester 2023

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Mit dem neuen berufsbegleitenden Weiterbildungskurs „Marketingmanagement in der Weinwirtschaft“, der zum Sommersemester 2023 startet, bietet die Hochschule Geisenheim nun insgesamt vier Kurse an, die Teilnehmende mit einem Certificate of Advanced Studies (CAS) abschließen. Fachkräfte der Branche haben die Möglichkeit, ihre Kompetenzen in den Bereichen Finance, Management, Marketing sowie Weinbau und Oenologie gezielt auszubauen und zu vertiefen.

Der neue CAS-Kurs umfasst die Module „Marketingmanagement“ sowie „Logistik und Vertrieb von Wein“. Prof. Dr. Jon Hanf, Professor für International Marketing Management, und sein Team bearbeiten im Modul „Marketingmanagement“ mit den Teilnehmenden Inhalte wie Markenpolitik und Markenentwicklung, Customer Relationship Management (CRM) sowie internationales Marketing und Export.

Prof. Dr. Simone Loose, Leiterin des Instituts für Wein- und Getränkewirtschaft, und Prof. Dr. Andreas Holzapfel, Professor für Logistikmanagement, behandeln im Modul „Logistik und Vertrieb von Wein“ unter anderem logistische Planungsfragen und Strategien entlang der Supply Chain. Aktuelle Themen, wie die Bedeutung der einzelnen Vertriebskanäle und -aktivitäten und die Interaktion von Vertrieb und Marketing sind ebenfalls Inhalte des angebotenen Moduls.

Wie der MBA „Management in der Weinwirtschaft“ ist das integrierte CAS-Weiterbildungsangebot der Hochschule Geisenheim dank des flexiblen Fernstudienkonzepts als berufsbegleitende Qualifizierungsmaßnahme ausgelegt. Aufbauend auf dem Ansatz des Blended Learning kann das Format Phasen des Selbststudiums, Online-Vorlesungen, Präsenztage an der Hochschule Geisenheim, Praxisübungen und auch Exkursionen umfassen. Die Dauer der einzelnen CAS-Kurse können die Teilnehmenden flexibel planen, je nach persönlicher Verfügbarkeit und Bedarf; in der Regel umfassen sie ein bis zwei Semester.

Die weiteren CAS-Kurse im Überblick
• Der CAS-Kurs Finance, Controlling und Steuern umfasst die Module „Rechnungswesen, Controlling und Finanzierung“ und „Steuerliche Fragestellungen in der Weinwirtschaft“ beleuchtet branchenrelevante finanzwirtschaftliche und steuerliche Themen.
• Der CAS-Kurs mit dem Schwerpunkt Management umfasst die Module „Unternehmensführung in der Weinwirtschaft“ und „Personalmanagement“.
• Der CAS-Kurs Weinbau & Oenologie umfasst die Module „Innovative Strategien im Weinbau“ sowie „Weinsensorik und Weltweinbau“.

Zulassungsvoraussetzungen für alle CAS-Kurse sind ein akademischer Abschluss und drei Jahre Berufserfahrung, die nicht einschlägig sein müssen.

Bei Interesse an einem persönlichen Beratungsgespräch senden Sie jederzeit gern eine Anfrage an MBA-Weinwirtschaft@hs-gm.de. Weitere Informationen zum Thema CAS-Kurse finden Sie im Überblick auch auf www.hs-geisenheim.de/cas-kurse-weinwirtschaft.

Quelle: Hochschule Geisenheim University

Neues berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot: CAS-Kurs „Marketingmanagement in der Weinwirtschaft“ startet zum Sommersemester 2023 (hs-geisenheim.de)

VDL-Hessen: Ernährungssysteme der Zukunft

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Zentrum für Nachhaltige Ernährungssysteme (ZNE) der Justus-Liebig-Universität Gießen nimmt Arbeit auf – Globale Nachhaltigkeitsziele im Blick

Ernährung als Zukunftsaufgabe: Es geht um gesunde Lebensmittel vor Ort, vor allem aber auch um globale Ernährungssicherung. Das neu gegründete Zentrum für Nachhaltige Ernährungssysteme (ZNE) will die fächerübergreifende, innovative Forschung bündeln.  

Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Hungersnöte … Die Herausforderungen sind immens, Lösungsansätze müssen die globalen Zusammenhänge in den Blick nehmen: So gilt es einerseits, die Ernährung für eine wachsende Weltbevölkerung sicherzustellen und gleichzeitig eine Landwirtschaft zu fördern, die sich an den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen / Sustainable Development Goals (SDGs) ausrichtet. Damit muss eine Vielzahl an positiven Ökosystemleistungen wie Biodiversität und genetische Vielfalt als auch Ressourcenschutz einhergehen. An der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist nun das Zentrum für Nachhaltige Ernährungssysteme (ZNE) gegründet worden, um den interdisziplinären, wissenschaftlichen Austausch zu drängenden Fragen im Bereich der Transformation von Ernährung zu fördern und innovative Lösungsansätze zu entwickeln, um nachhaltige Ernährungssysteme zu schaffen. Das neue Zentrum wird den Wissenstransfer in die Praxis begleiten und die Forschungsergebnisse in die Lehre integrieren.

„Ein nachhaltiges Ernährungssystem ist umweltfreundlich, gesundheitsfördernd, ethisch verantwortlich, alltagsangepasst, ermöglicht soziokulturelle Vielfalt, ist sozialverträglich in allen Schichten der Gesellschaft umsetzbar und ökonomisch tragfähig“, sagt Prof. Dr. Ramona Teuber, Inhaberin der Professur für Marktlehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft und wissenschaftliche Leiterin des ZNE. In enger Anlehnung an die Definition des Sachverständigenrates für Ernährungssicherheit und Ernährung (High Level Panel of Experts on Food Security and Nutrition, HLPE) des UN-Ausschusses für Welternährungssicherheit aus dem Jahr 2017 soll dem ZNE daher folgende Definition zugrunde liegen: „Ein Ernährungssystem ist ein System, das von der Produktion von Lebensmitteln bis hin zum Konsum und den gesundheitlichen Folgen dieses Konsums reicht, alle Ressourcen, inklusive Lebensmittelabfällen und -verlusten berücksichtigt, und zudem von verschiedenen Rahmenbedingungen (ökonomisch, politisch, naturräumlich) beeinflusst wird.“

Seinen Sitz hat das Ende 2022 neu gegründete Zentrum im Zeughaus in Gießen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU), das ebenfalls in der Senckenbergstraße 3 beheimatet ist.

„Das neu gegründete Zentrum für Nachhaltige Ernährungssysteme wird einen bedeutenden Beitrag zu existentiell wichtigen gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Fragestellungen leisten“, erklärte JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee anlässlich einer kleinen internen Eröffnungsfeier. „Ich bin sicher, dass das ZNE als interdisziplinär angelegte Forschungsplattform eine Ausstrahlung weit über die Grenzen der JLU haben wird.“
Das ZNE wird als „Think Tank“ zu den Nachhaltigkeits- und Internationalisierungszielen der JLU beitragen, indem sowohl Forschung als auch Lehre in diesen beiden Querschnittsdimensionen gestärkt werden, die im Entwicklungsplan JLU 2030 festgehalten sind. In der Gründungsphase des Zentrums gilt es nun, die Konzepte und Strukturen mit Leben zu füllen und konkrete Forschungsprojekte gemeinsam anzugehen.

Prof. Dr. Klaus Eder, Dekan des Fachbereichs 09 – Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, ging auf die nötige Vernetzung ein: „Die langfristige Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit ist eine derart wichtige und komplexe Aufgabe, sodass alle Fachbereiche und Zentren eingeladen sind, daran mitzuwirken und im ZNE neue Impulse beizusteuern.“ Die Vorstellung der Ziele des ZNE übernahm Prof. Teuber, die auch auf die günstigen Rahmenbedingungen an der JLU einging.

Bereits seit vielen Jahren arbeiten Professuren des Fachbereichs 09 über Disziplin- und Fachbereichsgrenzen hinweg zusammen an Fragestellungen zu nachhaltigen Ernährungssystemen. Das Land Hessen fördert beispielsweise seit Januar 2021 den LOEWE-Schwerpunkt Integrierte Tier-Pflanze-Agrarökosysteme (GreenDairy); der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert im Programm „exceed – Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit“ den Aufbau eines internationalen Forschungs-
schwerpunkts „SDGNexus Network“. Das International PhD Program for Agricultural Economics, Bioeconomy and Sustainable Food Systems (IPPAE) für Nachwuchswissen-
schaftlerinnen und -wissenschaftler arbeitet an ähnlichen Fragestellungen. Diese zum Teil schon jahrzehntelang vorhandene Expertise soll nun im Zentrum für nachhaltige Ernährungs-
systeme gebündelt und durch die Etablierung bzw. Besetzung neuer Professuren auf lange Sicht fachlich erweitert und gestärkt werden.

Die Koordination des ZNE wird bis Ende 2025 aus dem Innovations- und Strukturentwick-
lungsbudget des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK) finanziert.

PM JLU Nr. 6 • 13. Januar 2023: Ernährungssysteme der Zukunft — Deutsch (uni-giessen.de)

VDL-Hessen: Landwirtschaftliche Woche Nordhessen verabschiedet Geschäftsführer

Foto: LLH    v. l.: Karsten Schmal und Andreas Sandhäger

Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung verabschiedete die Arbeitsgemeinschaft (AG) Landwirtschaftliche Woche Nordhessen im März ihren langjährigen Geschäftsführer Andreas Sandhäger, Direktor des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH).

Der Vorsitzende der Landwirtschaftlichen Woche, Karsten Schmal, dankte Sandhäger für dessen 23-jähriges Engagement. Sandhäger sei es immer ein Anliegen gewesen, die landwirtschaftliche Woche als unabhängige, fachlich orientierte Veranstaltung für alle Landwirtinnen und Landwirte anzubieten und weiterzuentwickeln.

Sandhäger dankte den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft für die stets konstruktive Zusammenarbeit. Kontinuität durch Wandel sei das Erfolgsrezept der landwirtschaftlichen Woche gewesen und bleibe es auch in Zukunft.

„Es hat mir stets Freude bereitet, in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Verbänden eine ansprechende Fortbildungsveranstaltung auf die Beine zu stellen. Schon Anfang der 80er Jahre – es muss eine meiner ersten Landwirtschaftlichen Wochen gewesen sein – hat mich die Fortbildungsbereitschaft und die große Diskussionsfreude der Landwirtinnen und Landwirte beeindruckt, die bis heute an nichts eingebüßt haben“, sagt Sandhäger. Nach dem 75. Jubiläum der Landwirtschaftlichen Woche sei es dem gebürtigen Volkmarser ein Anliegen gewesen, die Geschäftsführung in jüngere Hände abzugeben. Auf Sandhäger folgt Karl-Josef Walmanns, der die Stabsstelle Presse und Öffentlichkeitsarbeit im LLH leitet.

Die Landwirtschaftliche Woche bietet jährlich eine Plattform zum fachlichen Austausch, der von einzelnen Verbänden jeweils inhaltlich eigenverantwortlich organisiert wird. Traditionell widmet sich der erste Tag der Agrarpolitik, dem sich Veranstaltungen zu den Themen Betriebsführung, Ökologischer Landbau, Tierproduktion sowie Forst anschließen. Neben diesen rein fachlichen Aspekten erhalten Impulse, die auf den familiären Zusammenhalt und das soziale Miteinander blicken, zunehmend mehr Raum.

Text: LLH: Landwirtschaftliche Woche Nordhessen verabschiedet Geschäftsführer » Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

VDL-Ost: Green Livestream zum Thema „Genossenschaftliche Vielfalt in der Verbandsarbeit“

Foto: Pixabay

Im April lädt der VDL-Ost wieder zu einem Green Livestream ein. Unser Gast wird diesmal Guido Seedler vom Deutschen Raiffeisenverband e.V. sein, der uns einen Einblick in seinen Werdegang und seine jetzige Tätigkeit geben wird. Im Fokus steht dabei das Thema „Genossenschaftliche Vielfalt in der Verbandsarbeit“.

Der Green Livestream findet am 17.04.2023 um 19 Uhr über GoTo-Meeting statt. Falls Sie Interesse an der Teilnahme haben, finden Sie die Zugangsdaten im Veranstaltungskalender auf dieser Homepage.
Wir freuen uns auf möglichst viele Interessierte!

Text: VDL-Ost

VDL-NDS: Save the Date: Exkursion nach Ostfriesland am 13.-14. Oktober 2023

Foto: Pixabay

Wasser spielt in Ostfriesland schon immer eine zentrale Rolle im Leben und in der Landwirtschaft. Mit dem Klimawandel könnten sich die Spielregeln verändern – der Meeresspiegel steigt, aber in Dürreperioden fließt weniger Wasser aus dem Inland nach. Ändert sich etwas am Umgang mit den Wasser, welche Auswirkungen hat das auf die Landwirtschaft und wie können die Ostfriesen sich darauf einstellen? Diese Fragen stellen wir den Leuten, die sich um die Deiche kümmern, aber auch den Landwirten und weiteren Experten in der Region.

Dabei soll auch eine der schönsten Formen der Wassernutzung – die ostfriesische Teezeremonie – angemessen gewürdigt werden.

Am Programm arbeiten wir noch, aber Sie können sich den Termin schon einmal vormerken. Infos gibt es zeitnah bei Kontakt@VDL-Niedersachsen.de.

Text: Ruth Franken

VDL-Bayern: Online-Stammtisch mit Weingenuss

Foto: Pixabay

Die VDL-Landesgruppe Bayern eröffnete das Jahr 2023 mit einem ersten Online-Stammtisch am 27.02.2023. Nachdem die Landesgruppe auch Vorsitzende weiterer Landesverbände und Landesgruppen eingeladen hatte, um den Austausch zwischen den VDL-Einheiten zu verstärken, stellte der Vorsitzende Dr. Filter zu Beginn alle Teilnehmer kurz vor.

Im Anschluss übernahm direkt der eingeladene Gastreferent Johannes Bucej mit seinem Vortrag zum Thema Wein. Regional orientiert ging es um die Weine aus Bayern und damit natürlich um die weltbekannten Frankenweine. Mit dem Thema Wein reiht sich Herr Bucej passend in die Abfolge von fest und flüssigen Lebensmitteln ein – beim letzten Online-Stammtisch vor dem Adventstreffen war es schließlich der Käse.

Herr Bucej, der auch als Buchautor bekannt ist mit dem Titel „Seelenruhe – philosophisch zum Mittelpunkt finden“ und für verschiedene Weinmagazine schreibt, begann seine Ausführungen mit den Ursprüngen des Weinbaus in Franken, der bis in das 18 Jahrhundert zurückreicht. Wobei hier zu erwähnen ist, dass vor allem in Frankreich und Georgien, dem Mutterland des Weines, das Thema schon früher Relevanz hatte.

Im weiteren Verlauf ging Herr Bucej auf die Anbauregionen, Anbauflächen und Sorten der bekannten Weine ein. Die Anbaufläche ging deutlich zurück von ursprünglich mehr als 40 Tausend Hektar. Jedoch bestehen heute hochwertige Weinlagen wie beispielsweise der Würzburger Stein, eine der berühmtesten Weinlagen Deutschlands. Bekannte Winzerbetriebe sind beispielsweise das Juliusspital oder Bürgerspital, die den Würzburger Stein im Programm haben. Neben diesen großen Akteuren bestehen aber auch zahlreiche kleinere Winzervereinigungen, fast 2000 an der Zahl, die Frankenweine herstellen.

Frankenweine sind zu 82% weiße Weine, weshalb man auch von einem Weißweinland spricht. An Rebfläche zugelegt hat beispielsweise die Silvaner-Traube und hat damit den früheren Verkaufsschlager Müller-Thurgau überholt. Weiterhin gibt es den Bachus, eine Silvaner-Kreuzung, der in Deutschland nur noch einen sehr kleinen Anteil einnimmt. Hinzu kommt der Riesling mit 5.5% Anteil an der Rebfläche, jedoch unter den Kennern sehr geschätzt in der Qualität. Neuerdings werden auch pilzresistente Sorten angebaut. Dies folgt als Reaktion auf die zunehmende Problematik mit dem echten und falschen Mehltau. Das Klima macht in den letzten Jahren insgesamt dem Weinanbau zu schaffen. Zuvorderst stellt die Trockenheit Herausforderungen, aber auch Extremwetterereignisse mit Hagel und Frost verursachen hohe Ernteverluste. Im Jahr 2021 hatten einzelne Betriebe beispielsweise mit 80% Ernteverlust durch den falschen Mehltau zu kämpfen. Der Klimawandel wird auch die Geschmacksprofile von Frankenweinen in Zukunft verändern.

Das Weinland Franken lässt sich in drei Regionen aufteilen: Main Viereck, Main Dreieck und Main Steigerwald. Diese weisen in erster Linie unterschiedliche Bodenarten auf. Das Zusammenspiel aus Geologie, Boden, Klima und Rebsorte prägt jeweils den Geschmack der Sorten. Hier unterscheiden sich die Frankenweine auch deutlich von zwei weiteren kleinen Weinanbaugebieten in Bayern: Die Oberpfalz und das bayerische Bodenseegebiet, die jeweils mit ihren Landweinen überzeugen.

Zum Schluss ging Herr Bucej auf den „Würzburger Stein Berg“ ein. Eine äußerst besondere Weinlage, die inzwischen eine geschützte europäische Ursprungsbezeichnung trägt. Diese Flächen gelten als steinreich, das Grundgestein ist Muschelkalk und es besteht die Nähe zum Fluss als Wärmespeicher.

Nachdem in der abschließenden Diskussionsrunde alle Fragen geklärt waren, stiegen die Anwesenden in den allgemeinen Austausch ein, der am Abschluss eines jeden Stammtisches steht. Es ging unter anderem um die Entwicklung der Kostenstruktur im Bäckerhandwerk. Es folgte der USA-Reisebericht eines Mitglieds mit dem Schwerpunkt auf Pflanzenzüchtungsprogramme. Den Abschluss machte Geschäftsführer Tobias Dammeier vom VDL-Bundesverband mit einem kurzen Einblick in die aktuellen Entwicklungen im Bundesverband.

Text: Sebastian Eichelsbacher

VDL-Bayern: Kostenentwicklung im Bäckerhandwerk muss aufgefangen werden

Foto: Dr. Wolfgang Filter

Den Online-Stammtisch am 27.02.2023 nutze die VDL-Landesgruppe Bayern, um die Auswirkungen der primär durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Preisanstiege bei landwirtschaftlichen Rohstoffen und Energie zu veranschaulichen. Landesgruppenvorsitzender Dr. Wolfgang Filter schilderte dies eindrucksvoll am Beispiel der ihm vertrauten Branche des Bäckerhandwerks.

Immer wenn Preise steigen – und das taten sie, wie der ungewöhnlich starke Anstieg der Inflationsrate zeigt, in den letzten Monaten in nahezu allen Lebensbereichen – drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob sich da nicht viele eine „goldene Nase“ verdienen. Besonders tritt diese Frage bei Gütern des täglichen Bedarfs auf, denn diese werden naturgemäß sehr häufig eingekauft, so dass deren gestiegene Preise ebenso häufig „sauer aufstoßen“. Das Bäckerhandwerk steht deshalb immer wieder im Fokus kritischer Betrachtungen. Deshalb kann ein Blick auf die Kostenstruktur sehr gut zur Versachlichung beitragen.

Am anschaulichsten ist es, wenn man auf betrieblicher Ebene der Verteilung der Einnahmen nachgeht. Von jedem Euro, der beim Kauf von Bäckereiprodukten über die Ladentheke wandert, gehen im Durchschnitt aller Betriebe allein schon ca. 45 – 50 Cent an das Personal. Diese Zahl verdeutlicht sehr eindrucksvoll, dass die Bäckerbranche im wahrsten Sinn des Wortes ein HANDwerk ist, in dem der Faktor Mensch eine bedeutende Rolle spielt.

Zweitgrößter Kostenfaktor sind mit einer Bandbreite zwischen ca. 18 bis 27 % die Rohstoffkosten. Dabei darf man nicht nur das tägliche Brot und die Semmeln allein sehen, sondern diese Zahl gilt über das gesamte Sortiment. D.h. wir müssen hier neben den Getreidepreisen auch jene für Saaten, Fette, Milch und Sahne, Zucker, Gewürze, Früchte und andere Produkte einbeziehen. Und weitere ca. 10 % der Kosten entfallen im Durchschnitt auf die Räumlichkeiten. In der Summe werden damit schon zwischen 75 und 80 Cent jedes eingenommenen Euros allein durch diese 3 Kostenfaktoren gebunden.

Zusätzlich schlagen drei Kostenstellen zu Buche, die jeweils im Bereich zwischen 3 und 3,5 % des Nettoumsatzes liegen. Das sind die Energiekosten, die Kfz-Kosten (bei weiter steigender Filialisierung ein nicht zu unterschätzender Faktor, der auch durch die höheren Spritpreise weiter im Fokus bleibt) sowie der Block „sonstige Kosten“, der sich aus Steuerberatung, Büro, Telefon, Entsorgung etc. zusammensetzt. Damit sind weitere 10 Cent des Nettoumsatzes zugeordnet, womit schon mal ca. 87 bis 90 Cent des über die Ladentheke gewanderten Euros vergeben sind.

Damit ist aber noch lange nicht Schluss. Auch die Beiträge zu Versicherungen, die Instandhaltung, Werbung, Abschreibungen, Zinsen und Gewerbesteuer müssen erwirtschaftet werden. Setzt man diese Positionen je nach Kostenart vorsichtig mit jeweils 1 bis 2 % an, so bleiben unterm Strich nur ganz wenige Prozent als Betriebsgewinn übrig. Dieses Zahlenspiel verdeutlicht, dass gerade Kleinbetriebe unter einem enormen Kostendruck stehen und ein einigermaßen akzeptables Jahreseinkommen meist nur über ein betriebliches Wachstum mit entsprechender Filialisierung erreichbar ist.

Schauen wir uns nun die Auswirkungen von Kostensteigerungen an: Vor dem Hintergrund der genannten Zahlen wird deutlich, dass der vielbeklagte Energiepreisanstieg – so ärgerlich er ist und so sehr er aufgefangen werden muss – in der Tat nicht der Kostentreiber Nummer 1 ist. Denn selbst eine Verdreifachung der Energiepreise würde den Kostenanteil von traditionell durchschnittlich etwa 3,5 % auf 10,5 % erhöhen, was einem Anstieg der Gesamtkosten um ca. 7 % bedeutet. Demgegenüber schlägt eine Preissteigerung von 60 % bei den Rohstoffkosten – und die sind in den letzten Jahren tatsächlich gemessen worden – aufgrund des höheren Anteils an den Gesamtkosten mit insgesamt ca. 13,5 % zu Buche. Damit wirken diese fast doppelt so stark wie die Energiekosten. Berücksichtigt man zudem noch die jährlichen Tarifsteigerungen und die laufenden Erhöhungen bei den anderen genannten Kostenpositionen, wird verständlich, warum die allerorts zu registrierende Erhöhung der Brot- und Semmelpreise unumgänglich war und ist, um auch zukünftig die Herstellung qualitativ hochwertige Backwaren im Bäckerhandwerk sicherzustellen.

Text: Dr. Wolfgang Filter

VDL-Jahrestagung mit Bundesmitgliederversammlung 2023 und Lehrfahrt

Foto: Pixabay/VDL-NRW

Gemeinsam mit dem VDL-Bundesverband lädt der VDL-Landesverband NRW zur diesjährigen VDL-Jahrestagung vom 11. bis zum 13. Mai 2023 nach Bonn und ins Rheinland ein.

Unsere diesjährige VDL-Jahrestagung führt uns weit in den Westen Deutschlands in die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn und das Rheinland. Bonn ist als Stadt geprägt vom städtischen Nutzungswandel und beweist sich nun schon seit vielen Jahren als neue UN-Stadt auf dem internationalen Parket. Durch seine Lage im Rheinland besitzt Bonn eine sehr enge Verbundenheit zur Natur und Landwirtschaft. Auf der einen Seite schließt sich der Niederrhein mit seinen fruchtbaren Ackerböden, auf der anderen Seite die Obstbaugebiete an. Wie prägend diese Mischung für die Region ist, zeigt sich beispielhaft an der exzellenten Agrarfakultät der Universität Bonn, an der viele unserer VDL-Mitglieder ihr Studium in den unterschiedlichsten Fachrichtungen erfolgreich absolviert haben.

Der VDL NRW lädt herzlich ein, diese Mischung aus Mut zum Wandel und erfolgreichen, moderner Landwirtschaft in Ballungsräumen zu erleben. Das vielfältige Exkursionsprogramm gewährt dabei Einblicke in „die neuen Welten der Landwirtschaft“, die „Vielfalt im Rheinland“ und den Nutzungswandel im ehemaligen Regierungsviertel.

 

PROGRAMM

Tagungsort:

Gustav-Stresemann-Institut e.V.

Europäische Tagungs- und Bildungsstätte Bonn

Langer Grabenweg 68

53175 Bonn-Bad Godesberg

 

Mittwoch, 10. Mai 2023

17.00 Uhr      Studierendenabend:

                       (nur für Studierende)

                       Rundgang Campus Poppelsdorf Uni Bonn anschließend Grillen

 

Donnerstag, 11. Mai 2023

10.00 Uhr      Sitzung Bundessparte Studierende (bis 12.30 Uhr)

11.30 Uhr      Mittagessen (Selbstzahler)

12.30 Uhr      Geschäftsführerkonferenz (bis 15.30 Uhr)

                       Sitzung Bundessparte Öffentlicher Dienst (bis 15.30 Uhr)

                       Sitzung Bundessparte Young Professionals (bis 15.30 Uhr)

16.00 Uhr      Bundesmitgliederversammlung 2023/ Präsidiumssitzung (bis 18.30 Uhr)

 

VDL-LEHRFAHRT (*)

19.00 Uhr      Begrüßungsabend

 

Freitag, 12. Mai 2023

8.30 Uhr Exkursion 1: Neue Welten in der Landwirtschaft bis 17.30 Uhr

  1. Emiko Handelsgesellschaft – die Welt der effektiven Mikroorganismen

„Wie bei den Effektiven Mikroorganismen sind es oft die kleinen Dinge, die Großes bewirken können,“ so steht es bei Emiko geschrieben. Eine Philosophie, an die sie glauben und die in allen Bereichen der Handelsgesellschaft zu tragen kommt. Die Produkte von Emiko kommen dabei vielfältig zur Anwendung und werden geschätzt von Hobbyverbrauchern, über kleine Betriebe im Nebenerwerb bis zu großflächigen Agrarbetrieben. Alle tragen sie ihren Teil bei, den Kreislauf der Natur geschlossen und stabil zu halten. Die Mikroorganismen können dabei in unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommen und bieten eine sinnvolle ökologische Alternative.

  1. Bio Obsthof Johannes Nachtwey

Der Bio Obsthof Nachtwey liegt malerisch gelegen im Grafschafter Obstbauland. Die guten Böden der Region und das warme Klima in Rheinnähe bieten beste Bedingungen für den Obstbau. Auf dem Betrieb Nachtwey treffen dabei Leidenschaft für gesunde Ernährung und Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt aufeinander.

Gegründet wurde der Betrieb 1965 von Annegret und Alois Nachtwey. Martina und Johannes Nachtwey führen in der zweiten Generation den Hof weiter. Seit 2006 haben sie vollständig auf Bio-Produktion umgestellt.

Im Forschungsprojekt „Agri-PV Obstbau“ haben BayWa, das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und weitere Forschungspartner gemeinsam auf dem Bio Obsthof eine Agri-PV-Forschungsanlage für Äpfel und Spalierobst errichtet. Sie ist die erste Anlage dieser Art in Deutschland. Die Gesamtversuchsfläche des Projektes umfasst ca. 9100 Quadratmeter. Die Agri-PV-Anlage mit einer Leistung von 258 kWp wurde auf ca. einem Drittel des Areals installiert. Übergeordnetes Ziel ist es, die Klimaresilienz im Obstbau zu steigern.

  1. Campus Klein-Altendorf

Der Campus Klein-Altendorf ist das Versuchsgut der Universität Bonn im Acker- und Obstbau. Er liegt auf einer Gesamtfläche von 181 ha in einem der bedeutendsten Obstbaugebiete Deutschlands zwischen Meckenheim und Rheinbach in der südlichen Niederrheinischen Bucht auf der Hauptterrasse des Rheins. Der Boden ist eine basen- und nährstoffreiche Parabraunerde und besonders geeignet für den Anbau von Kern- sowie Steinobst und den typischen rheinischen Kulturen Zuckerrüben, Winterweizen und Wintergerste. Auf den Versuchsflächen werden zudem noch Raps, Kartoffeln, Gemüse, Nachwachsende Rohstoffe (Miscanthus, Silphie, Paulownia) und Arzneipflanzen angebaut.

Das Artenspektrum auf dem 20 ha-großen Obstplantagen reicht vom Kernobst Apfel und Birne bis hin zum Steinobst wie Kirschen und Zwetschgen. Zusätzlich gibt es Quitten-, Aprikosen- und Walnussbäume. Seit 2009 erfolgen am Campus Klein-Altendorf auch Versuche zum geschützten Anbau unter Glas bzw. Folie in verschiedenen Gewächshaustypen.

 

8.30 Uhr Exkursion 2: Vielfalt im Rheinland bis 17.30 Uhr

  1. Rosenhof Odendahl

Der Rosenhof Odendahl kann auf eine mehr als 60-jährige Firmengeschichte zurückblicken. In dieser Zeit hat sich das Familienunternehmen zu einem der größten und modernsten Produzenten für Containerrosen in Deutschland entwickelt. Wichtiges Element ist dabei die Nachhaltigkeitsstrategie für die Produktion. Diese beinhaltet geschlossene Wasserkreisläufe, die Nutzung von erneuerbaren Energien, biologischen Pflanzenschutz, ökologischen Ausgleich und die Reduktion von Torf mit Hilfe von Mulch. Gemeinsam tauchen wir vor Ort in den Frühling ein und erleben eine Vielzahl von Rosen in unterschiedlichsten Farben und Formen.

  1. Der Heinenhof – Heimat erleben im Kölner Land

Der Heinenhof ist mehr als nur ein moderner Landwirtschaftsbetrieb. Zentrales Element ist ein naturverbundenes Konzept, um ökologische und nachhaltige Erzeugnisse und Dienstleistungen garantieren zu können. Die Produktpalette reicht dabei von Biersorten über frisch gepresste Öle, Kräutern bis zu Honig.

Der Hof ist im Besitz der Familie Schröder und wird mittlerweile von der dritten Generation bewirtschaftet. Es gibt viel zu entdecken: Über einen großen, beliebten und überregional bekannten Bauernladen bis hin zu dem vielfältigen landwirtschaftlichen Betrieb mit Mikrobrauerei und Ölmanufaktur.

  1. Feldhelden Rheinland

Vor den Toren Kölns betreibt unser VDL-Mitglied in NRW Thomas Decker den 200 Jahre alten Großen Kreuzhof im Mühlenort Stommeln. Gemeinsam mit seiner Frau Verena und seinem Bruder Johannes bauen sie seit 2019 Kinoa an. In Anlehnung an den Anbau im Kölner Einzugsgebiet wird das Pseudogetreide mit „K“ geschrieben. „Ich kumm niet us Südamerika, ich kumm us der Stadt met K.“. Als „Feldhelden Rheinland“ ist es ihr Anliegen, nachhaltige Alternativen mit einer guten CO2 Bilanz im Vergleich zu importierter Quinoa anzubieten. Der Besuch gibt uns die Gelegenheit als VDL-Mitglieder von nah und fern in Austausch zu kommen und uns inspirieren zu lassen von der Kreativität und dem Mut der Familie Decker.

 

19.00 Uhr      Begegnungsabend

 

Samstag, 13. Mai 2023

9.15 Uhr        Exkursion „Bonner Regierungsviertel – Ein internationaler Nutzungswandel“

12.00 Uhr      Mittagessen im GSI (bis max. 14 Uhr)

 

Änderungen des Programms durch den Veranstalter bleiben vorbehalten. In diesem Fall informieren wir Sie selbstverständlich.

Da das garantierte Hotelkontingent abgelaufen ist, wird Ihr Übernachtungswunsch beim GSI angefragt und bei Verfügbarkeit bestätigt.

 

Nachfolgend finden Sie das Programm sowie das Anmeldeformular mit Buchungsbedingungen:

Programm VDL-Jahrestagung 2023

Anmeldeformular/Buchungsbedingungen VDL Jahrestagung 2023

 

Anmeldung mit Online-Formular

 

VDL-LEHRFAHRT (*) vom 11.-13.05.2023 wird gefördert:

 

Text: VDL-BV+VDL-NRW 

VDL-Hessen: Parlamentarischer Abend 2023

Foto: Ratskeller Wiesbaden

Der diesjährige Parlamentarische Abend des VDL Landesverbandes Hessen e.V. findet am Mittwoch, 24. Mai 2023, 18.00 Uhr, im Ratskeller Wiesbaden (gegenüber Hessischer Landtag), Schloßplatz 6, 65183 Wiesbaden, statt. Alle hessischen VDL-Mitglieder erhalten noch rechtzeitig eine persönliche Einladung. Bitte den Termin bereits vormerken.

Text: Markus W. Ebel-Waldmann

VDL-NDS: Mitgliederversammlung am 28. April 2023

Foto: Pixabay

Im Rahmen der intensivierten Zusammenarbeit mit dem Landesverband Hamburg wollen wir die diesjährige Mitgliederversammlung mit einem gemeinsamen Besuch im Hamburger Hafen verbinden. Bei Quast & Cons. bekommen wir einen kleinen Einblick in das Wirtschaftsleben im Hamburger Hafen und dürfen einen Blick hinter die Kulissen des internationalen Kakaohandels werfen.

Anschließend halten wir im Bürgerhaus Wilhelmsburg unsere Mitgliederversammlung ab. Die Kolleg*innen vom VDL Hamburg treffen wir anschließend zu einem gemeinsamen Begegnungsabend – sie tagen parallel zu uns im Nachbarraum.

Die Einladungen mit detailliertem Programm, Tagesordnung und weiteren Unterlagen werden Ende März an alle Mitglieder der beiden Landesverbände geschickt.

Text: Ruth Franken