VDL-NRW: Winterball der VDL-Studierendengruppe Bonn

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Dieses Jahr ist es wieder soweit, der VDL Winterball findet nach dreijähriger Corona- Pause endlich wieder statt!

Also holt Anzug und Kleid aus dem Schrank und schwingt das Tanzbein mit uns!!

Am 30.11.22 ab 19 Uhr in der Loestr. 21, 53113 Bonn, öffnen wir die Türen für einen ausgelassenen Abend bei Musik, Tanz und einer Tombola mit tollen Preisen!

Der VVK findet am 02.11.2022 ab 18 Uhr am VDL-Keller (Katzenburgweg 9a) statt.

Text: Johannes Stoschek

VDL-Ost: Wege in die Fachpressearbeit

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Am 1. November 2022 sind wir im Rahmen des Seminars zur Agrarökonomie an der Hochschule Neubrandenburg:

Wann? 1.11.2022; 14:00 bis 16:00 Uhr
Wo? Hochschule Neubrandenburg, Haus 1, Hörsaal 1
Was passiert dort? Unter dem Titel „Wege in die Fachpressearbeit“ werden nach einem einleitenden Teil zum Thema Fachpresse, Volontariat und Journalistenschule auf dem Podium mehrere Gäste von Ihrem Berufsweg berichten. Dies sind:

Johanna Michel, Redakteurin bei agrarheute
Catrin Hahn, freie Fachjournalistin
Sofie Sponbiel, Referentin Kommunikation beim Deutschen Bauernverband (DBV)
Patricia Steinborn, Kommunikation und politische Koordination beim Zentralverband Gartenbau (ZVG)

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Text: Nina Parzych

VDL-Messerundgang auf der EuroTier am 17. November 2022

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Hochschule trifft Praxis – Wie gelingt der Berufseinstieg?

Der VDL-Bundesverband und der VDL Landesverband Niedersachsen laden ein zu zwei Messerundgängen über die EuroTier 2022. Die EuroTier ist die weltweit größte Leitmesse der Tierproduktion und findet vom 15. bis 18. November 2022 auf dem Messegelände Hannover statt.

Die VDL-Messerundgänge richten sich an Studierende aller relevanten Studiengänge und Berufseinsteiger. Personalverantwortliche stellen ihre Unternehmen bzw. Institutionen vor und geben einen Überblick über typische Berufsfelder für Agrarier in ihren Branchen. Sie erläutern ihre Anforderungen an Bewerber und berichten über die aktuellen Jobperspektiven in ihren Unternehmen. Neben den beruflichen Einstiegsmöglichkeiten informieren sie auch über Praktika sowie die Möglichkeit, Bachelor- und Master-Arbeiten im Unternehmenskontext zu verfassen.

PROGRAMM

09.15 Uhr Treffen am Eingang West (Messebahnhof Laatzen), Begrüßung und Einführung

09:45 Uhr
Rundgang 1: Schwerpunkt Veredlungswirtschaft
Rundgang 2: Schwerpunkt Rund um die Milch

13:00 Uhr Einstieg in die Tierernährungsbranche – Karrieremöglichkeiten in Zeiten von Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Kreislaufdenken (Forum Halle 26)

14:30 Uhr Arbeiten im Öffentlichen Dienst – Referendariat und weitere Optionen des Berufseinstiegs bei den Landwirtschaftskammern

15:30 Uhr Get Together bei 365FarmNet Group

16:30 Uhr Abschlussgespräch und Verabschiedung

17:00 Uhr Möglichkeit der Teilnahme am Career & Networking Event der Jungen DLG


Folgende Unternehmen sind Gastgeber auf den Rundgängen:

Rundgang 1: Schwerpunkt „Veredlungswirtschaft“

• Die VzF GmbH (Uelzen) zählt zu den größten Beratungs- und Vermarktungsorganisationen Deutschlands und vermarktet jährlich 1,8 Mio. Mastschweine und 1,5 Mio. Ferkel sowie Zuchttiere und Mastbullen.
• Die Big Dutchman International GmbH (Calveslage) konzipiert und realisiert Fütterungsanlagen und Stalleinrichtungen für die moderne Haltung von Schweinen und Geflügel. Der Branchenführer mit einem Umsatz von knapp 900 Mio € ist weltweit tätig.
• Die H. Wilhelm Schaumann GmbH (Pinneberg) stellt Mineralfuttermittel, Spezialprodukte und Premixe für die Ernährung von Schweinen, Rindern und Geflügel her. Schaumann umfasst heute eine Gruppe von weltweit agierenden Unternehmen und ist präsent in mehr als 40 Ländern.

Rundgang 2: Schwerpunkt „Rund um die Milch“

GEA Farm Technologies gehört zur weltweit tätigen GEA Group und bietet als Total Solutions Anbieter für Milchproduzenten auf der ganzen Welt innovative und nachhaltige Lösungen aus den Bereichen (automatisches) Melken und Füttern, Milchkühlung, Stalleinrichtung, Betriebsmanagement, Gülletechnik sowie den zugehörigen Service.
• Die GGI-SPERMEX GmbH vertritt als Exportunternehmen 12 deutsche Zucht- und Besamungsorganisationen auf dem internationalen Markt für Rindergenetik. Die Gesellschafter aus ganz Deutschland bringen Erfahrung, das Know-How und die Genetik aus ihren Regionen mit. Das Portfolio umfasst sowohl Milchvieh- als auch Fleischrinderrassen.
EnviTec Biogas (Lohne) ist ein Unternehmen im Wachstumsmarkt Biogas und in 16 Ländern, u.a. USA und China tätig. Als Biogas-Allrounder deckt EnviTec die gesamte Wertschöpfungskette für die Herstellung und Aufbereitung von Biogas ab und ist mit 74 eigenen Anlagen einer der größten Biogasproduzenten Deutschlands.


Programm VDL-Messerundgang Euro Tier 2022

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerkapazitäten begrenzt sind.
Wir bitten um Anmeldung bis 14.11.2022.

Die Teilnahme an den Messerundgängen ist für VDL-Mitglieder kostenlos.
Um einen entspannten Messebesuch gewährleisten zu können, ist die Teilnehmerzahl pro Messerundgang auf jeweils 15 Personen begrenzt.

Text: Tobias Dammeier

 

Anmeldung mit Online-Formular

HS Geisenheim: „In der Gesellschaft fest verankert“

Foto: Prof. Dr. Hans Reiner Schultz © David Hecker

HOCHSCHULE GEISENHEIM FEIERT 150. GEBURTSTAG IHRES LEHR- UND FORSCHUNGSSTANDORTES

Gemeinsam mit Hessens Ministerpräsident Boris Rhein, Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK), sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verbänden und Hochschulgemeinschaft beging die Hochschule Geisenheim am 19. Oktober 2022 in einer Akademischen Feier den 150. Geburtstag ihres Lehr- und Forschungsstandorts. Der VDL war durch seinen Präsidenten Markus W. Ebel-Waldmann vertreten. Die Hochschulleitung warf bei der festlichen Veranstaltung ein Schlaglicht auf die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der grünen Branche, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie.

Am 19. Oktober 1872 wurde die Königliche Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Geisenheim mit sechs Eleven eröffnet. Auf den Tag genau 150 Jahre später feierte die Hochschule Geisenheim als Nachfolgeinstitution mit rund 200 geladenen Gästen in einem offiziellen Festakt das besondere Jubiläum des Lehr- und Forschungsstandorts Geisenheim. Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, Präsident der Hochschule Geisenheim, hob in seiner Ansprache die Rolle der Einrichtung in Zeiten „des enormen Wandels“ hervor.

„Die Herausforderungen der Gegenwart – Klimawandel, Ressourcenverbrauch, Biodiversitätsverluste und die Veränderung ganzer Landschaften, das Abbilden nachhaltiger qualitätsorientierter, sicherer Produktions-, Verarbeitungs- und Vermarktungssysteme, Ernährungssicherheit und viele andere mehr – werden bei uns in Lehre, Forschung und Transfer parallel gedacht und bearbeitet“, so der Präsident. Mit Rückgriff auf den Geisenheimer Slogan „Wir schaffen Strategien für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft“ betonte er, die Einrichtung wolle und werde einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die an die Studienfächer angeschlossenen Branchen nachhaltig und damit existenzfähig zu machen.

„Die Hochschule Geisenheim genießt inzwischen beim Weinbau und der Oenologie weltweit einen hervorragenden Ruf. Sie ist im gesamten Bundesgebiet die Adresse für die Winzerinnen und Winzer von morgen. Mit dem Studienangebot und der Forschungsarbeit rund um Natur, Landschaft, gartenbauliche Nutzpflanzen, Lebensmittel und Getränke ist die Hochschule nicht nur in der Wissenschaftslandschaft, sondern auch in der Gesellschaft fest verankert“, sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und ergänzte: „Herzlichen Glückwunsch zu 150 Jahren Hochschule Geisenheim. Wir sind sehr stolz, dass es Sie in unserem Land gibt – auf die nächsten 150 Jahre.“

„Die Hochschule Geisenheim verfügt über ein attraktives Studienangebot und genießt national und international einen exzellenten Ruf. Daher setzt sich die Landesregierung mit voller Kraft auch weiterhin für eine nachhaltige Entwicklung unserer Hochschulen in Hessen ein. Denn die Wissenschaft nimmt dabei eine herausgehobene Stellung ein: Aus unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen kommen das Wissen, die Ideen und die Innovationen, die wir für die Gestaltung der Zukunft benötigen“, erklärte Ayse Asar, Staatssekretärin im HMWK. „Die Hochschule Geisenheim wird auch in Zukunft ein national und international wichtiger Name im Bereich des Weinbaus und der Getränketechnologie sein. Mit einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitskonzept, welches das Thema in den kommenden Jahren in allen Bereichen noch stärker verankern und sichtbarer machen wird, geht die Hochschule Geisenheim konsequent und mutig voran. Ich danke allen, die die Hochschule Geisenheim mit viel Engagement immer weiter voranbringen und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und Elan bei der Entwicklung und Umsetzung von innovativen Ideen. Herzlichen Glückwunsch zu 150 Jahren Lehr- und Forschungsstandort Geisenheim und herzlichen Glückwunsch zu 150 Jahren Spitzenforschung in Weinbau und Oenologie.“

Auch Christian Aßmann, Bürgermeister der Hochschulstadt Geisenheim, die in diesem Jahr ihr 1250. Jubiläum feiert und der Hochschule seit jeher – aktuell beispielsweise über das gemeinsame Projekt „Grünes Geisenheim“ – eng verbunden ist, überbrachte ebenso wie Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, in einem persönlichen Grußwort seine Glückwünsche. Alumna Julia Siller und Robert Lönarz, Präsident des Ehemaligenverbands der Hochschule, der VEG – Geisenheim Alumni Association e. V., hoben in ihren Ansprachen das Wir-Gefühl und starke Netzwerk der weltweiten Gemeinschaft von Geisenheimern mit allein mehr als 3.000 organisierten Alumni hervor.

Stadt- und Hochschularchivar Oliver Mathias steuerte mit seinem launigen Vortrag „150 Jahre Hochschule Geisenheim: Ein Rückblick in Anekdoten“ einen historischen Exkurs der besonderen Art bei. Prof. Dr. Annette Reineke, Vizepräsidentin Forschung, und Prof. Dr. Alexander von Birgelen, Vizepräsident Lehre, warfen hingegen einen Blick in die Zukunft von Lehre und Forschung am Standort Geisenheim. Eine wichtige Rolle spielen dabei Real- und Transferlabore, in denen Geisenheimer Forschende unter Praxisbedingungen Strategien und Werkzeuge direkt für die Praxis erarbeiten.

Das kommende Jahr – in dem sich die Gründung der Hochschule Geisenheim University als eigenständige und deutschlandweit erste „Hochschule Neuen Typs“ zum 10. Mal jährt – soll auch Auftakt für die Stärkung und das Sichtbarmachen des Dialogs mit Praxis und Gesellschaft bilden. Geplant sind Demonstrationsversuche und Feldtage, beispielsweise in den Bereichen Agrophotovoltaik, der Bodenbearbeitung, Rebenzüchtung und dem ökologischen Gemüsebau. Weiterer Baustein sind die Aktivitäten der Hochschule und ihrer Partner in Vorbereitung auf die Bundesgartenschau im Welterbe Oberes Mittelrheintal 2029.

Hochschulpräsident Schultz verlieh zudem seiner Hoffnung Ausdruck, nach Fertigstellung von vier Neubauten auf dem Campus – dem Neubau Logistik und Nachhaltigkeit, dem Praktikumsgebäude Lebensmittelsicherheit, eines neuen Getränketechnologischen Zentrums und eines Hörsaalgebäudes – im kommenden Jubiläumsjahr im größeren Rahmen mit dem gesamten Netzwerk feiern zu können.

Text: Markus W. Ebel-Waldmann  /  Quelle: Hochschule Geisenheim University (HGU)

Parlamentarischer Abend 2022

Foto: VDL

Am 10. Oktober 2022 fand der Parlamentarische Abend des VDL-Bundesverbandes, Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e. V. in Berlin statt. Viele Abgeordnete der im Deutschen Bundestag vertretenen Fraktionen waren der Einladung in Haus der Land- und Ernährungswirtschaft gefolgt. Zudem konnten wieder zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft sowie der Spitzenverbände des Agribusiness begrüßt werden. Die Gäste nutzten den kurzweiligen und geselligen Abend für Fachgespräche und zur Netzwerkpflege.

Verbandspräsident Markus W. Ebel-Waldmann wies in seiner Eröffnungsrede auf das VDL-Fachforum zum Thema „Versorgungssicherheit in Deutschland – Land- und Ernährungswirtschaft im Spannungsfeld von Klimawandel und Ukraine-Konflikt“ hin“, das im Vorfeld des Abends in Berlin stattgefunden hatte. Es ist eines der zentralen Anliegen des Verbandes, den Berufsstand auf die Bewältigung anstehender Zukunftsaufgaben vorzubereiten. Daher widmet sich der VDL regelmäßig auch kontroversen Diskussionen.

Markus Kamrad, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz richtete ein Grußwort an die Teilnehmer und dankte für das Engagement auch schwierige Themen anzusprechen. Er hob den Stellenwert der Aufgabe Ernährungssicherheit auch für Berlin hervor. Für die Bundeshauptstadt ist eine gesicherte und nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln ein zentrales Anliegen.

 

Abschließend richtete Präsident Markus W. Ebel-Waldmann eine Botschaft an die Anwesenden Mitglieder des Deutschen Bundestages. Der VDL bietet als Vertreter des Berufsstandes die Expertise an, die in der Lösung dieser und weiterer wichtiger Zukunftsthemen notwendig ist. Der Verband bietet dazu den Dialog an, um gemeinsam mit der Politik Antworten zu entwickeln. Er bat daher eindringlich um die Unterstützung der Grünen Berufe und insbesondere des akademischen Nachwuchses. Denn der inhaltliche Beitrag des Berufsstandes wird auch in Zukunft dringend gebraucht, um die Land- und Ernährungswirtschaft in Deutschland für die kommenden Herausforderungen krisensicher aufzustellen. Hierfür braucht es aber auch eine gute Finanzierung der akademischen Ausbildung und Unterstützung von Seiten der Politik.

Text: Tobias Dammeier

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

 

VDL-Fachforum 2022: „Versorgungssicherheit in Deutschland – Land- und Ernährungswirtschaft im Spannungsfeld von Klimawandel und Ukraine-Konflikt“

Foto: VDL

Unserem Berufsstand kommt bei der Lösung dieser wichtigen Zukunftsfragen eine bedeutende Rolle zu

Gegenwärtig sieht sich Deutschland mit verschiedenen Krisen konfrontiert. Die Lebensmittelversorgung in Deutschland ist in erheblichen Teilen auf Importen aus dem Ausland angewiesen. Seit einigen Monaten zeigt der russische Angriff auf die Ukraine deutlich, wie anfällig diese Versorgung im Fall einer Krise sein kann. Gleichzeitig stellt der Klimawandel die Land- und Ernährungswirtschaft vor tiefgreifende Herausforderungen.

Welche Auswirkungen haben diese Krisen auf das Agribusiness und den Berufsstand? Und welche Weichenstellungen sind heute nötig, um die Versorgungssicherheit in Deutschland auch in Zukunft zu sichern? Diese und weiteren Fragen widmete der VDL-Bundesverband sein diesjähriges Fachforum am 10. Oktober 2022 in Berlin. Namhafte Experten diskutierten dazu im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft.

 

Dr. Josef Efken vom Thünen-Institut für Marktanalyse in Braunschweig leitete mit seinem Vortrag in das Thema ein. Die globalen Nahrungsmittelpreise befinden sich aktuell auf einem Allzeit-Hoch. Grund hierfür ist insbesondere der Krieg in der Ukraine. Rund ein Drittel der produktivsten Agrarflächen der Welt liegen in der Ukraine und sind derzeit nur eingeschränkt nutzbar. So ist die Getreideernte in der Ukraine im Vergleich zum Vorjahr um ca. 30 Millionen Tonnen geringer ausgefallen. Gleichzeitig treiben die hohen Energiekosten die Preise in die Höhe.

Darüber hinaus ist seit 2016 ein genereller Rückgang der Getreidevorräte in den wichtigen Exportländern feststellbar. Hier zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels, die zu geringeren Erträgen aufgrund extremen Wetters führen. Verschärft wird diese Situation durch einen Anstieg der Nachfrage in Folge steigender Bevölkerungszahlen in einigen Teilen der Welt, aber auch durch die global wachsende Tierhaltung.

Notwendig ist nun, so Efken, dass Abhängigkeiten abgebaut werden, insbesondere durch den Aufbau einer eigenen Nahrungsmittel-Agrarproduktion sowie der Einrichtung von Sicherheitsnetzen in importabhängigen Ländern. Darüber hinaus ist eine Intensivierung der Produktion wesentlich. Hier kann die Politik wichtige Signale setzen, wie das zeitweise Aussetzen von Flächenstilllegungsverpflichtungen in der EU oder das Aussetzen von Biotreibstoffmandaten.

 

Der „Ernährungssicherstellung und –vorsorge: Staatliche Organisation, Planungen und Maßnahmen“ widmete Vera-Tatjana Gizewski, Referatsleiterin Marktordnungs- und Krisenmaßnahmen, Kritische Infrastrukturen Landwirtschaft von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn ihren Diskussionsbeitrag. Sie berichtet, dass seit 2012 umfassende szenariobasierte Risikoanalysen zu Fragen der Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung unter Krisenbedingungen erfolgt sind. Eingerichtet wurde unter anderem ein Lagezentrum Ernährungssicherstellung bei der BLE, das die täglichen Lagemeldungen der Länder zur Versorgung mit Lebens-, Futter- und Produktionsmitteln auswertet und die Anforderung von Bundesvorräten koordiniert. Zu diesen Vorräten gehören unter anderem die Bundesreserve Getreide, die mehrere hunderttausend Tonnen Getreide verteilt über Lager im gesamten Bundesgebiet umfasst.

Frau Gizewski erläuterte, wie die Vorbereitung auf unterschiedliche Krisensituationen im Rahmen von Stabsübungen durchgespielt und die geplanten Maßnahmen erprobt werden. So wurde 2018 beispielsweise ein Szenario behandelt, das eine Gasmangellage in Süddeutschland vorsah. Erkenntnisse dieser Übung waren unter anderem die Notwendigkeit Unternehmen für Gasversorgungsengpässe zu sensibilisieren und Unternehmen, die relevant für die Versorgung der Bevölkerung sind, in den Kreis der geschützten Kunden des Notfallplans Gas aufzunehmen.

 

Udo Hemmerling, Stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes e.V., wies darauf hin, dass der Landwirtschaft die Möglichkeit erhalten bleiben muss betriebswirtschaftlich erfolgreich arbeiten zu können. Notwendig dafür ist, dass die Politik wichtige Entscheidungen zeitnah trifft. Das Zögern verunsichert die Landwirte und verhindert so wichtige Investitionen in zukunftsfähige Technologien in ihren Betrieben. Er weist ebenso auf den aktuellen Widerspruch hin, den Gasverbrauch deutlich zu senken und gleichzeig den daraus resultierenden Ausfall der Nahrungsmittelproduktion durch Importe ausgleichen zu wollen.

 

Prof. Dr. Rainer Langosch, Vorsitzender des Fachbereichstages Agrarwirtschaft der deutschen Fachhochschulen, Professor für Unternehmensführung und Beratungsmethodik/ Kommunikation, Hochschule Neubrandenburg, hob die Bedeutung der Agrarwissenschaft für die Lösung der anstehenden Probleme hervor. Nur wissenschaftlich fundierte Angebote können zur Bewältigung der großen Herausforderungen beitragen. „Wir Agrarwissenschaftler bieten diese Lösungen“, so Langosch. Nötig sei aber auch ein größeres Selbstbewusstsein der Wissenschaft im Agrarbereich, schließlich kann die Landwirtschaft viele interessante Lösungsansätze bieten.

 

VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann hob hervor, dass es zu den zentralen Aufgaben des Verbandes gehöre, den Berufsstand für die Bewältigung wichtiger Zukunftsaufgaben aufzustellen. Grundlage ist hierfür die umfassende Information der Mitglieder zu diesen Themen. Dies ist uns mit dem heutigen Forum gut gelungen.

Das Forum hat außerdem gezeigt, dass der Berufsstand für die Lösung dieser Krisen essenziell ist. Die aktuelle Situation wird zwar einen Wandel des Arbeitsmarktes für Agrar- und Ernährungswissenschaftler mit sich bringen, „aber dem Berufsstand kommt bei der Lösung dieser wichtigen Zukunftsfragen eine bedeutende Rolle zu“, zeigte sich Ebel-Waldmann überzeugt.

Text: Tobias Dammeier

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

VDL: Berlin-Seminar 2022

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In diesem Jahr war es wieder so weit, dass das begehrte Berlin-Seminar wieder stattfinden konnte.

Wie es üblich ist, starteten wir am Montag mit dem VDL-Fachforum zu einem aktuellen Thema. Über die Versorgungssicherheit in Deutschland und die Land- und Ernährungswirtschaft im Spannungsfeld von Klimawandel und Ukraine-Konflikt informierten und diskutierten Dr. Josef Efken vom Thünen-Institut, Udo Hemmerling vom Deutschen Bauernverband, Vera-Tatjana Gizewski von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung und Prof. Dr. Reiner Langosch von der Hochschule Neubrandenburg. Die Lebensmittelversorgung, aber auch die Krisenvorsorge in Deutschland sei gut, jedoch haben wir Stellschrauben, die es zu verbessern gilt, etwa die Lebensmittelverschwendung.

Im Anschluss wurde von Dr. Marcus Girnau vom Lebensmittelverband Deutschland e.V. und von Michael Schweizer, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Führungskräfteverbandes ULA e.V., das Arbeitsfeld der Lobbyarbeit vorgestellt. Nach dieser Einstimmung auf den Abend eröffnete Markus W. Ebel-Waldmann als Präsident des VDL-Bundesverbandes, Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e.V. den Parlamentarischen Abend und begrüßte zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, sowie aus Verbänden und der Verwaltung. Das Grußwort hielt Markus Kamrad als Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Er berichtete über die Projekte in der Bundeshauptstadt, um auf die Anforderungen der Zukunft zu reagieren. Anschließend bot die Atmosphäre gute Gelegenheit, sich kennenzulernen und auszutauschen.

Das Berlin-Seminar setzten wir am Dienstag mit über 20 Teilnehmern von Jung bis Alt fort und besuchten herausragende Programmpunkte. Im Europäischen Haus in Berlin informierte uns Fachreferent Robert Gampfer über die Arbeit der Europäischen Kommission zu aktuellen agrarpolitischen Themen, wie den Green Deel und die Pflanzenschutzmittelreduktion. Im ZDF-Hauptstadtstudio empfingen uns Britta Buchholz und Bernd Benthin, die bei dem Sender für die Landwirtschaft- und Umweltressorts zuständig sind. Sie zeigten uns Beträge, die wir bewerten konnten und erläuterten, wie diese entstehen und wie die Gewichtung der einzelnen Themen bei knapper Sendezeit vorgenommen wird. Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gab uns Regierungsdirektor Niko Wald eine Vorstellung des Hauses und berichtete über die Arbeit des Leitungsstabs. Im Bundesrat besichtigten wir den Plenarsaal und den Saal des Vermittlungsausschusses. Nach einer Stadtführung entlang einem Teil der alten innerdeutschen Grenze ließen wir den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.

Am Mittwoch stand das Bundeskanzleramt als Erstes auf unserem Programm. Der Referatsleiter Dr. Georg Starke erläuterte uns die Funktion des Spiegelreferates des BMEL im Bundeskanzleramt und stand für viele Fragen zur Verfügung. Im Zuge des Besuchs des Presse- und Informationsdienstes „Agra-Europe“ zeigten uns Geschäftsführer Dr. Uwe Steffin und Redakteur Rainer Münch, die sich viel Zeit für uns nahmen, die Bundespressekonferenz mit dem aus dem Rundfunk bekannten Pressesaal. Zu guter Letzt waren wir im Paul-Löbe-Haus des deutschen Bundestages zu Gast und trafen dort im Sitzungssaal des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft mit Vertretern dieses Ausschusses des Deutschen Bundestages um ihren Vorsitzenden Hermann Färber zusammen und konnten uns über entscheidende Themen, wie etwa die Ernährungssicherheit, die Politikziele des Koalitionsvertrages und über den Pflanzenschutz austauschen. Wir danken allen Abgeordneten für Ihre Zeit und die Fachgespräche.

Es waren gelungene Tage mit einem überstehenden Thema, dass sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltungen zog und die Möglichkeit zur Diskussion bot. Wir waren überrascht über die Offenheit zur Besichtigung der Regierungsgebäude und die Bereitschaft, so viele Fragen stellen zu können, was zum Erfolg des ganzen Berlin-Seminars beigetragen hat.

Text: Christoph Middendorf

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

VDL-NRW: Podiumsdiskussion in Bonn am 8. November 2022

Foto: VDL-NRW

Tierwohl – die zukünftige Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland vom Erzeuger bis zum Einzelhandel

Für den 8. November 2022 ab 17 Uhr lädt die VDL-Studierendengruppe Bonn zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Tierwohl – die zukünftige Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland vom Erzeuger bis zum Einzelhandel“ ein (Meckenheimer Allee 172, Hörsaal IX).

In diesem Rahmen werden Stephan Schoch (Aldi Süd), Dr. Hermann-Josef Nienhoff (Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft), Dr. Johannes Simons (Universität Bonn, Institut Marktforschung der Agrar- und Ernährungswirtschaft) und Michael Uckelmann (Vizepräsident WLV und Landwirt) über die aktuellen Entwicklungen und Umsetzbarkeit der Tierwohldebatten am Produktionsstandort Deutschland diskutieren. Abgerundet wird die Veranstaltung mit Imbiss und Kaltgetränken.

Text: Dr. Anoush Miriam Ficiciyan

VDL-NRW: Informativ und gesellig – Mitgliederversammlung des VDL-LV NRW ein voller Erfolg

Impulsvortrag von Dr. Stefan Pätzold (Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz – AG Bodenkunde und Bodenökologie)    Foto: VDL-NRW                                

Rund 40 Mitglieder des VDL-LV NRW folgten am 15. Juli 2022 der Einladung des VDL-LV NRW zur Mitgliederversammlung auf dem Poppelsdorfer Campus der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität. In den Räumlichkeiten der neuen Hörsaalgebäude der Universität Bonn berichtete der geschäftsführende Vorstand und die VDL-Studierendengruppe Bonn über die aktuellen Entwicklungen des VDL-LV NRW. Fazit: Insgesamt ist der Landesverband, und insbesondere die VDL-Studierendengruppe Bonn, verhältnismäßig gut durch die bisherige Corona-Krise gekommen.

Im anschließenden Impulsvortrag gab Dr. Stefan Pätzold (Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz – AG Bodenkunde und Bodenökologie) aus Sicht der Bodenkunde Einblicke und Ausblicke zum Thema Verlust Landwirtschaftlicher Nutzflächen. Setzt man die verloren gegangene landwirtschaftliche Fläche mit ihren potenziellen Erträgen ins Verhältnis, verliert jeder Bundesbürger in Deutschland grob überschlagen 1 Brötchen pro Tag. Die politische Diskussion über das Bodenschutzgesetz lässt den Wissenschaftler jedoch Hoffnung schöpfen, dass in Zukunft der Flächenentzug aus der landwirtschaftlichen Produktion reduziert werden kann. An mehreren Stellen im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-grünen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen wird erstmalig auch die ökologischen Leistungen der Böden gewürdigt. Auch in der anschließenden Diskussion wurden die Interessenkonflikte mit der nicht-landwirtschaftlichen Bodennutzung wiederum deutlich. Und so erleben wir es in Bonn buchstäblich direkt vor der Haustür. Für die notwendige Weiterentwicklung der Universität Bonn wurde im Jahr 2012 mit der großflächigen Erweiterung des Poppeldorfer Campus begonnen. Auf den früheren landwirtschaftlichen Versuchsflächen stehen und entstehen in mehreren Bauabschnitten hochmoderne Gebäude für Forschung und Lehre. Davon konnten sich im Anschluss im Rahmen eines Campusspazierganges die Teilnehmenden der Mitgliederversammlung selbst ein Bild machen.

Mit einem sehr gemütlichen Beisammensein und Imbiss vom Grill wurde der fachliche und gesellige Austausch bis in die späten Abendstunden fortgesetzt.

Text: Anoush Miriam Ficiciyan

BÖB-Kongress: Viel Rückenwind für die ökonomische Bildung

Fotos: Jens Schicke

Mehr Chancengerechtigkeit durch ökonomische Bildung

Rund 130 Expertinnen und Experten aus einer großen Bandbreite von Institutionen, u. a. aus Wissenschaft, Schule, Politik und Wirtschaft diskutierten auf dem ersten bundesweiten Kongress des Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland e.V. (BÖB) in Berlin über Möglichkeiten, um die ökonomischen Kompetenzen von jungen Menschen zu stärken.

Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck,  KMK-Präsidentin Karin Prien und der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg unterstützten mit starken Redebeiträgen, ob virtuell oder live, die Forderung, dass Schülerinnen und Schüler mehr Wissen über die Wirtschaft benötigen.

An drei Panels beteiligten sich Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Institutionen. Mit dabei waren u. a. Dr. Nicola Brandt, Leiterin des OECD Berlin Centres, Vanessa Koch, Teamleiterin Finanzbildung im österreichischen Bundesministerium für Finanzen, und Burkhard Balz (Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank) sowie Jun.-Prof. Dr. Tim Kaiser, der die Ergebnisse der aktuellen Studie der Universität Koblenz-Landau zur Wirksamkeit ökonomischer Bildung in der schulischen Praxis vorstellte. Nach der Einführung des Schulfachs „Wirtschaft“ in Baden-Württemberg im Jahr 2016 sind hier positive Effekte auf das ökonomische Wissen und die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler festgestellt worden.

In ihrem Schlusswort hielten die beiden Co-Vorsitzenden des Bündnisses, Verena von Hugo und Sven Schumann, fest, dass die Erkenntnisse für eine stärkere Verankerung ökonomischer Bildung sprechen und dass es jetzt auf den politischen Willen auf Bundes- und Landesebene ankomme.

Der BÖB KONGRESS 2022 war auch dank der Mitwirkung des VDL-Bundesverbandes e.V. ein voller Erfolg.

Hier finden Sie Impressionen und den ausführlichen Bericht zum BÖB-Kongress am 27. September 2022 im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft in Berlin.

Text: BÖB