Hochschule Geisenheim zeichnet erstmals „Best Practices der digitalen Lehre“ aus

Um die Bedeutung neuer Lehr- und Lernformate für eine erfolgreiche Hochschulausbildung in den Fokus zu rücken, hat die Hochschule Geisenheim mit den „Best Practices der digitalen Lehre“ eine neue Ehrung etabliert. Gemeinsam mit Studierenden, der Evaluation und dem eLearning-Team hat der Vizepräsident Lehre zum Auftakt sieben beispielhafte Lehrformate aus dem Sommersemester 2020 ausgewählt, die online im Detail vorgestellt werden.

Digitale Formate und Blended-Learning-Angebote – also solche, die Präsenz-Lehre und computergestützte asynchrone Lerninhalte kombinieren, – kommen seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in der Lehre verstärkt zum Einsatz. Die Vorteile der Digitalisierung werden die Hochschullehre aber auch nach dem Ende dieser Ausnahmesituation weiterhin bereichern. Sie bieten Dozierenden neue Ansätze und Möglichkeiten, herausragende Lehre anzubieten. Um diese Chancen aufzuzeigen und die Leistung der Lehrenden, die sich intensiv mit den Anforderungen digitaler Formate auseinandersetzen, in den Fokus zu rücken, hat der Vizepräsident Lehre der Hochschule Geisenheim Prof. Dr. Alexander von Birgelen entschieden, ab dem Sommersemester 2020 regelmäßig ausgewählte „Best Practices der digitalen Lehre“ zu würdigen.

Von Birgelen hatte die Digitalisierung anlässlich seiner Amtseinführung vor rund einem Jahr „als einen der wichtigsten Treiber innovativer Lehre“ bezeichnet. Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen entwickelte die digitale Lehre seitdem tatsächlich eine unerwartete Eigendynamik. „Die Pandemie war ein guter Anstoß für die Lehre, sich zu verändern. Hierdurch ergab sich eine völlig neue Offenheit gegenüber alternativen Lehrformaten. Nicht alles muss immer in Präsenz ablaufen. Grundsätzlich ist die Abbildung der Vorlesungen komplett digital möglich, in manchen Fällen war es sogar von Vorteil, zum Beispiel bei der Vermittlung von IT-Kompetenzen in Softwaretools“, so Prof. Dr. Andreas Holzapfel, Professor für Logistikmanagement und Studiengangsleiter Lebensmittellogistik und -management (B.Sc.). Er ist einer von sieben Dozierenden, deren herausragende Lehre im Sommersemester 2020 als „Best Practice“ ausgewählt wurde.

Auch Prof. Dr. Mirjam Hey, die rund 140 Studierende der Studiengänge Getränketechnologie (B.Sc.), Weinbau und Oenologie (B.Sc.) sowie Gartenbau (B.Sc.) im Rahmen der Vorlesung Organische Chemie und des Chemie-Praktikums betreut hat, weist auf die Vorteile digitaler Veranstaltungsformate hin. „Durch die Kombination aus synchroner und asynchroner Lehre werden heterogene Vorkenntnisse und Lerngeschwindigkeiten ausgeglichen“, so die Professorin für Chemie, deren Lehre von den Studierenden und eDidaktik-Profis ebenfalls besonders gelobt wurde.

Die Hochschule Geisenheim baut nun sukzessive eine Sammlung dieser „Best Practices“ auf, die die Dozierenden dann selbst in Interviews und Videos vorstellen. Sie soll andere Dozierende an der Hochschule Geisenheim und darüber hinaus inspirieren und die Studierenden motivieren, sich aktiv bei der Entwicklung neuer Formate und didaktischer Methoden – Podcasts, Web-Seminare, Lehrvideos oder vertonte Präsentationen einzubringen.

Interaktive Grüne Runde im Gespräch mit dem Agrarattaché in der Ukraine – vom Acker bis nach Addis Abeba –

Am 3. März 2021 verband die digitale Grüne Runde des VDL-Landesverband NRW die VDL-Mitglieder aus nah und fern zum Austausch mit dem Agrarattaché an der Deutschen Botschaft der Ukraine, Frank Müller. Frank Müller, langjähriges VDL-Mitglied, ist seit August 2020 Referent für Ernährung und Landwirtschaft in Kiew. Als Agrarattaché bildet er dort die Schnittstelle zwischen deutschen und ukrainischen Akteuren im Agrarsektor. Zusätzlich steht er im regelmäßigen Austausch mit weiteren ausländischen Vertretern in der Ukraine und EU-Mitgliedsländern.

Teilnehmende an der Interaktiven Grünen Runde des VDL-Landesverband NRW mit VDL-Mitglied und Agrarattaché an der Deutschen Botschaft in der Ukraine, Frank Müller. (Foto: VDL-LV NRW)

Das Interesse der Teilnehmer:innen war groß an dem Themenfeld, in einem Land, das als Kornkammer Europas bekannt ist. Es bot sich uns ein vielfältiger Einblick in die politische, administrative und landwirtschaftliche Ebene sowie den Hürden eines  Berufsstartes im Corona-Jahr. Speziell die Öffnung des Ukrainischen Bodenmarktes im Jahr 2020 – ein seit vielen Jahren politisch stark diskutiertes Thema – stieß auch bei den Teilnehmer:innen der Grünen Runde auf reges Interesse. Das neue Gesetzt erlaubt es nun Ukrainern Ackerland zu kaufen und zu verkaufen. Ausländische Investoren werden dabei allerdings bisher noch nicht berücksichtigt. Ob in Zukunft auch Nichtukrainer Zugang zum Bodenmarkt erhalten sollen, entscheidet sich im Juni. Weitere Themen der Fragerunde waren unter anderem die Schwierigkeiten des direkten Kontaktes zur praktischen Landwirtschaft durch die Corona-Pandemie, der Nachwuchsmangel in Berufen mit landwirtschaftlichem Kontext und die höhere Wertschätzung der Landwirtschaft als ein wichtiger Wirtschaftszweig innerhalb der ukrainischen Bevölkerung.

Für die jüngeren Zuhörer bot sich zudem die Möglichkeit, mehr über den Berufseinstieg und Praktikumsmöglichkeiten in politische Ämter innerhalb der EU zu erfahren.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Frank Müller für seine Zeit und Offenheit bedanken und hoffen, dass wir ihn bald einmal wieder hier bei uns in NRW begrüßen dürfen.

Erfolgreiche Online-Vortragsveranstaltung der VDL-Landesgruppe Bayern

Die VDL-Landesgruppe Bayern veranstaltete am 15. März 2021 einen digitalen Vortragsabend mit interessanten Einblicken in zwei agrarwissenschaftliche Forschungsgebiete: Thomas Freimuth stellte zum Thema „Phosphor in der ökologischen Geflügelhaltung – Innovationen notwendig?“ die Ergebnisse seiner Ende 2020, am Lehrstuhl für Tierernährung der Technischen Universität München, abgeschlossene Masterarbeit vor. Sylvia Kuenz, die als Doktorandin bei Prof. Wilhelm Windisch die Masterarbeit betreut hatte, ergänzte die Ausführungen mit internen Ergebnisdaten. Im zweiten Vortrag berichtete Maximilian Treiber, Doktorand am Lehrstuhl für Agrarsystemtechnik der TU München, unter dem griffigen Titel „NEVONEX – das Android für Traktoren“ über den aktuellen Stand seiner Dissertation.

Vor dem Hintergrund der Diskussion um überhöhte Phosphoremissionen und eine verschärfte Düngeverordnung gingen Freimuth und Kuenz der Frage nach, ob die Mälzung von Weizen, die sich in einem reduzierten Phytingehalt niederschlägt, positive Auswirkungen auf die Phosphorverdaulichkeit und darüber hinaus vor allem auf die Mast- und Schlachtleistung von ökologisch gehaltenen Broilern hat. Aufgrund fehlender wissenschaftlicher Daten gab es bislang keine gesicherten Informationen über die Wirkung von gemälzten Futtermitteln im ökologisch gehaltenen Tier. In einem Fütterungsversuch mit 2000 Mastbroilern wurde an der TUM in Kooperation mit dem Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum Kitzingen eine Studie zur Phosphorverdaulichkeit bei Einsatz von 40 % gemälztem Weizen in der Ration durchgeführt. Die Versuche haben zu keiner Empfehlung geführt, gemälzten Weizen in der praktischen ökologischen Broilermast einzusetzen. Um die P-Emission in die globalen Ökosysteme zu reduzieren, müssen weitere Studien zur Charakteristik des P-Bedarfs langsam wachsender Mastbroiler durchgeführt werden.

 

Robert Bosch GmbH, Weitere Informationen unter https://www.nevonex.com/

Um Sensoren, Drohnen, Datenmanagement und alles was „smart“ ist ging es im Vortrag von Maximilian Treiber. Sein Credo beim Einsatz des Internets der Dinge (IoT) im Agrarbereich lautet: Kompatibilität und Benutzerfreundlichkeit. Digitale Systeme müssen nahtlos ineinandergreifen und den Landwirt unterstützen, damit dieser sich auf seinen Job konzentrieren kann. In diesem Sinne ist es das Ziel des von ihm untersuchten NEVONEX-Ökosystems, herstellerunabhängig die Kompatibilität von Traktoren, Anbaugeräten, Sensoren und Cloud Systemen zu verbessern. Dabei geht der Ansatz weit über Limitationen des ISO 11783 (ISOBUS) Standards hinaus. Zudem wird angestrebt, über NEVONEX die Entwicklung von digitalen Diensten (vgl. Apps) für Landmaschinen zu erleichtern und zu beschleunigen. Am Institut in Freising hat Treiber klassifizierende Untersuchungen zu IoT Frameworks in der Landwirtschaft durchgeführt. Zudem haben seine qualitativen Umfragen in der Agrartechnik-Branche viele Aufschlüsse über Geschäftsmodelle und Herausforderungen in der digitalen Agrarbranche gebracht. Erste Feldtests haben gezeigt, dass NEVONEX funktioniert. Über allem steht die spannende Frage: Wie wird NEVONEX die digitale Landwirtschaft der Zukunft verändern?

Fachgespräch „Politik für die Menschen auf dem Land“ mit Ralph Brockhaus aus dem BMEL

Bereits das zweite digitale Fachgespräch in diesem Jahr fand am 17. März  2021 statt. Diesmal waren wir -natürlich nur digital- zu Gast bei Ralph Brockhaus, Leiter des Referats 816 im BMEL, der uns in dem einstündigen Gespräch die „Politik für die Menschen auf dem Land“ näherbrachte. Das Fachgespräch begann mit einem Vortrag, in dem interessierte ZuhörerInnen spannende Einsichten in das die Tätigkeiten seines Referats definierende Ziel „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ erhielten, mit dem sich neben dem BMEL auch noch das Innenministerium, das Gesundheitsministerium und das Verkehrsministerium beschäftigen. So bestimmen die Diskussion in diesem Bereich nicht nur Themen wie die flächendeckende Internetversorgung oder eine ausreichende Verfügbarkeit an Öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern zum Beispiel auch die Abdeckung aller Regionen Deutschlands mit Rettungshubschraubern und die sozialen Strukturen im Ländlichen Raum.

Nach dem einleitenden Vortrag hatten die ZuhörerInnen Gelegenheit Fragen zu stellen, die unter anderem den Bereich der Förderprogramme für den Ländlichen Raum, die interministerielle Zusammenarbeit und die Rolle des Home-Offices für die Entwicklung des Ländlichen Raums adressierten.

Wir danken Herrn Brockhaus, der uns in diesem Fachgespräch viele spannende und interessante Einblicke in die Politik für den Ländlichen Raum beschert hat und freuen uns, dass auch dieses Fachgespräch wieder sehr gut besucht war.

Der ULA-Jahresbericht 2020 ist da! Gleich lesen!

Es wird niemanden verwundern: Das Jahr 2020 ist für unseren Verband ganz anders verlaufen als ursprünglich geplant. Über den gesamten Globus brach eine Katastrophe herein, die mit Millionen von Toten und wirtschaftlichen Verwerfungen ungeahnten Ausmaßes noch lange nicht bewältigt sein wird.

Was als zunächst lokal wahrgenommene Viruserkrankung in China begann, hat sich, begünstigt durch den globalisierten Handel, innerhalb von Wochen über den Erdball ausgebreitet. Dies konnte nicht durch Reisebeschränkungen und auch nicht durch Grenzschließungen verhindert werden. Seit Monaten kann in Deutschland die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie nur durch drastische Einschränkungen des öffentlichen Lebens mühsam unter Kontrolle gehalten werden. Es gilt, die Zahl der Erkrankungen so zu regulieren, dass unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Für die ULA bedeutet dies seit März 2020 zweierlei: Die Geschäftsstelle arbeitet intern überwiegend mobil. Glücklicherweise hatten wir die EDV erst wenige Monate zuvor modernisiert und mit einer Cloudlösung das mobile Arbeiten ortsunabhängig installiert. Dies funktioniert vollkommen reibungslos.

Gravierender waren die Auswirkungen auf den Verband allerdings im Bereich der öffentlichen Veranstaltungen. Die ULA musste leider alle ihre publikumswirksamen und beliebten Präsenzformate bis auf Weiteres einstellen. Die fertig vorbereitete und unmittelbar bevorstehende Mixed-Leadership-Veranstaltung, der Sprecherausschusstag, das traditionelle Frühlingsfest in der italienischen Botschaft: Alle Flagship-Veranstaltungen der ULA wurden erst verschoben und dann komplett abgesagt. Die Gesundheit ging vor.

Doch unser Verband bewies in dieser Krise Gespür für Zusammenhalt und reagierte auf die veränderten Rahmenbedingungen mit einer Modernisierungsoffensive. Gemeinsam mit unseren Mitgliedsverbänden stellten wir die lebendige interne Zusammenarbeit in unseren Gremien auf digitale Formate um. Auch wenn wir alle die persönlichen Begegnungen sehr vermissen, konnten wir dennoch feststellen, dass digitale Gremienarbeit funktioniert und teilweise sogar effizienter ist. Jedenfalls werden wir auch nach der Pandemie die guten Erfahrungen digitaler Sitzungen weiter nutzen. Auch im Dialog mit der Politik und mit unseren Netzwerken in Berlin erfolgte die Umstellung auf digitale Veranstaltungsformate reibungslos und mit erfreulicher Resonanz (dazu mehr im Bericht).

Schließlich ergaben sich durch die in Wirtschaft, Verbänden, Vereinen und Institutionen flächendeckend durchgeführten Onlinemeetings und auch durch den Bedarf, diese rechtssicher zu gestalten, politische Prozesse und Gesetzgebungsverfahren, in denen die ULA die Standpunkte der Führungskräfte hörbar und sichtbar in die Debatten einbringen konnte. Als Resümee können wir festhalten, dass trotz der leidvollen und belastenden Monate in der Pandemie die Wirksamkeit der ULA als die politische Stimme der Führungskräfte eher zugenommen hat. Dies gelang durch die Solidarität der Mitgliedsverbände und durch das Engagement aller Mitarbeiter. Hierfür gilt unser Dank!

Dr. Roland Leroux – Präsident
Ludger Ramme – Hauptgeschäftsführer

Weiter zur vollständigen Veröffentlichung:

Nächster Online-Stammtisch der VDL-Landesgruppe Bayern am 12. April 2021

Ein Prosit auf die nächste Stammtischfrage (Foto: Marlene Speck)

Der nächste Online-Stammtisch der Landesgruppe Bayern findet am Montag den 12. April 2021 ab 20.00 Uhr statt. Nach dem sehr erfreulichen Auftakt im Februar hoffen die Veranstalter wiederum auf eine rege Teilnahme. Neben dem kollegialen Austausch wird es auch wieder eine „Aktuelle Stammtischfrage“ geben. Dieses Mal wird sie sich mit einem der zentralen Elemente eines Stammtisches befassen – dem Bier. Die diesbezüglichen Hintergrundinformationen werden von einem sehr sachkundigen und darüber hinaus sehr charmanten Gast vorgetragen. Der Gewinn wird – wen könnte es überraschen – in flüssiger Form „ausgeschüttet“. Anmeldungen unter Mail: landesgruppe.bayern@vdl.de

dbb Seminar 2021: „Projektmanagement / Projekte erfolgreich durchführen“ (E-Training)

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Der VDL-Bundesverband e.V. bietet in Kooperation mit der dbb akademie ein Seminar zum Thema „Projektmanagment / Projekte erfolgreich durchführen“ an. Das Seminar wird vom 20.-21. Mai 2021 digital stattfinden.

Lernziele:

Die Teilnehmer*innen

  • kennen die Grundlagen eines modernen Projektmanagements
  • lernen, was an Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten erforderlich ist, um Projekte richtig zu planen, zu strukturieren und durchzuführen,
  • verstehen den Projektlebenszyklus und wissen was in den einzelnen Phasen zu erledigen ist,
  • lernen die Bedeutung klarer Projektaufträge kennen,
  • können mit Hilfe eines Projektstrukturplans ein Projekt hierarchisch aufbauen und in Teilprojekte und Arbeitspakete gliedern,
  • lernen Techniken und Methoden im Rahmen einer Ressourcen-, Kapazitäts- und Zeitplanung kennen,
  • verstehen die Notwendigkeit der Steuerung eines Projektes in der Durchführungsphase, sowie der begleitenden und abschließenden Erfolgskontrolle.

(Foto: Pixabay)

Technische Voraussetzungen:

Sie benötigen für die Teilnahme einen PC/Laptop mit Mikrofon und ggf. Webcam.

Unabhängig von der eingesetzten Web-Seminarplattform können Sie direkt über Ihren Browser beitreten. Alternativ können Sie die jeweilige Anwendung der Plattform installieren und nutzen.

Mit der Anmeldebestätigung zum Web-Seminar und per E-Mail eine Woche vor Veranstaltungsbeginn erhalten Sie eine Hilfestellung zur Nutzung der jeweils eingesetzten Web-Seminarplattform.

Wissenswertes rund um das Web-Seminar finden Sie auf der Homepage der dbb akademie.


Teilnahmekosten:

Die Teilnahme kostet 35 €/Person.

Anmeldung:

Bitte beachten Sie die Buchungsbedingungen.

Hier finden Sie das Programm.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, daher haben Mitglieder Vorrang.

Anmeldeschluss: 30. April 2021.

Anmeldung

 

Erster VDL-ScienceTalk gibt Einblick in digitalen Pflanzenschutz

Am 4. März 2021 stellte Sebastian Streit vom Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) in Göttingen im Rahmen des 1. virtuellen „Green Livestream – VDL-ScienceTalk“ das „Digitale Experimentierfeld FarmerSpace“ vor. Was Drohnen, Roboter oder Sensortechnik unter Feldbedingungen leisten können und wie der Transfer in die landwirtschaftliche Praxis gelingen und beschleunigt werden kann, will das interdisziplinär besetzte Forschungsteam mit Feldversuchen in Zuckerrüben und Winterweizen aufzeigen. Die Veranstaltung war gut besucht von Teilnehmer*innen aus der ganzen Bundesrepublik – sogar von der BOKU in Wien hatte sich ein Kollege zugeschaltet.

Projektziele sind die wissenschaftliche Evaluierung und praktische Erprobung ausgewählter Technologien im Pflanzenschutz hinsichtlich Funktionalität, Effizienz und pflanzenbaulicher Vorteile im Vergleich zu bisherigen Methoden. So sollen u.a. im Zuckerrübenanbau vier digital gesteuerte Hacksysteme mit einer manuellen Kontrollvariante verglichen werden. Erfasst werden als Parameter die Art und Anzahl sowie der Bedeckungsgrad der Unkräuter und schließlich der Rübenertrag. In einem weiteren Versuch wird die sensorgestützte Ausbringung von Herbiziden getestet, mit der nach Herstellerangaben eine Reduktion des Herbizideinsatzes um bis zu 90 % möglich sein soll.

Sensoren sollen auch das Monitoring von Blattkrankheiten mit digital gestützten Prognosemodellen ermöglichen. Sie messen in Winterweizen-Parzellen das Mikroklima im Bestand, erfassen teilflächenspezifische Unterschiede und erlauben in Kombination mit allgemeinen Wetterdaten den Prognosesystemen die Einschätzung der Befallswahrscheinlichkeit. Ziel ist es, Fungizidmaßnahmen bedarfsgerechter und effizienter zu terminieren.

Flankierend zu der praktischen Versuchstätigkeit werden im Projekt auch Fragen der Kommunikation untersucht. Gibt es Vorurteile und Hemmschwellen, die neuen Technologien einzusetzen? Welche Voraussetzungen müssen Landwirte mitbringen, um digitale Technologien optimal zu nutzen? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Beratung der Betriebe? Diese und andere Fragen zur Kommunikation stehen im Mittelpunkt weiterer Untersuchungen, die im Rahmen von Befragungen und Versuchsdemonstrationen, Feldtagen und Messebeteiligungen durchgeführt werden.

Eine erfolgreiche Digitalisierung erfordert u.a. die Verarbeitung großer Datenmengen. FarmerSpace wird daher auch zeigen, ob die im Feld verfügbare Bandbreite der Mobilfunknetze für eine schnelle Online-Verarbeitung ausreicht. Brisanz liegt auch in der Frage, wem die Daten gehören und wer letztendlich davon profitiert.

Dr. Harry Jansing (Syngenta), der den ScienceTalk moderierte, stellte zum Ende der Veranstaltung fest, dass in den nächsten Jahren viele spannende Ergebnisse aus dem FarmerSpace-Projekt erwartet werden können. Besondere Aufmerksamkeit ist vor allem der Frage zu widmen, wann und mit welchen Konsequenzen digitale Systeme breit in der Praxis ankommen – und welche Auswirkungen sie auf die zukünftige Entwicklung der Landwirtschaft haben werden. Sebastian Streit lud die Teilnehmer dazu ein, den Forschritt von FarmerSpace auf der Homepage des Projekts und auf Instagram zu begleiten und auch die anderen Experimentierfelder im Internet zu besuchen.

 

Links:

FarmerSpace
https://www.farmerspace.uni-goettingen.de/
https://www.youtube.com/watch?v=_dbz4Wd6tkw
https://www.instagram.com/farmerspace_ef/

Experimentierfelder
https://www.bmel.de/DE/themen/digitalisierung/digitale-experimentierfelder.html
https://www.ble.de/DE/Projektfoerderung/Foerderungen-Auftraege/Digitalisierung/Experimentierfelder/Experimentierfelder_node.html

PDF zum Download

Ruth Franken (VDL Landesverband Niedersachsen)
Foto: IfZ

Politik-Dialog am 24. März 2021: Mitarbeiterbeteiligung spürbar stärken – Was bringt das Fondsstandortgesetz?

Die Teilhabe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Erfolg ihrer Unternehmen ist ein zentraler Baustein für die Akzeptanz der Sozialen Marktwirtschaft. Auf dieser Erkenntnis fußt auch der Regierungsentwurf zum sog. Fondsstandortgesetz, der neue Regelungen für Mitarbeiterbeteiligungen enthält. Trotz positiver Ansätze, wie z.B. der Anhebung des steuerlichen Freibetrags, bleibt der Entwurf insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Gerade für Startups wird der Entwurf ohne Nachbesserungen leider kaum praktische Relevanz entfalten.
Deutschland würde damit im Vergleich zu unseren Nachbarländern weiterhin am unteren Ende der Förderung von Mitarbeiterbeteiligungen liegen. Das hohe Potential der Mitarbeiterkapitalbeteiligung für eine zukunftssichere Altersvorsorge, die Mitarbeiterbindung und Produktivität der Unternehmen sowie als Anreizsystem für die Start-up-Szene bliebe damit unausgeschöpft.
Vor diesem Hintergrund möchten wir gemeinsam mit Experten aus dem Deutschen Bundestag diskutieren, wie Mitarbeiterbeteiligungen in Deutschland gestärkt werden können und wie das Fondsstandortgesetz dazu noch beitragen kann.

Panel:

Dr. Wiebke Esdar MdB, Berichterstatterin und Mitglied im Finanzausschuss
SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag

Fritz Güntzler MdB, Berichterstatter und Mitglied im Finanzausschuss
CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Katja Hessel MdB, Vorsitzende des Finanzausschusses
FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag

Claudia Müller MdB, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie (angefragt)
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Moderation: Hannah Schwär, „Business Insider“

 

POLITIK-DIALOG

Mitarbeiterbeteiligung spürbar stärken – Was bringt das Fondsstandortgesetz?

  1. März 2021, 17:30 bis 18:45 h, digital (Zoom)

 

Zoom-Meeting Registrierung:
https://zoom.us/j/95226161976?pwd=Q05kZkdmeDdLbEt4elJZNitVMUpwZz09

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und bitten Sie vorab um Registrierung über den Zoom-Meeting Link. Ein Kalendereintrag mit Einwahldaten wird im Anschluss zur Verfügung gestellt.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Heinrich Beyer, Geschäftsführer AGP

Michael Schweizer, Stellv. Hauptgeschäftsführer ULA

Christoph J. Stresing, Geschäftsführer Bundesverband Deutsche Startups

 

Weitere Informationen:

https://www.ula.de/politik-dialog-was-bringt-das-fondsstandortgesetz/

 

ULA-Führungskräftedialog: Compliance ist eine Führungsaufgabe

Der 6. digitale ULA-Führungskräfte-Dialog stellte am 4. März das Thema „Führung im Spannungsfeld von Recht, Ethik und Moral“ in den Mittelpunkt. Der Dachverband der Führungskräfte (ULA) und das Deutsche Institut für Compliance (DICO) diskutierten in der gemeinsamen Veranstaltung, wie Compliance zum natürlichen Bestandteil jeder Unternehmens-DNA werden kann. Dabei galt es, verschiedene Perspektiven zusammenzubringen.

„Ohne die Führungskräfte mitzunehmen, wird kein Unternehmen beim Thema Compliance Erfolg haben“, leitete DICO-Verwaltungsrat Georg Gößwein in die Veranstaltung ein. Der Geschäftsführer der PLLOB Compliance GmbH und Co-Leiter des DICO-Arbeitskreises „Compliance als Führungsaufgabe“ stellte die These auf: „Compliance ist eigentlich wie Fußball, nur die Regeln sind komplizierter … und Führungskräfte sollen sich an diese halten.“ Die zentrale Herausforderung wurde anschaulich mit der Vorstellung des Compliance-Dilemma herausgearbeitet: Die bestehende Diskrepanz zwischen dem, was viele Führungskräfte wollen und sollen sowie dem, was viele Führungskräfte über Compliance denken. „Es müsse das Ziel jedes Unternehmens sein, dieses Dilemma aufzulösen“, betonte Gößwein.

„Wirksame Compliance braucht mutige Führungskräfte“, führte Harald Nikutta, Geschäftsführer von Control Risks GmbH, einer weltweit agierenden führenden Beratung für operatives Risikomanagement, in seinen Vortrag ein. Anhand drei aktueller Konstellationen lud er ein, das Spannungsfeld genauer anzuschauen. Dieses Spannungsfeld bedeute für Führungskräfte, teilweise gegen Regeln verstoßen zu müssen, um erfolgreich zu sein oder auch um Ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Ebenso gelte es, nicht auf Formalismen und deren Richtigkeit vertrauen zu dürfen. Vielmehr müssten diese kritisch hinterfragt werden. Entscheidend sei, sich nicht auf Regeln zurückziehen zu dürfen, wenn die Realität bereits einen Schritt weiter ist. „Es gelte Einsicht zu erzeugen, als Vorbild zu agieren und Konsequenzen zu ziehen“, so Nikutta. ULA-Vizepräsident Dr. Thomas Sauer bekräftigte: „Mutige Führungskräfte braucht es insbesondere in den Grauzonen und in unbekanntem Terrain, um dort Klarheit zu schaffen, wo wenig oder nichts geregelt ist.“

„Nur wer Compliance in Zielvereinbarungen verankert, macht klar, dass er es ernst meint“, erklärte Regina Pede, Integrity Officer Germany der Vattenfall-Gruppe. Die Co-Leiterin des DICO-Arbeitskreises „Compliance als Führungsaufgabe“ stellte hervor, dass man es so betrachten könnte, als sei dies gegen die Führungskräfte gerichtet, aber das Gegenteil sollte der Fall sein. „Es soll Führungskräfte darin stützen, sich im Konflikt zwischen Zielerreichung und Compliance leichter für die Compliance zu entscheiden“, so Pede. Und natürlich reiche das auch nicht. Es sei beispielsweise auch nötig, die Ziele selbst so zu setzen, dass sie unter Einhaltung legaler Wege erreichbar sind. Zielvereinbarungen seien ein guter Weg, den Willen der Unternehmensleitung zur Compliance zum Ausdruck zu bringen.

„Der ‚gesunde Menschenverstand‘ ist das wichtigste Werkzeug in der Bewältigung der täglichen Compliance Themen“, brachte ULA-Präsident Dr. Roland Leroux zum Ende der gut besuchten Veranstaltung die Ergebnisse der Debatte auf den Punkt. „Es bedarf zuvorderst mehr Mitgestaltungsrechte, Offenheit und Vertrauen sowie einer ‘Tone at the Top‘-Unternehmenskultur, wenn Führungskräfte Compliance als Aufgabe erkennen und annehmen sowie Veränderungen erfolgreich vorantreiben sollen.“ Der Führungskräftepräsident dankte den Partnern vom DICO und lud die Teilnehmer ein, weiterhin gemeinsam Brücken zu bauen. Dies sei eine der Kernaufgaben der ULA als Impulsgeber und Partner für gute Führung.