Niedersachsen: Mit Corona leben lernen
Gut zwei Monate nach Beginn des Lock-Down können wir einen ersten Ausblick auf die kommenden Monate wagen – der fällt allerdings noch recht vorsichtig aus. Das Virus ist ja nicht verschwunden, und je mehr wir lernen über seine Funktions- und Aktionsmuster, desto deutlicher wird, dass wir uns auf eine neue Normalität mit veränderten Aktionsmöglichkeiten und -grenzen einstellen müssen. Unser gewohntes Leben „vor Corona“ werden wir nicht zurückbekommen, aber wir gewinnen auch einen neuen Blick auf Möglichkeiten, die wir bisher nicht in der Wahrnehmung hatten – Stichwort Digitalisierung. Diese wollen wir uns jetzt erschließen, und das wird auch Auswirkungen auf unser Verbandsleben haben.
Zwei Themen beschäftigen uns aktuell vor allem: wie wir auf Distanz Kontakt zu unseren Mitgliedern und das VDL-Netzwerk in Funktion halten können, und wie wir unsere Mitgliederversammlung über die Bühne bringen.
Landesmitgliederversammlung
Wäre es ein ganz normales Jahr, hätten wir mit der Mitgliederversammlung kein großes Problem. Wir hatten ja auch schon ein attraktives Programm, welches dann erst einmal dem Lock-Down zum Opfer fiel. Aber wir müssen einen neuen Vorstand wählen und anlässlich des Endes der Übergangsphase nach der gelungenen Fusion im Jahr 2016 stehen einige Satzungsänderungen an. Mit den Ergebnissen der Mitgliederversammlung müssen wir anschließend zur Eintragung zum Vereinsregister, und dort nehmen sie es ja immer ganz genau mit den Formalitäten.
Zwar hat der Bundestag den rechtlichen Rahmen für eine ganze Reihe Corona-bedingter Ausnahmesituationen geschaffen, so auch für die nicht nur bei uns zu absolvierenden Mitgliederversammlungen. So könnten wir die Vorteile einer Online-Mitgliederversammlung mit den Möglichkeiten einer schriftlichen Beschlussfassung durch die Mitglieder kombinieren. Damit könnten wir alle Mitglieder beteiligen, auch wenn sie keinen Zugang zum Internet haben. Aber die verfahrenstechnischen Anforderungen bereiten uns noch einiges Kopfzerbrechen. Dazu informieren wir aber noch vor Beginn der niedersächsischen Sommerferien.
Veranstaltungen des VDL-LV Niedersachsen
Was tun mit den geplanten Veranstaltungen? Klar ist, dass wir alle in diesem Jahr geplanten ganz- bzw. mehrtägigen Exkursionen ins nächste Jahr verschieben. Das betrifft:
- die Finnland-Reise,
- die Exkursion zu den DLG-Feldtagen, die ja ebenfalls auf das nächste Jahr verschoben sind,
- die zweitägige Exkursion in die Vulkaneifel und
- die Exkursion zu zwei Ökobetrieben in der Lüneburger Heide.
Aber das soll nicht bedeuten, dass wir uns dieses Jahr gar nicht mehr treffen. Im September wollen wir einen ersten Versuch starten, auf dem landwirtschaftlichen Betrieb eines VDL-Mitglieds unsere bewährten Veranstaltungsformate Corona-tauglich zu gestalten. Thematisch geht es darum, wie man mit Strategien der Diversifizierung eine bäuerliche Landwirtschaft erhalten kann. Für den geselligen Rahmen unter Einhaltung der Abstandsregeln ist mit frischem Obst und leckerem Käse aus eigener Herstellung gesorgt. Mehr dazu erfahren Sie im Juli an dieser Stelle, dann wissen wir, mit wie vielen Menschen wir uns zu einem solchen Anlass zusammenfinden dürfen.
Die Agrarier-Stammtische fallen momentan nicht nur den räumlichen Restriktionen zum Opfer. Vor allem ist die Teilnehmerschaft an einem Stammtisch definitionsgemäß eher keine auf maximal zwei Haushalte zu konfigurierender Menge von Personen und damit zumindest bis zum 29. Juni nicht gesetzeskonform. Vielleicht fällt diese Restriktion aber nach dem 29. Juni, dann können wir das für den August-Termin neu bewerten.
Anspruchsvoll ist auch die Verbindung aus festem Termin (2. Dienstag in jedem geraden Monat) und einem Corona-aversen Ambiente, zum Beispiel durch Verlegung in einen Biergarten, der genug Platz bietet. Aber dazu müssten wir möglicherweise den festen Termin aufgeben, um uns flexibel auf das erwartbare Wetter einstellen zu können. Die Einladung zu einem solchen Freiluft-Stammtisch würde dann recht kurzfristig erfolgen. Immerhin ist das eine Option, die wir mal diskutieren könnten – schreiben Sie uns dazu gerne eine Mail oder nutzen Sie die Kommentarfunktion auf dieser Website.
Alternativ können wir eine Idee aus Kreisen der Studierendengruppe in Göttingen aufgreifen und mal ausprobieren, wie ein Online-Stammtisch funktioniert. Wir würden das gerne mit einer Handvoll Freiwilliger testen, dazu freuen wir uns auf Ihre Rückmeldung per Mail oder per Kommentarfunktion.
Wir haben die ersten Monate durchgehalten, die nächsten schaffen wir auch noch! Einstweilen freuen wir uns auf ein baldiges Wiedersehen – egal wann das sein wird. Bis dahin bleiben Sie gesund und guten Mutes!
Gustav Wehner, Ruth Franken