VDL-Sommerfest: Netzwerken bei Höchsttemperaturen

Das diesjährige VDL-Sommerfest der VDL-Studierendengruppe Bonn am 26. Juni hätte sonniger nicht sein können und zog nicht nur aufgrund der kühlen Erfrischung an unserer VDL-Bauerntränke sowie der ausreichenden Versorgung vom Grill geschätzt 140 VDL-Mitglieder und Freunde des VDLs an. Die gute Vorbereitung des Sommerfestes sprach für sich. Diejenigen, die das neue VDL-T-Shirt noch nicht für sich erschließen konnten, bekamen vom Vorstand unserer VDL-Studierendengruppe ein exklusives Namenschild. Und schon stand der Kontaktaufnahme zwischen den Studierenden, aber auch einigen Berufstätigen nichts mehr im Wege. Da traf es sich gut, dass auch viele Mitglieder der Agrar-Fachschaft der Bonner Universität erschienen waren, sodass wir die nächsten universitären Veranstaltungen absprechen und planen konnten. Unter den VDL-Mitgliedern wurde natürlich viel über die am vergangenen Wochenende stattgefundenen VDL-Fahrt gesprochen, die zu unseren 1. Vorsitzenden ins Sauerland ging. Aber auch andere Themen rund um den VDL und das Agrarstudium kamen nicht zu kurz und es entstanden lebhafte Diskussionen. Wie so oft wurde uns bewusst, dass wir diese Gemeinschaft nicht missen möchten.

Autorin: Henrike Meyer

Foto: Katharina Schöpper

VDL-Mitglied in die Edmund Rehwinkel-Studienstiftung aufgenommen

Am 4. Juni 2019 wurde dem VDL-Mitglied Sebastian Eichelsbacher (VDL-Landesgruppe Bayern), Studierender im 2. Mastersemester Agrarsystemwissenschaften der Technischen Universität München, die Urkunde für seine Aufnahme in das Stipendienprogramm der Edmund Rehwinkel-Stiftung der Rentenbank überreicht. Die Verleihung erfolgte im Rahmen des festlichen Abendempfangs beim Rehwinkel-Symposium „Herausforderung Klimawandel – Auswirkungen auf die Landwirtschaft und Anpassungsstrategien“ in Berlin. Mit dem Stipendium fördert die Stiftung Studierende der Agrar- und Ernährungswissenschaften für die Dauer des Masterstudiums. Anliegen ist es, die Stipendiaten über ihr Studium hinaus für die Aufgaben als Fach- und Führungskräfte vorzubereiten und in der Branche zu vernetzen.

Von links: Dr. Horst Reinhardt (Sprecher des Vorstands der Rentenbank), Felix Strothmeyer, Christoph Stumpe, Sebastian Eichelsbacher (Stipendiaten), DBV-Präsident Joachim Rukwied (Vorsitzender des Kuratoriums der Edmund Rehwinkel-Stiftung)
Bild: Christian Pohl/Rentenbank

VDL NRW zu Gast beim Bundeskartellamt in Bonn

„Fusionskontrolle, Kartellverfolgung und Missbrauchsaufsicht – Aufgaben des Bundeskartellamtes in der Land- und in der Ernährungswirtschaft“ lautete das Thema der Grünen Runde am 6. Juni 2019. Knapp 40 Personen waren der Einladung der VDAJ-Landesgruppe Bonn und des VDL-Landesverbandes NRW gefolgt, um zunächst vom Pressesprecher des Bundeskartellamtes, Kay Weidner, aus erster Hand Einblicke in die Arbeit des Bundeskartellamtes zu erhalten. Rund 360 Mitarbeiter beschäftigt die Wettbewerbsbehörde, welche zwar dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zugeordnet ist, aber großen Wert auf ihre unabhängige Arbeit legt.  Grundlage dafür ist das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen, welches 1958 in Kraft getreten und gegenwärtig zum zehnten Mal novelliert wird, um insbesondere den Entwicklungen im Onlinehandel Rechnung zu tragen. Die Aufgaben des Bundeskartellamtes sind vielfältig. So werden im Rahmen der Fusionskontrolle jährlich etwa 1400 Fälle angemeldet, bei denen aufgrund gesetzlicher Regelungen für den Erhalt des Wettbewerbes bestimmt werden muss, ob eine Fusion von Unternehmungen ohne oder mit Auflagen zugelassen oder gar untersagt wird. Eine weitere Hauptaufgabe ist die Kartellverfolgung, welche durch Absprachen z. B. bei Preisen oder Quoten den freien Wettbewerb schädigen. Ca. 50 % der Kartellfälle werden durch Whistleblower aufgedeckt, welche durch die Kronzeugenregelung, wie z.B. Straffreiheit, besonderen Schutz genießen. Die Missbrauchsaufsicht ist eine weitere Hauptaufgabe der deutschen Wettbewerbsbehörde. Dabei ist zu betonen, dass eine Marktbeherrschung grundsätzlich nicht verboten ist, sondern lediglich die Ausnutzung der Markmacht mit Bußgeldern bestraft und bestimmtes Marktverhalten angeordnet werden kann. Zudem kommen weitere Aufgaben z.B. für mehr Markttransparenz, welche beispielweise zur Vergleichbarkeit von Spritpreisen an Tankstellen durch sogenannte „Tank-Apps“ geführt hat. Gearbeitet wird in zwölf branchenspezifischen und spezialisierten Beschlussabteilungen, welche selbständig entscheiden können. Dr. Felix Engelsing ist Vorsitzender der 2. Beschlussabteilung, welche u.a. für die Landwirtschaft und den Lebensmitteleinzelhandel zuständig ist und nicht nur Bußgelder verhängt und Auflagen erteilt, sondern wie z.B. bei der Initiative Tierwohl, auch Absprachen zwischen Unternehmen genehmigt soweit diese den Schutz des freien und fairen Wettbewerbes nicht gefährden. Anhand konkreter Beispiele wie Preisabsprachen in der Zuckerbranche oder mangelhafter Wechselmöglichkeiten von Milchbauern bei Molkereien erläuterte Dr. Engelsing im zweiten Teil der Grünen Runde die Arbeit seiner Beschlussabteilung und ermöglichte den interessierten Teilnehmern eine intensive Diskussionsgrundlage zur Arbeit des Bundeskartellamtes in der Agrar- und Ernährungsbranche.

Autor: Maximilian Jatzlau

 

Foto (Sarah Neyses): Maximilian Jatzlau, Geschäftsführer VDL-Landesverband NRW, Kay Weidner, Pressesprecher Bundeskartellamt, Dr. Felix Engelsing, Vorsitzender der 2. Beschlussabteilung des Bundeskartellamtes und Dr. Elisabeth Legge, Vorsitzende VDAJ-Landesgruppe Bonn.

Seminar „Wie bewerbe ich mich richtig?“ an TH Bingen

Es ist mittlerweile schon Tradition, dass der Berufsverband Agrar, Ernährung Um-welt Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. V D L , Absolventenverband FH/TH Bingen für das Abschluss-Semester ein Seminar für den leichteren Berufseinstieg durch-führt. In diesem Jahr konnten wir Volker Feddersen, früherer Leiter der Ländli-chen Erwachsenenbildung und der Bildungsstätte Ebernburg für dieses Seminar gewinnen.
Zunächst sollte sich jeder Bewerber Gedan-ken machen, welche Ressourcen, Talente und Erfahren in die ge-wünschte Stelle einge-bracht werden können. Gute Kontakte sind bei Bewerbungen immer wichtig. Volker Fedder-sen zeigte auf, wie Be-werber zu Erfahrungen kommen. Vor dem Be-werbungsgespräch sollte eine Selbstana-lyse über die Stärken und Schwächen erstellt werden, wobei es negativ ist, die Stärken beim Vorstel-lungsgespräch zu stark herauszuheben. Die Motive der Bewerbung spielen auch eine wichtige Rolle. Frage: Was ist vom künftigen Arbeitgeber gefragt und was bringe ich mit? Passt dieses zusammen? In Stellenanzeigen wird oft auf Eigenini-tiative, Leistungsbereitschaft und Engagement Wert gelegt. Im Beruf komme es immer auf die Arbeitseffizienz an, d.h. die Fähigkeit besitzen, wichtige von un-wichtigen Aufgaben zu unterscheiden. In vielen Arbeitsbereichen werden analyti-sche und konzeptionelle Fähigkeiten erwünscht, d.h. komplexe Probleme zu ver-stehen und eigenständige Problemlösungskonzepte dafür zu entwickeln. Viele Ar-beitgeber legen Wert auf Selbstsicherheit des Mitarbeiters. Vor allem für die im Verkauf tätigen Personen ist die Kommunikationsstärke und Überzeugungskraft von Wichtigkeit. Die Fähigkeit ist wichtig, sich verständlich auszudrücken und an-dere zu verstehen und sie vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. Je höher die Position, desto mehr wird auf die Teamfähigkeit und Kontaktstärke Wert gelegt. Es gibt Mitarbeiter, die sitzen bis spät abends im Büro, da sie meinen, alles selbst machen zu müssen. Dies ist schlechte Führungskompetenz. Es wird die Fä-higkeit gefordert, zu delegieren und Mitarbeiter zu motivieren. Es wird die Fähig-keit gefordert, die politische Situation zu verstehen (Machtverhältnisse, Interes-sen, Beziehungen und Abhängigkeiten) und entsprechend zu handeln. Oft fehlt es bei Bewerbern an Konfliktbereitschaft.
Im Anschluss an dieses Referat berichtete Klaus Weinbach von seinen Erfahrun-gen aus seiner früheren 12-jährigen Funktion im Bezirkspersonalrat.
Den dritten Teil übernahm der Geschäftsführer des VDL-Bundesverbandes Ste-phan Ludewig, der für diesen Termin aus Berlin anreiste. In einer Präsentation stellte er den VDL-Bundesverband vor und berichtete, welche Vorteile die Mit-gliedschaft für den Absolventen bringe.

 

Klaus Weinbach

Weinprobe am 22.06.2019

Wir haben am Samstag den 22.06.2019 den Gießener und Geisenheimer Alumnus und Eigner des renommierten Weinguts Hummel (Jahrgangsbeste Auszubildende 2013, 14 und 15) Herrn Daniel Rhein bei uns in Gießen begrüßen dürfen. Dieser führte uns durch die Welt des Weinbaus und deren regionale Besonderheiten. Aus der Region um Malsch nahe Heidelberg konnten wir bspw. einen Kabinett, der für den Kraichgau bedeutenden Rebsorte Auxerrois, einen Kabinett der Rebsorte Muskateller, wie auch eine milde Spätlese der Cabernet Franc verkosten. Herr Rhein erklärte uns die Eigenarten der Lagen seines Weinguts im Kraichgau, wie dem Malscher Ölbaum und dem Rotsteig. Neben der Produktion eines Sektes im 22-monatigem Hefelager in traditioneller Flaschengärung, erläuterte Rhein wie der Blanc de Noir zu seinem Namen kommt. Auch neure Verfahren wie die Begasung unter mehreren Bar Druck fanden Ansprache.  Im Weingut arbeitet man seit einiger Zeit häufig mit ständiger Begrünung durch auf den Wein abgestimmten Kräutermischungen, sehr gerne in alten Beständen. Denn ältere Bestände, die hochwertige aber quantitativ kleinere Erträge liefern, werden von Herrn Rhein besonders hochgeschätzt. Auch über den Berufseinstieg nach dem Studium in Gießen und kleinere Umwege bei der Übernahme des Weingutes konnten wir so manches hören. Gespickt wurde der Abend mit Kulturgeschichte des Weines, wie der Cabernet Franc vom Baskenland in das Bordeaux wanderte und dass der mit leichten Noten Passionsfrucht versehene Muskateller in Spanien als Moscatel bekannt ist.

Autor: Christopher Mosch

 

Landwirtschaft ist Zukunft

Wie sieht die Zukunft unserer Landwirtschaft aus? Diese spannende Frage diskutierten Vertreter der Grünen Branche bei einer Podiumsdiskussion, zu der der VDL-Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e.V. am 23. Mai 2019 anlässlich der Feier seines 100-jährigen Jubiläums nach Berlin geladen hat.

Mit Objektivität und Sachverstand

Michael Stübgen, Parlammentarischer Staatssekretaer im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (Foto: BMEL)

Der Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Michael Stübgen zeigte sich über die oftmals negative Darstellung der Landwirtschaft in den Medien verärgert: „Es ist auffällig, wie einseitig die öffentliche Debatte geführt wird. Natürlich gibt es in der Landwirtschaft Bereiche, die noch nicht optimal laufen. Und es gibt auch einzelne Personen, die gegen Recht und Gesetz verstoßen. So, wie in jeder Branche. Doch, wenn es um die Landwirtschaft geht, dann wird in der öffentlichen Debatte oft pauschalisiert.“
Ein Grund für diese Entwicklung sei ausgerechnet der große Erfolg der Landwirtschaft: „Es ist eine derartige Selbstverständlichkeit in Deutschland geworden, dass wir ausreichend, vielfältige, gesunde und hochqualitative Nahrungsmittel zu extrem niedrigen Preisen zur Verfügung haben“, argumentierte Stübgen. Aus diesem Grund werde die Leistung, die dahinter stehe um diese Wertschöpfung zu erzielen, in der breiten Bevölkerung

Markus W. Ebel-Waldmann, VDL-Präsident (Foto: VDL)

Markus W. Ebel-Waldmann – Präsident des VDL-Bundesverband e.V.

leider nicht mehr ausreichend wahrgenommen.

VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann stimmte den Aussagen von Staatssekretär Stübgen zu: „Es werden Bilder in die Öffentlichkeit transportiert, die ein völlig verzerrtes Bild von der Realität liefern, die ein vollkommen falsches Bild davon liefern, was unsere Kolleginnen und Kollegen Tag für Tag leisten.“
Der VDL als größter akademischer Berufsverband der Grünen Branche wolle dazu beitragen, dass „dieses Bild ein Stück weit neu gezeichnet werde, um die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhalten, die der Branche zustehe“, so Ebel-Waldmann.
Er sehe den VDL dabei als Mittler zwischen der Politik, der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Medien. „Wir bringen die Objektivität und den notwendigen Sachverstand mit, um zu einer Versachlichung der Debatte beitragen zu können“, argumentierte der Verbandspräsident.

 

Zukünftige Herausforderungen meistern

Dr. Clemens Große Frie – ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Agravis Raiffeisen AG – ehemaliger Bundesgeschäftsführer des VDL-Bundesverband e.V.

Nach Ansicht von Dr. Clemens Große Frie, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Agravis Raiffeisen AG sowie ehemaliger Bundesgeschäftsführer des VDL, solle man das negative Image in der Bevölkerung nicht überbewerten: „Wir sollten das Positive stärker in den Vordergrund stellen. Ich bin davon überzeugt, dass die Landwirtschaft hierzulande insgesamt gute Dekaden vor sich hat.“
Die hiesige Landwirtschaft sei in den allermeisten Bereichen bereits perfekt organisiert und zeichnete sich aus durch hervorragende Klimabedingungen, eine sehr gute Infrastruktur, bestens ausgebildete Landwirte und Agrarwissenschaftler und viele Innovationen. Zudem sei man auf dem besten Wege, das alles in einer integrierten Modulation zu gestalten.
„So wie wir Landwirtschaft betreiben, ist das meiner Meinung nach ein echter Exportschlager. Mit unserem Know-how sowie der zunehmenden Digitalisierung werden wir viele zukünftige Herausforderungen bewältigen können“, zeigte sich Große Frie überzeugt.

 

Sebastian Streit – Doktorand Georg-August-Universität Göttingen – Stellv. Bundesstudierendensprecher des VDL-Bundesverband e.V.

Sebastian Streit, Doktorand an der Georg-August-Universität Göttingen sowie stellvertretender VDL-Bundesstudierendensprecher, sieht mit Blick auf die Zukunft der Landwirtschaft vor allem die Rolle der Wissenschaft zu wenig beachtet: „Ich finde es für den deutschen Agrarstandort kritisch, dass oftmals von der Politik nicht evidenzbasierte Entscheidungen getroffen werden.“
So sehe er beispielsweise die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zur Einordnung der neuen Pflanzenzüchtungstechnologien als eine verhängnisvolle Fehlentscheidung an. „Hier wurde nicht auf die Stimmen aus der Wissenschaft gehört und nicht faktenbasiert entscheiden. Das werte ich als Behinderung der Innovationskraft und der Produktivität“, so Streit.
Die Anbausysteme der Zukunft müssten angesichts der globalen Herausforderungen effizienter, anpassungsfähiger gegenüber zunehmenden Wetterextremen und gleichzeitig auch umweltverträglicher werden. „Um diese Ziele erreichen zu können, dürfen wir uns vor neuen Technologien aus dem Bereich der Züchtung nicht pauschal verschränken, sondern müssen auf wissenschaftlich fundierte Einschätzungen setzen“, so Streit weiter. „Für die Zukunft erhoffe ich mir eine evidenzbasierte Landwirtschaft, denn ich bin überzeugt, dass wir nur so die globalen Herausforderungen der Zukunft meistern können.“

Dr. Matthias Baum, Leiter KompetenzCenter AgrarPartner R+V Allgemeine Versicherung AG (Foto: R+V)

Dr. Matthias Baum – Filialdirektor der R+V Allgemeine Versicherung AG – Leiter des KompetenzCenters AgrarPartner

Nach Ansicht von Dr. Matthias Baum, Leiter des KompetenzCenters AgrarPartner der R+V Versicherung, werde die Digitalisierung der Landwirtschaft weiter voranschreiten. Einzelne Komponenten in einem Arbeitsprozess würden zunehmend vernetzt, tauschten Daten online aus und träten in Interaktion.
„Mit der fortschreitenden Digitalisierung nehmen aber auch die Risiken in puncto Datenschutz und Datensicherheit zu“, erläuterte Baum. Beispiele seien Hackerangriffe oder Phishing-Mails, durch die im schlimmsten Fall Fremdzugriffe auf Betriebssysteme ermöglicht werden könnten.
„Stellen Sie sich vor, was beispielsweise alles passieren kann, wenn sich ein Hacker Zugriff auf eine Lüftungsanlage in einem Stall verschafft und diese manipuliert. Das ganze kann im schlimmsten Fall zum Tod der Tiere führen“, so Baum. Deshalb sei es so wichtig, Sicherheitsmaßnahmen einzuleiten und jederzeit einen IT-Experten erreichen zu können, der das System schnellstmöglich wieder herstellen könne.

 

Veränderungsprozesse zum Wohle der Gesellschaft begleiten

Dr. Carin-Martina Tröltzsch - Geschäftsführerin, Corteva Agriscience, Agriculture Division of DowDuPont(Foto: Corteva)

Dr. Carin-Martina Tröltzsch – Geschäftsführerin, Corteva Agriscience, Agriculture Division of DowDuPont (Foto: Corteva)

„Als weltgrößter Konzern, der sich rein auf den Agrarbereich konzentriert, ist es unser Ziel, die Landwirtschaft mit unseren Produkten und Technologien zukunftssicher zu machen“, erklärte Dr. Carin-Martina Tröltzsch, Geschäftsführerin der Corteva Agriscience, Agriculture Division of DowDuPont. „Zukunftssicher heißt an dieser Stelle effizient, innovativ und nachhaltig.“
Der Ruf nach einer nachhaltigeren Landwirtschaft sei ein gesamtgesellschaftlicher. „Nachhaltigkeit bedeutet, so zu leben und zu wirtschaften, dass die Zukunft künftiger Generationen gesichert ist. Landwirtschaft ist für mich dann nachhaltig, wenn Ernteerträge sicher und die eingesetzten Mittel dafür möglichst umweltverträglich sind, wir es also schaffen, Saatgut und Wirkstoffe zu entwickeln, die Wirksamkeit und ein gutes Ökoprofil vereinbaren“, führte Tröltzsch auf.
Das Unternehmen stelle sich dieser Herausforderung, indem es seinen spezifischen Beitrag als forschendes Unternehmen leiste und in den drei Geschäftsfeldern – Saatgut, Pflanzenschutz, Digitalisierung – den Landwirtinnen und Landwirten innovative Lösungen anbiete. „Weltweit arbeiten in unseren Laboren und Zuchtstationen rund 5.000 Forscherinnen und Forscher in über 130 Ländern an innovativen Lösungen für eine erfolgreiche Landwirtschaft, die nicht nur für die Gesellschaft gute, sichere und ausreichende Lebensmittel produziert, sondern von dieser auch akzeptiert wird“, so Trölzsch.

Stefan Krämer – Geschäftsführer AgroBrain S.á.r.l

„Durch Künstliche Intelligenz im Recruiting wird sich der Einstellungsprozess verändern“, ist der Geschäftsführer des Karriereportals AgroBrain, Stefan Krämer, überzeugt, So würden beispielsweise jeden Tag rund 1.800 Menschen in den Suchmaschinen nach den Begriffspaaren „Jobs“ und „Agrar“ suchen. Ein Personalverantwortlicher eines großen Unternehmens müßte sich also theoretisch jeden Tag mit 1.800 Personen auseinandersetzen, um herauszufinden, wer zum eigenen Unternehmen passen könnte. „Wir beschäftigen uns sehr intensiv damit, diese Personen bestmöglich auf ihrem Weg zum passenden Unternehmen zu begleiten“, erklärte Krämer.
Angesichts des Fachkräftemangels erlebe man im Agrarbereich momentan einen regelrechten „War for Talents“, einen Kampf um die besten Köpfe. Zunehmend würden auch Sprachassistenten wie Alexa in die Bewerberauswahl integriert. „Es ist hochinteressant mitzuverfolgen, was im Bereich Recruiting schon alles möglich ist“, so Krämer.

Rainer Morgenstern – Commercial Executive Director Europe & Member of the Board – Same Deutz-Fahr

Rainer Morgenstern, Sprecher der Geschäftsführung der Same Deutz-Fahr GmbH, führte aus, dass wir vor der enormen Herausforderung stünden, eine rasant wachsende Weltbevölkerung mit begrenzten Ressourcen zu ernähren. Der Landwirtschaft komme dabei eine besondere Bedeutung zu. „Die Frage, ob die Landwirtschaft eine Zukunft habe, ist daher falsch gestellt“, so Morgenstern. „Die Landwirtschaft ist die Zukunft. Ohne sie geht es ja gar nicht.“
Die Landwirte in Deutschland seien sehr gut ausgebildet und leisteten hervorragende Arbeit. Leider werde die Branche in den Medien dennoch oftmals negativ dargestellt. „Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die positive Leistung unserer hiesigen Landwirtschaft stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird“, forderte Morgenstern.