Berlin-Seminar 2018

Im Oktober schauten 40 VDL-Mitglieder – eine Mischung aus Studierenden und Berufstätigen – drei Tage lang hinter die Kulissen der Agrar- und Ernährungspolitik. Sie trafen auf hochkarätige Branchenvertreter aus Politik und Wirtschaft, erhielten Einblick in wichtige Schaltzentralen der deutschen und internationalen Agrarpolitik und erfuhren, welche Themen derzeit besonders diskutiert werden.

Am 15. Oktober trafen sich die Teilnehmer zuerst im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft, wo das Seminar mit dem VDL-Fachforum „Arbeitsmarkt für Agrarwissenschaftler/innen: Status Quo und Perspektiven“ startete. Hier wurden die Ergebnisse der Studie „Absolventenbefragung Agrarwissenschaften“ von Univ.-Prof. Dr. Rainer Kühl vom Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen vorgestellt. Anschließend schloss sich eine Podiumsdiskussion mit Experten aus unterschiedlichen Agrarunternehmen und der Unternehmensberatung an, die ihre Sicht zu diesem hochaktuellen Thema erläuterten. Zu Gast waren Joachim Zwank, Geschäftsführer des Agrarkarriereportals AgroBrain®, Anke Kühnel, HR Manager bei ADM Germany als Global Player im Agribusiness, Anselm Elles, Geschäftsführer der AFC Personalberatung GmbH als Unternehmensberatung im Agribusiness und Vanessa Funken, Personalreferentin bei der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG als Genossenschaft im Agrarhandel. Insgesamt zeigen sich die Befragten der Studie sehr zufrieden mit ihrer aktuellen beruflichen Situation. Ein Kriterium, das vergleichsweise häufig für Unzufriedenheit sorgt, ist jedoch das Einkommen. Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion sind sich hier einig, dass bei den Einstiegsgehältern noch Luft nach oben sei. VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann schlussfolgert, dass diese Ergebnisse ein Ansporn dafür sind, zusammen mit allen Beteiligten nach Lösungen zu suchen, um das Agrar-Studium noch zukunftsfähiger aufzustellen und den Absolventen das beste Rüstzeug für den Start ins Berufsleben mit auf den Weg zu geben.

Mit Impulsvorträgen und einer interessanten Diskussionsrunde zum Thema „Arbeitsfeld Lobbyarbeit“ wurden die Teilnehmenden anschließend bereits auf die folgenden Tage eingestimmt. Neben dem Director Agricultural Policy der Bayer AG, Norbert Lemken, sprachen Bertram Fleischer, Generalsekretär beim Zentralverband Gartenbau e. V. und Dr. Volker J. Petersen, zuständig für Political Affairs und Agrargenossenschaften beim Deutschen Raiffeisenverband e.V. Im Anschluss wurden beim Parlamentarischen Abend neue Kontakte mit Vertretern von Verbänden, aus dem BMEL, der Wirtschaft sowie Abgeordneten des Bundestages geknüpft.

Der zweite Seminartag stand ganz im Zeichen der Medien. Die Teilnehmenden besuchten zunächst das Bundespresseamt. Hier erklärte Ines Seeger, Leiterin des Referates Verbraucherschutz und Landwirtschaft den Teilnehmenden die Arbeit des Bundespresseamtes aus agrarpolitischer Sicht. Durch die Arbeit des Bundespresseamtes ist die Bundesregierung 24 Stunden pro Tag über aktuelle Geschehnisse in der ganzen Welt informiert. Außerdem ist das Bundespresseamt für die Erstellung der Kanzlermappe zuständig. Die Referate des Bundespresseamtes spiegeln die einzelnen Bundesministerien, d.h. das Referat von Frau Seeger spiegelt sowohl das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft als auch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz für den Bereich Verbraucherschutz.

Im Anschluss wurde die Gruppe zu einem Informationsbesuch im ZDF-Hauptstadtstudio begrüßt. Zunächst wurden die Teilnehmenden durch die Studios und Regiebereiche geführt, in denen tagtäglich die Produktion verschiedener ZDF-Sendungen wie beispielsweise dem Morgenmagazin oder dem ZDF-Spezial stattfinden. Anschließend folgte ein Gespräch mit dem ZDF-Korrespondenten Dr. Frank Buchwald. Herr Dr. Buchwald ist Hauptstadtkorrespondent in Berlin und war viele Jahre lang bereits Chef vom Dienst, Nachrichtenmoderator und leitete zuletzt das ZDF-Südamerikastudio, weshalb er den Teilnehmenden von seinen zahlreichen Erfahrungen in der Medienwelt berichten konnte.

Zu Gast im ZDF-Hauptstadtstudio (Foto: VDL)

Die Gruppe kehrte gegen Mittag in das Haus der Land- und Ernährungswirtschaft zurück. Hier erläuterten Rainer Münch und Patricia Steinborn vom Pressedienst Agra-Europe den Teilnehmenden Hintergründe zur Arbeit eines Agrarjournalisten. Dabei wurde unter anderem erklärt, wie man Fachjournalist wird, was der Pressekodex besagt, wie man an Informationen gelangt und wie eine gute Pressemitteilung beginnt.

Das Fachprogramm an diesem Seminartag endete mit einem Besuch in der US-Botschaft, wo Agrarattaché Emily Scott ihre Aufgaben in Berlin erläuterte. Es entstand ein Gespräch über die Im- und Exporte landwirtschaftlicher Produkte von Deutschland in die USA und umgekehrt, sowie über die Handelshemmnisse zwischen den USA und China.

 

 

Am letzten Seminartag begrüßte Herr Dr. Starke, Referatsleiter des Spiegelreferats des BMEL die Gruppe im Bundeskanzleramt und erklärte die Funktion seines Referates. Insgesamt gibt es sieben Abteilungen im Bundeskanzleramt, das Referat von Herrn Starke zählt zur Abteilung 3. Das Referat verfolgt u.a. was derzeit politisch gesehen wichtige Themen im BMEL sind und wie diese zu bewerten sind. Sie informieren dann entsprechend die Bundeskanzlerin und den Chef des Bundeskanzleramtes.

Anschließend war die Gruppe zu Gast im Jakob-Kaiser-Haus des Deutschen Bundestages. Hier wurde sie zu einem Fachgespräch mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, Alois Gerig (CDU/CSU) sowie den agrarpolitischen Sprechern Friedrich Ostendorff (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Kirsten Tackmann (Die Linke), Stephan Protschka (AfD), Rainer Spiering (SPD) und Carina Konrad (FDP) empfangen.Themen der Diskussionsrunde waren u.a. neue Züchtungsmethoden (Crispr/Cas) und das EuGH-Urteil, die Entwicklung/Digitalisierung der Landwirtschaft in den nächsten fünf Jahren, der Zulassungsstau bei Pflanzenschutzmitteln und die Rolle des Umweltbundesamtes in dieser Debatte sowie die Ferkelkastration.

Damit gingen drei ereignisreiche Tage mit exklusiven Einblicken in die Politik und Verbandsarbeit in Berlin zu Ende.

 

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

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VDL-LV Hessen startet ins Wintersemester

Mit einem sehr umfassenden und attraktiven Programm starten die Sparten „Studierende“ und „Absolventen und Berufseinsteiger“ des VDL Landesverbandes Hessen e.V. ins neue Wintersemester 2018/2019.

Unter der Federführung der Spartenvorstände Verena Dietz (Sprecherin), Corina Köck, Martin Bruns, Jurek Elsermann, Michael Schlüter und Tobias Grabner sowie weiteren aktiven VDL-Mitgliedern entstand ein breit gefächertes Semesterprogramm. Zahlreiche Berufsfeldvorstellungen mit Vertretern aus Unternehmen, Verbänden, Behörden und weiteren Institutionen stehen auf dem Programm. Fachexkursionen runden das Programm ab. Besonderes Highlight ist das 14. VDL-Alumintreffen am 02. November 2018 in Gießen und das Bundes-Studierenden-Treffen 2018 vom 23.-25. November 2018 in Gießen und Geisenheim. Das gesamte Semesterprogramm steht zum Nachlesen und Herunterladen unter www.vdl-hessen.de zur Verfügung. Hier finden Sie auch die Termine des VDL-Stammtisches, zu dem alle VDL-Mitglieder und Interessierte an der Arbeit des VDL herzlich willkommen sind.

Dr. Juhl Jörgensen wird neuer Vorsitzender der Bundessparte Öffentlicher Dienst

Bei der Präsidiumssitzung des VDL Bundesverband e.V. am 15.10.2018 legte Alfred Lorenz sein Amt als Vorsitzender der Bundessparte Öffentlicher Dienst nieder. Mit sofortiger Wirkung nahm Dr. Juhl Jörgensen, Vorsitzender im VDL-Landesverband Niedersachsen e.V. das Amt als neuer Vorsitzender der Bundessparte an.
 

v.l.n.r. VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann, Dr. Juhl Jörgensen und der ehemalige Bundesspartenvorsitzende Alfred Lorenz (Foto: VDL)

VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann dankt Herrn Lorenz für seine Verdienste rund um die Bundessparte Öffentlicher Dienst und des VDLs und begrüßt Herrn Dr. Jörgensen als neuen Vorsitzenden der Bundessparte

VDL: dbb Seminar 2018 „Psychologie und Führung“

Der VDL-Bundesverband e.V. bietet in Kooperation mit der dbb akademie ein Seminar zum Thema „Psychologie und Führung“ an.
Da das Seminar im September 2018 krankheitsbedingt ausfallen musste, konnte nun ein Alternativtermin gefunden werden: Das Seminar wird nun vom 27.-29. Januar 2019 stattfinden.
Die Teilnehmenden erschließen sich wesentliche Grundprinzipien der Psychologie als Voraussetzung für gute Führung und erproben den Einsatz von Kreativitätstechniken als methodisches Handwerkszeug.
Die dreitägige Veranstaltung findet im dbb forum siebengebirge,An der Herrenwiese 14, 53639 Königswinter-Thomasberg, statt. Das Tagungs- und Seminarhotel liegt eingebettet in den Naturpark Siebengebirge am Fuße des Ölbergs und ist der ideale Ort, um fernab vom Alltag unter optimalen Arbeitsbedingungen etwas für die persönliche Weiterbildung zu tun.

Foto: dbb Akademie

Die Teilnahme kostet 132 €/Person inkl. Übernachtung und Vollpension im dbb forum siebengebirge. Von den Reisekosten übernimmt die dbb akademie 30 Cent pro Entfernungskilometer (maximal 175,00 €).

Bitte nutzen Sie für Ihre Anmeldung das Anmeldeformular und beachten Sie die Buchungsbedingungen.

Eine Anfahrtsbeschreibung finden Sie hier.

Hier finden Sie das Programm.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldeschluss ist der 20. Dezember 2018.

Der VDL-Bundesverband e.V. und die dbb akademie freuen sich auf Ihre Teilnahme.

 

In Kooperation mit

 

Neu gegründete VDL-Akademie vermittelt Softskills

VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann betont die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens und der Vermittlung von Soft Skills. Deshalb startet der Verband ab 2019 mit der VDL-Akademie. Gemeinsam mit der Andreas-Hermes-Akademie (AHA) als Kooperationspartner wird der Verband in der VDL-Akademie ein bundesweites Angebot an Seminaren, Trainings und Coachings anbieten.

„Als Berufsverband sehen wir vor allem bei der Vermittlung von Softskills noch Verbesserungspotenzial“, führt Ebel-Waldmann aus. „Aus diesem Grund starten wir ab dem 1. Januar 2019 die VDL-Akademie, in der Agrarabsolventen und Berufstätige in exklusiven Seminaren die Möglichkeit erhalten, wichtige Schlüsselqualifikationen zu erlangen. So bieten wir beispielsweise Fortbildungen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und der strategischen Kommunikation an. Hiermit möchten wir gerade auch die jungen Berufseinsteiger bei ihrem Start ins Berufsleben unterstützen.“ Ebel-Waldmann zeigte sich erfreut darüber, dass die Andreas-Hermes-Akademie (AHA) als Kooperationspartner für die VDL-Akademie gewonnen werden konnte: „Mit der AHA haben wir einen etablierten und renommierten zentralen Kooperationspartner gefunden, mit dem wir ab 2019 zusammen ein bundesweites Angebot an Seminaren, Trainings und Coachings anbieten werden.

VDL-Fachforum 2018: Agrarstudium gewinnt weiter an Attraktivität

Agrarabsolventen sind sehr zufrieden mit ihrem Studium. Doch bemängeln sie eine zu geringe Praxisnähe, eine mangelnde Vermittlung von Softskills und zu niedrige Einstiegsgehälter. So das Ergebnis der dritten Agrarabsolventenbefragung des VDL-Bundesverband, Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e. V., die am 15. Oktober 2018 in Berlin vorgestellt wurde. „Die Befragung liefert detaillierte Auskünfte zum Studienverlauf, zur Berufsvorbereitung sowie zum Berufsfeld von Agrarabsolventen. Dadurch lassen sich Maßnahmen zur Optimierung der agrarischen Hochschulausbildung identifizieren“, erläutert der VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann das Ziel der Studie. Die Befragung erfolgte anhand eines Online-Fragebogens, der von einem Team rund um Prof. Dr. Rainer Kühl vom Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Justus-Liebig-Universitätt Gießen erstellt und ausgewertet wurde. Insgesamt nahmen 553 Personen von 17 Agrarfakultäten an der Befragung teil. Im Anschluss an die Vorstellung der Studie durch Prof. Dr. Kühl wurden die Ergebnisse mit Experten aus unterschiedlichen Agrarunternehmen und der Unternehmensberatung diskutiert. Zu Gast waren Joachim Zwank, Geschäftsführer des Agrarkarriereportals AgroBrain, Anke Kühnel, HR Manager bei ADM in Hamburg, Anselm Elles, Geschäftsführer der AFC Personalberatung GmbH und Vanessa Funken, Personalreferentin bei der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG. Die Diskussion moderierte Katja Bongardt, Geschäftsführerin des VDL-Landesverband Hessen e.V.

Hohe Zufriedenheit mit dem Studium

Ihr Studium beurteilen drei Viertel der Befragten als sehr gut oder gut. Neun von zehn Befragten würden ihr Studienfach weiterempfehlen. Mit dem vermittelten Fachwissen zeigen sich die befragten Absolventen mehrheitlich zufrieden. Jedoch wünschen sich drei Viertel der Universitätsabsolventen mehr Praxisnähe und zwei Drittel mehr Gastvorträge und Lehrbeauftragte aus der Wirtschaft. Die Hälfte der befragten Universitätsabsolventen hält zudem eine stärkere Vermittlung von Softskills für notwendig. Die (Fach-)Hochschulabsolventen sehen den größten Änderungsbedarf in der Schaffung von mehr Flexibilität bei der Fächerwahl und einer häufigeren Aktualisierung der Lehrinhalte.
Direkt nach dem Studium nahmen 38 % der Befragten eine reguläre abhängige Beschäftigung auf, 10 % entschieden sich für ein Aufbaustudium (z. B. Master) und 9 % für eine Promotion. 10 % der Befragungsteilnehmer gaben an, nach dem Studium nicht erwerbstätig und auf Beschäftigungssuche gewesen zu sein.

Ein Drittel der befragten Absolventen, die ihren Berufseinstieg bereits vollzogen haben, tat dies im Bereich der agrarbezogenen Dienstleistung oder Wissenschaft. Jeder Fünfte trat seine erste Stelle in der Landwirtschaft an, etwa ein Viertel in einem der Landwirtschaft vor- oder nachgelagerten Bereich. Etwa jeder zehnte Agrarabsolvent vollzog seinen Berufseinstieg außerhalb des Agribusiness. Bei der jeweiligen Branche handelt es sich bei 71 % der Befragten um die Wunschbranche.
Refernten während der Podiumsdiskussion

Refernten während der Podiumsdiskussion (Foto: VDL)

Niedrige Einstiegsgehälter sorgen für Unzufriedenheit

Bis zur Aufnahme ihrer ersten Tätigkeit haben die Befragten nach eigener Angabe zwischen 0 und 500 Bewerbungen versendet. Bei neun von zehn Befragten lag die Anzahl bei 30 oder niedriger. Jeder sechste Befragte, der bereits den Berufseinstieg vollzogen hat erhielt eine Stelle, ohne eine Bewerbung zu schreiben.

Rückblickend empfinden sieben von zehn Befragten die an der Hochschule erworbenen Kenntnisse bezogen auf die Aufgaben im Berufsleben als nützlich, die Einschätzung der übrigen 30 % offenbart jedoch Verbesserungspotenzial. Insgesamt zeigen sich die Befragten sehr zufrieden mit ihrer aktuellen beruflichen
Situation.
Ein Kriterium, das vergleichsweise häufig für Unzufriedenheit sorgt, istjedoch das Einkommen. Wie schon in den Vorgängerstudien sind die angegebenen Gehälter der Befragten relativ niedrig. Drei Viertel der Befragten erhielten zu Beginn weniger als 40.000 € brutto jährlich.
Knapp ein Drittel der Befragten (31 %) fühlte sich bei Antritt der ersten Stelle überfordert. Jeder dritte (35 %) musste Qualifikationsdefizite feststellen. Ebenso viele litten unter Stress, Termindruck und Arbeitsüberlastung. 31 % der Befragten gaben an, Probleme dabei gehabt zu haben, Beruf und Privatleben miteinander in Einklang zu bringen.

Die Gäste des VDL-Fachforums 2018: Joachim Zwank, Geschäftsführer des Agrarkarriereportals AgroBrain, Anke Kühnel, HR Manager bei ADM in Hamburg, Anselm Elles, Geschäftsführer der AFC Personalberatung GmbH und Vanessa Funken, Personalreferentin bei der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG. Die Diskussion moderierte Katja Bongardt, Geschäftsführerin des VDL-Landesverband Hessen e.V. (Foto: VDL)

Gemeinsam nach Lösung suchen

VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann zeigte sich bei der Vorstellung der Studie in Berlin von den Ergebnissen beeindruckt: „Die Absolventen der agrarwissenschaftlichen Studienfächer haben sehr gute und vielfältige Möglichkeitenm auf dem Arbeitsmarkt. Zudem bewerten sie ihr Studium als sehr positiv.“
Doch die Ergebnisse der diesjährigen Absolventenbefragung zeigten auch deutliche Defizite auf. „So werden von den Studierenden eine höhere Praxisnähe sowie eine bessere Vermittlung von Softskills gefordert. Zudem ist bei der Höhe der Einstiegsgehälter noch Luft nach oben“, kommentiert Ebel-Waldmann die Studie. „Für den VDL sind diese Ergebnisse ein Ansporn dafür, zusammen mit allen Beteiligten nach Lösungen zu suchen, um das Agrar-Studium noch zukunftsfähiger aufzustellen und den Absolventen das beste Rüstzeug für den Start ins Berufsleben mit auf den Weg zu geben.“

 

Konkrete Hilfestellung für Arbeitgeber und Hochschulen

Die detailliert abgefragten Einschätzungen zum Änderungsbedarf im Studium sowie zu den Schwierigkeiten beim Berufseinstieg geben konkrete Hinweise zur Verbesserung der Hochschulausbildung von Agrarfachkräften. Für Arbeitgeber der Agrarbranche liefert die Studie zudem Hinweise auf Merkmale, die besonders wichtig für eine hohe Arbeitgeberattraktivität sind. Hieraus lassen sich Maßnahmen ableiten, die in dem sich verschärfenden Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte entscheidende Vorteile bieten können.

Die einhundert Seiten starke Broschüre „Bachelor und Master – Was kommt nach dem Studienabschluss? Absolventenbefragung im Agrarbereich 2018“ kann ab sofort zum Preis von 145 € beim VDL-Bundesverband e. V. bezogen werden. VDL-Mitglieder, fördernde Mitglieder und Unterstützer des VDL-Bundesverbandes e. V. sowie an der Absolventenbefragung beteiligte Universitäten und Hochschulen erhalten die Broschüre kostenlos.

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

Parlamentarischer Abend: Für die Attraktivität des Grünen Studiums werben

Am 15. Oktober fand der 13. gemeinsame Parlamentarische Abend des VDL Bundesverbandes, Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e. V. sowie des Bundesverbandes der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL) in Berlin statt. Abgeordnete aller im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien waren der Einladung der beiden Berufsverbände gefolgt. Zudem konnten wieder zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie der Spitzenverbände des Agribusiness im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft begrüßt werden.

 

Große Nachfrage nach Agrar-Absolventen

„Für uns als VDL – dem größten akademischen Berufsverband im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich in Deutschland – zählt die Beobachtung und Analyse des Arbeitsmarktes in der Grünen Branche zu den vorrangigen Aufgaben“, erklärte Verbandspräsident Markus W. Ebel-Waldmann in seiner Eröffnungsrede. „Und wie sieht es am Arbeitsmarkt für unsere Hochschulabsolventen aktuell aus? Ich bin versucht zu sagen: rosig!“

„Deshalb sollten wir noch stärker als bisher auf die Attraktivität und die Vorteile eines „grünen“ Studiums hinweisen“, appelliert VDL-Präsident Ebel-Waldmann an die über 190 Gäste (Foto: VDL)

Er verwies dabei auf eine aktuelle VDL-Studie zum Studienverlauf und Berufsfeld von Agrarabsolventen, die am selben Tag in Berlin präsentiert worden war. „Seit einigen Jahren schon können viele Unternehmen, aber auch die öffentliche Verwaltung ihren Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht mehr voll oder nur mit großen Anstrengungen decken. Und dieser Trend wird sich aufgrund des demographischen Wandels noch weiter verstärken“, zeigte sich Ebel-Waldmann überzeugt.
Unter diesen Vorzeichen könne davon ausgegangen werden, dass den Agrar-Absolventen – zumindest mittelfristig – ein angemessenes Angebot an Fach- und Führungspositionen zur Verfügung stünde. „Deshalb sollten wir noch stärker als bisher auf die Attraktivität und die Vorteile eines „grünen“ Studiums hinweisen und an den Gymnasien dafür werben“, so der VDL-Präsident.
Ebel-Waldmann betonte die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens. Deshalb starte der Verband ab 2019 mit der VDL-Akademie. Gemeinsam mit der Andreas-Hermes-Akademie (AHA) als Kooperationspartner werde der Verband in der VDL-Akademie ein bundesweites Angebot an Seminaren, Trainings und Coachings anbieten.

Gartenbauwissenschaften beantworten wichtige Zukunftsfragen

Der Präsident des Bundesverbands der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL), Marc-Guido Megies, wies auf die sehr kritische Situation an den deutschen Gartenbau-Hochschulen hin, durch die die universitäre Ausbildung ernsthaft gefährdet sei. Er betonte die Bedeutung der Gartenbauwissenschaften für die Lösung wichtiger Zukunftsfragen. „Unterstützen Sie bitte politisch mit Nachdruck im Dialog mit den Regierungen der Länder und den dort angesiedelten Universitäten und Hochschulen die Ausschreibung von Professorenstellen für die Gartenbauwissenschaften“, appellierte er an die anwesenden Politiker.

 

BHGL-Präsident appelliert an die anwesenden Bundestagsabgeordneten (Foto: Reinhardt)

Er verwies auch auf das im vergangenen Jahr veröffentlichte „Weißbuch Stadtgrün“ und betonte, wie wichtig es sei, die Handlungsempfehlungen des Weißbuchs umzusetzen. „Das Förderprogramm Stadtgrün ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ausgleichsmaßnahmen dürfen aber nicht auf Kosten landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Flächen umgesetzt werden“, mahnte Megies. Die Landschaftsarchitektur stelle die Expertise mit ganzheitlichem Denken für die Planung der Ausgleichsmaßnahmen bereit. Die Baumschulen, Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenbetriebe produzierten die Bäume, Obst, Gemüse, Sträucher, Stauden und einjährige Pflanzen, darunter auch viele, die besonders bienen- und insektenfreundlich seien. Der Garten- und Landschaftsbau besitze die Fachexpertise für die Umsetzung der Maßnahmen.

„Das Bewusstsein für den ressourcenschonenden Einsatz des Bodens, den sorgfältigen Umgang mit Pflanzen, für gesunde Ernährung und ein besseres Klima muss in den Städten und Kommunen sowie in der gesamten Bevölkerung gestärkt werden“, forderte der BHGL-Präsident zum Schluss seiner Rede.

Grußwort von Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (Foto: Reinhardt)

Berufsverbände als wichtige Schnittstelle

Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Agrar- und Gartenbauwissenschaften ein: „Jetzt ist die richtige Zeit, ein Landwirtschafts- und Ernährungsbewusstsein aufzubauen. Das bedeutet eine Politik des aufeinander Zugehens auf einer wissensbasierten Grundlage. Die Digitalisierung ist dabei für mich ein Schlüssel für die weitere Entwicklung der Agrarwirtschaft in den kommenden Jahren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt Forschung und Innovation und stellt mit dem viertgrößten Forschungshaushalt unter den Ressorts der Bundesregierung hierfür rund 825 Millionen Euro zur Verfügung. Der Gartenbau ist dabei eine wichtige Säule, deren Ausbildung auch in der deutschen Hochschullandschaft verankert sein sollte. Dabei nehmen Berufsverbänden eine besondere Rolle ein als Schnittstelle zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Politik.“

 

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

VDL und BHGL: Parlamentarischer Abend: Für die Attraktivität des Grünen Studiums werben

Berlin, 19.10.2018

Am 15. Oktober fand der 13. gemeinsame Parlamentarische Abend des VDL Bundesverbandes, Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e. V. sowie des Bundesverbandes der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL) in Berlin statt. Abgeordnete aller im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien waren der Einladung der beiden Berufsverbände gefolgt. Zudem konnten wieder zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie der Spitzenverbände des Agribusiness im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft begrüßt werden.

Große Nachfrage nach Agrar-Absolventen
„Für uns als VDL – dem größten akademischen Berufsverband im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich in Deutschland – zählt die Beobachtung und Analyse des Arbeitsmarktes in der Grünen Branche zu den vorrangigen Aufgaben“, erklärte Verbandspräsident Markus W. Ebel-Waldmann in seiner Eröffnungsrede. „Und wie sieht es am Arbeitsmarkt für unsere Hochschulabsolventen aktuell aus? Ich bin versucht zu sagen: rosig!“

Er verwies dabei auf eine aktuelle VDL-Studie zum Studienverlauf und Berufsfeld von Agrarabsolventen, die am selben Tag in Berlin präsentiert worden war. „Seit einigen Jahren schon können viele Unternehmen, aber auch die öffentliche Verwaltung ihren Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht mehr voll oder nur mit großen Anstrengungen decken. Und dieser Trend wird sich aufgrund des demographischen Wandels noch weiter verstärken“, zeigte sich Ebel-Waldmann überzeugt.
Unter diesen Vorzeichen könne davon ausgegangen werden, dass den Agrar-Absolventen – zumindest mittelfristig – ein angemessenes Angebot an Fach- und Führungspositionen zur Verfügung stünde. „Deshalb sollten wir noch stärker als bisher auf die Attraktivität und die Vorteile eines „grünen“ Studiums hinweisen und an den Gymnasien dafür werben“, so der VDL-Präsident.
Ebel-Waldmann betonte die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens. Deshalb starte der Verband ab 2019 mit der VDL-Akademie. Gemeinsam mit der Andreas-
Hermes-Akademie (AHA) als Kooperationspartner werde der Verband in der VDL-Akademie ein bundesweites Angebot an Seminaren, Trainings und Coachings anbieten.

Gartenbauwissenschaften beantworten wichtige Zukunftsfragen
Der Präsident des Bundesverbands der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL), Marc-Guido Megies, wies auf die sehr kritische Situation an den deutschen Gartenbau-Hochschulen hin, durch die die universitäre Ausbildung ernsthaft gefährdet sei. Er betonte die Bedeutung der Gartenbauwissenschaften für die Lösung wichtiger Zukunftsfragen. „Unterstützen Sie bitte politisch mit Nachdruck im Dialog mit den Regierungen der Länder und den dort angesiedelten Universitäten und Hochschulen die Ausschreibung von Professorenstellen für die Gartenbauwissenschaften“, appellierte er an die anwesenden Politiker.
Er verwies auch auf das im vergangenen Jahr veröffentlichte „Weißbuch Stadtgrün“ und betonte, wie wichtig es sei, die Handlungsempfehlungen des Weißbuchs umzusetzen. „Das Förderprogramm Stadtgrün ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ausgleichsmaßnahmen dürfen aber nicht auf Kosten landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Flächen umgesetzt werden“, mahnte Megies. Die Landschaftsarchitektur stelle die Expertise mit ganzheitlichem Denken für die Planung der Ausgleichsmaßnahmen bereit. Die Baumschulen, Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenbetriebe produzierten die Bäume, Obst, Gemüse, Sträucher, Stauden und einjährige Pflanzen, darunter auch viele, die besonders bienen- und insektenfreundlich seien. Der Garten- und Landschaftsbau besitze die Fachexpertise für die Umsetzung der Maßnahmen.
„Das Bewusstsein für den ressourcenschonenden Einsatz des Bodens, den sorgfältigen Umgang mit Pflanzen, für gesunde Ernährung und ein besseres Klima muss in den Städten und Kommunen sowie in der gesamten Bevölkerung gestärkt werden“, forderte der BHGL-Präsident zum Schluss seiner Rede.

Berufsverbände als wichtige Schnittstelle

Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Agrar- und Gartenbauwissenschaften ein: „Jetzt ist die richtige Zeit, ein Landwirtschafts- und Ernährungsbewusstsein aufzubauen. Das bedeutet eine Politik des aufeinander Zugehens auf einer wissensbasierten Grundlage. Die Digitalisierung ist dabei für mich ein Schlüssel für die weitere Entwicklung der Agrarwirtschaft in den kommenden Jahren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt Forschung und Innovation und stellt mit dem viertgrößten Forschungshaushalt unter den Ressorts der Bundesregierung hierfür rund 825 Millionen Euro zur Verfügung. Der Gartenbau ist dabei eine wichtige Säule, deren Ausbildung auch in der deutschen Hochschullandschaft verankert sein sollte. Dabei nehmen Berufsverbänden eine besondere Rolle ein als Schnittstelle zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Politik.“

Pressemeldung VDL und BHGL-Parlamentarischer Abend 2018 als PDF

VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann (links) und BHGL-Präsident Marc-Guido Megies (rechts) begrüßten den Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (Bildmitte) beim gemeinsamen Parlamentarischen Abend der beiden Berufsverbände.
Foto: Julia Reinhardt

VDL: Agrarstudium gewinnt weiter an Attraktivität

Berlin, 15.10.2018

Agrarabsolventen sind sehr zufrieden mit ihrem Studium. Doch
bemängeln sie eine zu geringe Praxisnähe, eine mangelnde Vermittlung von
Softskills und zu niedrige Einstiegsgehälter. So das Ergebnis der dritten
Agrarabsolventenbefragung des VDL-Bundesverband, Berufsverband Agrar,
Ernährung, Umwelt e. V., die am 15. Oktober 2018 in Berlin vorgestellt wurde.


„Die Befragung liefert detaillierte Auskünfte zum Studienverlauf, zur
Berufsvorbereitung sowie zum Berufsfeld von Agrarabsolventen. Dadurch lassen sich
Maßnahmen zur Optimierung der agrarischen Hochschulausbildung identifizieren“,
erläutert der VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann das Ziel der Studie.
Die Befragung erfolgte anhand eines Online-Fragebogens, der von einem Team rund
um Prof. Dr. Rainer Kühl vom Institut für Betriebslehre der Agrar- und
Ernährungswirtschaft der Justus-Liebig-Universitätt Gießen erstellt und ausgewertet
wurde. Insgesamt nahmen 553 Personen von 17 Agrarfakultäten an der Befragung
teil.


Hohe Zufriedenheit mit dem Studium
Ihr Studium beurteilen drei Viertel der Befragten als sehr gut oder gut. Neun von
zehn Befragten würden ihr Studienfach weiterempfehlen.
Mit dem vermittelten Fachwissen zeigen sich die befragten Absolventen mehrheitlich
zufrieden. Jedoch wünschen sich drei Viertel der Universitätsabsolventen mehr
Praxisnähe und zwei Drittel mehr Gastvorträge und Lehrbeauftragte aus der
Wirtschaft. Die Hälfte der befragten Universitätsabsolventen hält zudem eine stärkere
Vermittlung von Softskills für notwendig. Die (Fach-)Hochschulabsolventen sehen
den größten Änderungsbedarf in der Schaffung von mehr Flexibilität bei der
Fächerwahl und einer häufigeren Aktualisierung der Lehrinhalte.
Direkt nach dem Studium nahmen 38 % der Befragten eine reguläre abhängige
Beschäftigung auf, 10 % entschieden sich für ein Aufbaustudium (z. B. Master) und 9
% für eine Promotion. 10 % der Befragungsteilnehmer gaben an, nach dem Studium
nicht erwerbstätig und auf Beschäftigungssuche gewesen zu sein.
Ein Drittel der befragten Absolventen, die ihren Berufseinstieg bereits vollzogen
haben, tat dies im Bereich der agrarbezogenen Dienstleistung oder Wissenschaft.
Jeder Fünfte trat seine erste Stelle in der Landwirtschaft an, etwa ein Viertel in einem
der Landwirtschaft vor- oder nachgelagerten Bereich. Etwa jeder zehnte
Agrarabsolvent vollzog seinen Berufseinstieg außerhalb des Agribusiness. Bei der
jeweiligen Branche handelt es sich bei 71 % der Befragten um die Wunschbranche.

Niedrige Einstiegsgehälter sorgen für Unzufriedenheit
Bis zur Aufnahme ihrer ersten Tätigkeit haben die Befragten nach eigener Angabe
zwischen 0 und 500 Bewerbungen versendet. Bei neun von zehn Befragten lag die
Anzahl bei 30 oder niedriger. Jeder sechste Befragte, der bereits den Berufseinstieg
vollzogen hat erhielt eine Stelle, ohne eine Bewerbung zu schreiben.
Rückblickend empfinden sieben von zehn Befragten die an der Hochschule
erworbenen Kenntnisse bezogen auf die Aufgaben im Berufsleben als nützlich, die
Einschätzung der übrigen 30 % offenbart jedoch Verbesserungspotenzial.
Insgesamt zeigen sich die Befragten sehr zufrieden mit ihrer aktuellen beruflichen
Situation. Ein Kriterium, das vergleichsweise häufig für Unzufriedenheit sorgt, ist
jedoch das Einkommen. Wie schon in den Vorgängerstudien sind die angegebenen
Gehälter der Befragten relativ niedrig. Drei Viertel der Befragten erhielten zu Beginn
weniger als 40.000 € brutto jährlich.
Knapp ein Drittel der Befragten (31 %) fühlte sich bei Antritt der ersten Stelle
überfordert. Jeder dritte (35 %) musste Qualifikationsdefizite feststellen. Ebenso viele
litten unter Stress, Termindruck und Arbeitsüberlastung. 31 % der Befragten gaben
an, Probleme dabei gehabt zu haben, Beruf und Privatleben miteinander in Einklang
zu bringen.

Gemeinsam nach Lösungen suchen
VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann zeigte sich bei der Vorstellung der Studie
in Berlin von den Ergebnissen beeindruckt: „Die Absolventen der
agrarwissenschaftlichen Studienfächer haben sehr gute und vielfältige Möglichkeiten
auf dem Arbeitsmarkt. Zudem bewerten sie ihr Studium als sehr positiv.“
Doch die Ergebnisse der diesjährigen Absolventenbefragung zeigten auch deutliche
Defizite auf. „So werden von den Studierenden eine höhere Praxisnähe sowie eine
bessere Vermittlung von Softskills gefordert. Zudem ist bei der Höhe der
Einstiegsgehälter noch Luft nach oben“, kommentiert Ebel-Waldmann die Studie.
„Für den VDL sind diese Ergebnisse ein Ansporn dafür, zusammen mit allen
Beteiligten nach Lösungen zu suchen, um das Agrar-Studium noch zukunftsfähiger
aufzustellen und den Absolventen das beste Rüstzeug für den Start ins Berufsleben
mit auf den Weg zu geben.“

Neu gegründete VDL-Akademie vermittelt Softskills
„Als Berufsverband sehen wir vor allem bei der Vermittlung von Softskills noch
Verbesserungspotenzial“, führt Ebel-Waldmann weiter aus. „Aus diesem Grund
starten wir ab dem 1. Januar 2019 die VDL-Akademie, in der Agrarabsolventen und
Berufstätige in exklusiven Seminaren die Möglichkeit erhalten, wichtige
Schlüsselqualifikationen zu erlangen. So bieten wir beispielsweise Fortbildungen im
Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und der strategischen Kommunikation an.
Hiermit möchten wir gerade auch die jungen Berufseinsteiger bei ihrem Start ins
Berufsleben unterstützen.“

Ebel-Waldmann zeigte sich erfreut darüber, dass die Andreas-Hermes-Akademie
(AHA) als Kooperationspartner für die VDL-Akademie gewonnen werden konnte: „Mit
der AHA haben wir einen etablierten und renommierten zentralen
Kooperationspartner gefunden, mit dem wir ab 2019 zusammen ein bundesweites
Angebot an Seminaren, Trainings und Coachings anbieten werden.“

Konkrete Hilfestellung für Arbeitgeber und Hochschulen
Die detailliert abgefragten Einschätzungen zum Änderungsbedarf im Studium sowie
zu den Schwierigkeiten beim Berufseinstieg geben konkrete Hinweise zur
Verbesserung der Hochschulausbildung von Agrarfachkräften.
Für Arbeitgeber der Agrarbranche liefert die Studie zudem Hinweise auf Merkmale,
die besonders wichtig für eine hohe Arbeitgeberattraktivität sind. Hieraus lassen sich
Maßnahmen ableiten, die in dem sich verschärfenden Wettbewerb um qualifizierte
Fachkräfte entscheidende Vorteile bieten können.

Die einhundert Seiten starke Broschüre „Bachelor und Master – Was kommt nach
dem Studienabschluss? Absolventenbefragung im Agrarbereich 2018“ kann ab sofort
zum Preis von 145 € beim VDL-Bundesverband e. V. bezogen werden. VDLMitglieder,
fördernde Mitglieder und Unterstützer des VDL-Bundesverbandes e. V.
sowie an der Absolventenbefragung beteiligte Universitäten und Hochschulen
erhalten die Broschüre kostenlos.

Pressemeldung VDL-Absolventenbefragung_Agrar_2018 als PDF

VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann und Prof. Dr. Rainer Kühl vom Institut für
Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Justus-Liebig-Universität
Gießen stellten die Ergebnisse der Absolventenbefragung am 15. Oktober 2018 in
Berlin vor.