Studentenfahrt zur Internationen Grünen Woche 2018

Die Internationale Grüne Woche (IGW) findet im Januar 2018 nun schon zum 83. Mal statt. Sie ist die international wichtigste Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau.  Der VDL bietet Studierenden die Möglichkeit bei der Studentenfahrt vom 19. bis 23. Januar 2018 im exklusiven Rahmen mit Wirtschaft, Politik und fachlichen Institutionen in Kontakt zu treten.

Programm

Freitag, 19. Januar 2018
Individuelle Anreise

Ab 15.00 Uhr: Möglichkeit zum Check-In im Hostel A&O Berlin Hauptbahnhof

16.30 Uhr: Offizieller Empfang mit Imbiss im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft mit kurzer Führung durch das Haus und Vorstellung der Bundesgeschäftsstelle
(Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin)

19.30 Uhr: Besuch des BayWa-Abends
(CityCube Berlin, Ebene 2 – Halle B)

Samstag, 20. Januar 2018
Individuelle Anreise (für diejenigen, die erst ab Samstag können)

13.00 Uhr: Besuch der Internationalen Grünen Woche – geführter Messerundgang über den Erlebnisbauernhof mit folgenden Stationen:

  • Fendt
  • WNON Weidetierhalter
  • Europäische Kommission
  • Helmholtzzentrum für Umweltforschung
  • Deutscher Raiffeisenverband e.V.
  • DLG
    (Messedamm 22, 14055 Berlin)

Im Anschluss besteht die Möglichkeit, den Messebesuch individuell fortzusetzen.

19.00 Uhr: Besuch der Landjugendfete
(Columbiahalle, Columbiadamm 13-21, 10965 Berlin)
Musik: Live Band „Right Now”

Sonntag, 21. Januar 2018
Ganztägig: Individueller Besuch der Grünen Woche
– optional Schulung zum Thema „Social Media“

Montag, 22. Januar 2018
12.00-14.00 Uhr: Gespräch mit Abgeordneten aller im Deutschen Bundestag vertretenen Fraktionen

19.00 Uhr: Besuch des Landjugendballs
(Palais am Funkturm, Hammarskjöldplatz, 14055 Berlin)
Musik: Live Band „Me & the Beauties”

Dienstag, 23. Januar 2018
Individuelle Rückreise

Das ausführliche Programm finden Sie hier sowie den Flyer zur Veranstaltung.

VDL-Empfang 2018 in Gernsheim

Am Montag, 29. Januar 2018, lädt der VDL Landesverband Hessen e.V. zu seinem 11. Empfang im Rahmen der 63. Landwirtschaftlichen Woche Südhessen 2018 in die Stadthalle Gernsheim ein.

Der Empfang, der dem Gedankenaustausch, Wiedersehen und Kennenlernen dient und zu dem zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Verbänden und Hochschulen erwartet werden, beginnt um 16.30 Uhr. Im Rahmen des Empfanges wird Dr. Wolfgang Schneider, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Bad Kreuznach, zum Thema „Smart Farming – Warum regionale Lösungen gefragt bleiben“ sprechen. Alle VDL-Mitglieder und interessierte Gäste sind herzlich eingeladen.

1. Digitaler Agrarkarrieretag

Das Karriere- und Bildungsportal AgroBrain und der VDL-Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e. V. brachten am 23. Oktober Studierende und spannende Arbeitgeber aus dem Agrarbereich digital zusammen. Beim 1. Digitalen Agrarkarrieretag präsentierten sich führende Unternehmen aus der Grünen Branche bei der Akademie Deutscher Genossenschaften ADG im rheinland-pfälzischen Montabaur und klärten über individuelle Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten in ihren Unternehmen auf.

Digital dabei
Der Clou: Um beim 1. Digitalen Agrarkarrieretag dabei zu sein, musste kein Reiseweg auf sich auf sich genommen werden, denn die Veranstaltung wurde per Livestream auf Facebook und YouTube übertragen.
Die Teilnehmer verfolgten das Geschehen nicht nur zu Hause an den Computerbildschirmen, sondern auch beim vom VDL organisierten Public Viewing an ausgewählten Hochschulstandorten in Berlin, Kiel, Bonn, Gießen, Göttingen, Bingen, Hohenheim und Weihenstephan. Sowohl vorab als auch während der Sendung konnten Fragen eingereicht werden, die dann von den Unternehmen live beantwortet wurden. Gastvorträge von Branchenkennern und Karriereberatern rundeten die Veranstaltung ab.

Experiment geglückt
AgroBrain ist mit dem Auftakt sehr zufrieden: „Die Veranstaltung war ein voller Erfolg“, erklärt AgroBrain-Geschäftsführer Stefan Krämer. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen mit dem 1. Digitalen Agrarkarrieretag rund 250.000 Interessierte erreicht. „Das zeigt doch, dass innovative Ansätze auch in der sonst eher als konservativ angesehenen Agrarbranche durchaus positiv angenommen werden“, ist Krämer überzeugt.

VDL-Präsident mit wertvollen Tipps zum Berufseinstieg
Als Präsident des VDL, dem größten deutschen Berufsverband für die akademischen Berufe in den Bereichen Agrar, Ernährung und Umwelt, der über 10.000 Fach- und Führungskräfte in der Grünen Branche erreicht, ist Markus W. Ebel-Waldmann mit den Anforderungen, die Arbeitgeber an Bewerber stellen, bestens vertraut. Er kennt die Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten in vielen deutschen Unternehmen der
Branche und konnte daher wertvolle Tipps geben, was Absolventen bei der Jobsuche beachten sollten.
„Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem hochinnovativen Format des digitalen Karrieretages einen Meilenstein in der Agrarbranche gesetzt haben, der die bisherigen Rekrutierungswege revolutionieren wird“, so Ebel-Waldmann. „Nach dem überwältigenden Erfolg dieser Premiere werden wir die Digitalisierung als Chance verstehen, um Arbeitgeber und Absolventen auch über diesen Weg zusammenzubringen“.

VDL Campus Challenge ein voller Erfolg
Bei der „Campus Challenge“ des VDL hatten teilnehmende Hochschulen die Chance, sich ein exklusives zweitägiges Coaching von Karriereberatern von AgroBrain für ihre Studierenden zu sichern. Im Split-Screen-Modus sahen die Zuschauer spannende Quizrunden mit Fragen aus dem landwirtschaftlichen Bereich. Der Jubel im Hörsaal war groß, als die Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn am Ende der Sendung als Sieger feststand.

Termin vormerken
Eine Fortsetzung der Veranstaltung im kommenden Jahr ist längst beschlossene Sache. Am 29. Oktober 2018 wird der 2. Digitale Agrarkarrieretag stattfinden. Wer die Premiere des Digitalen Agrarkarrieretags verpasst hat, kann sich die Wiederholung jederzeit und in voller Länge unter www.digitaler-agrarkarrieretag.de ansehen.

Die Interviews mit VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann

Bildungsangebote VDL:
https://www.youtube.com/watch?v=j3b_Ufu-oNo&feasture=youtu.be&t=5h05m43s

Diskussionsrunde Berufseinstieg II:
https://www.youtube.com/watch?v=j3b_Ufu-oNo&feasture=youtu.be&t=4h42m00s

VDL-Fachforum: „Landwirtschaft 4.0 – Digitalisierung in der Arbeitswelt“

Unsere Arbeitswelt wird durch die fortschreitende Digitalisierung sehr stark beeinflusst. Doch welche Richtung wird die technologische Entwicklung zukünftig einschlagen? Welche Anforderungen stellen Arbeitgeber in puncto technischem Know-how an ihre Mitarbeiter? Und werden die Studierenden an den Hochschulen genügend auf den sich ändernden Arbeitsmarkt vorbereitet? Darüber diskutierten Experten aus der Grünen Branche beim VDL-Fachforum: „Landwirtschaft 4.0 – Digitalisierung in der Arbeitswelt“ des VDL-Berufsverbands Agrar, Ernährung, Umwelt e. V., das am 16. Oktober 2017 in Berlin stattfand.

„Für uns als VDL, dem größten akademischen Berufsverband im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich in der Bundesrepublik Deutschland, stehen natürlich die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt besonders im Fokus. Wir haben erkannt, dass wir mit der Digitalisierung der Arbeitswelt in eine neue Ära eintreten; eine Ära, die gerne auch 4. Industrielle Revolution bezeichnet wird und mit der sowohl quantitative als auch qualitative Verschiebungen einhergehen werden“, erklärt VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann. Die Ausbildung an den Hochschulen müsse sich sowohl auf systemisch strategischer als auch auf operativer Ebene diesen Herausforderungen stellen. „Medienkompetenz ist eine fundamentale Voraussetzung, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Diese schließt einschlägige Prozess-, System- und Problemlösungskompetenzen im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechniken mit ein“, so Ebel-Waldmann.

Karsten Borchard, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, bemängelte, dass die digitale Kompetenz bei Studienanfängern nur mangelhaft ausgeprägt sei: „Wir müssen unser Bild von den `Digital Natives‘ überdenken. Weitergehende Fähigkeiten, wie beispielsweise Programmierkenntnisse, sind bei den wenigsten vorhanden.“ Die Digitalisierung habe das gesamte Studium durchdrungen. An der Uni Kiel würden bei Lehrveranstaltungen beispielsweise oft digitale Hilfsmittel eingesetzt. „Zur Praxisorientierung und Entwicklung neuer Methoden ist eine sehr gute technische Ausstattung und das entsprechende Personal notwendig. Voraussetzung hierfür ist eine ausreichende Finanzierung, die sowohl aus dem Grundhaushalt, aber auch durch Drittmitteleinwerbung von öffentlichen und privaten Auftraggebern sichergestellt sein muss“, erklärte Borchard.

Prof. Heinz Bernhardt, Leiter des Lehrstuhls für Agrarsystemtechnik des Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der TU München wies darauf hin, dass sich mit zunehmender Digitalisierung auch das Betriebsklima ändere. „Wenn immer mehr Arbeitsschritte automatisiert werden, müssen bestimmte Prozesse vom Menschen nur noch überwacht, aber nicht mehr selbst ausgeführt werden. Hierbei besteht natürlich die Gefahr der Monotonie.“ Er betonte, dass bei aller Notwendigkeit, an den Hochschulen digitale Kenntnisse zu vermitteln, auch die landwirtschaftlichen Grundlagen nicht zu kurz kommen dürften. „Es darf nicht vergessen werden, dass wir es in der Landwirtschaft auch bei aller Technologisierung noch immer mit biologischen Systemen – mit Tieren, Pflanzen, Boden- und klimatischen Bedingungen – zu tun haben.“

„Digitalisierung braucht Systemdenker!“, erklärte der Bereichsleiter für Digital Farming bei der BayWa AG in München, Jörg Migende in seinem Vortrag zum Thema „Neue Anforderungen an die Berufsbilder durch Digitalisierung“. „In Zukunft werden immer häufiger Menschen mit ganz unterschiedlichem beruflichen Background zusammenarbeiten. Daher wird es beispielsweise immer wichtiger, komplexe Sachverhalte leicht verständlich erklären zu können.“ Die Agrarabsolventen sollten ein technisches Grundverständnis für die Prozesse mitbringen. Aber die Fähigkeit zum interdisziplinären Zusammenarbeiten sowie eine ausgeprägte Problemlösungsorientierung seien ebenso wichtig.

Dr. Bernhard Polten, Beauftragter für Digitalisierung und Landwirtschaft 4.0 beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), ging auf die Aspekte Datensicherheit und Datenhoheit ein. Rechtliche Grundlagen seien notwendig, er appellierte aber auch an die Landwirte: „Jeder hat es auch selbst in der Hand, welche Daten er von sich preisgibt. Wichtig sei, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. „Die Sensibilisierung für Datensicherheit und Datenschutz muss auch an den Schulen und Hochschulen vermittelt werden.“

Die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Landfrauenverbands, Caroline Dangel-Vornbäumen, sprach zum Thema Digitalisierung im Ehrenamt: „Durch die Digitalisierung ist es den Menschen leichter möglich, sich auch unabhängig von Vereinen oder Verbänden ehrenamtlich zu engagieren.“ Als Beispiel nannte sie die Flüchtlingshilfe, die vielerorts regional und unabhängig von Vereinen oder Institutionen organisiert sei. Viele Menschen würden bereits Online-Plattformen zur Vermittlung von ehrenamtlichen Engagement nutzen. „Essenzielle Voraussetzung hierfür ist jedoch schnelles Internet. Dieses ist gerade auf dem Land vielerorts noch nicht gegeben“, mahnte Dangel-Vornbäumen.

Weinspaziergang mit dem 1. Vizepräsident des VDL

Das Weinanbaugebiet an der Ahr, rund um den beschaulichen Ort Dernau, war am 3. September das Exkursionsziel des VDL-Landesverbandes NRW. Bei herrlichem Sonnenschein trafen wir uns nachmittags am Bahnhof von Dernau. Exkursionsführer war an diesem Tag Peter Jung, 1. Vizepräsident des VDLBundesverbandes, der ein ausgewiesener Experte im Thema Wein ist. Ausgestattet mit ausgezeichneten Weinen und kleinen Leckereien starteten wir unseren Weinspaziergang in Richtung der idyllischen Weinberge des Ahrtals. In regelmäßigen Abständen wurde in den Weinbergen Rast eingelegt und die vorgestellten Weine verkostet. Darüber hinaus versorgte uns Peter Jung, als praktizierender Winzer nicht nur mit köstlichen Wein, sondern auch mit jeder Menge Informationen über den Anbau von Wein bis hin zur Abfüllung. Keine Frage blieb unbeantwortet und die Rebstöcke dienten vielfach als praktisches Anschauungsmaterial. Nach dem herrlichen Spaziergang fand die gelungene Veranstaltung Ausklang in einer typischen Besenwirtschaft.

VDL-Fachforum: „Landwirtschaft 4.0 – Digitalisierung in der Arbeitswelt“

Unsere Arbeitswelt wird durch die fortschreitende Digitalisierung
sehr stark beeinflusst. Doch welche Richtung wird die technologische Entwicklung zukünftig einschlagen? Welche Anforderungen stellen Arbeitgeber in puncto technischem Know-how an ihre Mitarbeiter? Und werden die Studierenden an den Hochschulen genügend auf den sich ändernden Arbeitsmarkt vorbereitet? Darüber diskutierten Experten aus der Grünen Branche beim VDL-Fachforum: „Landwirtschaft 4.0 – Digitalisierung in der Arbeitswelt“ des VDL-Berufsverbands Agrar, Ernährung, Umwelt e. V., das am 16. Oktober 2017 in Berlin stattfand.

„Für uns als VDL, dem größten akademischen Berufsverband im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich in der Bundesrepublik Deutschland, stehen natürlich die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt besonders im Fokus. Wir haben erkannt, dass wir mit der Digitalisierung der Arbeitswelt in eine neue Ära eintreten; eine Ära, die gerne auch 4. Industrielle Revolution bezeichnet wird und mit der sowohl quantitative als auch qualitative Verschiebungen einhergehen werden“, erklärt VDL-Präsident Markus W. Ebel-Waldmann. Die Ausbildung an den Hochschulen müsse sich sowohl auf systemisch strategischer als auch auf operativer Ebene diesen Herausforderungen stellen. „Medienkompetenz ist eine fundamentale Voraussetzung, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Diese schließt einschlägige Prozess-, System- und Problemlösungskompetenzen im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechniken mit ein“, so Ebel-Waldmann.

Karsten Borchard, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, bemängelte, dass die digitale Kompetenz bei Studienanfängern nur mangelhaft ausgeprägt sei: „Wir müssen unser Bild von den `Digital Natives‘ überdenken. Weitergehende Fähigkeiten, wie beispielsweise Programmierkenntnisse, sind bei den wenigsten vorhanden.“ Die Digitalisierung habe das gesamte Studium durchdrungen. An der Uni Kiel würden bei Lehrveranstaltungen beispielsweise oft digitale Hilfsmittel eingesetzt. „Zur Praxisorientierung und Entwicklung neuer Methoden ist eine sehr gute technische Ausstattung und das entsprechende Personal notwendig. Voraussetzung hierfür ist eine ausreichende Finanzierung, die sowohl aus dem Grundhaushalt, aber auch durch Drittmitteleinwerbung von öffentlichen und privaten Auftraggebern sichergestellt sein muss“, erklärte Borchard.

Prof. Heinz Bernhardt, Leiter des Lehrstuhls für Agrarsystemtechnik des Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der TU München wies darauf hin, dass sich mit zunehmender Digitalisierung auch das Betriebsklima ändere. „Wenn immer mehr Arbeitsschritte automatisiert werden, müssen bestimmte Prozesse vom Menschen nur noch überwacht, aber nicht mehr selbst ausgeführt werden. Hierbei besteht natürlich die Gefahr der Monotonie.“ Er betonte, dass bei aller Notwendigkeit, an den Hochschulen digitale Kenntnisse zu vermitteln, auch die landwirtschaftlichen Grundlagen nicht zu kurz kommen dürften. „Es darf nicht vergessen werden, dass wir es in der Landwirtschaft auch bei aller Technologisierung noch immer mit biologischen Systemen – mit Tieren, Pflanzen, Boden- und klimatischen Bedingungen – zu tun haben.“

„Digitalisierung braucht Systemdenker!“, erklärte der Bereichsleiter für Digital Farming bei der BayWa AG in München, Jörg Migende in seinem Vortrag zum Thema „Neue Anforderungen an die Berufsbilder durch Digitalisierung“. „In Zukunft werden immer häufiger Menschen mit ganz unterschiedlichem beruflichen Background zusammenarbeiten. Daher wird es beispielsweise immer wichtiger, komplexe Sachverhalte leicht verständlich erklären zu können.“ Die Agrarabsolventen sollten ein technisches Grundverständnis für die Prozesse mitbringen. Aber die Fähigkeit zum interdisziplinären Zusammenarbeiten sowie eine ausgeprägte Problemlösungsorientierung seien ebenso wichtig.

Dr. Bernhard Polten, Beauftragter für Digitalisierung und Landwirtschaft 4.0 beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), ging auf die Aspekte Datensicherheit und Datenhoheit ein. Rechtliche Grundlagen seien notwendig, er appellierte aber auch an die Landwirte: „Jeder hat es auch selbst in der Hand, welche Daten er von sich preisgibt. Wichtig sei, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. „Die Sensibilisierung für Datensicherheit und Datenschutz muss auch an den Schulen und Hochschulen vermittelt werden.“

Die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Landfrauenverbands, Caroline Dangel-Vornbäumen, sprach zum Thema Digitalisierung im Ehrenamt: „Durch die Digitalisierung ist es den Menschen leichter möglich, sich auch unabhängig von Vereinen oder Verbänden ehrenamtlich zu engagieren.“ Als Beispiel nannte sie die Flüchtlingshilfe, die vielerorts regional und unabhängig von Vereinen oder Institutionen organisiert sei. Viele Menschen würden bereits Online-Plattformen zur Vermittlung von ehrenamtlichen Engagement nutzen. „Essenzielle Voraussetzung hierfür ist jedoch schnelles Internet. Dieses ist gerade auf dem Land vielerorts noch nicht gegeben“, mahnte Dangel-Vornbäumen.

Die Veranstaltung wird aus Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert.

VDL-Fachtagung „Smart Farming“

Am Mittwoch, den 17. Januar 2018, lädt der VDL Landesverband Hessen e.V. zu einer Fachtagung „Smart Farming – Warum regionale Lösungen gefragt bleiben“ im Rahmen der 70. Landwirtschaftlichen Woche Nordhessen 2018 in die Stadthalle Baunatal (bei Kassel) ein.

Referent ist Dr. Wolfgang Schneider, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Bad Kreuznach. Die Veranstaltung beginnt um 13.30 Uhr. Alle VDL-Mitglieder und interessierte Gäste sind herzlich willkommen.

Parlamentarischer Abend: Veränderungsprozesse im Interesse der Gesellschaft begleiten

Am 16. Oktober fand bereits zum 12. Mal der gemeinsame Parlamentarische Abend des VDL Bundesverbandes, Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt e. V. sowie des Bundesverbandes der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL) in Berlin statt. Zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestages waren der Einladung der beiden Berufsverbände gefolgt. Zudem konnten zahlreiche Vertreter aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft sowie der Spitzenverbände des Agribusiness im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft begrüßt werden.

Praxis- und Arbeitsmarktorientierung gewährleisten

„Für uns als VDL, dem größten akademischen Berufsverband im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich in der Bundesrepublik Deutschland, stehen die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt besonders im Fokus“, erklärte Verbandspräsident Markus W. Ebel-Waldmann und verwies auf das VDL-Fachforum zum Thema „Agrar- und Ernährungswirtschaft 4.0“, das am selben Tag stattgefunden hatte. Die Digitalisierung werde die Berufsfelder sowie die Anforderungen an die Beschäftigten verändern und auch Auswirkungen auf Forschung und Lehre haben. „Ich sichere Ihnen zu, dass der VDL diese Veränderungsprozesse gewohnt sachlich, wissenschaftlich fundiert, aufgeschlossen, ergebnis- und lösungsorientiert und im Interesse unserer Mitglieder und der Gesellschaft begleiten wird“, so Ebel-Waldmann.

Der VDL-Präsident begrüßte, dass es den Hochschulen im Rahmen der Neuordnung des Akkreditierungssystems für Studiengänge ab 2018 möglich sei, ihre Studien- und Lehrangebote individueller zu gestalten. Wichtig sei dem VDL hierbei, dass die Praxis- und Arbeitsmarktorientierung durch die Einbindung von Vertretern der Berufspraxis und der Verbände bei den Akkreditierungsverfahren gewährleistet werde.

Ebel-Waldmann bemängelte, dass die deutschen Hochschulen laut OECD gegenüber vergleichbaren Staaten deutliche Finanzierungsdefizite aufwiesen. „Das sollten und können wir uns nicht weiter leisten – im Hinblick auf die volkswirtschaftliche wie auf die gesamtgesellschaftliche Entwicklung.“ Auch sei ein Ausbau der finanziellen Förderung der Forschung im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich notwendig: „Nur so kann sichergestellt werden, dass wir auf diesem Feld wettbewerbsfähig bleiben und Antworten auf wichtige Zukunftsfragen wissenschaftlich fundiert geben können“, so der VDL-Präsident und appellierte an die anwesenden Abgeordneten, sich hierfür bei den Koalitionsverhandlungen bzw. bei Beratungen und Debatten im Deutschen Bundestag verstärkt einzusetzen.

Universitäre Ausbildung ernsthaft gefährdet

„Mit dem Gartenbaustudium erwerben die Studierenden einen akademischen Berufsabschluss mit Jobgarantie!“, versicherte der Präsident des BHGL, Marc-Guido Megies, mit Hinblick auf die sehr positiven Ergebnisse der aktuellen Berufsfeldanalyse Gartenbau. Der Fachkräftemangel sei in den Unternehmen spürbar. Er riet dazu, Fremdsprachen zu erlernen, Auslandserfahrung zu sammeln und Ingenieurpraktika durchzuführen, da diese Qualifikationen auf dem globalisierten Markt vermehrt nachgefragt werden würden.

Megies betonte die Bedeutung der Gartenbauwissenschaften für die Lösung wichtiger Zukunftsfragen und machte auf die kritische Situation an den deutschen Gartenbau-Hochschulen aufmerksam, durch die die universitäre Ausbildung ernsthaft gefährdet sei. „Unterstützen Sie bitte politisch mit ganzer Kraft im Dialog mit den Regierungen der Länder und den dort angesiedelten Universitäten und Hochschulen die Ausschreibung von Professorenstellen für die Gartenbauwissenschaften“, appellierte er an die anwesenden Politiker. „Des Weiteren möchten wir Sie um die schnelle Bereitstellung von Fördermitteln für die Entwicklung des virtuellen Netzwerkes der Universitäten und Hochschulen mit Blended Learning bitten.“ Zudem sei es dringend notwendig, Forschungsschwerpunkte für die durch Fördermittel des BMEL entstandene  Hortinnova-Forschungsstrategie für innovativen Gartenbau auszuschreiben.

Deutschland in Vorreiterrolle

„Wir wollen eine Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft! Wir wollen eine Landwirtschaft, die leistungsstark, lebensnah und lukrativ ist!“, erklärte Ministerialdirektor Clemens Neumann, Leiter der Abteilung Biobasierte Wirtschaft, Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), in seinem Grußwort. Neumann war in Vertretung von Bundesminister Christian Schmidt erschienen, der seine Teilnahme am Parlamentarischen Abend leider wegen terminlicher Gründe kurzfristig absagen musste.

„Wir müssen am Kurs der Marktorientierung festhalten und Planungssicherheit und Einkommensstabilität für die Bauern weiterhin absichern!“, so Ministerialdirektor Neumann. Ziel sei eine starke und finanziell gut ausgestattete GAP, die auch nach 2020 auf den zwei soliden Säulen Landwirtschaft und ländliche Räume stehe.

Neumann sprach sich dafür aus, dass Deutschland in puncto Tierwohl eine Vorreiterrolle einnehmen solle, warnte jedoch, dass die höchsten Standards in Deutschland nichts nützen würden, wenn die Tierhaltung aus Kostengründen ins Ausland abwandere. „Wichtig ist uns, dass sachlich und fachlich tragbare Positionen im Dialog mit allen Beteiligten entwickelt werden.“

Der Ministerialdirektor betonte die Bedeutung der ländlichen Räume für den Wohlstand und die gesellschaftliche Stabilität in Deutschland. „Unsere ländlichen Regionen gehören ganz oben auf die politische Agenda! Dafür brauchen wir eine Politik für die ländlichen Regionen aus einem Guss.“ Deshalb solle das BMEL sukzessive zu einem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und ländliche Räume ausgebaut werden. „Wir wollen die Zuständigkeiten innerhalb der Bundesregierung für die ländlichen Regionen weiter bündeln und dies auch im Namen des Ministeriums deutlich herausstellen“, so Neumann.

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Semesterprogramm fertig

Pünktlich zum Semesterstart hat die VDL-Studentengruppe Gießen ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zusammen gestellt. Vom digitalen Agrar-Karrieretag über Arbeiten im Agrar-Journalismus bis hin zur stolpersteinfreien Bachelorarbeit dreht sich an den 15 Terminen alles um Beruf und Karriere.

Flyer Studierendengruppe Hessen 2017

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21. Treffen des Senioren- und Freundeskreises in Geisenheim – Prof. Dr. Harald Müller folgt auf Dr. Horst Menzinger

Zum 21. Treffen des Senioren- und Freundeskreises des VDL Landesverbandes Hessen e.V. hatte der Landesvorsitzende des VDL Hessen, Markus W. Ebel-Waldmann, am 12. September 2017 in die Hochschul- und Lindenstadt Geisenheim am Rhein eingeladen.
Markus Ebel-Waldmann freute sich, dass er den Teilnehmern den künftigen Organisator und Leiter der Treffen des VDL-Senioren- und Freundeskreises vorstellen konnte: Herr Prof. Dr. Harald Müller, der bis zum Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand im Juni des Jahres langjähriger Geschäftsführer der Hessischen Landgesellschaft war, folgt auf den Ehrenvorsitzenden des VDL Hessen, Herrn Ministerialdirigent i.R. Dr. Horst Menzinger, der vor 21 Jahren den Seniorenkreis ins Leben rief und bis zu seiner Verabschiedung im vergangenen Jahr alle Treffen organisierte. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Professor Müller einen Nachfolger gefunden haben, der den VDL bestens kennt und mit seinem großen Netzwerk und seiner charmanten Persönlichkeit allerbeste Voraussetzungen mitbringt. Seit einigen Jahrzehnten ist VDL-Kollege Professor Müller Ratgeber und Unterstützer des VDL, derzeit auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Förderkreises des Fachbereichs Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement der Justus-Liebig-Universität Gießen, mit dem der VDL Hessen eng und vertrauensvoll zusammenarbeitet“, so Ebel-Waldmann.

Im Mittelpunkt des Programms stand die Besichtigung der Hochschule Geisenheim University. Die Vizepräsidentin der Hochschule, Frau Prof. Dr. Annette Reineke, begrüßte die VDL-Gruppe und gab einen eindrucksvollen Überblick über die hohe Innovationskraft und Dynamik ihrer Hochschule. Aktuell nutzen über 1.600 Studierende die vielfältigen Möglichkeiten auf dem Campus Geisenheim ein praxisorientiertes Bachelor-Studium in den Studiengängen „Weinbau und Oenologie“, „Internationale Weinwirtschaft“, „International Wine Business (in englischer Sprache)“, „Getränketechnologie“, „Gartenbau“ oder „Landschaftsarchitektur“ zu absolvieren oder ein forschungsbasiertes Masterstudium zu durchlaufen.

Anwendungsbasierte und grundlagenorientierte Forschung sind das Herzstück der Forschungstätigkeit in Geisenheim. In sechs Forschungszentren werden alle Forschungsaktivitäten in den Bereichen „Angewandte Biologie der Spezialkulturen“, „Wein- und Gartenbau“, „Landschaftsarchitektur und urbaner Gartenbau“, „Weinforschung und Verfahrenstechnik der Getränke“, „Analytische Chemie und Mikrobiologie“ und „Ökonomie“ koordiniert.

Gleich drei Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer informierten bei einem Rundgang praxisnah einige der vielfältigen Forschungsaktivitäten an der Hochschule: Frau Prof. Dr. Jana Zinkernagel, Leiterin des Institutes für Gemüsebau, unterstrich, dass die Forschung an ihrem Institut auf den pflanzlichen Wasserhaushalt und Bewässerung sowie auf die Produktqualität und auf die Auswirkungen des Klimawandels ausgerichtet ist. Methodisch arbeitet das Institut prioritär mit Feldexperimenten und kombiniert diese mit der Systemmodellierung. Die Modellierung unterstützt das Prüfen von Hypothesen. Die so gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse dienen dann der Entwicklung innovativer Technologien und ressourcenschonenden Anbausystemen.

Die Hochschule verfügt über eine weltweit einzigartige Infrastrukturplattform zur Klimafolgeforschung an Spezialkulturen, dem Geisenheimer FACE- (Free Air Carbon-dioxide Enrichment) -System zur Simulation der zukünftigen Klimabedingungen im Freiland. Hierüber berichtete vor Ort Herr Prof. Dr. Manfred Stoll, Leiter des Institutes für allgemeinen und ökologischen Weinbau. Sein Institut führt Untersuchungen zur Rebe-Umwelt-Interaktion durch. Diese verfolgen das Ziel, die Auswirkungen exogener Stressoren, verschiedener Bewirtschaftungssysteme oder Bewirtschaftungsweisen auf die Physiologie der Rebe richtig zu interpretieren und diesen Ergebnissen einen Anwendungsbezug zu verleihen.

Frau Prof. Dr. Claudia Kammann, Leiterin der Arbeitsgruppe Klimafolgenforschung, informierte über die Zielsetzung ihrer Arbeitsgruppe, die sich schwerpunktmäßig mit den Auswirkungen steigender atmosphärischer Kohlendioxid-Konzentrationen, der voranschreitenden Erwärmung und häufigeren Extremereignissen im Zuge des Klimawandels auf Pflanzen, Ökosysteme und biogeochemische Stoffkreisläufe, einschließlich der Produktion und Konsumption klimarelevanter Spurengase wie Kohlendioxid, Lachgas und Methan beschäftigt.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen an der Hochschule begrüßte die erste Stadträtin der Stadt Geisenheim, Frau Martina Spring, die Teilnehmer im Namen des Magistrats der Stadt. Stadträtin Spring, die bis zur Neuwahl des Bürgermeisters am 24. September 2017 auch das Amt des Bürgermeisters wahrnimmt, da der bisherige Amtsinhaber Frank Kilian seit dem 5. Juli 2017 Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises ist, informierte die Kolleginnen und Kollegen nicht nur kompetent über die Stadt, ihre Geschichte und ihre Sehenswürdigkeiten. Frau Spring lud zudem alle Teilnehmer ins Magistratssitzungszimmer im historischen Rathaus von Geisenheim ein und ließ es sich nicht nehmen, den Lindenplatz und den Rheingauer Dom den Teilnehmern persönlich zu zeigen. Im Anschluss an die Stadtführung ging es zum geselligen Abschluss des Tages ins Café am Dom, wo das diesjährige Treffen bei Kaffee und Kuchen und guten Gesprächen ausklang.